Tourenbericht der Wanderung/ Wandern / Trekking auf der Atlantik
Insel La Gomera, im April 2007
Navigation:
Ich freue mich über alle Bemerkungen , Anregungen,
Ergänzungen, also: schreibt bitte etwas ins
Gästebuch!!
Einleitung
La Gomera Wanderung /Trekking im April
2007
Ich nehme mir
eine Durchquerung der Insel vor, von San Sebastian , kreuz und quer bis ins
Valle Gran Rey- so ca. eine Woche wandern
und dann ein
paar Tage ausspannen und gut Essen.
Der Gedanke
ist gefasst, das große Planen und Grübeln beschäftigt mich. Das Netz nach
Informationen durchforstet, Reiseführer, Karte und Wanderführer gekauft.
Über die Reisezeit gegrübelt und in Foren gefragt, vor dem PC nach
preiswerten Flügen gesucht.
Geplante Route:
Mit der
Digital - Karte von Kompass, und den Wanderführen von Rother, Goldtstadt und
Kompass baue ich eine Route
für ca. 1
Woche/ 7 Etappen, jeweils ca. 5-7,5 Std.
Route, der geplanten Tour
Die Strecke
wird über den GR 132 , (der Rundweg um die Insel)
den GR 131(ein Teil des E1) und über kleinere
Wege,
den PR
(Sendero de Pequeno Recorrido) führen.
Von San
Sebastian über Enschereda in den Norden der Insel - nach Hermigua und weiter
ins Vallehermoso.
Hier haben die
Passatwinde Einfluss. Der Passat führt feuchte Luft in die Berge die dort
kondensieren - Nebel ist nicht selten - besser -
normal. Die
Landschaft ist grün und fruchtbar. Zurück auf anderem Weg nach Hermigua,
weiter nach El Cedro, durch den
Parque
national de Garajonay - mit dem zum "Weltkulturerbe der Menschheit"
erklärten Lorbeerwald. Der Weg führt über den höchsten Berg Gomeras,
den Garajonay mit (1487m). Im Südosten nach Imada, hier ist die Landschaft
trocken und karg, wir marschieren durch den Barranco de Guarimiar.
Vorbei
am
Tafelberg Fortaleza, durch die Argaga
Schlucht ins Valle Gran Rey mit seinem 800m tiefen Barranco und prägenden
Terrassen.
Nach einigem
hin und her, entscheiden wir uns für April - vom 12.4.2007- 14 Tage lang
Wir -- meine
Freundin Christiane wandert mit!
Google Earth
Die Auflösung von La Gomera ist
super, Pfade sind oft erkennbar, die Abbrüche der Barrancos vorstellbar-
es lohnt sich Gomera über Google Earth zu
besuchen, besser es ist ein absolutes muss!
(Link zu Google
Earth)
Unsere Tour läst sich mit dem Google
Earth Track verfolgen :
<<<Datei (67kb)
Download >>>
Die geplante Route, wie auch die eigentlich
gelaufene Stecke liegen in einer Datei im "KMZ" Zip Format vor,
einfach den Anweisungen folgen,
dann öffnet sich Google Earth automatisch.
Zur besseren Übersichtlichkeit bei
"Waypoint" in GE das Häkchen entfernen, ab und zu sind Waypoint doch als
Ortsangabe (z.B. die Bivacplätze) nützlich. Da Route und gelaufene Strecke
(Aktiv Log) dargestellt werden, sind auch Kartenfehler- die unterschiede der
wirklichen Pfade und der mit der Kompass CD "La Gomera" erstellten Route
zu erkennen.
Tourdaten:
Gewanderte Kilometer (-GPS): ca.115km
Höhenmeter Bergauf:
5711m
Höhenmeter Bergab:
5732m
Anreise:
12.04.2007
Alle Photos der Tour
Düsseldorf -
Teneriffa Süd (Flughafen) - Los Cristianos (Fährhafen) - La Gomera (San
Sebastian)
Vier Std. Flug
für 4000 Kilometer. Die Zeit in der wir Leben ist faszinierend und
eigentlich nicht wirklich zu begreifen.
Gerade beim
Wandern ist der Unterschied zwischen Mensch und Technik riesig.
Dort
Tagesleistungen von 20 km und dort 4000 km in vier Stunden.
Der Flug
verläuft ruhig, so richtig trauen will ich der Technik nicht, wie immer im
Flieger schau ich mich um - wo der nächste Notausgang ist und suche schon
mal die Schwimmweste unterm Sitz. Nützen würde es wohl nicht viel.......
Pünktlich
landen wir in Teneriffa Süd. Nach dem wir unsere Rücksäcke im Gewühle an den
Bändern geangelt haben, gehen wir schnell zu den Bussen und Taxis. Wir
wollen keine Zeit verlieren um die nächste Fähre nach Gomera rechtzeitig zu
erreichen. 12:20 - der Bus nach Los Cristianos, dem Fährhafen - um 10
Minuten verpasst. Mit Taxis sind andere aus dem Flieger schon fort, niemand
mehr am Stand. So müssen wir uns alleine ein Taxi leisten.
Los Cristianos
ist bei der Durchfahrt keine sympathische Stadt. Viele Appartements,
quirliger
Verkehr,
Restaurants und Bars. Nichts für uns. 22,50 kostet das Taxi laut Taximeter.
Am Hafen
kaufen wir die Karten ( knapp 60 € ) für das nächste Schiff, den
Benchijigua Express, eine
Schnellfähre. Um 13:30 legt das Schiff ab, und schon um 14:20... gehen wir
vom Hafen auf Gomera in Richtung San Sebastian.
Vom Meer sieht die Insel so aus wie ich es
mir vorgestellt hatte. Steile Küste, Schluchten, keine Betonburgen. Die
Insel hat einen dicken
Wolkenhut auf, was aber normal sein soll.
