Anreise- 31.05.2012-
Solingen/Köln- Hendaye
Diesmal ohne den
Nachtzug! Anreise in einem Tag!
Leider hab ich
die Fahrkarten nicht mehr und kann so die Fahrtzeiten/ Bahnhöfe nicht genau
nachvollziehen
-- Mit dem ersten
Thalys von Köln- 6:44- nach Paris
-- Paris - ich
meine Umsteigen in Bordeaux
-- Bordeaux -
Hendaye- 19:05
1. Etappe-
31.05.2012- Hendaye - Bivac unterhalb des Xoldokogaina
-- HRP Etappe
Kartenausschnitt
Pünktlich am Abend um kurz nach
19 Uhr erreicht der Zug Hendaye-
La Gare des Deux Jumeaux.
Hendaye empfängt mich mit schönem Wetter,
blauem Himmel und angenehmen Temperaturen. Ich
gehe noch
zum Stand, entspannte Menschen gehen dort
ihre Abendrunde. Hunde springen, Jogger keuchen.
Ich habe jedoch nicht viel Zeit, heute will ich
noch dem Häusermeer entkommen und außerhalb der Stadt in den Hügeln einen
Bivacplatz suchen. Ein Stück gehe ich durch den Sand, rieche ein wenig den
Atlantik, biege dann ab - auf der Suche nach dem GR 10 (und HRP).
Den finde ich auf der anderen Seite der
Landzunge- an der Baie de Chingudy fällt mir der erste Rot /Weiße Farbklecks des
GR 10 auf. Am Sportplatz verlasse ich den Atlantik, biege ab in
Richtung der baskischen Hügel. Ich suche immer wieder das Rot /Weiß und schaue
auch mal aufs GPS um nicht in die falsche Strasse abzubiegen. Nach 4 km enden
die Häuserkolonnen und der Asphalt Hendayes. Die ersten 100 Höhenmeter sind
geschafft!
Es folgt mal Piste, mal Asphalt, die N 10
überquert, die A 83 unterquert, ein kleines Stück durch Wald. Kurz nach dem kl.
Ort Biraitou nach ca. 8, 5 km verlasse ich die - na ja - "Zivilisation"
und steige den ersten baskischen Hügel auf. GR 10/ HRP folge ich hier nicht
weiter, beide führen hier in der Flanke des Hügels über eine unschöne breite
Piste. Ich steige über etwas schmalere Pfade aufwärts in Richtung des
Xoldogaina- irgendwo dort oben will ich einen Platz zum Übernachten suchen.
Es wird langsam dunkel, der Himmel über
dem Atlantik glüht. Ich erreiche einen kleinen Pass, störe die dort
grasenden Pferde, gehe zu den Felsen abseits und finde eine schöne Felsplatte.
Ein guter Platz für ein Bivac. (350m Höhe)
Tourdauer:
02:50 Std.
höchste Höhe:
350 m
Bergauf:
511 m
Bergab:
172 m
Länge:
9,9 km
2. Etappe- 1.06.2012- Bivac unterhalb des Xoldokogaina- Bivac am Col de Ibanteli
(über La Rhune)
-- HRP Etappe
Kartenausschnitt
Ein
wunderbarer Morgen, die Ebene zum Atlantik ist noch vom Morgennebel bedeckt,
hier oben ist es klar und die Sonne vertreibt den Tau vom Schlafsack. Ich habe
wunderbar geschlafen, fühle mich gut.
Um 8:20 bin ich auf dem Weg. Folge Spuren über
weichen Grasboden bergauf. Die Umgebung ist mit hüfthohen Gebüsch
bewachsen. Vom Xoldogaina -482m -bietet sich
dieser Blick. Der Pfad wird breiter und führt bergab zum Col des Poiriers
(Höhe ca. 315m) und vom Pass wieder bergauf. Für ein kurzes Stück zweige ich vom
HRP ab, um den
Manttale -570m- zu begehen und folge hier den Spuren und Grenzsteinen auf
dem Bergrücken. Es läuft sich sehr einfach und leicht, die Pfade sind gut und
die Auf- und Abstiege nicht steil. Und durchaus "einsam", hier am Manttale
treffe ich den ersten Wanderer. Kurze Zeit später erreiche ich Ibardin- eine
Ansammlung von Geschäften und Restaurants- hier lässt sich preiswert Einkaufen...
wegen irgendwelcher Zoll Vorteile.
Ich Esse und Trinke hier etwas, leihe mir eine
Zange um meinen Trekkingstock zu lösen, den ich nicht mehr verstellen kann und marschiere weiter. Unterhalb der Geschäfte, am Col de Ibardin, trennt sich
GR 10 und HRP (317m).
Der HRP führt recht langweilig (so sieht es in
Google Earth aus) über reichlich Piste nach La Rhune. Ich nehme daher für ein
paar Meter den GR 10 und suche dann meine eigene Route über schmalere Pfade.
Aufstieg in Richtung des "Armalgana". Hier am Armalgana muss ich etwas
suchen, folge zuerst dem breitem Fahrweg... kehre um um zwischen den Büschen
meinen Pfad zu finden. Der führt dann durch hohe Büsche bergab bis zu einer
Asphaltstraße der ich weiter ins Tal folge. Ein paar Häuser auf der
anderen Bachseite erscheinen, über die Brücke, dort an den Häusern vorbei (mit
einer Bar... ). Durch den anschließenden Wald führt dann ein schöner schmaler
Pfad. Der Wald ist feucht und kühlt, es ist ein schöner warmer Tag heute. Ein
paar Meter weiter erreiche ich wieder den GR 10, der dann auf breitem Pfad bis "Deskargahandiko
Lepoa" oder Col de Descarga- 276m führt. Hier zweigen mehrere Pfade in alle
Richtungen ab- ich nehme erst mal den falschen.
