Anreise:
28.08.2009
(Solingen)
- Köln- Puyarruego
Ich entscheide mich immer früh für meine
Touren.
Nach einigen Überlegungen entscheide ich
mich für eine -fast- Wiederholung der letzten Tour- jedenfalls für das
gleiche Gebiet und ich wollte Endlich die HRP Etappen "Barroude bis
Portilon" laufen. Der Einstiegs Ort soll Puyarruego, sein, ein kleines Dorf,
etwas oberhalb von Ainsa. Und somit steht der Reisetermin schon früh
fest, und ich kann die "Frühbucher" Angebote nutzen. Der Thalys kostet 25 € bis nach Paris. Den Nachtzug nach Pau bekomme ich für
knapp 60 € im
Liegewagen. Die Billigflieger wären dieses Jahr deutlich teuerer.
Anreise-
Mit dem Thalys von Köln (17:45) nach Paris
Nord (21:35)
Dann mit der Metro Nr. 5
(Richtung Place d'Italie) zum Gare de Austerlitz
Dort fährt der Nachtzug um 23:10 Richtung
Pyrenäen- Pau- ab.
7:19- Ankunft in Bahnhof Pau.
7:30- Zug nach Oleron St. Marie
8:06- Ankunft in Oleron
29.08.2009
Oleron St. Marie- die Bushaltestelle befindet sich vor dem
kl. Bahnhof. Ca. 15
Menschen verstauen ihre
meist recht bunten Rucksäcke und Wanderstöcke in den Laderaum des Busses.
Und alle tragen wenigsten eine knall Rote Jacke oder sonst irgendetwas
buntes-
es sind alles Wanderer. Um
8:16 fährt der Bus Richtung Canfranc
Estacion- Spanien- ab.
Es ist nicht
grade ein schöner sommerlicher Tag, dicke Wolken über uns, recht kühl. Wir
fahren dann durch das Vallee de Aspe, die Straßen sind nass, die Wolken sind zum
greifen Nahe.
Dann Regen
und Nebel- bestes Wanderwetter- etwas frustriert schau ich aus dem Fenster.
Col du
Somport, 1632m- Frankreich zeigt sich von hier in dicken Wolken und
Regen, Richtung Spanien zeigen sich Wolkenlücken mit strahlend blauen
Himmel. Der Bus hält, alle - außer mir und dem Fahrer- steigen hier aus. Ein
großes Schild zeigt mir, hier ist ein Etappen Ziel des
Jacobsweges
. Die Pilger steuern direkt auf eine Herberge zu- und ich habe den Bus für
mich alleine.
Canfranc Estacion- 9:40. blauer Himmel, es ist noch etwas morgendlich
frisch, aber kaum eine Wolke am Himmel.
Ich habe
nicht soviel Zeit, ich brauche ein Taxi das mich nach
Sabinangio
fährt. Um 11 Uhr fährt dort der Bus nach Ainsa los. Mit den ÖPNV
kommt man dort deutlich später an- klappt nicht. Und hier in den kl. Orten
steht nicht an jeder Ecke ein Taxi.
Vor dem
bekannten Bahnhof
steht natürlich kein Taxi. Auf der anderen Straßenseite, in der
Tourist Information, frag ich um Hilfe.
"Klar- kein
Problem, ich rufe ihnen ein Taxi", wir verständigen uns auf Englisch. Nur
kriegt sie keine Verbindung zum Handy- " Er fährt hier sicherlich durch die
Täler, da ist der Empfang oft schwierig". Sie versucht es immer wieder-
nichts zu machen- kein Empfang.
10:10, sie
versucht es in Jaca, dem nächst größeren Ort. Um 10:35 kommt endlich ein
Taxi. Die Fahrerin kann nur wenig Englisch, aber irgendwie versteht sie
mich-
Sabinangio und nur noch 25 Minuten Zeit- na
ja- jetzt sind es nur noch 20 Minuten. "Das wird knapp", sagt sie
Sie gibt so
richtig Gas und wir kommen zügig- 120km/h- auf der gut ausgebauten
Straße voran. Müsste doch noch klappen ...... dann die ersten Kurven, und
andere Fahrer die sich an die Vorschriften halten... wir schleichen jetzt,
die Zeit verrinnt, zwei Minuten vor Elf und wir sind noch nicht mal in Jaca.
Keine Chance,
Sabinangio werden wir nicht rechtzeitig
erreichen.
Ich lasse so mich zum Busbahnhof nach Jaca bringen.
Das nächste mal,
würde ich ein paar Tage vor der
Anreise bei der Tourist Information ein Taxi bestellen/ anfragen-
per E- Mail
|
Einen Alternativplan hab ich in der Tasche-
per Bus Huesca, dort Umsteigen nach Barbastro, wieder Umsteigen- nach
Ainsa, und die restliche Steck mit Taxi zum Camping, so gegen 22 Uhr wäre
ich dort....
Barbastro, 15:30- es ist heiß, mindestens 30°....,
ich sitze in der Paseo del Coso, ein Stück unterhalb des Busbahnhofes, unter
Bäumen in einer Bar, trinke mir ein Bier. Noch Stunden warten, der Bus nach
Ainsa fährt erst um 19.45....... erst um 22 Uhr auf dem Camping bei
Puyarruego sein....
Ein Taxi hält nur wenige Meter entfernt,
ohne groß zu Überlegen kläre ich die fahrt bis Puyarruego, knapp 70km-
70 Euro. Das Thermometer im Auto zeigt 34°.
Puyarruego, ein kl. Ort der auf einem Hügel
liegt. Ich habe das Zelt auf dem
Camping Unterhalb des Ortes aufgebaut. Der Rio Bellos führt hier gut
Wasser und lädt zum Baden ein. Ich check noch mal den Rucksack... alles ist
dort, nicht vergessen. Morgen noch ein Baguette kaufen und ordentlich Wasser
mitnehmen.
1. Etappe, 29.8.2009: Puyarruego- Bivac
unterhalb der Sestrales
Kartenausschnitt A ///
Kartenausschnitt B
Fotos
1 Etappe
Höhenprofil A
Höhenprofil B
Um 9:15 überquere ich die Brücke die über
den Rio Bellos führt. Ein Hinweisschild zeigt die Straße auch als den als Fußweg zum
Anisclo Canyon an. Ich folge der Strasse ca. 800m, biege dann rechts ab und
steige auf einer Piste bergan. Der Rucksack wird seine 19kg haben, ich habe
mind. vier Liter Wasser mit, es wird wohl keine Möglichkeit geben Wasser zu
Zapfen. Die nächsten Tage werde ich nur im Zelt schlafen. Im Rucksack ist
Nahrung für die nächsten 4 oder 5 Tage und halt den ganze
andere Rest.
Es ist warm, fast schon zu warm.
Stetig gehe ich bergauf, fühle mich sehr
gut und bin richtig gut gelaunt. Das kleine
Dorf Bastue ist erkennen, dahinter der Castillo Mayor
von Wolken
verhüllt, und im Rückblick durch die gleißende Sonne kaum zu sehen- die Pena
Montanesa. Die Sestrales, mein heutiges, Ziel sind von Wolken verhüllt.
Dann finde ich doch Wasser, ein Wassertrog
und nur wenige Meter entfernt ein eingezäuntes Wasserbecken. Im Wasser des
Troges schwimmt einiges an toten Insekten, ich trinke nichts davon. Die Piste
endet hier. Ich umrunde das Wasserbecken an seiner rechten Seite, treffe
auf einen schmalen Pfad, der durch einen niedrigen Wald führt. Der
Schatten kühlt mich. Ca.700m weiter ein kl. Plateau. Nur die
Grundmauern einer Hütte stehen hier. Das Plateau ist von Gras bewachsen, ein
Pfad ist nicht zu erkennen, ebenso finde ich Zeichen. Ich gehe suchend
weiter grade aus, folge einen kaum erkennbaren Pfad. Ich kontrolliere
Karte und GPS, in dieser Richtung müsste müsste ich auf die geplante Stecke
treffen.
Schnell wird es schwieriger der Spur zu
folgen, eng gewachsene Büsche, ich zwing mich hindurch, bis es nicht mehr
weiter geht. Keine Spur ist zu erkennen, dichtes Gestrüpp, kein durchkommen-
ich kehre um und gehe zurück zum Plateau.
Hier suche ich mit Hilfe des GPS den in der
Editorial Alpina Karte eingezeichneten Weg. Ich finde eine "Spur" die alles
sein könnte-
Nichts, ein Tierpfad, oder auch ein wenig benutzter alter
"Wanderweg". Es ist sehr warm, mühsam steige ich durch das weglose Gelände
Richtung Tozal d'a Pera auf. Wieder enges Buschwerk, an Armen und Beinen ist
mittlerweile
alles voller Kratzer, ich blute.
Ich Ziehe mir aber nichts
langes an, ich will einfach Wissen wie weitergeht
Auf 1160m sind die Bäume und das Buschwerk
so zugewachsen das ich nicht mehr weiter komme. Ich suche Umgebung
ab, finde aber keine Möglichkeit, keine Pfadspuren, nichts das mir Hilft. Ich grüble herum,
mich das Gebüsch durchschlagen umkehren..... ich kein Vertrauen mehr in
die eingezeichneten Wege der Editorial Alpina Karte und entscheide mich
gegen Experimente, und kehre auf dem selben Weg zurück nach Puyarruego.
Der Weg von Puyarruego bis zu den
Sestrales ist auf der Editorial Alpina Karte Parque National de Ordesa 1:40.000
eingezeichnet. Ich ging den auf der Karte eingezeichneten Pfad östlich des Tozal de
Pera, dann Aufstieg bis fast zum Gipfel...... und hier ging's nicht
weiter.
Wieder Zuhause- ich vergleiche mit
der Ordesa y Monte Perdido Karte vom Ministerio de Fomento, auf dieser
Karte Endet dieser östliche Pfad bei
einem Haus. Die Möglichkeit der Alpina Karte am Tozal de Pera
aufzusteigen ist in der Ministerio de Fomento Karte nicht eingezeichnet. Eingezeichnet ist ein Weg
der den Total de Pera westlich umrundet. Auf der
Ordesa Web
Seite ist wohl- soweit ich mir aus dem spanischen einen Reim
machen kann- die Möglichkeit der Ministerio de Fomento beschrieben.