Auf der Plaza de las Americas bestellen wir
uns erst mal Cafe con Leche, danach für jeden ein großes Bier. Wir
verquatschen uns und
trinken drei Bier. Es ist angenehm warm,
20°.
Zimmer suche, - aus dem Reiseführer haben
wir uns die Pension Viktor vorgemerkt, sie befindet nicht weit von hier auf
der Calla del Medio.
Dort angekommen mieten wir uns direkt für
die Nacht ein - die Unterkunft erscheint uns sympathisch.
Die Treppen ins Obergeschoss quietschen,
das Holz ist in dunkel glänzendem Braun lackiert, Blumen auf dem Gang, das
Bad auch.
Das Zimmer einfach aber freundlich. Das
Bett: drei dicke Matratzen übereinander, es schaukelt mächtig.
Nach dem Duschen gehen wir durch den Ort,
ein bisschen Sightseeing und zur Beantwortung der immer spannender werdenden
Frage:
- wo gibt es Ventil Gaskartuschen.
In einem Supermarkt kaufen wir noch ein
paar fehlende Kleinigkeiten, schauen nach Gaskartuschen, dort gibt es keine.
Wir versuchen es in der Ferreteria Pepe,
vorne im Eingang stehen ein paar Stechkartuschen. Ich schaue mich um, nichts
mit Ventilkartuschen!
Schon etwas nervös spreche ich den Inhaber
an, mit Hilfe der Zeichensprache erkläre ich ihm was ich suche - daraufhin
führt er mich in
die hinteren Ecken seines Geschäftes und
sucht und findet im Regal zwei verstaubte Camping Gaz Ventilkartuschen.
Eine davon kaufe ich, der Abend ist schon
mal gerettet!
Den Rest des Abends schlendern wir durch
die Gassen, gehen über die Calle Ruiz de Padron, und die Calle del Medio.
Schauen uns den Plaza de Constitucion und die Kirche Nuestra Senora de la
Asuncion an. Auffallend sind einige alte und schöne Holzbalkone und die
nüchtern gebauten,
aber durch den bunten Anstrich schön
anzusehenden Häuser von San Sebastian.
Zum Abschluss noch mal die Rucksäcke
kontrollieren , Essen gehen, schlafen.
Es bleibt beim Versuch zu schlafen. Es ist
sehr laut in der Pension Viktor. Unser Zimmer zur Straße liegt direkt an der
knarrenden Treppe.
Zum Nebenraum gibt es nur eine dünne
Pappwand, die nicht bis zur Decke geht.
Jeder Ton unseres Nachbarn - der nicht
gerade leise ist und die Nacht bereits um fünf Uhr in der Früh beendet -
kommt ungefiltert zu uns.
Sonst ist die Pension Viktor OK - nur die
Zimmer zur Straße sind nicht empfehlenswert. ( 25 € -
Doppelzimmer.)
1.Etappe,
13.04.2007
Höhenprofil der Etappe
Photos: 1.Etappe
San Sebastian - Cuevas Blancas - La Gerode - Casas de Enchereda - Bivac an
der Piste
Wir schlafen dann lang, so bis 9 Uhr.
Ausgeschlafen sind wir trotzdem nicht.
Wir verlassen die Pension Viktor, kaufen
uns ein paar Croissants und Baguette und Wasser für den Weg.
Am Kiosk (Plaza de las Americas) setzen wir
uns bei schönem Wetter auf die Terrasse der Bar.
Bestellen dort Cafe con leche und
frühstücken. Zwischendurch fülle ich meinen Platypus Beutel mit dem Wasser.
Nach so drei mal Cafe con leche bezahlen
wir, der wirklich freundliche junge Kellner wünscht dabei noch etwas
Deutschunterricht.
Wir packen die Rücksäcke auf die Schultern
(10:30) - unter dem Rucksack sehe ich einen Wasserfleck - und gehen die
Calla de Medio entlang, Richtung Kirche. Dort rechts, durch Gassen und
Strassen, an bunten Häusern vorbei in die Oberstadt. Bis wir aus dem Ort
sind ist es ein ganzes Stück.
Dann endlich beginnt der Pfad. Gelb/ weiß
Markiert führt er uns durch buntes Buschwerk. Nach kurzer Zeit erreichen wir
einen Asphaltweg, rechts ein Steinmann, dem wir folgen. Der Asphaltweg geht
über in einen sehr schmalen, kaum begangenen, zugewachsenen Pfad. Hier
geht's nicht lang!
Wieder zurück. Wir blicken suchend umher,
nicht weit entfernt ein paar Häuser, Zeichen sehen wir aber keine. Nichts
was uns weiterbringt. Und auf die Grundstücke wollen wir erstmal nicht
Dann hören wir Rufe, ein Mann winkt und
ruft von der Terrasse eines dieser Häuser - und zeigt uns gestikulierend die
Richtung. Wirklich sehr nett! Zwischen seinem Haus und einem Stall führt
unser Pfad dann entlang. Hinter den Bauten befindet sich dann auch der
Wegweiser.
Der Pfad ist weiter gut begehbar, verläuft
fast auf dem Kamm entlang. Um uns herum ist es bunt, vieles blüht. Die
Pflanzen im satten Grün.
Dazu die für mich neue Barranco Landschaft
- wir beide sind begeistert von diesen Eindrücken.
Den Teide auf Teneriffa können wir im Dunst
sehen.
Wir folgen dem Pfad weiter zum runden Ende
des Barranco de Rincon, wechseln östlich des Jaragan (592m) in den Barranco
de Avalo. Bis hier finden wir regelmäßig Zeichen. Doch jetzt müssen wir doch
etwas suchen. Zeichen gibt es nicht viele, aber vieles das nach Weg
aussieht.