Mittlerweile ist es heiß- zu
heiß. Über gute Pfade, teils recht steil, gehe ich bergauf- die Hitze quält
mich. Trotz Hut brennt mein Kopf. Blöderweise hab ich nicht genug getrunken,
Möglichkeiten waren da, aber im Wald spürte ich die Wärme nicht. Jetzt brennt
die Sonne, ich schleppe mich hier hoch und muss mit dem Wasser haushalten.
Vorbei am Subizia und Petit la Rhune (699m). Am Grenzstein B 23 -679m-
folge ich der kleinen Straße, ich bin zu ausgedörrt um den steilen, direkten
Aufstieg nach La Rhune zu gehen. Hier oben (905m) tummeln sich reichlich
Tagestouristen von denen kaum einer den Berg zu Fuß erreicht hat, sie
fahren mit der (wohl sehr lohnenswerten) Zahnradbahn der
Chemin de Fer de la Rhune
(Wanderkarte
um La Rhune).
Ich gehe erst mal etwas Trinken und eine
Kleinigkeit Essen, hier oben gibt es natürlich Bar und Restaurant. (Blick
von La Rhune ...)
Es dauert etwas bis ich den Abstiegspfad
gefunden habe. Der führt kurz und steil auf einem steinigen Bergpfad hinunter.
Dann über gemütliche Graz Wege und anschließend wieder etwas steiler durch Büsche
und Bäume zur Refugio en mal Estado - 320m. In einer Ecke liegt recht sortiert
eine Matratze und einiges an Klamotten drin, in den anderen Ecken jedoch Schutt
und auch Müll. Die Hütte ist zugig und eher Abbruchreif!
Von dort folge ich der Piste, die mich bis zum
Col de Lizuniga - 230m Höhe - führt (Mit Restaurant, Bar, Übernachtung-
jetzt Anfang Juni noch geschlossen- Wasser an der Straße Richtung Westen). Ich
überquere dort die Strasse- NA 4410- folge der Piste und biege dann nach so 340m
links ab. Für ein Stück verlasse ich den HRP- der folgt hier weiter der Piste.
"Mein" Pfad ( nicht auf der Pays Basque Ouest-
Carte Nr.1) wendet sich nach Osten in den Wald, am Bach zapf ich Wasser......
und biege nach Süden ab, immer auf gut erkennbaren Wegen Ich schau noch
mal schon
nach La Rhune zurück Nun geht es stetig aufwärts, fast ohne Kurven.
der Aufstieg macht Spaß, der Weg wird immer schmaler, führt durch kühlenden
Wald, trotzdem für mich sehr anstrengend- ich brauche immer wieder kurze Pausen.
Kurz nach 20 Uhr erreiche ich die Kuppe (605m) , unterhalb des Ibanteli 699m.
Ein schöner Platz, es sehr ruhig hier. Für den
Ibanteli bin ich zu müde und es ist zu spät- der Blick von dort ist jedoch schön
(siehe Fotos im Netz)
Ich baue
das Zelt auf, esse Tütennudeln mit Pilzsoße und falle schnell in den Schlaf.
Ab dem Col de Ibardin nutzt der
HRP viel Pisten bis nach La Rhune. Pisten sind langweilig-ich
suche mir eine Variante die oft über Pfade La Rhune erreicht. Ein anstrengender Tag mit
reichlich Höhenmetern auf guten Wegen.
Bei gutem Wetter keine großen
Orientierungsprobleme.
|
Tourdauer:
10:00 Std.
höchste Höhe:
550 m
Bergauf:
1705 m
Bergab:
1432 m
Länge:
21,5 km
3.
Etappe- 2.06.2012- Bivac am Col de Ibanteli- Ferme Esteben (Gite) --teils
HRP, teils selbstgestrickt
Kartenausschnitt
Ich bin schon recht früh Unterwegs. Um kurz nach
acht ist alles gepackt und der Rucksack am Rücken. Beim Bivac frühstücke ich
meist nicht, es ist mir morgens meist zu frisch und ich will einfach los. Am
Himmel stehen heute reichlich Wolken, hoffentlich wird es nicht wieder so heiß.
Hier ist wieder eine breite Gras bewachsene Spur
gut zu erkennen, drum herum Farne. Ein dutzend
Pferde kommen mir zuerst ruhig entgegen, dann fallen sie in den Galopp und
Rennen durch das Grün. Ein toller Anblick. Nur wenig später
erreiche ich den Col de Lizarrieta (440m). Alle Schlagläden sind zu, die Bar
etc. hat geschlossen. Ich bleibe auf
der Piste
(Süd- Osten) die etwas langweilig, aber halt auch einfach zu gehen ist. Wer
will kann jeden der Hügel erklimmen und die Grenzsteine abklappern- oder über
den GR 11 gehen der auf der Südostseite des Rücken verläuft und laut Karte und
Google Earth über schmale Pfade führt.