In Google Earth ist die
Auflösung nicht so gut, wirklich genaues ist nicht zu erkennen.
Aber nur 35 m von meinem Umkehrpunkt
könnte
ein es einen Pfad
geben.... bis zu den Sestrales ist er aber
nicht durchgehend zu verfolgen.
|
Die Straße vor dem Camping führt zum
Anisclo Canyon/ San Urbez. Die Sestrales werden meist von dort bestiegen.
Angekommen an dieser Straße versuche ich es per Anhalter.
Kaum Verkehr- nur wenige Autos auf der Straße- ich lass es so recht schnell
bleiben, und gehe weiter zum Camping. Dort bestelle ich mir erstmal 2 große Cola und ein
Bier.
Wie geht's weiter? Kartenstudium....... zu
Fuß über Gallisue und Vio zum Canyon..... meine lockere Zeitplanung wäre
direkt hinüber. Oder zu Fuß der Straße entlang, bloß nicht! Also per Taxi.
Ich frag im Büro des Platzes nach einem Taxi, werde überrascht
angesehen, Taxi- wo haben wir den eine Nummer.... hektische Suche und nichts
wird gefunden.
Dann bietet sich ein Mitarbeiter des
Platzes an, "ich fahre dich dort hin", kurz den Preis ausgehandelt (20€) und
wir fahren im 4x4 Richtung zum Canyon. Eine Lohneswerte fahrt, die Straße
wird schnell einspurig, links senkrecht Felswände die in den Himmel
heraufragen, rechts klapprige Leitplanken. in der Tiefe fliest der Rio
Bellos, dann wieder steile Felsen bis in die Himmel. Meist ist hier unten
Schatten.
Am Eingang des Anisclo Canyon, San Urbez- ich zapfe Wasser in der Nähe der
Kapelle (ein Stück weiter in den Canyon), 4,5L- es wird bis
morgen Mittag reichen müssen. Ich gehe dann wieder zurück in Richtung der
Brücke, dort ist der Weg mit einem großen Schild gekennzeichnet- "Sestrales/ Bastue- GR 15".
15:50, auf recht schmalem Pfad, mal Rot
/weiß markiert, mal mit Steinmännern, gehe ich stetig bergan. Es wird steil,
ein Geröllfeld. Dann angenehm kühlender Wald. Wieder Steil und Geröll,
bis der Weg sich beruhigt und ein gutes Stück unterhalb der Sestrales Felsen
verläuft. Zu sehen gibt es nicht viel, der Wald ist dicht und lässt nur
selten Ausblicke zu. Stetig gehe ich bergan, bis man nicht mehr weit von
den Klippen der Sestrales entfernt ist, die
Sicht ist jetzt frei. Der Weg ist weiter schmal, links dichtes Buschwerk
und rechts geht's steil hinunter. Es wird Abend, langsam brauche ich etwas
Platz zum Übernachten.
Auf einem mit Gras bewachsenen
Felsvorsprung ist es möglich das Zelt aufzubauen. Ich richte das Lager,
wasch mich Wasser sparend mit einem feuchten Lappen und koche vorne
auf dem Felsen.
Ich passe nicht auf und mein Aluwindschutz verabschiedet sich schnell in die
Abgrund. Der Tag war etwas durcheinander, jetzt ist
aber alles im Lot. Ich fühle mich sehr gut, der Einstieg ist letzten Endes
gut und
genieße jetzt die Aussicht.
Zum Einschlafen höre ich ein paar WDR
Podcast.
Aufstieg Sestrales- die Alpina Karte
auch hier recht ungenau, bis zu 200m daneben.
Der Pfad ist aber markiert, es ist
kein Problem den Weg zu finden.
Ist auch auf der Rando Editions Nr.
23 Aneto- Posets eingezeichnet
|
Tourdauer:
09:15 Std.
höchste Höhe: 1500 m
Bergauf: 1226 m
(komplett)
Bergab:
665 m (komplett)
Länge: 10,6 km-
nur die einfache Strecke- (insgesamt 18,4 lm)
2. Etappe: 30.08.2009: Bivac unterhalb der Sestrales- bis Fon Blanca
Kartenausschnitt
Fotos 2. Etappe
Höhenprofil 2D
Höhenprofil 3D
8:23-alles ist gepackt, frisch Gewaschen
und ohne Frühstück- ich habe noch keinen Appetit- gehe ich los, Ein Schild
zeigt die Richtung an- "rechts" nach Bastue (ein Dorf) über den GR 15, oder
in einen kl. Wald hinein- zu den Sestrales. Der Pfad ist schmal, recht steil,
unangenehm direkt nach dem Aufstehen und Packen. Nach kurzen Weg erreiche ich den "Kanal de
Arruto", den ich mehr oder weniger Kletternd überwinde. Oben ein schmaler Sattel, der von Bäumen
bewachsen ist. Ich wechsle die Richtung- Zeichen/ Steinmänner führen mich nach
Nord-Westen, ein Pfad ohne bes.
Probleme, der durch Buschwerk und Bäume führt, immer die steilen
SstralesFelsen im
Blick. Nach ca. 1,2 km (vom Sattel) wendet sich der Weg nach rechts.
Es wird wieder anstrengend. Ein steiles Geröllfeld führt mich bis zum
Collado de las Puertas- ab und zu brauche ich die Hände. Der Collado de
Puertas, 2000m, bietet eine
überraschende Aussicht.
Mir macht es richtig Spaß-
abwechselungsreiche
Wege, und ungewohnte, neue Landschaften.
Nach links führen mich die Steinmänner, ich klettere weiter
bergauf bis zu einem "Park National" Schild. Dann auf ebenen
Pfad,
linke
Hand eine Felswand, rechts geht es bergab........ ich kann den Einschnitt
in den Felswand schon erkennen, der mich auf das Plateau führen wird. Wieder halb kletternd, halb gehend
überwinde ich diese Rinne, bis ich auf dem
Plateau angekommen bin- Karst und Gras wechseln sich hier ab.
Steinmänner und ein paar Spuren im Gras
leiten mich zum Gipfel- dem Sestrales Bajo, 2075m. Der Blick ist
fantastisch-
Anisclo Canyon, die Falten des
Mondodo (1957m) dem Sestrales Alto (2101m), den Tres Marias und den Tres
Sorols mit dem Monte Perdido (3355m). - Frühstückspause und genießen.
Ca. 30 Minuten später gehe ich immer
der Felsklippe folgend zum Sestrales Alto, 2101m, dem höchsten Sestrales
Felsen. Die Pfad ist ohne Probleme zu gehen, oft
Grasgelände. Er führt nach dem Sestrales Alto noch ein Stück am Rand des Canyon
entlang, dann verlasse ich die Klippen. Bei schlechtem Wetter ist die
Orientierung hier aber nicht einfach, Spuren sind nicht immer zu erkennen,
Steinmänner nicht grade zahlreich. Jetzt bei Sonnenschein gibt es aber
keinerlei Orientierungsprobleme. Nach Rund 300 Höhenmetern bergab, muss ich
wieder aufwärts, Richtung Tozal de Fueba, dessen Gipfel ich nicht
"besteige". Auf teils
tief eingetretenen und erodierten Pfad gehe bis zur Refugio de Plana Canal.
Das Refugio ist sehr einfach, ein Kamin ein Steinbett..... . Es ist warm,
und allzu viel Wasser habe ich nicht mehr.
Ich folge nun der Piste. Über mir
schweben ruhig ein paar Geier. Ich schraub das Tele an die Kamera, in der
Hoffnung das die Vögle mal nah genug kommen, sie halten aber immer Abstand.
Es ist sehr schön hier, das ist aber deutlich zu emotionslos beschrieben!!
Gegenüber der
Barranco de Pardina..... - überwältigend diese landschaftliche Vielfalt.
An einer Tränke kann ich, nachdem ich die
Kühe erstmal etwas verscheuchen musste, - Wasser zapfen.
Ein gutes Stück nach der Refugio San
Vincenda, endet die Piste. Ich halte mich links und folge einem teils
ziemlich steilen Pfad der
in den Canyon de Anisclo führt. Gegenüber der schmale
Barranco de Capradiza, ich schaue mir den Barranco recht genau an, ich suche
nach Pfadspuren, kann aber nichts erkennen.......ich hab schon Pläne für die
nächsten Jahre im Kopf.
An einer schmalen Wegstelle sind ein paar Ketten zur
Hilfe angebracht. Am
Fuß des Canyons
angekommen gehe ich unschwierig weiter Richtung Fon
Blanca. Das Zelt baue ich auf dem gleichen Platz
auf wie letztes Jahr auf- Fon Blanca- 1622m..
Ich bin total auf überhitzt, und gehe zum
Bach. Die Gumpen laden zum Baden ein. Das Wasser ist jedoch grauselig kalt,
der Waschlappen muss wieder herhalten. In der Nähe der kleinen Hütte bauen
vier Spanier ihre Zelte auf.
Drei Tageswanderer sind mir bis zum Abend
begegnet, einer auf dem Sestrales Bajo und am Refugio Plana de Canal
Ich koch mir mein essen, trink noch einen
Kaffee. Leg mich anschließend ins Zelt.
Zum Einschlafen höre ich einen Tatort.
Aufstieg Sestrales- die Alpina Karte
ist auch hier recht ungenau, bis zu 300m daneben. Der Aufstieg auf das
Plateau führt in der Alpina Karte nicht über den Collado de las
Puertas....... der Pfad ist aber halbwegs gut markiert.
Der weitere Weg stimmt gut mit der
Karte überein.
Ist auch auf der Rando Editions Nr.
23 Aneto- Posets eingezeichnet
|
Tourdauer:
09:10 Std.
höchste Höhe:
2101 m
Bergauf: 911 m
Bergab:
777 m
Länge:
16,9 km
3. Etappe, 31.08.2009: Bivac bei Fon Blanca- bis Bivac im Cirque de
Pineta
Kartenausschnitt
Fotos 3. Etappe
Höhenprofil 2D
Höhenprofil 3D
Kurz vor neun, die
Schatten sind noch lang.