Der Schluss des Barranco de Avalo ist
wirklich beeindruckend , ein recht enger, steiler Halbkreis, ein paar mal
müssen wir uns mit den
Händen helfen. Hier verabschieden wir uns
von der Route (mit der Kompass CD erstellt). Der Weg führt durch die Hänge
des Avalo Schlusses,
die Kompass Karte möchte uns fast auf den
Gipfel des Jaragan führen - passt gar nicht.
Am Ende des Halbkreises gehen wir wieder
bergan, verpassen ein paar Zeichen , machen Pause und finden den weiteren
Weg gut -
ein paar entgegenkommende Wanderer führen
uns auf den Pfad.
Wir befinden uns jetzt auf der anderen
Seite des Bergzuges, vorbei an den "weißen Schichtbänken" auf dem zum
"Stangenpfad".
Der wird in allen Führen als ausgesetzt und
gefährlich beschrieben, wir fragen uns allerdings wann dieser schwierige
Teil beginnen soll....
Für Wanderer mit Bergerfahrung kein
schwieriges Stück. Aber ein schönes Stück Weg, über Felsen, Stufen und Wald
an der Bergflanke des Haragans entlang.
Auf einem Plateau dann Mittagspause mit
Brot, Käse und Wurst. Ich packe meinen Trinkbeutel aus - kaum noch
Wasser drin.
Eigentlich hatte ich nicht viel getrunken.
Der Wasserfleck in San Sebastián!!!! I ich
hab wohl mal wieder meinen Rucksack auf das Mundstück gestellt. Es ist heiß,
Wasser werden wir
wohl erst in Enchereda bekommen, ab jetzt
heißt es sparen und mit Christiane teilen.
Die Cuevas Blankas sind ein paar kleine
Höhlen, die auch als Ställe benutzt werden. Wir wollen diesen Berg unrunden
und am Plateau wieder auf den Weg treffen. Bis zu den Höhlen führt uns ein
mit Steinmännern markierter Weg, danach ein kaum erkennbarer Pfad, der in
einen spannenden, schmalen, schönen und eindeutigen Weg durch Felsengelände
übergeht.
Die GPS Route stimmt auch hier nicht. Wir
folgen diesem Pfad bis wir zu einem Pass kommen, dort zeigt sich kein Weg in
Richtung des Plateaus. Wegloses, felsiges Gelände. Das Gelände ist nicht die
Schwierigkeit, das ist begehbar, und ein bisschen einfache Kletterei macht
Spaß, bis zum Plateau wird es sicherlich hierher gehen.
Jedoch ohne ausreichend Wasser sind wir auf
Experimente nicht eingestellt, wir kehren darum auf fast gleichem Weg
zurück,
verfransen uns zwischendurch auch mal.
Ab dem Pass La Gerode folgen wir der Piste,
die bis nach Hermigua führt.
Ein bequemes und entspanntes Gehen nach den
bisherigen Anstrengungen. Neben der Piste eine ständig glucksende
Wasserleitung. Langsam beschäftigt uns der Gedanke "Wasser" immer
mehr, kriegen wir bei Enchereda etwas, ist es bewohnt........ ?
Zur Not ist Wasser in einem der
eingefassten Sammelbecken bei Enchereda, dafür ist der Wasserfilter im
Rucksack. Auf dem Weg ein paar Pfützen vom letzten Regen, wir grübeln schon,
dieses Wasser zu filtern.........
Enchereda ist zur Zeit nicht bewohnt. Aber
nicht aufgegeben, da hier kräftig gebaut wird.
Wir suchen die Baustelle ab - wo
gebaut wird, benötigt man auch Wasser. Es scheint jedoch aussichtslos. Wir
wollen gerade aufgeben, als vor mir ein Wasserschlauch auftaucht. Am Ende
des Schlauches ein Hahn. Mit frischem, klarem, kaltem Wasser.
Wir saufen erstmal bis nichts mehr geht!
Dann Pause, ein wenig Körperpflege. Wir
füllen alle Wasserflaschen / Beutel - 3,5 L für mich 2,5 für Christiane.
Diesmal muss das Wasser für das Abendessen, die Nacht und die morgige Etappe
bis nach Hermigua reichen. Quellen oder Bäche gibt es keine auf dem Weg.
Weiter
auf der Piste (Pano mit Teide blick 233kb), die nächste schöne
Möglichkeit wollen wir zum Übernachten nutzen. Es findet sich nur keine.
Links und rechts der Piste steiles und dicht bewachsenes Gelände. Einen
Bivacplatz finden wir dann in einer 180° Kurve der Piste, hier ist sie breit
genug für Begegnungen zweier Fahrzeuge. Kein toller Platz aber besser als
nichts.
Fluchend bauen wir das Tarp auf, der Boden
ist hart und steinig - die Heringe wollen nicht halten. Ich binde die
Schnüre an der
Wasserleitung fest, erst dann steht das
Tarp.
Zu guter letzt will dann auch noch der
Kocher nicht richtig funktionieren. Statt zu kochen, schlägt er
Stichflammen. Nachdem ich die Luftzufuhr etwas unterbreche, klappt es dann
einigermaßen. Endlich heißer Tee und Kaffee!
Zum Kochen haben wir jetzt allerdings keine
Lust mehr - es gibt Brot und Käse.
Ein spannender, schöner,
anstrengender und ereignisreicher Tag!
Tourdaten
Bergauf:
1109m
Bergab:
440m
Max Höhe:
669m
GPS Strecke:
23,7km
Tourdauer:
9:15Std. mit Pausen
2.Etappe, 14.04.07
zum
Höhenprofil 2.Etappe
Photos:
2.Etappe
Bivac an der Piste - Casas de Alamo - Hermigua
In der Nacht wachen wir ab und zu auf,
haben aber eigentlich gut geschlafen.
Zwischendurch fallen mal ein paar
Regentropfen vom Himmel. So um neun stehen wir auf, bestes Wetter und blauer
Himmel. Wir frühstücken und packen unsere Sachen. Der Weg geht weiter auf
der Piste, gemütlich in Richtung Hermigua. Verlaufen können wir uns nicht.