Den Hügel mit dem Grenzstein Nr. 49 marschiere
ich hoch in der festen Überzeugung das hier eine eingefasste Quelle ist- die
finde ich dort nicht- sie ist ja direkt an der Piste. Dort suche ich jedoch
nicht und gehe ohne aufgefüllte Wasserflaschen weiter, recht gemütlich und
alleine- mir begegnet niemand. Am Col de Nabarlatz (Grenzstein Nr. 50) treffen mehrere Pisten
aufeinander. HRP und GR 11 führen nach Süden, ich verlasse hier die Haute Route
und gehe über selbst verknüpfte Pfade Richtung "Crete de Iparla", ein
spannendes Ziel das ich kennenlernen möchte.
Ab und zu tauchen
Wegweiser auf
sie bringen mir nur nicht wirklich viel, da auf der Topo Pirineos und den Karten
der Rondo Edition die PR Wege selten mit ihrem "Namen" eingetragen sind.... da
sind die spanischen
Editorial Alpina etwas nützlicher. Aber wirklich nötig sind die "Namen"
nicht- die eingezeichneten Pfade in der
Topo Pirineos
sind meist zuverlässig.
Ich verlasse also
den HRP am Col de Nabarlatz und gehe auf Forstwegen Richtung dem Berg
Atxuria (758m ). Am Grenzstein B 54 vereinigen sich mehrere Bäche, ich zapfe
Wasser und frühstücke hier.
Den Atxuria
Umgehe ich südlich. Erreiche den Grenzstein B 56 (drei stehen dort) und folge
nach einer 165 ° Drehung der Piste. Die Endet und geht in einen
schmalen Pfad über. Bei Ibaneta wieder Pisten und mehrere
Dolmen.
Den
folgenden Mendibil (620m) umgehe ich nördlich, zuerst auf breitem Pfad und dann
auf kaum erkennbaren Spuren. Die Gipfel haben nun einen anderen Charakter, nicht
mehr grüne Hügel, sondern felsige Spitzen und teils mit steilen Abbrüchen.
An der die
Asphaltstraße am Collado de Urbia 433m verweile ich nicht, kein schöner
Ort. Nun folgt eine öde und breite Piste... es ist warm, das Gehen hier
langweilig und ich irgendwie unglücklich, das ich Atxuria oder Mendibil
nicht überschritten habe (
- zum Einstimmen- Pano vom Atxuria). Die Aussicht von dort Oben ist sicher
fantastisch und der Aufstieg ein Highlight gegenüber den recht
unspektakulären Pisten und Wegen denen ich bisher folge.
Urdax ( 90m Höhe) erreiche ich gegen 14 Uhr, meine Laune ist nun etwas
besser,
der Abstieg
durch den Wald nahe Urdax hat Spaß gemacht. Ich suche mir eine Bar,
mache es mir gemütlich, esse und trinke. Es ist jetzt deutlich kühler als
gestern, im T- Shirt ist es nur in der Sonne und in windstillen Ecken angenehm.
Knapp eine Stunde
später (viertel vor drei) suche ich wieder den Weg. Das GPS ist selbst auf
solchen Wegen eine große Hilfe, es vermeidet Umwege und Unsicherheiten. Über
eine recht schmale Asphaltstraße bergauf, vorbei an Bauernhöfen zur N 121 B.
Diese überquert. Weiter auf Asphalt bis ich diesen
endlich verlasse
und zwischen Farnen Aufsteige. Über Piste und schmalere Pfade erreiche ich
den "Hügelrücken", ca. 500m Höhe. Nun führt eine meist gut sichtbare Spur bis
unterhalb des Lizartzu. Ich folge diesem Bergrücken sehr gut gelaunt, mir
gefällt es hier, ich singe vor mich hin und werde von keinem Menschen gestört.
Es steht eine Wetteränderung an, die Sicht ist diesig, es ist deutlich kühler
als gestern.
Dann wieder eine
Piste die zum Col Gorospil (650m) führt. Dort nicht der Straße (geht aber auch-
ist nur länger) folgen sondern dem Feldweg, nach 140 m rechts ab, auf schmalem
Pfad bergab bis zur
Ferme Esteben
(560m). Esteben ist ein Bauernhof der Wanderern Unterkunft und Mahlzeiten
bietet. Der GR 10 führt hier vorbei. Ich bekomme ein richtiges Zimmer mit Bett
und Bad für mich alleine, und sogar frische Handtüchern liegen bereit. Das Essen
ist gut. Eine Gruppe Franzosen ist vor Ort die auf dem GR 10 Unterwegs sind. Wir
versuchen eine Unterhaltung, die scheitet mal wieder an meinen mangelnden
französisch Kenntnissen. Wir schaffen nur ein paar grundlegende Basics- wo geht
du hin , was macht ihr. Die Gruppe hat jedenfalls viel Spaß.
("Halbpension"-
ca. 40 €-bin mir nicht mehr ganz sicher.... )
Ein recht unproblematischer Tag, außer das es immer möglich ist
den falschen Weg einzuschlagen. Mit Karte kann das mal
passieren, mit dem GPS und der Topo Pirineos ist die
Orientierung unschwierig.
Ab dem Col de Nabarlatz
(Grenzstein Nr. 50) verlasse ich den HRP- ich will zur
lohnenswerten Crete de Iparla und später bei Aldudes wieder auf
den "normalen " HRP stoßen.