Ich hab die Wahl, entweder auf dem GR 11
Richtung Refugio de Goritz (durch den Barranco de Fon Blanka) und dann unterhalb der Punta des Las Olas ein
Richtung Wechsel zum Collado de Anisclo. Das soll ein anspruchsvolles-
alpines-
GR 11 Stück sein! Ich habe aber keine Lust einen so großen Bogen zu Schlagen und
gehe doch auf dem direktem Weg zum Collado de Anisclo, auch wenn ich diesen Pfad
schon kenne.
Die Spanier auf der anderen Bachseite
packen noch ihre Zelte zusammen, ich steig schon mal ruhig bergan. Die vielen Cascaden des Rio Bellos müsste
ich mal im Juni besuchen, jetzt am Ende des Sommers fliest das
Wasser etwas spärlich.
Die Kraft des Wassers ist jedoch überall deutlich zu sehen. Ich begegne
einem Paar, ebenso im Aufstieg zum Collado de Anisclo. Sie hat heute nicht
ihren besten Tag, kämpft sich ohne den Rucksack aufwärts. Er trägt erst
seinen Rucksack hinauf, legt diesen dann ab, kehrt um und schleppt dann den
anderen Rucksack hoch..... beobachte ich etwas später aus einiger
Entfernung. Ich mach mir ein paar sorgen, wie soll erst der schwierigere Abstieg
ins Valle de Pineta funktionieren.
Der Aufstieg von Fon Blanca zum Collado de
Anisclo ohne bes. Probleme. Der Weg ist meist klar erkennbar, keine
schwierigen Passagen. Weiter hab ich Wetterglück, strahlend
blauer Himmel, aber nicht mehr so heiß- optimal. Ich beobachte einige GR 11 Wanderer die auf dem Kamm
in Richtung der "alpinen"
Version des GR gehen.
Letztes Jahr stand ich hier oben auf dem Collado de Anisclo (2553m) im dichten Nebel
und Regen,
heute herrscht klare Sicht, es ist sonnig, ein kühlender Wind weht. Ich
hab Hunger und kauere mich hinter einen Felsen, esse schnell etwas , mich
treibt es weiter.
Bei den guten Bedingungen heute, empfinde
ich den Abstieg unschwieriger als im letzten Jahr. Ich komme mir fast auf
einem anderem Weg vor, es gibt deutlich weniger Kletterei und ausgesetzte
Stellen- jedenfalls scheint es mir so- letztes Jahr folgte ich aber genauso
den
Markierungen wie jetzt. Ein "einfacher" Weg ist es trotzdem nicht.
Auf ca.1930m zweigt die Faja Tormosa nach
links- Richtung des Circo de Pineta ab. Ein großes Schild zeigt
die Richtung an. Die Faja Tormosa ist oft schmal und folgt ohne große
Höhenveränderungen
dem Talhang.
Die Faja passiert einige Barrancos mit ihren Bächen. Führt über Wege die auch mal mit mit
Büschen und hohem Gras zugewachsen sind, bunte Blumen am Rand. Immer im
Blick der Pic de Pineta und der Übergang nach Frankreich- die
Port neuf de Pinede. Insgesamt aber ohne
wirkliche Schwierigkeiten. Schwieriger ist das letzte Stück, der Abstieg in
den Circo de Pineta. Der Pfad endet, ich komme in felsiges Gelände, die
Orientierung wird schwieriger- kein Wegspuren sind zu erkennen, ab und zu mal ein
Steinmann, mal brauche ich die Hände.
Dann eine steile Kletterstelle- ca. 3 m in
die Tiefe- , zur Sicherheit ist eine Kette angebracht- trotzdem nicht so
einfach mit vollem Rucksack. Noch ein paar Meter und ich überquere auf einer
Brücke den
Rio Cinca, der hier ins Tal fällt.
Ruhig liegt der Circo de Pineta vor mir,
ich erkenne 2 Tageswanderer die auf dem Weg ins Tal sind. Ich schaue mich
ein wenig um, suche nach einem Platz für die Nacht. Am Bach ein Stück
talwärts finde ich eine recht ebene Stelle und ich mach's mir gemütlich-
Pause. Es dauert gar nicht so lange, bis mir das Getöse des Wasserfalls doch
reichlich lästig wird, hier werde ich wohl keine Minute in der Nacht
Schlafen können. Noch mal aufgerafft und neue Suche. Es gibt nur wenige
Stellen die halbwegs grade sind und nicht in einem jetzt trockenen Bachbett
liegen- und auch nicht so gut Einsehbar sind.
(Bivac ist hier eigentlich nicht erlaubt)
Ich wasch mich erstmal, Zapf noch etwas
Wasser und koch mir das Essen. Das Zelt will ich wegen dem Verbot sowieso
nicht aufbauen.
Muss ich dann aber doch, am Abend
verschlechtert sich das Wetter, die Wolken werden immer mehr. Es beginnt zu
Regen.
Das Zelt habe ich grad rechtzeitig fertig stehen.....
In der Nacht schüttet es aus Eimern,
Donner, Blitze- ein richtig "schönes" Gewitter. Ich warte nervös auf den
Wind- im Circo ist es bisher Windstill.
Zum Einschlafen höre ich : Mein Leben als
Pavian, von Robert M. Sabolsky.
Der Pfad ist auf der
Editorial Alpina- Parque
de Nacional de Ordesa 1:40.000 (+ 1:30.000) eingezeichnet,
und auf der Rando Editions Nr. 23
Aneto- Posets (dort fehlt aber die Faja Tormosa)
|
Tourdauer: 08:38 Std.
höchste Höhe:
2543 m
Bergauf: 923 m
Bergab:
920 m
Länge:
8,´90 km
4. Etappe: 01.09.2009- Circo de Pineta bis Gedre
(über den Balcon de Pineta und
die Refugio de Tucarroya)
Kartenauschnitt ( hat Ladezeit- 3 Ausschnitte)
Fotos 4. Etappe
Höhenprofil 2D
Höhenprofil 3D
Irgendwann schlafe ich dann ein, ich
gewöhne mich an das prasseln des Regens. Wind kommt keiner, er Schaft
es nicht hinunter in den
Circo.
So um 7:30 krieche ich aus dem Schlafsack.
Es regnet seit ca. zwei Stunden nicht mehr. Nebel wallt durch des
Valle de Pineta, am Himmel Wolken und Blaues. Ich packe meine Sachen
ein, und warte nicht bis das Zelt trocken ist. ich wische es etwas ab, dann
kommt es in den Packsack.
8:52- mein Aufstieg beginnt. Nach den
Informationen die ich sammelte- ein steiler und teilweise schwieriger Weg-
ich werde es ja sehen. Der Pfad ist sehr geschickt angelegt, das es hier in
den steilen Wänden des Circo überhaupt ein Möglichkeit gibt, ist schon eine
Überraschung. Das dieser Camino dann gar nicht "so" schwierig ist- noch wundersamer. Das Wetter verschlechtert
sich, dicke Wolken über mir,
Nebelschwaden. ich überlege umzukehren.... aber bisher klappt es gut und ich
habe keine Orientierungsschwierigkeiten. Also gehe ich weiter. Der Pfad ist
meist gut sichtbar, an den schwierigeren, ausgesetzten stellen Breit
genug, und gar nicht so steil wie es der Circo eigentlich vermuten läst-
aber ein einfacher Weg ist es sicher nicht- Trittsicherheit , Kondition und
keine Angst vor steilen Abbrüchen ist die Voraussetztung. Ich ereiche eine
Rinne,
die ich recht mühsam Aufsteige. In den Nebellücken erkenne ich am Ende eine
Felsmauer, dort brauch dort mal die Hände und stehe
dann auf dem Balcon de Pineta- 2500 m .
Nichts zu sehen, Nebel,
Sichtweite vielleicht mal so 20 m. Kurze ungemütliche Pause- Regenhose
anziehen (es regnet immer wieder.... ), Schokolade essen. Schade-
ausgerechnet bei diesem Wetter bin ich hier oben, die Aussichten sollen
beeindruckend sein. Ich grüble, wieder absteigen oder weitergehen, ich
entscheide mich für das weitergehen, umkehren kann ich immer noch.
Der Pfad ist im Schotter gut zu erkennen, regelmäßige Steinmänner
stehen herum, auch im dichten Nebel ist es kein Problem auf dem Weg zu
bleiben. So bleibt es
nicht lange- ich sehe keinen Pfad mehr, Steinmänner sind selten. Die Richtung ist schon
klar, das Gelände ist aber felsig und unübersichtlich- in der falschen
Richtung könnte es schnell unüberwindbar werden, und somit unsicherer.
Ich suche so genau nach Zeichen oder
Spuren, mit konzentrierten Blicken finde ich Steinmänner, bevor sie im Nebel
verschwinden. Ohne GPS würde ich hier doch umkehren, schnell ist man vom
"Weg" . Das GPS gibt mir die Sicherheit, wieder den Pfad zu finden.
Ich steige- etwas nach Links haltend- auf einen Felszug, muss
ein wenig
Klettern um hinab zu steigen ein und stehe dann am rechten
Rand des Lago de Marbore.
Jetzt lichtet sich endlich mal der Nebel, rechts von mir eine
Felswand, ungefähr in der des Sees Mitte kann ich den Aufstieg zur
Refugio de Tucarroya (oder Refuge de Tuquerouye)
erkennen. Der See schimmert schön Türkis. Steinmänner
führen mich durch das Geröll, jetzt wieder in Wolken.
Vor dem Aufstieg zur Tucarroya habe ich
Respekt, sehr steil soll er sein, Steinschlaggefahr.... und einige Fotos aus
dem Netz sehen auch so aus. (---Lago
de Marbore und die Refugio de Tucarroya im Sommer
und
im Winter)
Mein Weg wendet sich
nach rechts, es wird steil, trotz des Regens ist der Schuttboden halbwegs
griffig, ich bin aber vorsichtig- die Steine haben teils wenig halt. An
einigen Stellen brauch ich die Hände und dann steh ich auch schon in der
Scharte - 2666m. Der Steile Aufstieg ist nicht wirklich lang, vielleicht
40- 50m. Aber wie kommt jemand auf diese Idee hier in der
Scharte eine Refuge zu bauen?? Jedenfalls steht die Refuge schon seit
1890 hier.... zu sehen ist nicht viel, weiterhin Wolken....
Ich mach erstmal Pause, setze mich in die
Refuge, esse etwas. Kein Mensch ist hier- Kleidung hängt jedoch zum trocknen
in der Hütte.