Die Landschaft von Barranco zu Barranco ist
abwechslungsreich und immer wieder gibt es Blicke auf Teneriffa und
den Teide
Es wird warm, das Laufen auf der Piste
verliert immer mehr seinen Reiz, wird fast langweilig.
Wie geplant biegen wir rechts ab, suchen
den Pfad Richtung Casas de Alamo und sind froh, endlich die Piste verlassen
zu können. Ein Schild zeigt den Weg nach Alamo an, laut der "Kompass" Karte
CD Route müssen wir jedoch weiter gradaus (Piste).
Ich gehe der GPS Route nach, einfach um zu
sehen, was ein paar Meter weiter ist - es gibt keine weiteren Zeichen. Wir
folgen der angezeigten Richtung (dem Schild) und kommen endlich wieder auf
einen schmalen, wenn auch anstrengenden Pfad, der uns berghoch führt.
Ich bin immer wieder überrascht, wie
trittsicher Christiane ist, sie hat keinerlei Probleme mit Geröll und
felsigen Wegen.
Oben auf der Passhöhe dann ein
beeindruckender Blick
auf Hermigua (256kb) und den Barranco de Montefort. Auf schmalem, fast
überwuchertem Pfad hinunter ins Tal. An vielen blühenden Blumen und Gräsern
vorbei. Mit der GPS Route stimmt nicht mehr viel überein, ob dieser Weg
durch den Barranco Grund nicht auf der Karte eingezeichnet ist oder die
Karte gar nicht stimmt, wer weiß ? Laut Karte müssten wir weiter westlich
gehen, mehr auf dem Kamm, jetzt gehen wir mitten durch den Barranco. Wir
folgen einem Schild " Barranquillos" (Ortsteil von Hermigua),
durch kühlenden Wald, an einem fast ausgetrockneten Bach entlang - das
stehende Wasser brackig und voller Algen, Palmen am Bach.
Der Pfad endet auf Asphalt - Hermigua ist
erreicht.
Dieses Wegstück ist sehr schön, es
vertreibt die "Langweile" der Piste, der Tag ist richtig lohnend.
Hermiguas Häuser ziehen sich vom Meer bis
weit oben ins Tal entlang der TF 711. Der "Rest" sind Bananen Plantagen, die
das Tal prägen.
Wie lange es die Bananen noch gibt? Die
Gomerischen sind nicht mehr konkurrenzfähig, und so lohnt der Anbau nicht
mehr.
Angekommen an der TF 711 gehen wir Richtung
Meer, machen halt an einem Cafe. Pause - und mal im Reiseführer blättern,
eine Bleibe für die Nacht suchen. Na direkt hier, in der Casa Creativa. Die
gute Beschreibung im Reiseführer können wir bestätigen. (40€
Doppelzimmer)
Wir trinken erstmal ein Bier, tauschen
unsere Eindrücke aus und gehen dann lange Duschen.
Am Abend haben wir Glück, in der Bar spielt
jemand Gitarre und begleitet durch spanischen Gesang.
Dann Essen gehen, schlafen und auf den
nächsten Tag freuen.
Entspannender Wandertag mit
überraschend schönem Weg - "Piste - Alamo - Barranquillos"
Tourdaten
Bergauf:
296m
Bergab:
869m
Max Höhe:
728m
GPS Strecke:
15,3km
Tourdauer:
6:00Std. mit Pausen
3.Etappe,
15.04.2006
zum
Höhenprofil 3.Etappe
Photos: 3.Etappe
Hermigua - Agulo - Rote Wand- Besucherzentrum - Embalse de El
Garabato - Roque Cano - Vallehermoso
Am Morgen leisten wir uns das
Frühstücksbuffet der Casa Creativa, sehr lecker,
mit schönem Blick auf die Bananenplantagen.
Wir folgen der Carretera General de Nord
(TF 711) nach Agulo. Zum Meer ein wunderbarer
Blick zum Teide, in
die andere Richtung ein
faszinierender, steiler Kessel (Pano, 276kb) mit dem weiterem Weg- durch
die "Rote Wand".
Wir stehen am Fuß der Wand, einen Weg muss
es wohl geben, wird ja überall beschrieben - nur sehen können wir ihn nicht.
Aber es gibt den Pfad, er schlängelt sich gut angelegt und gar nicht so
"steil" und ausgesetzt durch die rote Wand. Nach der Steilwand ist es wieder
gemütlicher, über Asphalt und Piste vorbei an der Embalse de la Palmita
(Stausee) bis es rechts ab geht. Wieder steil bergauf,
auf schmalem Pfad bis zum Besucherzentrum .(Juego de Bolas
Centro de Visitantes)
Es ist heiß heute! Der Schweiß fließt. Die
Bar nebenan hat zu, die Cola fällt so aus.
Für füllen unsere Wasserflaschen beim
Zentrum( sehr Interessant), machen einen kurzen Besuch dort, für mehr reicht
unsere Zeit nicht, die Etappe ist lang.
Nicht weit entfernt gibt es doch noch eine
Bar / Restaurante. Wir brauchen etwas kaltes, bestellen Cola und nach dem
Lesen der Speisekarte knurrt der Magen - dos Bocadillo, por favor!
Wieder mal ein
schöner Teide Blick
( Pano 146kb).
Nach dem Essen folgen wir ein paar Meter
der Straße, dann endlich ein Stück kühlender Waldweg. Auf einer Anhöhe sehen
wir die etwas versteckten Zeichen nicht. Der Pfad wird immer enger bis es
nicht weitergeht, wir stehen im Gestrüpp, umdrehen, noch mal genau schauen.