Rote "Links" zu Wegmarkierung in
Google Earth
Die Wanderung hat keinen
wirklichen Höhepunkt und kann so teils etwas langweilig sein....
ein Aufstieg zum Atxuria wäre so ein Höhepunkt.
|
Tourdauer:
09:35 Std.
höchste Höhe:
677 m
Bergauf:
1000 m
Bergab:
1050 m
Länge:
23,0 km
4. Etappe- 03.06.2012- Ferme Esteben- Bivac am Col d' Astate (Crete d' Iparla)--
Etappe des GR 10
Kartenausschnitt
In der Nacht beginnt es zu regnen, Wind weht.
Schlagläden klappern.
Am Morgen ist es nicht besser, Regen, tiefe
Wolken, es ist frisch. Ich lasse mir so Zeit, Frühstücke gut, grüble über den
Tag, wie lange soll ich bei diesem Mistwetter gehen und wo übernachten. Heute
soll es eigentlich auf die Crete d' Iparla führen. Eine aussichtsreiche
Wanderung mit reichlich Höhenmetern und nach Osten steil abfallenden Grat.
Um 10
Uhr gehe ich, warm und dicht verpackt in Regenhose und Regenjacke, los. Mal
schauen wie weit ich es heute schaffe- kommt auf das Wetter an. Die Sicht ist
jetzt am Morgen schlecht, meist gehe ich im Nebel, selten sieht man etwas mehr.
Orientierung ist trotz allem unschwierig, immer wieder Unterstützen die rot/
weißen GR 10 Markierungen, zur Sicherheit schau ich ab und zu mal auf das GPS.
Über breite Pfade und Asphalt erreiche ich so den Col de Mehatche (720m). Die
Straße verlasse ich hier östlich und habe ich wieder angenehmeren Boden
unter den Füßen, zuerst eine ausgefahrene, schlammige Piste, dann Grasboden auf
dem die Wegspuren nur teilweise zu erkennen sind. Bei dem Mistwetter fegt mir
eine Motocross
Maschine entgegen. Nach ca. 1,6 km erkenne
ich im Nebel den
Zelaiburu -650m.
Der Pfad führt hier noch vor Haus nach rechts (635m). Dort
geht es durch ein schmales Tal, überraschend
schön und steil bergab. Der Boden ist nass und teils rutschig. Vorsichtig
gehe ich hinab. Der Abstieg macht Freude, mal endlich etwas spannenderes.
Mir begegnen einige
Ziegen, ihnen scheint das Wetter nicht auszumachen, sie stehen in den Hängen
und zupfen gelassen Gras. Der Pfad verliert die Steilheit, bleibt jedoch teils
schmal und bringt mich wieder zum Asphalt, der am Bach Bastan bis nach Bidarray
führt. Hier unten ist es wirklich
sehr grün. Bidarray erreiche ich nach kl. Umweg da ich einen Abzweig
verpasse.
Dem offenen Restaurant im Ort kann ich
nicht widerstehen. Pause und etwas Essen und Trinken und vielleicht hier im Ort
Übernachten.
Das Wetter ist nun etwas besser, es regnet
nicht mehr, die Wolken sind locker, blau schimmert es. Mir ist nun wieder warm
und entschieden zu Früh für eine Übernachtung- mich zieht es weiter zur Crete d'
Iparla.
Um 14:45 suche ich wieder GR 10 Markierungen.
An der Gite Aunamendi biege ich auf die schmale Asphalt Strasse die Richtung
Crete de Iparla führt. Nach ca. 1km habe ich wieder weicheren Boden unter den
Füßen, erreiche Bäume und Büsche und steige auf breitem Weg auf. Auf der Höhe
450m verlasse ich die breiten
Wege
und gehe auf dem Kamm weiter Aufwärts. Der Pfad ist nun schmaler und auch
mal steiler im Hang, aber weiter unschwierig. Auf ca. 740m beginnt ein lautes
Zikaden Konzert und ein sanft ansteigendes Grasplateau. Ab der Höhe 800m sind
links von mir die Steil
abfallenden Felsen und rechts ein sanft an Höhe verlierendes Grasland. Ein
paar Schafe und auch Pferde Grasen hier oben- Wanderer sind keine Unterwegs- ich
bin hier alleine. Meist ist die Spur gut sichtbar, ab und zu gibt es die rot/
weisen Farbmarkierungen. Das Gelände ist einfach zu gehen. Um 17:40 erreiche
ich den Iparla Gipfel 1044m. Nun ist schönes und angenehmes Wanderwetter,
ich fühle mich wohl und bin sehr zufrieden- und
die Aussichten sind toll.
Am Col d' Harrieta (814m) verabschiedet
sich das Weideland, Wald beginnt. Nach ein paar Metern in den Bäumen zeigt ein
Schild den Weg zu einer
Quelle Abseits des GR 10 an, (ist nicht in der TopoPirineos eingetragen-
ca. 260 m vom GR 10- nicht 50 m wie auf dem Schild notiert ist) Ich hab
zwar reichlich Wasser mitgeschleppt, so muss ich aber nicht mehr sparen.
Nun geht es wieder aufwärts Richtung des Astate
(1000m), der Weg ist etwas steiler und von Büschen eng bewachsen. Ich erreiche
einen Felsen der einen Überhang hat und so etwas vor Wetter schützt.
Ich überlege hier zu Schlafen, marschiere doch weiter- nur noch ein wenig. Den
Astate Umgehe ich, bin dem auf und ab etwas Müde. Nur wenige Meter weiter am Col
d' Astate (955m) ist der Boden grade und weich, ich werfe den Rucksack ab und
bau mein
Lager auf.