Der Nebel verzieht sich nicht, nur
Ansatzweise sehe ich mal die Gletscher des Monte Perdido, der Gipfel
bleibt in den Wolken. Ich überlege
darum hier zu Übernachten, es ist schon schade hier "nichts" zu sehen. Aber dann
hier Stundenlang zu sitzen, es ist grad mal 13 Uhr- und ob das Wetter besser wird
..... ich packe so meine Sachen und gehe.
Sehr steil sind es die ersten Meter nach
Frankreich hinunter. Langsam und vorsichtig steig ich bergab, nun
es wird etwas einfacher,
nicht mehr soooo steil. Teilweise wird beschrieben das hier Steigeisen
und Pickel nötig sind, jetzt Anfang September liegt nur noch wenig Schnee,
der Weg berührt diesen nicht. Dann flacher, verblocktes Gelände, bis
ich auf den Pfad treffe der vom Port neuf de Pinede kommt und dem
Cirque de Estaube folgt. Die großen Schwierigkeiten haben jetzt ihr Ende,
jetzt ist gemütliches Wandern angesagt über gut sichtbare und gut begehbare
Bergpfade. Das Wetter, na ja, im Moment trocken, ich spüre aber die
Luftfeuchte, es ist frisch- zum Wandern aber sehr
gut.
Ich folge dem Cirque de Estaube nach
"links", halte mich dann den Weg der ins Tal führt bergab. Von hier ist es
auch möglich über die Hourquette de Alans ins Nachbartal nach Gavernie
mit dem bekannten Cirque zu steigen.
Es fängt leicht an zu regnen, ich habe
keine Lust auf eine nasse Hose und ziehe mir die Regenhose über, die
Regenjacke hab ich sowie so an, ist sonst zu ungemütlich.
Eine
Wolkenwand arbeitet sich das Tal berauf und erinnert an einen Film....
Nebel des Grauens..... seltsam an- was ich so denke .... jedenfalls tauchen
keine Seeleute auf, aber passend dazu hört man ein blechernes Klappern aus
der Cabane d' Estaube. Es regnet jetzt ziemlich stark. Die Kapuze tief ins
Gesicht gezogen fühle ich mich ganz wohl. Meine Uhr läuft langsam voll, der
Batteriewechsel tat ihr nicht gut. Die Gedanken verlieren sich.
Am
Lac de Gloriettes wache ich auf- mist den Weg verpasst. Ich kram die Karte heraus, schau auf das
GPS, direkt hier führt laut IGN Karte ein Weg unterhalb der Montagne de
Coumely nach Gedre. Vor mir ein schmaler Pfad, der auch ein Kuhpfad sein
könnte, etwas unsicher folge ich der Spur. Die Sichtweite ist wieder sehr
schlecht, jetzt 20- 30 m. Mit dem GPS kontrolliere ich die Richtung, sie passt
sehr gut mit der Karte überein, ich bin auf dem richtigen Pfad. Recht
gemütlich marschiere ich durch Weideflächen- mal auf schmalem Pfad, mal
Piste. Zu sehen gibt es nicht viel, Der Nebel taucht alles in ein gedämpftes Licht, unwirklich...... grasende Schafe am Weg..... langweilig wird mir
nicht- die Wegsuche lenkt ab. Das Plateau hat sein Ende, ich tauche in
den Wald ein. Recht vorsichtig gehe ich über teils rutschige Steine
und Laub ins Tal- einmal ausrutschen und auf dem Rücken landen ist dabei-
sonst aber problemlos bis nach Gedre.
Ich suche im Ort nach dem Camping, mitten
im Ort soll ein Platz sein. Ich lauf also kreuz und quer, frage dann
nach - "nein nicht hier- noch einen Kilometer unterhalb des Ortes"
erfahre ich. Es regnet wieder.
Erstmal gehe ich Duschen, baue dann das
Zelt im Regen auf. Meine Sachen hänge ich zum trocknen im Duschhaus auf.
Ich bin müde, trotz Wetter gut gelaunt,
habe aber keine Lust zu gar nichts, esse so etwas Käse und Brot und hau mich
im Zelt auf s Ohr. Ein spannender Tag geht zu Ende.
Vor dem Einschlafen noch ein wenig hören-
Mein Leben als Pavian, von Robert M. Sabolsky- das richtig Spaß macht
Der Pfad ist auf der
Editorial Alpina- Parque
de Nacional de Ordesa 1:40.000 (+ 1:30.000) eingezeichnet,
und auf der Rando Editions Nr. 23
Aneto- Posets. Und natürlich auf dem entsprechendem IGN Kartenblatt-
im französischen Teil der Strecke.
|
Tourdauer:
11:22 Std.
höchste Höhe:
2666 m
Bergauf:
1160 m
Bergab:
1765 m
Länge:
21,50 km
Ein Tag Pause:
02.09.2009, ein wenig ruhen und Einkaufen in Luz St. Sauveur
und Gedre
Ich brauch etwas Nachschub- Käse, Wurst und
Tütensuppe. In Gedre selbst ist ein kleiner Bäcker Laden.
Ein Bus fährt nicht mehr (Nachsession-
in der Session fährt ein Bus bis nach Gavarnie) , erst
versuche ich es per Anhalter- erfolglos, dann spreche ich einfach jemanden
an, der grad seinen Kofferraum voll packt. Minuten später sitze ich in Luz. (Luz-Saint-Sauveur Reiseführer.)
Der Hauptort ist nicht so interessant, auch
sehr touristisch. ich will aber nur etwas Einkaufen...... einen Supermarkt
gibt es hier.
Per Taxi fahre ich zurück nach Gedre. Gehe
abends in Gedre etwas Essen und relax ein wenig. Das Wetter - besser, ein bisschen
Sonne, kein Regen.
5. Etappe: 3.09.2009- Heas
bis Barroude ( mit einem
Schlenker zum Cirque de Troumouse)
Kartenauschnitt
Fotos
5. Etappe
Höhenprofil 2D Höhenprofil 3D
Ich lasse den morgen ruhig angehen. Nach
dem Packen vom Zelt und so weiter, sitze auf einer Terrasse mitten im Ort
und nehme das "petit déjeuner" zu mir. Ein angenehmer, aber frischer Morgen.
Im Taxi fahre ich nach Heas (bestellt im
Tourist Office), trinke noch einen Kaffee in der
Auberge de Munia.
Um 11:50 setzt ich den Rucksack auf und gehe los, steige durch das Touyeres
Tal aufwärts. Ich fühle mich gut und gehe ohne Probleme auf guter Spur. Das
Tal wird schmaler, der Pfad wendet sich nach links und steigt jetzt etwas
anstrengender bergan. ein paar Schafe und zwei Wanderer begegnen mir. Auf
2050m wird es wieder flacher-
den Cirque de Troumouse der größte Cirque der Pyrenäen kann ich
bestaunen.
Ich gehe zur kl. Cabane de Aires (reicht
zur Übernachtung- aber keinerlei Ausstattung) , stelle meine Rucksack dort
ab und suche die Weg zum Col de la Sede (2671m). Hinter der Cabana sind die
steilen Kalkfelsen zu sehen, dort geht es zum Col de la Sede hoch. ich finde
jetzt keine Pfad oder ein paar Zeichen, kehre erstmal um - zweites
Frühstück.
Wenige Minuten später stehe ich im
dichten Wolken, meine Frühstückspause verlängert sich. 50 Minuten
später, weiter dichte Wolken, zum Col de la Sede werde ich nicht aufsteigen.
Der Pfad soll Weglos, steil und über glatte Felsen führen- eine "schwierige
Route" laut Kev Reynolds (Bergwandern in den Pyrenäen),
das ist mit bei dieser Sicht und Feuchtigkeit zu Risikoreich. Ich wähle die
Route die unterhalb des Cantet de la Sede zur Cabane de la Aguila verläuft
(Blau auf der IGN karte eingezeichnet) zwar auch
teilweise gepunktet, aber ich werde es Probieren. Den weiteren Weg bis zu
Refuge de Barroude kenne ich. Durch Grasgelände marschiere ich durch den
Nebel, ich folge gut sichtbaren Spuren. Treffe auf ein paar Schäfer die
irgendwo im Gelände Arbeiten. Mittlerweile ist
die Sicht wieder frei, die Wolken stehen mal tiefer, mal höher im Tal, -
ich bleibe bei meiner Entscheidung. Die Spuren werden schlechter erkennbar,
Steinmänner helfen jetzt. Der Pfad wird steiniger, steigt bergan, ich
passiere eine
Art Felsentor- letzter blicke in den Cirque.
Dann bergab meist durch Grasgelände bis zur Cabane de la Aguila.
Ab hier kenne ich den Weg, ohne Pause steige ich auf guten und bekannten Bergwegen wieder Aufwärts
(den Weg kenne ich schon von den Wanderungen 2004 und 2008). Trotzdem wird
mir nicht langweilig. Vor allem die letzten Meter zur Hourquette
de Heas sind
immer
spannend. Und die Aussichten sind sehr einladend-
Wolkenmeere
und der der
Blick in zwei Täler von der Hourquette de Heas. Der geplante Weg
über den Col de la Sede hätte
auch bis zur Hourquette de Heas geführt, nur wäre ich in einem weiten
Bogen, am Pic der Gerbats und Pic de Gela vorbei, dem Kamm gefolgt
(siehe
Kartenauschnitt).
Steil marschiere ich von der
Hourquette hinunter, Trittspuren sind gut zu erkennen. Dann folge ich
weiteren Markierungen- rechts haltend- bis zur Hourquette de
Chermantas. Dann weiter ohne Probleme bis zur
Refuge de Barroude- 2373m. Hier oben scheint das Wetter immer schlecht
zu sein, ich bin das dritte mal hier, es ist immer
kühl,
windig und wolkig. Aber die tolle Landschaft wärmt mich- gute
Gefühle .....
Eine französische Gruppe - so acht Leute
sind in der Refuge.
Obwohl es schon spät (20:40) ist bekomme
ich noch etwas zu Essen. Gehe anschließend draußen in den kl.
Wasch/Toilettenraum- Katzenwäsche. Vor der Tür gibt es mittlerweile eine
Dusche, das ist jetzt aber entschieden zu kalt.