Am Embalse de El Garabato (Stausee) stehen
ein paar Palmen tief im Wasser. Wir fragen uns ob dieses Jahr
besonders
wasserreich ist oder die Palmen wasserfest
sind? (Bei Google Earth sind sie auch im Wasser zu erkennen!)
Wir überqueren den Damm, folgen dem Asphalt
ein Stück, biegen vorm Ende des Sees rechts ab, mal wieder stimmt die Karte
nicht nicht mit den Wegweisern überein. In
diesem Fall gut, denn anstelle der Pistenwege gehen wir auf schmalem Pfad
durch Wald.
Auf dem Bergrücken treffen sich beide Wege
wieder.
Es ist schon recht spät, wir haben die
Möglichkeit direkt, vorbei am Roque Cano, oder wie geplant über El Tion nach
Vallehermoso zu wandern. Wir gehen den etwas kürzeren Weg am Roque Cano
vorbei. Dieser führt stetig bergab, erst durch Wald, dann durch
niedrigere
Büsche.
Der Roque Cano zieht uns magisch an. Der
Weg führt direkt am Felsen vorbei.
Vallehermoso kommt immer näher und ich bin
ziemlich froh. Bin müde, die Knochen schmerzen. Ich freue mich auf das
Duschen, ein oder zwei.... Bier und etwas zu Essen. Christiane fühlt
sich nicht anders.
Rund um die
Plaza de La Constitucion
(Pano, 246kb) sind mehrere Bars, wir gehen grade aus, nehmen Platz (18 Uhr)
bei der Bar Amaya, löschen erstmal unseren Durst.
Angeschlossen an die Bar ist eine Pension,
wir wollen gar nicht lange suchen und
mieten uns hier ein. Den Rest des Abends
verbringen wir mit - Ruhe, Beine ausstrecken und Kräfte tanken.
Beim Abendessen entscheiden wir uns die
nächste Etappe zurück nach Hermigua nicht zu gehen.
Irgendwie hat diese Etappe den Reiz
verloren.
Guter Wandertag, mit beeindruckender
roter Wand und Roque Cano, aber etwas zu viel Asphalt
oder Pistenwege.
Tourdaten
Bergauf:
941m
Bergab:
837m
Max Höhe:
784m
GPS Strecke:
15,3km
Tourdauer:
7:30Std. mit Pausen
Pause!
16.04.20067
Pause in Hermigua
Anstelle wie geplant von Vallehermoso nach
Hermigua auf anderem Weg zu laufen, fahren wir mit dem Bus nach
Hermigua
(Pano, 229kb).
Dort nehmen wir ein Zimmer im Los Telares
(35€). Machen nichts, außer Wäsche waschen,
ein wenig Lesen, einen Knopf an die Hose
nähen, Kaffee trinken.
Abends kochen wir auf dem Zimmer.
4.Etappe,
17.04.2007 zum
Höhenprofil 4.Etappe
Photos: 4.Etappe
Hermigua - El Cedro - Bosque del Cedro (Nebel Wald) - Gipfel
Garajoney(1487m) - Bivac unterhalb Imada
Um 10:15 sind wir auf dem Weg, der Himmel
ist bedeckt, reichlich Wolken. Es ist frisch. nach Regen sieht es nicht aus.
Über viele Stufen gehen wir durch den
Ortsteil El Curato. Die Zwillingsgipfel der Roque de San Pedro (430m) über
uns.
Dann endlich wieder ein schmaler Camino.
Vorbei an Plantagen, winken uns dort arbeitende Bauern zu. Der Weg immer
bergauf, aber niemals steil.
Nach der Embalse de los Tiles
(Stausee) wird der Barranco de Monteforte immer schmaler. An seinem Schluss
ein steiler Kessel mit dem höchsten Wasserfall Gomeras. Der Camino windet
sich in Kehren durch die steile Wand. Der Weg selbst ist dabei gar nicht
"so" steil, er ist sehr geschickt angelegt. Oben angekommen befindet sich
der kleine Ort El Cedro - mit der Bar la Vista. Drinnen ist es geheizt, das
ist gut, ohne das laufen wird es schnell kühl. Wir haben Hunger, Christiane
bestellt sich einen Salat und ich mir eine Wasserkresse Suppe -
die in einem urigen alten Holzteller serviert wird, sehr lecker. Nach dem
Essen sind die meisten Wolken aufgelöst, die Sonne scheint.
Wir verlassen El Cedro und sind im Bosque
del Cedro, dem Nebelwald, ein Naturerbe der Menschheit (- Unesco). Von Nebel
ist nichts mehr zu sehen, der Wald ist sonnendurchflutet und bietet ein
schönes Schattenspiel.
Bisher trafen wir nur 1-2 Leute am Tag auf
den Wegen, jetzt begegnen uns vereinzelt ganze Busgruppen. Trotzdem sind wir
meist alleine, zwischendurch mal ein Pulk..... . Der Wald ist dicht
bewachsen, Farne, Flechten, Moos begleiten uns. Stetig geht es leicht
bergauf, es fordert uns, wir sind ziemlich groggy, endlich kommen wir an der
Carretera del Norte an. Wir überqueren diese und gehen weiter Richtung
Garajonay, dem höchsten Gipfel La Gomeras mit 1478m. Wir wissen, bald geht
es endlich mal wieder bergab!
Auf dem
Garajonay (1487m, Pano
205kb) eine wunderschöne Aussicht. Vom Teide in den vielen Wolken
diesmal nichts zu sehen.
Ab jetzt nur noch bergab, Christiane muss
heute kämpfen, bis jetzt sind es fast 1300m, die immer aufwärts führten.
Wir finden den Abzweig / Waldweg Richtung
Igualero nicht, stehen bei Pajarito (Parkplatz, Carretera del Centro)
an der Straße. Wir wollen aber nicht mehr
suchen, den Waldweg gibt es sicher, wir folgen der Straße für ca. 2
km. Dann wieder auf einem Pfad.