Zum Abend gibt es nur heißen Tee und etwas
Schokolade, ich hab keinen großen Hunger. Die Dolme dort bietet etwas Windschutz
für den Gaskocher.
Die Etappe folgt nicht dem HRP,
sondern dem GR 10- ich baute diesen Schlenker ein, um die
lohnenswerte Crete
d' Iparla zu gehen.
Unproblematische Orientierung -
auch bei schlechtem Wetter. Langer Aufstieg zur Crete d' Iparla
und dort sehr schöne Aussichten. Das Erste mal über 1000m. Die
Wege sind ab und zu schmaler, auch mal steiler- haben aber
weiter keine Schwierigkeiten.
Wichtig - die
Quelle die nur wenig Abseits der
Crete d' Iparla liegt
(Link zu Google Earth)- nähe des Col d'
Harrieta!
|
Tourdauer:
10:30 Std.
höchste Höhe:
1043 m
Bergauf:
1520 m
Bergab:
1096 m
Länge:
22,8 km
5. Etappe- 04.06.2012-
Bivac am Col d' Astate (Crete d' Iparla)- Aldudes (Gite)-
teils GR 10/ GRT 5, -- selbstgestrickt
Kartenausschnitt
Zwei Wanderer erreichen am Morgen den
Zeltplatz. Die beiden folgen dem GR 10, und sind über meine Routen Wahl heute
-angenehm- überrascht. Der HRP ist ihnen zu schwierig, erzählen sie. Bisher hat
der HRP jedoch keine Probleme, die kommen erst in den hohen Bergen. Gegen 10 Uhr
ist mein Lager abgebaut und ich auf dem Weg. Das Wetter ist gut, trocken, jetzt
am Morgen noch ein wenig kühl.
Auf einfachen Pfaden umgehe ich die nächsten
Berge wieder, verzichte auf die Aussicht und muss mich dafür nicht so
anstrengen. Am Col de Buztanzelhay, 843 m- verlässt der GR 10 diesen Kammweg und
führt nach Saint -Etienne- de- Biagorry (ÖPNV, Einkaufen, Camping, Gite ...
alles vor Ort)
Ich bleib jedoch weiter hier oben und will auf
namenslosen Pfaden nach Aldudes wandern, um dort wieder auf den HRP zu stoßen.
Wegspuren sind hier weiter gut zu erkennen, am Col d' Aintziaga
778m jedoch grüble ich über die Richtung und entscheide mich dann Richtig. Ab
dem Tuturro wieder links steile
Felsen und rechts sanftere schrägen. Ein paar Franzosen
begegnen mir hier,
die alle bestimmt so um die 70 sind und hier gut gelaunt wandern. Der Pfad ist
hier nicht so glatt zu gehen, steinig, und daher gar nicht so einfach für die
Gruppe.
Rechtzeitig zur Mittagspause komm ich am
Col d' Ispeguy- 670m an. Hier ein
Multifunktionsladen-
Bar und Restaurant, Tabakwaren , Weinladen, Spirituosen, Souvenirs und ein
kl. Lebensmittelladen.
Einheimische halten hier für einen Kaffee oder die Mittagspause an-
und ebenso Touristen wie ich.
Vom Parkplatz entspringen mehrere Wegspuren,
zuerst folge ich dem falschen Weg nach knapp 100 Metern Endet dieser. Ich kehre
um und erwische dann den richtigen "Weg" der jetzt durch einen Wald und
knietiefes Laub führt. Die nächsten 8 km Luftlinie folgen meist dem Bergrücken-
die höchste Höhe ist 1034m, wobei ich die höheren Gipfel umgehe. Eine
abwechslungsreiche Strecke mit Piste, schmalen Pfaden und auch steinigen
Abschnitten.
Mal gehe ich
über Gras, zwischen Büschen, mal durch Wald. Teils ist der Pfad klar zu
erkennen, teils brauch ich ein gutes Auge um Spuren zu erkennen und teils ist es
Weglos.
Mal gibt es farbige
Wegzeichen, ab und zu Steinmänner und auch markierungslose Abschnitte.
Zweimal laufe ich daher verkehrt und und brauche dann das GPS.
Nach dem Urrsuka, am Grenzstein B 117, Col de
Berdaritz (689m) zweigen mehrere Pisten ins Tal ab. Ein Paar Endurofahrer helfen
mir bei der Entscheidung, welches die richtige Piste nach Aldudes ist.
Um 17:40 erreiche ich
Aldudes, mit einem gemütlichen Dorfplatz. Ich gehe weiter, suche die
Auberge Erekka
Gorri (Ton Joosten empfiehlt sie) am Ende das Ortes. Die hat nur zu! Im
Hotel (BAILLEA)
am Dorfplatz gibt es noch keine Betten- nur etwas zu trinken.
Dort sitzen dann Margit und
Fritz beim Bier, zwei Schweizer die den HRP gehen, wie ich später erfahre. Wir
kommen ins Gespräch und machen uns anschließend gemeinsam auf Zimmersuche- auf
das Zelt haben wir heute keine Lust. Wir freuen uns auf eine heiße Dusche, ein
Bett und gutes Essen. Vom Dorfplatz in eine Gasse hinein, dort finden wir eine
mit alten Möbeln geschmackvoll eingerichtet
Gite. Abends gehen wir gemeinsam Essen und verabreden uns zum Frühstück für
den nächsten Tag.