Der Pfad ist auf der
Rando Editions
Nr. 23 Aneto- Posets eingezeichnet und auf dem entsprechendem IGN
Kartenblatt. Der Aufstieg zum Col de la Sede und der weitere Kammweg
fehlt auf diesen Karten.
Der ist dafür auf der Editorial
Alpina- Parque de Nacional de Ordesa 1:30.000 eingezeichnet. Diese
Karte endet bei der Hourquette de Heas.
|
Tourdauer:
08:49 Std.
höchste Höhe:
2608 m
Bergauf:
1638 m
Bergab:
794 m
Länge:
19,01 km
6. Etappe: 4.09.2009- Barroude bis zum "Schlechtwetter" Bivac unterhalb der Port de
Vieux (Puerto Viejo de Bielsa)
Kartenauschnitt
Fotos
6. Etappe
Höhenprofil 2D Höhenprofil 3D
Wieder auf dem
HRP-
der Haute Randonnee Pyreneenne
Ich komme heute morgen nicht in die Gänge.
Ich schaffe es einfach nicht aufzustehen, dreh mich noch mal um. Besser wäre
es früher aufzustehen, eine lange Etappe steht an. Irgendwann schaffe ich es
doch, schleppe mich draußen ins Bad. Zum Glück ist noch etwas vom Toilettenpapier
übrig, ich hatte es gestern Abend auf dem Klo vergessen- das muss ein guter
Tag werden. Das Wetter sieht nicht danach aus,
reichlich Wolken, aber ein wenig blaues blitzt mal durch das Grau.
Die nächsten Tage folgt meine Route dem
HRP,
Ton Joosten schlägt in seinem HRP Führer
die folgende Strecke vor:
Heas - Barroude - Parzan- Paso de los
Caballos- Refugio de Viados.
Eine Route die zum Teil- von Parzan bis zum
Paso de los Caballos- recht öde einer Piste folgt.
George Veron,
der "Erfinder" des HRP, beschreibt einen anderen Weg:
Barroude - Pic de Bataillence- Col de Lia-
Rioumajou. Am nächsten Tag über den Port de Cauarere zur Refugio de
Viados.
Über die Etappe nach Rioumajou schreibt
George Veron: "Not recommended for
tourist or trekkers with little mountoin experience....", und nur bei gutem
Wetter und reichlich Wasser soll man mitnehmen. Eine lange Route
die mehrere Std. dem Kamm folgt, teils Weglos.
Auf der französischen IGN 1:25.000 ist der
Weg nicht eingezeichnet. Auf der Editorial Alpina- Parque de Nacional
de Ordesa 1:40.000 ist der Pfad bis zum Ende der Karte
eingezeichnet (Port de Moudang).
Der Weg ins Rioumajou Tal ist auf
keiner Karte eingezeichnet (- die ich kenne)
|
Dementsprechend bin ich gespannt, was mich
erwartet. Ich frühstücke recht gemütlich, frag die Wirtin noch nach meiner
Strecke, "ich soll vorsichtig sein, das Wetter- Morgen wird's schön" sagt
sie.
Um 9:20 verlasse ich die Refuge. Das Wetter
macht mir nicht
allzu große Hoffnungen- reichlich Wolken.... umkehren kann ich immer
noch- oder halt das Zelt aufbauen. Unproblematisch steige ich zum Port de
Barroude, gehe weiter weglos Richtung Pico de Barrosa, ich will einen
Blick in den Cirque de Barrosa werfen. Klappt nicht, der ist schon von
Wolken gefüllt, ich drehe ab und gehe Richtung Pic de Port
de Vieux. Ein paar Gemsen
bemerken mich und
springen davon. Auf dem "Grat" zwischen Pico de Barrosa und
Pic de Port de Vieux treffe ich wieder auf einen Pfad. Der Pic de Port de
Vieux (2723m) ist
nun in Wolken. Ich steige problemlos bergan, gehe jetzt durch diese
Wolken. Etwas unterhab des Gipfels (des Pic de Port de Vieux) muss ich die Richtung wechseln, der Weg
über den Gipfel und weiter den Kamm abwärts soll schwierig sein.
(360° Pano
- vom Pic de Port Vieux- nicht von mir)
An einer kleinen Scharte (ca.2713m) ist der
Übergang, nun ist links eine Felswand und rechts steiles Grasgelände. Dann
Richtungswechsel (Südost). Kurz steh ich in einem Wolkenloch,
kann etwas sehen, nämlich den Kamm dem ich die nächsten Stunden
folgen werde- dann ist die Sicht ist mal wieder schlecht, 20- 30m. Mal sehen
was das heute noch gibt......
Der Weg aber nun sehr gut zu erkennen, ich
gehe durch gespurtes Gras bergab. Der Pfad ändert nochmals die
Richtung und steigt zum Kamm an. Diesem folge ich knapp 700m bis zum
Port de
Vieux (2378m). Hier besteht die Möglichkeit nach rechts nach Spanien
(Bielsa) oder links nach Frankreich (Aragnouet) abzusteigen. Ich muss jedoch
grad aus, steige aus der Scharte in wegloses und Grasgelände. Kein
Steinmann, kein Farbklecks ist vorhanden. Ich folge im dichten Nebel einer
Spur im Gras, fülle mich unwohl und bin unsicher ob ich hier ohne Sicht
weitergehen soll. In den nächsten Std. werde ich wahrscheinlich keine
Möglichkeit finden das Zelt aufzubauen, ich grüble ein wenig herum und kehre dann zum Port de Vieux um (11:50), die
Bedingungen sind einfach zu schlecht- ich will das Glück nicht
herausfordern. Dort steht dann eine Frau mit Kind und warten auf ihren Mann,
der irgendwo im Gelände kraxelt- frierend in kurzen Hosen!
Ich mach's mir hier gemütlich, setzte mich
erstmal in ein kl. 2 Personen Beton Schutzhäuschen, es ist windig und
nieselt.
So warte ich auf besseres Wetter...... .
Das kommt erstmal nicht. In der Hütte ist
es ungemütlicher als draußen, ich suche mir so einen windgeschützten Platz
hinter Felsen- leg mich dort hin und mache ein Nickerchen. Mal lichtet sich
der Nebel, Minuten später ist es jedoch immer ein dicke Suppe.
Um 17Uhr ist mir klar das ich heute nicht
mehr weiter komme. Hier oben ist es mittlerweile richtig ungemütlich, es
regnet und stürmt- im direktem Wind in der Scharte muss ich mich dem Wind entgegenstemmen. Es bleibt mir nicht anderes übrig als den Port de Vieux
zu verlassen, und einen etwas weniger ausgesetzten Platz zu suchen. Wer weis
wie sich das Wetter in der Nacht noch entwickelt. Ich steig auf der spanischen Seite abwärts,
ein markierter Weg führt ins Tal. Auf 2216m finde ich einen halbwegs ebenen
Platz und baue im strömenden Regen und recht kräftigem Wind das Zelt auf.
Nicht grad die besten Bedingungen um eine
"Innenzelt zuerst Behausung" wie das VauDe Hogan UL 1aufzubauen, ich hab schon sorge zu schwimmen,
beeile mich und stelle dann fest, das Innenzelt ist sehr gut Imprägniert.
In der Nähe Grasen ein paar Kühe, ihr höre die Kuhglocken. Denen macht das
Wetter anscheinend gar nichts aus. Ich lieg im Zelt und höre wie eins der
Tiere sich für dieses komische orangene Ding interessiert, das in ihrem
Wohnzimmer steht. Das Schnaufen kommt immer näher und ich meine das die Kuh
jetzt das Zelt inspiziert, daran riecht- die Kuh ist sehr nahe. Es
zupft das Gras und kaut. Sorgen hab ich das sich das Tier in den
Abspannleinen verfängt und dann in Panik über mich und das Zelt rennt, ich
will es aber nicht erschrecken und bleib einfach liegen. Die Kuh grast ruhig am Zelt,
das Schnaufen und Zupfen wird leiser, und dann ist sie
verschwunden.
Ich mach's mir gemütlich, hör dem regen zu
und bin Überrascht wie ruhig das Hogan bei dem Wind steht
Tourdauer:
02:30 Std.
höchste Höhe:
2716 m
Bergauf:
421 m
Bergab:
442 m
Länge:
06,95 km
7. Etappe: 05.09.2009- Bivac unterhalb des Port de Vieux (Puerto Viejo de Bielsa)
bis Hospice de Rioumajou
Kartenauschnitt
Fotos
7. Etappe
Höhenprofil 2D Höhenprofil 3D
Am nächsten Morgen ist kaum eine Wolke mehr zu
sehen,
optimales Wetter. Ich krieche
aus dem Zelt mache ein paar Dehnübungen um in die Gänge zu kommen. Das Zelt
ist noch nass vom Regen, hier ist noch Schatten- ich wisch alles halbwegs
trocken und packe es feucht ein, ich will weiter. Kurzes Frühstück, zum
Kaffee kochen hab ich schon wieder keine Lust.
Um 10 Uhr gehe ich wieder aufwärts,
Richtung Port de Vieux, steige dort wieder in die grasbewachsene
Bergflanke ein. Ich gewinne etwas an Höhe (ca. 80m)- steige aber nicht
bis zum Kamm auf, sondern gehe ohne große Höhenänderung bis
unterhalb des Port de Bielsa. Hier wieder Steinmänner und Wegspuren.
Knappe 400m weiter, liegt unten im Tal die A136, die hier in einem Tunnel das
Bergmassiv durchbohrt und nach Frankreich führt.
Recht steil steige ich hier Richtung Kamm
auf, dann quere ich durch ausgesetztes Gelände, bin mir jetzt unsicher, erkenne keine Spuren, sehe
keine Zeichen, laufe suchend etwas zurück. Es geht aber nur in dieser
Richtung weiter! Ich versuche es noch mal, finde doch Zeichen, noch ein paar Meter
und habe
den Kamm erreicht.
Mit mir gehen oben auf der Crete de
Bataillence ein paar - ich glaube- Spanier die hier sämtlich Gipfel des
Kammes abklappern. Ohne Mühe und Schwierigkeiten gelange ich nun zum Pic de
Bataillence(2604m). Pause- Käse, Brot und Schokolade.