Dieser ist wunderschön, die Aussicht
hinunter nach Imada(
Pano 222kb).... ich bleibe immer wieder stehen und genieße.
Kakteen, Palmen, Blühendes. Das Licht am
Nachmittag.
In Imada gibt es keine Unterkunft, aber
eine Bar. Wir trinken etwas, und kaufen uns wieder reichlich Wasser.
Die junge, und freundliche Kellnerin
schenkt uns noch ein paar Bananen, nette Leute!
Unterhalb von Imada, auf einer alten nicht
mehr genutzten Terrasse, bauen wir das Tarp auf (ca. 18 Uhr). Gomera ist
absolut Tarp tauglich,
es gibt keine Mücken und wenig Insekten ,
die versuchen an unser Blut zu kommen, kaum etwas kribbelt und sticht.
Wir kochen, und machen es uns gemütlich.
Genießen den Abend mit zwei Dosen Bier.
Christiane ist ziemlich kaputt, sie stellt
diverse Theorien über den Verlauf der weiteren Tour auf.
Mal sehen wie es ihr morgen früh geht.
Ein sehr lohnender,
abwechslungsreicher (--Landschaft), aber anstrengender Tag.
Tourdaten
Bergauf:
1356m
Bergab:
691m
Max Höhe:
1487m
GPS Strecke:
16,7km
Tourdauer:
7:45Std. mit Pausen
5.Etappe,
18.04.2007
zum
Höhenprofil 5.Etappe
Photos:
5.Etappe
Bivac bei Imada - Barranco de Guarimiar - Targa- Alajero
Der Morgen ist schön, die Sonne wärmt uns.
Wir frühstücken, trinken Tütencapuccino. Christiane ist wieder fit und
zuversichtlich, dennoch kürzen wir die Etappe ab und nehmen uns vor "nur"
bis nach Alajero zu gehen.
Aber erstmal müssen wir durch den Barranco
de Guarimiar, der als anspruchsvolle Wanderung eingestuft ist.
Die Aussicht nach Imada ist schön, der
Barranco selbst ist
schmal, tief und steil (Pano 290kb). Sehr beeindruckend, es macht Spaß.
Wir empfinden den Weg nicht so schwer, der Camino ist wieder sicher
angelegt. Es ist heiß, die Sonne brennt. Am Abzweig nach Targa, quetschen
wir uns unter den einzigen kleinen Schatten weit und breit - eine Palme.
Erst mal Pause.
Nach Targa müssen wir durch die steile
Barranco Wand aufsteigen, die Hitze macht uns zu schaffen.
Zum Glück ist der Camino wieder recht
Kräfte sparend angelegt. Ab Targa auf Piste und Asphalt nach Alajero. Wir
suchen die Pension Villaverde im Ort. Ohne Kompass und die Richtungsangabe
in unserem Reiseführer ist sie nicht zu finden. Kein Schild deutet auf eine
Pension hin. Zu sehen ist auch niemand. Wir suchen und klopfen an den Türen.
Müde und verschlafen öffnet uns eine ältere Dame (Senora Hilde) die Tür, wir
haben sie bei der Siesta gestört. Sie zeigt uns ein Zimmer - sehr
einfach, die Betten - ehrlich - richtig übel! Und das ganze für 25 Euro.
Macht aber nichts.
Den Rest des Tages verbringen wir mit
nichts besonderem.
Kurzer Tag! Guarimiar stellten wir
uns schwieriger vor.
Tourdaten
Bergauf:
486m
Bergab:
419m
Max Höhe:
843m
GPS Strecke:
7,1km
Tourdauer:
ca. 4Std
6.Etappe,
19.04.2007 zum
Höhenprofil 6.Etappe
Photos:
6.Etappe
Alajero - beim Eremit - Casas de Topogache - Erquito - Chipude- Bivac
unterhalb Chipude
Das wird ein langer und schwieriger Tag
werden, vor allem den Aufstieg von Erque nach Fortaleza /Pavon müssen wir
finden.
Wir stehen mal früh auf - Christiane
schmeißt mich aus dem Bett! Wir packen unsere Sachen, gehen in die Bar auf
den üblichen Kaffee con Leche.
Den Einstieg in den Weg finden wir ohne
Probleme. Am frühen Morgen haben wir beide noch lange Schatten. Erst folgen
wir dem Asphalt. Zum Abstieg in den Barranco de Charco Hondo gehen wir
wieder auf schalem Pfad. Auch hier gibt es reichlich Blüten.
Am Grund des Barrancos überqueren wir einen
kleinen Damm, das Wasser wieder voller Algen.
Ein paar Meter weiter schöne Gumpen mit
Brack - und Algenwasser. Wir steigen auf der anderen Seite des Barrancos
wieder bergauf, treffen auf einen Fahrweg dem wir folgen. Es ist jetzt
richtig warm. Am Straßenrand ein Schild -
ZUM EREMITEN.... Willkommen in einer
anderen Welt.... Kaktusschnaps... Kaktussuppe.
Neugierig lassen wir uns vom Weg direkt
dorthin führen.
Der sich selber nennende "Eremit" kommt
eigentlich aus Österreich, heißt Ernst und lebt seit acht Jahren auf der
Insel.
Er hat sich diese etwas brüchige, aber
urige und romantische (-meint Christiane) Haus mit kleinem Grundstück
gepachtet. Ein wirklich sehr netter und sympathischer Typ. Wir trinken
selbstgebrauten Kaktusschnapps, essen leckere und scharfe
Kaktussuppe.
Wer will kann bei ihm mit Vollpension
Urlaub machen.
Handy-0699255689 - aufs Band sprechen, oder
SMS
Bericht aus dem Valle Boten zum Eremiten
Irgendwann müssen wir doch weiter, der
Schnaps macht aber die Beine schwer.