Von der Crete de Iparla - Col
d' Astate (955m)- meist über den in der TopoPirineos
eingezeichneten GRT 5 nach Aldudes. Ab dem Col de Buztanzelhay sind
in der Karte der Rando Edition (Pays Basque Est) und in
der Alpina Karte (Baztan) keine Wege dieser Etappe
eingezeichnet.
In der Topo Pirineos sind diese
vorhanden.
Wichtig- genug Wasser
mitnehmen, außer in der Bar am Col d' Ispeguy gibt es nichts.
Die
Tankstelle in Aldudes verkauft natürlich Sprit und ist
gleichzeitig der Lebensmittelladen des Ortes
|
Tourdauer:
07:55 Std.
höchste Höhe:
1034 m
Bergauf:
992 m
Bergab:
1444 m
Länge:
19,5 km
6.
Etappe- 05.06.2012- Aldudes- Bivac am Col de Bentarte
-- HRP Etappe
Kartenausschnitt
So ein Bett ist schon etwas feines. Ich
schlafe auf einer richtigen Matratze tiefer und erholsamer.
Ich, Margrit und Fritz frühstücken
gemeinsam in der Gite, packen dann unsere Sachen und kaufen in der
Lebensmitteltankstelle ein. Ein Franzose - Frank- bereitet sich dort auch
auf die Etappe vor. Er schlief im Zelt auf der Wiese direkt neben der
Tankstelle. Wir bilden nun eine lockere Gruppe die sich auf Anhieb gut
versteht und so um 9:30 gemeinsam aufbricht. Gegenüber der Tanstelle (380m)
stiegt ein Pfad recht knackig bergan (gelb Markiert). Am Col Lepeder
(495m) stehen einige Bäume und einige seltsame Konstruktionen die von Jägern
wohl zur (unschönen) Vogeljagd gebraucht werden.
Wir zweigen hier nach rechts, gehen weiter
auf guten Pfaden. Das Baskenland gefällt mir hier sehr, weiter ist es grün
und zeigt hier ein ziemlich wirres und schönes
Gebilde aus vielen Kuppen. Auf 550m Höhe gehen links wir auf einer
schmalen Strasse, an der nächsten Kreuzung halten wir uns rechts und wieder
an der nächsten Kreuzung biegen wir nach links ( rechts ist eine kl. Hütte)
und folgen dem schmaleren Pfad bergauf. Nach 420m zweigt ein nur wenig
sichtbarer Pfad nach links, der dann in einen breiten Pfad übergeht. Nach
670m noch mal eine "Kreuzung"- hier links halten- immer in der Flanke des
Otsamunho. Dann erreichen wir den Col de Mizpira- 825m. Es ist ein richtig
schöner warmer Tag. Frank trägt einen Riesen Rucksack, 25 kg schwer.
Er will
nicht viel nachkaufen und hat für die gesamte Tour das Essen mit, Steigeisen
für die hohen Passagen etc. Der Schweiß fliest so reichlich.
Am Col beleiben wir für die ersten Meter
auf dem Bergrücken, wenden uns dann nach links- umkurven den Errola (905m)-
ich glaube besser wäre es den Berg zu überqueren. Der Col de Meharroteguy-
738m, kann auch mit den Auto erreicht werden, eine schmale Strasse führt
hier hinauf. Zum Glück brauchen wir nur wenige Schritte auf dem Asphalt zu
gehen, der HRP führt hier über Gras bergan. Auf Höhe 900m sind wir auf
dem Bergrücken. Diesem folgen wir abwechslungsreich für
die nächsten ca. 6 km, mal
durch
Wald, mal bei
freier Sicht, mal über Asphalt , mal über Pfade. In den Karten sind
längere Strassenabschnitte eingezeichnet, die sind mir immer ein Graus,
einfach langweilig. Sie können jedoch teils umgangen werden (siehe mein GPS
Track). Markierungen sind selten Vorhanden, ein Pfad ist mal gut , mal
weniger gut erkennbar.
Viele
Schießhütten- so
nenne ich die mal- stehen hier, zur Jagdzeit muss das ein ziemlicher Trubel
sein. Wasser gibt es auch, mehrere
Zapfmöglichkeiten
sind an eine Wasserleitung angeschlossen. Gegen 14:40 ereichen wird en
Col de Burdincurutcheta (1093m) mit einer Bergerie (der Käse soll gut sein).
Die nächsten knapp vier km gehen wir wieder über eine schmale Strasse und
erreichen den
Col de Roncevaux 1057m (oder Puerto Ibaneta). Hier sind reichlich
Jakobsweg Wandererunterwegs, den ganzen Tag hatten wir kaum eine Begegnung
und hier nun fast schon Trubel. Autos fahren, Wanderer kommen und gehen.
Frank geht auch, er übernachtet in Roncevalles (man braucht jedoch einen
Pilgerausweis- der ist dort aber erhältlich)
Ich, Fritz und Margrit wollen jedoch
noch ein Stück laufen und dann im Zelt übernachten. "Reichlich" Pilger des
Camino de Santiago sind unterwegs, ganz ungewohnt für die letzten Tage.