Die Spanier steigen nach Frankreich ab, ich
folge weiter dem Kamm. Mal auf dem Kamm, mal ein wenig in Spanien. Ab und zu brauche
ich die Hände, Markierungen oder Spuren sind selten. Am Port de Hechempy
(2450m), sind Markierungen weiterhin Mangelware. Der Pic de Marty
Caberrou liegt vor mit, ich gehe weiter auf der spanischen Seite, vorbei ein
zwei "Felstürmen", dann ein paar Steinmänner- sie führen mich aufwärts- Richtung
Kamm.
Auf 2511m die Grenze, ich befinde mich ca.
2 km vom Pic de Pic de Bataillence entfernt, eine gut sichtbare Spur ist
auf der französischen Seite hier zu erkennen. Ich fülle mich etwas erleichtert-
im weglosen und
unmarkierten Gelände fühle ich mich immer etwas unsicher- bin ich noch
auf dem richtigen Weg, hab ich einen "Abzweig" verpasst?
Durch Schutt und Geröll steige ich ein
gutes Stück nach Frankreich hinab. Hier besteht auch die Möglichkeit Wasser zu finden, man müsste jedoch noch
weiter absteigen. Der Pfad
wird nun angenehmer, Grasgelände, biegt dann nach Südosten ab und steigt
ohne Probleme aufwärts zum Port de Moudang. Der Pass ist eine große Kerbe
zwischen dem Pic de Marty Caberrou und dem Pic de Lia.
Kurze Pause. Ein Wanderer kommt mir
entgegen, steigt aus weglosen Gelände zu mir. Auf spanisch erklärt er mir
seine Tour, irgendwo vom Pic de Ibonet (franz. Pi de Arriourere) kommt er
her und stieg
aus dem Bielsa Tal auf.
Ich steige nach Osten auf, folge der
unsichtbaren spanisch/ französischen Grenze bergauf. Ein unbequemer "Pfad",
weglos, keine Markierungen, durch Schutt und Geröll, recht steil- missgelaunt wegen dieser Plackerei gehe ich hier hoch. Ein paar Spuren und
Markierungen tauchen auf, meine Laune wird etwas besser, dann sehe ich den
kleinen und unscheinbaren
Col de
Lia (2672m) und meine Laue ist bestens.
Der Col de Lia, hier geht es sehr steil
abwärts, geborstener Schiefer,
mit reichlich spitzem Fels, Schutt und
Geröll. Wer hier ausrutscht hat wirklich ein Problem. Ohne Verletzungen wird
das kaum gehen. Dementsprechend vorsichtig und langsam gehe ich hier
herunter, jeder Schritt muss passen. Frisch gemalte orangene Punkte zeigen
mir die Richtung. Nach ca. 50m wird es etwas
einfacher. Ich folge den orangenen Zeichen, sie führen mich zu einem
"Felsentor"(ca.2650m), hier geht es wieder steil durch eine Geröllrinne
herunter. Ab ca. 2430m gehe ich recht gemütlich durch Grasgelände. Es wird
angenehmer.
Auf ca. 1980m erreiche ich ein kleines
Plateau, gehe anschließend über einen gut sichtbaren Pfad (1890m) durch niedrige
Büsche, bis mir auffällt- wo sind denn die Markierungen. Ich checke die
Möglichkeiten mit der Karte und GPS, ich hätte vor 300m schon ins Tal
absteigen müssen. Die
Papierkarte zeigt schon diesen Weg in der Bergflanke als Abstiegsmöglichkeit an, aber ohne
Markierungen traue ich dieser Richtung nicht. Also Umkehren bis
zum dem Plateau und mich dort noch mal auf Wegssuche begeben. Umkehren ist
immer mühsam und unbefriedigend, etwas fluchend kehre ich um. Am letzten orangenen Zeichen stehe ich
ratlos und suchend- wo geht es weiter- ich sehe nur diesen Pfad ohne
Zeichen, kein Farbklecks, kein Steinmann... soll ich doch dem Weg in der
Bergflanke folgen.... ?
Dann fällt mir doch ein Steinmann auf, der
in gut 50m Entfernung Richtung Nordost- direkt im Blick Richtung des Hospice
de Rioumajou - auf einem Felsen hockt. Keine Spuren, kein Pfad ist
erkennbar, ich folge aber weiter dieser Richtung und versuche hier mein Glück. Das
klappt dann gut- ich steige ohne große Problem bis zum Hospice ab .
19:50- das Tal liegt im Schatten, es ist
kühl. Die Hunde des Schäfers begrüßen mich recht unfreundlich- es ist ihr
Territorium. Der Schäfer hält seine Hunde zurück, ich frage ob ich mein Zelt
hier aufschlagen kann - "kein Problem". Direkt hinter dem Hospice
de Rioumajou bau
ich das Zelt auf (1560m).(Campen ist hier erlaubt, am nächsten Morgen
sehe ich ein paar Meter talwärts ein Hinweisschild)
Ich bin etwas neidisch, im Haus raucht der
Kamin, ich rieche das Essen und höre wie gekocht wird- Hr. und Fr. Schäfer
trinken Wein. Da drin ist es bestimmt wärmer und gemütlicher. Vor Jahren war
das Hospice wohl ein bewirtschaftetes Refugio, jetzt gibt es nur die
Campingmöglichkeit.
Ich mache mich Nachtfein, koche mein Essen
und verziehe mich schnell ins Zelt, ich bin müde und ziemlich kaputt und
denke nur noch an eins- schlafen.
Insgesamt war ich für die Strecke Refuge de
Barroude- Hospice de Rioumajou 12:30 Std. unterwegs, für eine
Tagesetappe sehr lang. Zum Aufteilen auf zwei Etappen eigen sich zur
Übernachtung im Zelt der Circo de Pinarra- der Circo unterhalb des Puerto
Viejo de Bielsa- oder man sucht sich einen Platz auf dem Plateau
unterhalb des Pic de Marty Caberrou/ Pic de la Hount im oberen Moudang Tal,
an beiden stellen findet sich Wasser.
Auf der französischen IGN 1:25.000 ist der
Weg nicht eingezeichnet. Ebenso nicht in der Rando Editions- Nr. 23 Aneto-
Posets. Auf der Editorial Alpina- Parque de Nacional de Ordesa
1:40.000 ist der Pfad bis zum Ende der Karte eingezeichnet (Port de
Moudang).
Der Weg ins Rioumajou Tal ist auf
keiner Karte eingezeichnet (- die ich kenne)
|
Tourdauer:
09:54 Std.
höchste Höhe:
2762 m
Bergauf:
1026 m
Bergab:
1685 m
Länge:
16,02 km
8. Etappe: 06.09.2009- Hospice de Rioumajou bis Refugio de Viados
(Biados)
Kartenauschnitt
Fotos
8. Etappe
Höhenprofil 2D Höhenprofil 3D
Der morgen ist kalt, Raureif auf dem Gras
und dem Zelt, Temperaturen also kapp unter 0°. Ich bin müde und habe
Rückenschmerzen. So schaffe ich es so mal wieder nicht, früh
aufzustehen. Als ich mich endlich aus dem Zelt quäle- autsch- mein Rücken-
liegt hier im Rioumajou Tal noch alles im Schatten, die Sonne muss recht
hoch stehen, damit sie den Talboden wärmt. Das Zelt packe ich wieder feucht
in den Rucksack, ich wisch es zwar halbwegs trocken, das reicht aber nicht
um es von der letzten Regenübernachtung und vom Kondens zu befreien- und bis
die ersten Sonnenstrahlen hier unten sind will ich nicht warten.
Um 9:50 bin ich wieder auf dem Weg. Ich
folge ca. 550 m dem GR 105 (dieser führt über den Port de Ourdissetou nach
Spanien). Wegzeichen führen mich nach Links (östlich). Ich überquere den
folgenden kl. Bach mit Hilfe einer Brücke. Der Pfad führt jetzt bergauf.
Die Sonne scheint kräftig, ich bin froh das
ich durch den kühlenden Wald gehe. Der Boden ist mit Kuhfladen gepflastert,
ich muss aufpassen nicht ständig in die Haufen zu latschen. Nach einer Kurve
sehe ich die Verursacher- sechs Kühe die auf dem gleichem Weg unterwegs
sind. Die Viecher sind jetzt so 50 m vor mir, ich beobachte wie sie
geschickt die Stufen auf dem Weg überwinden. Ich bin sehr überrascht wie
beweglich die Tiere sind- ich kenne Kühe sonst nur gemächlich
wiederkäuend und eher träge auf einer Wiese stehend.
Auf ca. 1930m erreiche die Viecher und ich
eine Lichtung. Andere Kühe sind schon hier, die Tiere halten sich links,
überqueren den Bach und zupfen dort Gras. Ich setzt mich an den
Wegrand und hole mein Frühstück nach, und such meinen weiteren Weg auf der
Karte. Links
soll ich mich halten - den Kühen hinterher.
Ich quere den Bach, steige durch
Grasgelände auf. Mitten in der Lichtung sehe ich einen Steinmann und
Wegspuren. Ich treffe auf einen Hirten, wir unterhalten uns Kurz- " Wohin
geht es" - "Zur Refugio de Viados" - "Ganz alleine Unterwegs" - "Ja" - " Ist
aber nicht ungefährlich, so alleine" - "....... Ja ..... aber so gefährlich
nun auch nicht ....." - " Alles gute".........
Die Wegspuren und ab und zu mal ein
Steinmann führen mich in niedriges Gebüsch, ein Stück Wald, dann karges
Gelände. Es beginnt ein mühevoller, recht öder, sehr anstrengender
Aufstieg durch Schutt. Ziemlich geschafft ereiche ich um 13:10 den Port
de Cauarere (2526)- (auch Port de Madera- je nach Karte) mit sehr
schönem Blick auf den
Grand
Bachimala (3174m) und dem Pico de Posets (3376m). Ein paar Wanderer sind zum
Pic Cauarere (2907m) Unterwegs
Jetzt folgt recht einfaches und ruhiges
Wandern, Bachimala und Posets meist im Blick. Ein Pfad ist gut erkennbar, ab
und zu gibt es Farbmarkierungen. Stetig verliere ich an Höhe, tauche dann in
den Wald ein. der Pfad ist weiter recht problemlos zu finden.