Wir steigen in den Barranco de Almagrero
und auf seiner anderen Seite direkt wieder auf. Jetzt ist es richtig heiß.
Bei den Casas de Topogache finden wir nur den Schatten eines verfallenden
Hauses - Mittagspause. Die Rot/Weißen Zeichen des Weges sind hier völlig
Planlos angemalt, und führen sogar falsch. Wer da am Pinsel war?
Wir finden unsere Richtung, der Weg führt
durch alte, fast verfallene Terrassen immer leicht bergauf. Am einzig zur
Zeit bewohnten Haus bitten wir um Wasser, die älteren Bewohner füllen unsere
Beutel und Flaschen. Wieder mal sehr nette Leute.
Bei
San Lorenzo( Pano, Terrassen, 465kb) steht ein Wegweiser, der zeigt nur
in die falsche Richtung- rechts zur Straße, anstatt links zum Barranco. Ich
kontrolliere unsere Richtung zufällig auf Karte, fast sind wir in die
falsche Richtung gelaufen-
hier ist ein ziemliches Markierungschaos.
Wir blicken in den steilen und wirklich
wilden Barranco de
Erque(Pano412kb). Der Weg verläuft breit und ohne viel Höhenmeter an
seiner li. Flanke (Richtung Meer links), dann schmal und steiler über
rutschigen Schutt nach Erquito.
Es ist brütend heiß, Christiane fühlt sich
gar nicht gut, ist ziemlich ausgepowert. So richtig "gut" geht es mir auch
nicht. Vielleicht eine Reaktion auf den Kaktusschnaps.
Bei Erquito nochmals eine Pause ,die Karte
kontrollieren um hier im wilden Barranco den Überblick zu bewahren.
Die Häuser scheinen zur Zeit nicht bewohnt
zu sein, wir sehen keine Menschenseele, nichts bewegt sich. Von der GPS
Route sind wir ein Stück entfernt, hier unten finden wir keine Zeichen,
nicht was uns hilft . Die grobe Richtung der Route könnte stimmen, wir gehen
in Richtung der GPS Wegmarke (aus der Kompass Karte), treffen auf
schmale Wege, die zwischen alten Häusern herführen. Sicher fühle ich mich
nicht, ein Weg der uns zur anderen Seite des Barrancos führt ist nicht
zu erkennen.
Wir kehren um, wollen auf der Straße bis
zum Mirador de Erque gehen, dort müssten wir auf einen Pfad treffen.
Ich denke das wir es heute nicht mehr aus
dem Barranco herauskommen, ist es schon nach 17 Uhr.
Dann geht alles ganz schnell, ein Pick Up
dreht nicht weit vor mir auf der Straße, Gedanken schießen mir durch den
Kopf
- finden wir einen Weg, haben wir genug
Wasser für heute Nacht und Morgen, Christiane geht es gar nicht gut!
Ich laufe zu dem Fahrer (einem Bauarbeiter,
der Feierabend macht) und erkläre ihm irgendwie, was ich brauche. Kurz
darauf sitzen wir auf der Rückbank. So 200 Meter weiter steigen noch seine
Kollegen zu, ich muss wieder aussteigen, finde mich zwischen Werkzeug und
unseren Rucksäcken
auf der Ladefläche wieder. In vielen Kurven fahren wir bis nach Chipude,
dort steigen wir aus, bedanken uns herzlich. In Chipude gehen wir in die die
Bar Sonia, löschen unseren Durst.
Christiane findet meine Entscheidung gar
nicht gut, sie will die Ziele die sie ich gesetzt hat auch erreichen. Sie
ist enttäuscht, erkennt aber das es so wohl richtig ist- wir so auf der
sicheren Seite sind.
Morgen ist die letzte Etappe, der Weg durch
die anspruchsvolle Argaga Schlucht.
Wir wollen noch ein Stück in Richtung der
Schlucht gehen und Bivacieren, damit der Tag morgen nicht so lange wird.
Zimmersuche im VGR etc..... . Wir folgen dem Zeichen Richtung Gerian,
Argaga, Valle Gran Rey- Namen die ich kenne- passt, superschnell den Weg
gefunden. Der Weg führt über nicht Endenden Asphalt (Abendhimmel
(Pano 183kb). Beim Kontrollblick auf die Karte erkenne ich, das dieser
Weg nicht die einzige Möglichkeit ist die zum Barranco de Argaga führt.
---Asphalt geh ich beim shoppen -
nicht beim Wandern.
Wir drehen um, suchen den Pfad über
Mantanza. Der führt an steinigen Terrassenfeldern vorbei. Steine als
Untergrund sind nicht einladend für eine Übernachtung. Es dämmert schon, wir
nehmen einen Platz mit schöner Aussicht auf Chipude /El Cercado, mit Steinen
als Matratze. Wolken ziehen auf ,es wird frisch. Wir kochen, trinken Tee. Es
beginnt zu nieseln.
Anstrengender Tag, vielleicht
besonders wg. dem Kaktusschnaps :-))
Tourdaten
(einschließlich fahrt mit dem Auto)
Bergauf:
1267m
Bergab:
1167m
Max Höhe:
1220m
GPS Strecke: ca. 20+km( nicht
aufgeschrieben)
Tourdauer:
ca. 11Std.
Pause
20.04.2007
Pause in Chipude
In der Nacht, starker wind, -Sturm. Das
selbst genähte Tarp hält. Ab und zu regnet es leicht.
Wir stehen am morgen auf, die Böen werfen
uns fast um.
Den Weg durch die Argaga Schlucht wollen
wir unbedingt gehen, bei diesem Wind ist uns die Tour doch etwas heikel.
Wir packen unsere Sachen, gehen zurück nach
Chipude und nehmen uns ein Zimmer in der Pension Sonia.
Sogar ein kleiner Elektro- Ofen ist auf dem
Zimmer, es ist so kühl das wir ihn anstellen.