Es geht stetig über eine Straße Aufwärts, es ist zu warm, etwas
gelangweilt und schwitzend marschiere ich hier, ich geh voran und lasse die
beiden hinter mir. Am Col de Lepoeder- 1430m - ( auch Col de Cize) endet die
Straße, es beginnt einen Schotterpiste. Mir Schmerzen mittlerweile die
Füße. Die kl. einfache Hütte (Refugio lanzadore) ähnelt einer Müllkippe,
Fliegen flüchten als ich die Türe öffne, es stinkt. Was sind das bloß für
Leute die eine Schutzhütte als Müllabladeplatz missbrauchen?
Um 19 Uhr erreichen wir dann wieder
gemeinsam den Grenzstein B 200 (1340m) in der Nähe des
Col de Bentarte, etwas abseits des Caminos. Wir richten dort
das Lager. Wasser- die Rolands Quelle- gibt es etwas entfernt am Camino.
Pferde weiden in der Nähe, einige sind neugierig und besuchen uns.
Die Stimmung ist gut, es macht Spaß den
Abend gemeinsam zu verbringen. Was fehlt ist eine Flasche Wein.
Die Orientierung ist bei
schlechter Sicht sicher nicht einfach.
In den Karten führt der HRP
teils über die Straße,
ab und zu können diese
Abschnitte jedoch umgangen werden.
In der Rando Edition (Pays
Basque Est) ist der HRP eingetragen, in der Alpina Karte
(Baztan) nicht.
Mit der Topo Pirineos wird es
keine großen Probleme geben.
|
Tourdauer:
09:30 Std.
höchste Höhe:
1423 m
Bergauf:
1534 m
Bergab:
584 m
Länge:
24,2 km
7. Etappe- 06.06.2013- Bivac am Col de Bentarte- Bivac am Grenzstein 224/
Egurgui
-- HRP Etappe
Kartenausschnitt
Wir sind erst gegen 10 Uhr wieder auf dem Weg,
das Packen am Morgen dauert seine Zeit.
Das Wetter ist angenehm, kurze
Hose und T- Shirt sind angesagt. Der Himmel ist Blau mit vielen Wolkenfetzen.
Wir gehen auf breiten Pisten, stetig angenehm bergab durch eine unspektakuläre
Wiesenlandschaft, links von uns der Urculu 1424m. Nach kurzem Weg (1300m)
erreichen wir den Col d' Arnosteguy- 1235m Grenzstein B 205. Wegweiser stehen
hier -- Richtung Azpegi auf dem GR 12 heißt es für uns. (bei Ton Josten und auf
der Rando Edition heißt es GR 11- hier führt aber der GR 12 her, die
Routenführung des GR 11 wurde mal geändert).
Hier also ein wenig nach rechts halten und
weiter bergab auf gutem Pfad. Auf 1180m Höhe gehen wir nicht den breiten Spuren
in Richtung des Waldes, sondern wir halten die Richtung und laufen ein
Stück über kaum sichtbare Spuren im Gras. Wenig später finden sich wieder
Pfadspuren die dann teils über steinige Pfade bis nach
Azpegi (Dolmen) (1056m ) führen.
Der HRP folgt nun meist Pisten und
Asphalt bis zu zum Col d' Orgambide und weiter zur Grotte Harpea (Cueva de
Harpea). Pistenlaufen ist einfach langweilig, also plante ich schon Zuhause
einer andere Möglichkeit. Fritz und Margrit folgen mir.
Für ein kurzes Stück ist doch die schmale
Straße hier bei Azpegi unser Pfad, so für 600m.
An der Haarnadelkurve
gehen wir grad aus und sind wenige Meter später im Wald. Die Piste hier ist
schmal und mal matschig, Ab und zu Wegmarkierungen am Wegrand - wohl vom GR 12.
Wir erreichen eine sehr schöne Wiese, gehen noch ein paar Meter weiter, dort am
Bach ist es Zeit für eine Pause (1020m). Kühe grasen hier, trinken Wasser aus dem Bach
und begutachten uns aus der Nähe.
Ausgeruht gehen wir anschließend über die
Piste und suchen eine gute Möglichkeit um auf den Bergrücken der uns von der
Grotte Harpea trennt aufzusteigen. Nach knapp 800 m biegen wir dann scharf
nach links ab und gehen die ca. 55 Höhenmeter weglos durch Büsche und Gras
bergauf. Eigentlich will ich dann weiter
zur Grotte absteigen, Fritz ist das Gelände für einen Abstieg jedoch zu
unübersichtlich, wir bleiben so auf dem Bergrücken und folgen mal Pfadspuren,
mal pfadlosen
Abschnitten durch Gras Richtung "Eskanda"- 1201m. Das ist einfaches, und
gemütliches Wandern durch leicht ansteigendes Grasgelände.
Noch vor dem "Eskanda" halten wir uns
links. Auf der anderen Seite des Tales ist ein klarer Weg gut zu erkennen - dort
müssen wir hin. Einen Pfad gibt es bis dorthin nicht, das Gelände jedoch nicht
schwierig, Gras und Büsche, jeder von uns sucht sich den angenehmsten Weg. Wir
umrunden so den Talschluß, erreichen ohne große Probleme die "Pfadspuren"
und steigen nun den Hang aufwärts. Oben angekommen (1160m) bietet sich eine
sanfte, runde, und grüne Landschaft- wir folgen dem recht klarem Pfad bis zum
Col d' Errozate (1076m).