Auf ca. 1800m erreiche ich den
Rio Zengueta, ich folge dem Tal bergab. Wieder
ca. 1800m die
Cabana de la Culrueba zur Not kann man hier Übernachten. Der Pfad
verliert an Höhe, ich überquere den Rio Zengueta vor der
Refuge de Tabernes, ein paar Autos parken hier- ich ereiche wieder die
Zivilisation.
Ohne Probleme folge
ich dem Talverlauf, wieder rechts vom Bach, dann über eine Brücke dort links
halten- nicht gradaus ins Tal gehen. Ich erreiche eine Piste die mich berauf
bis zur
Refugio de Viados führt.
Ich melde mich an, verstau meine Sachen an
meinem Bett- es gibt hier einfache Betten, kein Matratzenlager und gehe lange Duschen. Unter der Dusche wasche
ich T- Shirt und
Unterwäsche.
Dann geht es raus in die Sonne, es ist ein
sehr schöner, warmer Abend. Das Zelt breite ich um trocknen aus, setze mich
ins Gras und trinke mir zwei Bier. Es herrscht eine schöne ruhige
Atmosphäre, alle Besucher des Refugio genießen den Abend.
Der Pico de Posets sieht im
kontrastreichem Abendlicht
fantastisch aus.
Der Pfad ist auf der Rando Editions- Nr. 23 Aneto- Posets eingezeichnet.
Ebenso in der französischen IGN
1:25.000 Karte, und der Editioral Alpina Posets/ Perdiguero
1:25.000.
|
Tourdauer:
07:00 Std.
höchste Höhe:
2526 m
Bergauf:
1076 m
Bergab:
909 m
Länge:
13,66 km
9. Etappe: 07.09.2009- Refugio de Viados (Biados) - Refuge de Soula
Kartenauschnitt
Fotos 9. Etappe
Höhenprofil 2D Höhenprofil 3D
Habe gut geschlafen. So eine
Hüttenübernachtung ist schon entspannend, jedenfalls wenn die Hütte nicht
zu voll ist. Morgens kein Zelt einpacken, Kocher eintüten, alles ist schön
trocken....... . Die nächsten zwei Tage werde ich dem "klassischem"
HRP folgen und in den Refuges Schlafen und Essen. Ich frühstücke noch gemütlich, bestelle mir den zweiten Cafe con
leche, bezahle dann meine Rechnung und schultere so um 8:55 den Rucksack.
Vorbei an frisch gemähten
Wiesen und alten Heuschobern gehe ich auf dem Rot/ Weiß markiertem GR11
über eine Piste ins Val D'Anez Cruzes. Die Piste endet, ein schmaler
Pfad folgt. Rechts unten fliest der Riu Zinqueta D'Anez Cruzes. Ein Weg
ohne Probleme durch eine unspektakuläre aber schöne Landschaft. An der Pleta
D'Anes Cruzes
teilt sich der Pfad, nach rechts zum Puerto de Chistau in das Vall de
Estos (GR 11) oder gradaus auf dem HRP (Haute Randonnee Pyreneenne) zur
Puerto Superior de Aigües Tortes (franz:. Port de Aygues Tortes).
Auf der kleinen Ebene sonnt sich ein Murmeltier, ich versuche das Tier mit der
Kamera einzufangen, was grad nicht einfach ist, ständig taucht das
Pelztier aus einem anderem seiner
Erdlöcher
auf.
Ohne große Steigung gehe ich auf dem
HRP aufwärts. Man erkennt Pfadspuren im Gras und ab und zu ein Steinmann.
Der Weg wird für ein Stück felsiger, etwas
entfernt stürzt das Wasser des Bachs ins Tal. Auf ca. 2190m ereiche ich ein
mit
Gras
bewachsenes Plateau. Ich folge weiter Trittspuren und Steinmännern die
leicht nach rechts führen. Die Orientierung ist bei gutem Wetter kein
Problem. Am Ende des von steilen Felsen umgebenen Plateaus knickt der Pfad
nach links ab (2350m). Aus
Gras wird
Geröll. Ich steige keuchend und schwitzend in einer
"Rinne" - in der Mitte ein kleiner Bach- aufwärts und finde nicht immer den besten Weg, das Geröll hat
einfach viele Möglichkeiten. Auf ca. 2660m öffnet sich das Gelände, noch
wenige einfache Meter und ich habe den Puerto Superior de Aigües Tortes (2683m) erreicht. Letzter Blick zum
Posets Massiv und ein neuer Blick in das
Vallon d' Aygues Tortes, dessen Grund sich auf 2280m befindet.
Die ersten Meter im Abstieg sind wieder
steil und nicht Einfach. Ab und zu Trittspuren und ein paar Steinmänner führen durch Schutt/ Geröll
und Blöcke weglos ins Tal. Bei schlechten Wetterbedingungen ist die
Pfadsuche sicherlich schwierig und der Abstieg risikoreicher.
400 steile Höhenmeter, bergab und ich habe ich das erste mal wieder
"festen" Böden unter den Füßen. Der meist gut sichtbare Weg (und regelmäßig
markiert) folgt dem Vallon de Aygues Tortes
problemlos. Einwenig verschandelt ist das Tal von einer
Betonwasserleitung, diese folgt aber nur für ein recht kurzes Stück dem
Weg. Eine
große Schafherde macht mitten auf meinem Weg Siesta, müde breiten
sich die Tiere vor mir aus, kauen auf ihrem Gras herum. Ich geh weiter auf
meinem Weg- mitten in die Herde rein. "A droit, a droite" ertönt
es von
irgendwo her, den zur Stimme gehörigen Schäfer sehe ich nicht- ich folge
aber seiner Anweisung und gehe rechts um die Tiere herum.
Auf 2220m steht die
Refuge de Prat Cazeneuve (ca. 2020m) eine unbewartete Hütte. Sie eignet
sich gut zum übernachten, evtl. muss sie mit dem Schäfer geteilt werden- das
was hier so rum liegt scheint dem Schäfer zu hören Der
Weg führt weiter von "Plateau" zu "Plateau", die Abstiege zu den Plateaus sind etwas
steiler, mal brauch ich die Hände, aber nicht wirklich schwierig.
Um 16:30 erreiche ich die
Refuge de
Soula- 1690m. Die Refuge hat wohl Geschichte, ich denke sie war eine
Unterkunft für die Arbeiter die hier einen Staudamm und ein E- Werk bauten.
Das Gebäude hat verfallenden Charme, keine Bettenlager, sondern
Zimmer mit 4-6 Betten, die Wände sind mit Filmplakaten tapeziert. Es
gibt eine Dusche im Keller. Die
Lage im Tal ist schön, unschön ist das Transformatoren Haus, die Seilbahn und das
ständige Brummen der Maschinen. Trotzdem fühle ich mich hier wohl, die Wirte
sind freundlich und gut gelaunt, es herrscht eine angenehme Atmosphäre. Ich
setze mich nach draußen, schaue in die schöne Richtung und genieße die
Sonne. In der Refuge Übernachten ein paar Wanderer und noch mehr Angler.
Der Pfad ist auf der Rando Editions- Nr. 23 Aneto- Posets eingezeichnet.
Ebenso in der Editioral Alpina
Posets/ Perdiguero 1:25.000. Auf französischen IGN 1:25.000
Karte ist der Abstieg vom Port de Aygues Tortes nicht
Eingezeichnet. Beim Abstieg vom Port de Aygues Tortes sind die Karten
nicht allzu genau, besser ist es den Steinmännern zu folgen
|
Tourdauer:
07:31 Std.
höchste Höhe:
2683 m
Bergauf:
1052 m
Bergab:
1085 m
Länge:
13,80 km
10.
Etappe: 08.09.2009- Refuge de Soula- Refuge de Espingo
(Zwischenstopp bei der Refuge du Portillon)
Kartenauschnitt
Fotos
9. Etappe
Höhenprofil 2D Höhenprofil 3D
Es steht wieder eine schwierige HRP Etappe
an. Ton Joosten stuft sie als "E" ein- das für "Exceptional" steht.
Ich frage noch den Wirt,
"Werden Steigeisen gebraucht?",
da die
Strecke führt über einen Gletscher- das Glacier des Gourgs Blanks führt..
Ich lasse den
Morgen wieder mal gemütlich angehen, trinke Kaffee und Frühstücke. Alle anderen
sind schon Unterwegs. So um 8:55 verlasse ich
so die Refuge. Ein Schild zeigt mir die Richtung zum ersten Zwischenziel
an, dem Lac de Caillauas. Der Weg führt sofort ständig bergan, ist meist gut
erkennbar und ohne Schwierigkeiten. Er führt im Zickzack durch ein schmales
Tal, rechts von mir fliest ein Bach. Am Ende des Tales wähle ich den linken
Pfad an einer Weggabelung, und erreiche so den
Damm des Lac de Caillauas ca. 2250m. Ich überquere den Damm und steige
dann in einen schmalen Pfad ein. Er führt meist durch niedrige Büsche,
der See ist so 20- 30 unter mir.
Ich verlasse den See und steige durch ein
schmales Tal weiter aufwärts, der Pfad wird etwas unangenehmer- Geröll. Die
Bedingungen sind heute optimal, blauer Himmel, die Sonne scheint, ein
schwacher Wind. Steinmänner und Pfadspuren führen mich zum
Lac de Isclots
auf 2400m. Weitere 130 Höhenmeter und ich ereiche den Lac du Milieu-
ca. 2530m. Ich erkenne jetzt keine Pfadspuren mehr, aufmerksam suche ich
nach Zeichen, sehe ein paar aufeinander gestellte Steine. Sie führen mich in
südlicher Richtung, der Weg wird mühsam, ich steige von Felsblock zu
Felsblock und treffe hier auf eine Frau aus der Refuge. Zu zweit ist es
schon einfacher den "besten" Weg durch das Felswirrwahr zu finden, vier
Augen sehen einfach mehr. Die Felsblöcke enden, wir stehen vor einer steilen
Schutthalde (auf ca.2565)m)- sie macht Pause, ich will einfach weiter.
Steinmänner und Spuren führen mich bergauf, einen klaren Weg gibt es nicht-
ich suche mir den hoffentlich angenehmsten Pfad. Ab ca. 2700m wird es etwas
flacher, ich halte mich etwas nach links, gehe auf einen "Felszug" - ich
probiere diese Richtung da ich keine Zeichen entdecken kann. Das Gelände ist
weiter steinig und weglos, mal geht es über große Blöcke, mal durch Geröll.