Den Tag machen wir nichts, lesen, relaxen.
7.Etappe, 21.04.2007
zum
Höhenprofil 7.Etappe
Photos: 7.Etappe
Chipude- Mantanza- Gerian- Barranco
de Argaga- Valle Gran Rey
Wir sind gespannt was uns erwartet.
Die Etappe durch den Barranco de Argaga ist
eine der schwierigsten Wanderungen auf Gomera.
In den Führern fallen Schlagwörter
wie Absturzgefahr, Orientierungssinn, diese Tour bergauf gehen, Hubschrauber
,Tote und Verletzte. Wir gehen sie bergab, der Barranco de Argaga liegt
schließlich auf dem Weg.
Es ist weiter windig, Christiane meint
"viel weniger als gestern". Der Wind ist unverändert stark, denke ich,
in der Schlucht wird er schon abnehmen,
hoffe ich. Nach Regen sieht es nicht aus und falls erforderlich können wir
auf einfacherem Weg ins das Valle Gran Rey (VGR) absteigen.
Wir Frühstücken gemütlich in der Bar Sonia,
packen anschließend unsere Sachen.
Die ersten Meter kennen wir von
vorgestern, vorbei Terassenfeldern und am Bivacplatz. Ein Stück weiter sind
mal wieder die geplante Route der Kompass CD und der eigentliche Weg
nicht eins. Wir sollten hier eigentlich dem Bach ein Stück folgen, laufen
aber fast oben auf dem Barranco. Ich bin mir nicht sicher ob wir einen
Abzweig verpasst haben, auf den Karten- Kompass wie Goldtstadt- ist kein
Paralleler Pfad eingezeichnet.
Der Wind macht keine Probleme. Trocken ist
es und angenehm warm. Ideale Bedingungen zum wandern.
Durch ein Bachbett - sogar mit Wasser-
steigen wir von der Flanke ab. Hier treffen drei Barrancos aufeinander. Ein
Namensloser von Chipude kommend, der Barranco de Manantiales und beide
vereinigen sich zum Barranco de Argaga. Ein schöner Ort, es wachsen Palmen
und Bambus, der Bach ohne Namen hat die Felsen glatt geschliffen.
Ein paar Meter weiter führt der Weg durch
eine alte Beton
Wasserrinne (Pano211kb).
Dem nächsten Schild " Argaga- VGR"
folgen wir "natürlich", wir landen im Bach des Argagas, und dürfen
nach Blick auf die Karte wieder umkehren und die hundert Höhenmeter wieder
aufsteigen. Das wäre eine der alternativ Routen gewesen um die schwierigen
Teil der Argaga Schlucht zu umgehen.
Wir passieren die kleine Kappelle Ermita de
Nuestra Senora de Guadalupe, folgen Asphalt bis nach Gerian, das nicht mehr
als ein paar Häuser ist.
Hier beginnt der Abstieg in den
"schwierigen" Teil des Barranco de Argaga.
Recht steil verläuft der Pfad durch Geröll
in Kehren bergab. Ein paar Wanderer begegnen uns, die vom Meer aufsteigen.
Hier unten befinden sich noch immer
Terassenfelder. Das erste mal brauchen wir die Hände, um uns etwas zu
sichern. Wir sind am Bach angekommen. Folgen der ausgetrockneten Rinne ein
Stück, und entfernen uns wieder. Die Schlucht wird eng und die Abbrüche
steil.
Bisher vom "gehen" nichts besonders, gut
markiert ...nichts dolles. Wir sind in Erwartung spannender Dinge. Ein paar
Kletterstellen folgen , nicht tiefes, vielleicht sind mal zwei Meter zu
überwinden, immer mit Griffen und Tritten. Zweimal schnallen wir die
Rucksäcke ab, ist sicherer, vor allem da wir an diesen Stellen mehr mit dem
Hintern rutschen, als Klettern.
Das Meer kommt immer näher, der Pfad wird
flacher. Wir passieren die Finca Argayall und stehen bald auf null Meter-
Meereshöhe (Pano 208
kb). Ruhig plätschern niedrige Wellen.
Das war's ?? - die " anspruchsvolle,
gefährliche" Tour durch den Barranco de Argaga.
Sie ist sicherlich nichts für Berg- und
Wanderanfänger.
Nach den Beschreibungen sind wir etwas
enttäuscht, wir haben spannende "Dinge" erwartet- an denen wir Erfahrungen
gewinnen können.
Die überaus "strengen" Beschreibungen
in den verschiedenen Führern sind uns Rätselhaft.
Aber nochmal- die Schlucht ist nichts für
Berganfänger, jedes Jahr gibt es Verletzte, sogar Tote gab es schon. Der
Hubschrauber ist dort regelmäßig im Einsatz.
Trittsicherheit, Erfahrung und gute
Wetterbedingungen sind Voraussetzung.
Sonst fühlen wir uns gut, freuen uns auf
ein paar Tage Urlaub
- relaxen, es sich gut gehen lassen, die
Beine und Seele baumeln lassen.
Wir kommen in La Vueltas an, marschieren
noch bis Charco del Conde, setzen uns an einer
Bar unter den Sonnenschirm. Bestellen zwei
große Bier, legen die Beine hoch und sind ziemlich Glücklich!
Tourdaten
Bergauf:
224m
Bergab:
1311m
Max Höhe:
1083m
GPS Strecke:
8,5km
Tourdauer:
6:30 Std.
Rückflug ist am 26.4.
Photos- Ein paar Tage im Valle Gran Rey
Wir wohnen in den Apartementos Sansofe (
35€), die empfehlenswert sind.
Wir machten nicht viel, also richtig
Urlaub. Ein wenig Strand, lange schlafen, lesen, Essen.
Ich suchte noch ein Geocache, in der Nähe
des "Kirchenpfades".
Sonst nichts, Urlaub!