Steinmänner führen mich weiter. Das Glacier des Gourgs Blancs ist deutlich
kleiner als auf der IGN Karte eingezeichnet, in ein paar Jahren werden auch
die letzten Reste geschmolzen sein. Ich brauch so keine Steigeisen, nur
wenige Meter gehe ich auf einem Schneefeld. Um 13:56 erreiche
ich den Col des Gourgs Blankes (2877m), ich bin wirklich Müde, die 1200
Meter Aufwärts und das Gelände hat richtig Kraft gekostet. Der Weg wir aber
nicht einfacher, ich blicke vom
Col wieder in ein raues aber beeindruckendes und schönes Gelände-
ohne Weg und Zeichen und hab erstmal keine Ahnung nicht wo es lang geht. Ich
kram die Karte hervor. Ich muss mich einfach grade aus halten, die letzten
Meter bis zum Col de Pluviometre scheinen von hier steil und fast
unüberwindbar zu sein. Ich hole tief Luft und such meinen Weg hinunter vom
Col des Gourgs Blanks. Ein paar Meter rechts finde ich einen Steinmann,
erkenne Spuren die steil hinunter führen. Vorsichtig steige ich ca. 35-45 m
bergab. Jetzt wieder durch große Steinblöcke, ein paar aufgestapelten Steine
zeigen die Richtung erst Nördlich, dann wieder nach Osten, auf einen Felszug
der weiter zum Col de Pluviometre führt. Vor mir tauchen zwei Wanderer auf,
ich erreiche die Beiden- sie machen eine Pause. Das Paar kommt von der
Refugio des Estos. Die letzten Meter zum Col gehen wir gemeinsam, und wie
sich jetzt herausstellt, gar nicht so
steil und schwierig.
Blick vom Col de Pluviometre (ca.2860m) zum Lac de Portillon und zum
noch mal zurück zum
Col de Gourgs Blanks. Der Pfad wird nicht einfacher, weiter klettere
ich über Felsblöcke - den Tusse de Montarque (liegt auf dem HRP)
ersteige ich nicht, ich will auf direktem Weg zur Refuge de Portillon. Das
Gelände wird erst in der Nähe der Refuge de Portillon einfacher, um 16:36
erreiche ich die
Refuge.
Mittlerweile fühle ich mich wieder gut,
oben auf dem Col de Gourgs des Blankes, hatte ich ein richtiges tief, war
müde und auch demotiviert. Ich kauf mir zwei Cola und frage die Wirtin wie
viel Zeit der Weg bis zur Refuge des Espingo brauch, sie antwortet: "
Für mich so 1:45, für die normalen Wanderer länger". Ich lasse mir
telefonisch einen Platz und eine Mahlzeit reservieren.
Ich trink eine Cola, knipse den
Lac du Portillon, und gehe weiter zur Refuge de Espingo (ca. 16:30). Den Weg kenne
ich von der Wanderung
2005. Das erste Wegstück führt über glatte Felsen, Markierungen
helfen den Weg zu finden. Dann erreiche ich einen gut erkennbaren Bergpfad,
die Orientierung ist nun kein Problem mehr. Ich halte ein gutes Tempo, damit
ich noch rechtzeitig zum Essen an der Refuge ankomme- mittlerweile Schmerzen
jedoch die Füße und ich brauche mal eine Pause. Am
Lac Sausatt
beobachte ich
einige Trekker die ihre Zelte aufbauen, ein schöner Platz für einen
Nacht.
Es stinkt hier, mit jedem Schritt wird der
Gestank stärker. Irgendwo liegt hier ein Tier und verwest. Ein paar Geier
tummeln sich am Himmel. Ich schraub schon mal das Tele an die Kamera,
vielleicht habe ich eine Chance die Vögel aus der Nähe zu Fotografieren, dann
kann ich sie sehen- pfffhhhh - der Gestank ist wirklich übel. Die
Tiere sehen
mich auch, ich knips meine Bilder und fluche schon in mich hinein- ich
habe die ISO vergessen hochzustellen, das wird im Flug - Bewegung- leider
unscharf.
Nach 2 Stunden- um 18:30- erreiche
ich die
Refuge d' Espingo, 1967m. Die Refuge wurde seit meinem letztem Besuch
2005 erweitert, Duschen und Toiletten eingebaut... sie ist so deutlich
komfortabler, aber nicht Seelenlos. Ich gehe Duschen und Räume anschließend
meine Sachen in das Zimmer- jawohl kein Bettenlager- es gibt jetzt einfache
Zimmer. Meine Matratze liegt unter dem Dach ich muss eine Leiter
hinauf , und ich habe wirklich Probleme hier hoch zu klettern- jeden
meiner Knochen spüre ich heute Abend.
Den Tisch zum Abendbrot teile ich mir mit
ein paar Franzosen, sitze nach dem Essen entspannt herum, trinke etwas Wein.
Die Wirtin ruft meinen Namen: Telefon für Hr. Folko Seinsch ?????
Meine Frau stirbt mal wieder tausend Tode,
vor fünf Tagen hatten wir das letzte mal Telefonkontakt, seitdem hatte ich
keine Netz mehr.
Ein befreundeter Spanier klappert so per
Telefon die zur Route passenden Refuges ab, in der Refuge du Portillon
wird sich an meinen kurzen Besuch erinnert, " der wollte weiter zur Refuge
de Espingo" - und jetzt können wir kurz sprechen, " nichts passiert, mir
geht es gut, alles ist toll, und Morgen ist die letzte Etappe, wenn alles
klappt bin ich übermorgen zu Hause....".
Wie geplant werde ich morgen nach Luchon
absteigen, die folgenden anspruchsvollen "E" HRP Etappen über den Col
Inferieur de Literole zur Refuge de la Renclusa und zum Hospital de Vielha
(über den Col de Mulleres) kenne ich von meiner
2005 er Tour.
Ich sitze noch ein wenig vor der Refuge,
genieße den Ausblick in den
Cirque de Espingo, fühle mich sehr gut (auch mit schmerzenden Knochen
und Muskeln) und freu mich!
Tourdauer:
09:35 Std.
höchste Höhe:
2877 m
Bergauf:
1376 m
Bergab:
1116 m
Länge:
17,3 km
Der Pfad ist auf der Rando Editions- Nr. 23 Aneto- Posets eingezeichnet,
teils als blaue Linie.
Auf französischen IGN 1:25.00
ist der Weg teilweise blau gepunktet eingezeichnet und nicht als HRP
beschriftet
In der Editioral Alpina Posets/
Perdiguero 1:25.000 ist der HRP eingezeichnet, es fehlen wg. dem
Blattschnitt aber Teile des Weges
|
11.Etappe:
09.09.2009- Refuge de Espingo- Bagneres de Luchon
Kartenauschnitt
Fotos
11. Etappe
Höhenprofil 2D Höhenprofil 3D
Ein hoffentlich recht gemütlicher Tag steht
an. 2005 war diese Etappe mein Einstieg zur Tour, dieses Jahr wird es der
Abschluss der sein. Meist werde ich dem GR 10 folgen.
Um 10 nach 9 bin ich wieder auf dem Weg, es
sind nur wenige Meter bergauf zum Col de Espingo (1967m). Auf ca.
1898m wende ich mich nach links, steige durch Gras unproblematisch Aufwärts.
der Lac D' OO mit dem zweithöchsten Wasserfall der Pyrenäen (237m) ist
irgendwo links von mir, ich schau gar nicht hin- bin schon mit den Gedanken
zuhause. Nicht das ich nicht weiterlaufen möchte, aber jetzt geht es nach
Hause und ich freu mich darauf.
2267m, ich erreiche die Hourquette de
Hounts Secs. Für wenige Meter ist der Weg hier abgerutscht, vorsichtig um
nicht ebenso abzurutschen überwinde ich diese Stelle.
Unterhalb des Sommet
de la Coume de Bourg (2272m) wechsele ich auf die andere Bergflanke.
Der Pfad ist weiter gut sichtbar und
markiert, recht unproblematisch zu gehen. Unter mit das
Vallee du Lis. Ich werfe die letzten Blicke zu den Gipfeln sehe noch den höchsten Gipfel der Pyrenäen - den Aneto mit 3404m.
Superbagneres taucht auf, Skilifte, Hotels,
ich gehe mittlerweile auf einer Piste. Ein Schild warnt hier vor dem
abgerutschten Wegstück- "Gefährliche Stelle".
Ich bin froh die hässliche Skistation
hinter mir zulassen, ich folge den Rot/ Weisen
GR 10 Zeichen, tauche in den
Wald, erst auf Pistenwegen, dann
auf schmaleren Pfaden. Luchon ist
zwischen
den Bäumen
zu erkennen, dann erreich ich die ersten Häuser.
Ich geh zur Hotel- und Barmeile der Stadt
mit den prunkvollen Häuser aus dem 19 Jahrhundert.
Setzt mich draußen an einen Tisch und
bestelle mir um 17:07 zwei Bier!
Tourdauer:
05:45 Std.
höchste Höhe:
2272 m
Bergauf:
612 m
Bergab:
1892 m
Länge:
16,6 km
Der Pfad ist auf der Rando Editions- Nr. 23 Aneto- Posets
und auf der französischen IGN 1:25.00
eingezeichnet.
|
Abreise:
09.09.2010- Bagneres de Luchon - Solingen
Nach den zwei Bierchen geht's direkt zum
Bahnhof, am Schalter frage ich nach den Verbindungen
Ein Bus fährt um 16:05 Uhr nach
Montréjeau-
Gourdan-Polignan.
Am Bahnhofsklo wasch ich mich und wechsele die Kleidung- gegen das nicht
ganz so müffelnde aus dem Rucksack. Rufe dann Christiane an- Inhalt des
Gespräches unter anderem: Ich bin auf dem Weg und Morgen gegen 14 Uhr in
Solingen.
Von
Montréjeau
mit dem Zug nach Lourdes. Ich mag Lourdes, trotz der Läden und des Trubels.
Suche ein Restaurant und gehe anschließend durch den Ort, es sind jetzt kaum
noch Menschen unterwegs.
Checke in
den Nachtzug ein, der ich glaube um 22:50 Richtung Paris Austerlitz. fährt.
Schnell in die Metro- zum Gare du Nord- dort wartet der Thalys......
|