Wir müssen einfach runter ins Tal. Zum Glück
muss man nicht die Strasse nehmen. Einfach Südost halten, vorbei an einer Hütte
und den Schafen die jetzt da Grasen. Wegspuren und Markierungen sind hier nicht
vorhanden. Das Tal ist recht tief eingeschnitten so das ich schnell nicht mehr
viel von der Strasse mitbekomme (Autos fahren dort aber selten) . Fritz und
Margrit folgen mir hier nicht, sie gehen über den Asphalt. Kühe und Schafe haben
immer wieder einen Pfad getreten, ab uns zu begegne
ich welchen. Der Boden ist
meist weich, Gras und kl. Blumen. Ein Bach beginnt. Am Grenzstein 223
wechsele ich von der Rechten auf die Linke Bachseite.
An der kl. Hofschaft (Cabanes de Uhartegain-
910m) bin ich sehr froh das der Hund hier angeleint ist, er begrüßt mich nicht
freundlich, springt in seine Kette und ist laut. Ich mach einen ziemlichen Bogen
um ihn. Ton Joosten folgt auch ab hier der Straße, ich mach's es ihm gleich.
Auf der Straße treffe ich wieder auf Fritz und Margrit.
Gemeinsam gehen wir das kurze Wegstück bis zum
Ende Tales. Zwei Bäche fliesen hier zusammen, der Grenzstein 224 steht hier. Es
ist nicht der super ideale Zeltplatz da die Straße auch hier vorbei führt. Wir
bleiben jedoch hier,
bauen die Zelte auf und machen es uns gemütlich. Autos fahren nur sehr
wenige, von daher ist das nicht so störend. Und mit dem Rücken zur Straße ein
doch schöner und gemütlicher Platz. Am Abend erreicht uns Frank. Wir haben zwar
das gleiche Ziel, aber keiner hat damit gerechnet das wir uns wieder über den
Weg laufen. Schön, das wir ihn wieder treffen.
Ein unproblematischer
Wandertag.
Meine kleine Variante macht
diesen Tag etwas spannender, so glaube ich.
Dafür verpassen wir jedoch die
Cueva de Harpea.
In der Rando Edition (Pays
Basque Est) ist der HRP eingetragen- über den Ort Beherobie,
(Ton Josten zweigt am Col d' Orgambide zur Cueva de
Harpea) Die "Variante" ist dort nicht eingetragen.
In der Topo Pirineos die
Variante auch nur zum Teil eingetragen.
|
Tourdauer:
06:30 Std.
höchste Höhe:
1344 m
Bergauf:
385 m
Bergab:
874 m
Länge:
16,1 km
8.
Etappe- 07.06.2012- Bivac am Grenzstein 224/ Egurgui- Col Bagargui - oder
Bagargiak (Chalets d'Iraty)
-- HRP Etappe
Kartenausschnitt
Wir sind schon recht früh unterwegs, um
8:30 stehen wir gestiefelt an der kl. Straße (850m). Der folgen wir ein
kurzes Stück nach Süden und biegen dann in das Tal links ab. Das Gelände ist
ohne Schwierigkeiten, dichtes
Gas und stetig bergauf, jedoch gibt es hier keine Spuren oder
Zeichen. Orientierung ist trotzdem nicht wirklich schwierig, man bleibt halt
zwischen den Begrenzungen des Tales. Der Wind ist heute sehr kräftig, es ist
trocken und noch angenehm warm. Wir stapfen
so stetig im Gras hinauf, sind im Tritt, niemand achtet darauf mal
die Richtung zu ändern, keiner schaut auf die Karte- eigentlich müssen
wir nach Osten abbiegen- auf 1120m - da führt der HRP her. Wir gehen aber
ein gutes Stück höher bis wir den Pass erreichen (1191m). Rechts von
uns der Urkulu Txiki mit 1240m, links von uns die Crete de Urkulu
(höchster Punkt 1335m). Wir stehen nun voll im Wind- eher Sturm- ein
paar Kuhfladen fliegen durch die Luft.
Wir versuchen auf den Beinen zu
bleiben.
Weglos gehen wir in
Richtung der Crete de Urkulu und finden dort oben (ca. 1270m) wieder einen
Pfad (wenn ich mich richtig erinnere gibt es auch Markierungen vom GR 12-
Rot /Weiß). Von hier oben ein toller Blick
Richtung Col d' Errozate. Am Col d' Oraate wieder eine Piste,
für uns jedoch aufwärts Richtung Okabe (Norden) durch Gras. Den Okabe
passieren wir und erreichen ein
grasbewachsenes Plateau. Hier sind Wegspuren erkennbar und ab und zu mal
ein paar Holzpflöcke. Immer mehr dicke und dunklere Wolken stehen am
Himmel., das Wetter ändert sich.
Gegen Ende des Plateaus ein Forstweg. HRP
und GR 10 teilen sich diesen Weg, ohne Kummer und Probleme erreichen wir auf
dieser Piste das
Chalet Pedro- (ca.1000m) pünktlich zur Mittagszeit! Es ist nicht mehr
wirklich warm, doch setzten wir uns draußen auf
den Hof und bestellen uns etwas gutes zu Essen. Zwischendurch schüttet
es aus Eimern!
Nach langer Pause - fast 3 Stunden - sind
wir wieder auf dem Weg. Es ist trocken. Wir müssen nun auf dem GR 10 an der
D 18 entlang, diesmal eine richtige Strasse auf der auch ab und zu mal
Autos fahren. Nach 1,2 km (Luftlinie) links ein See, hier auf die D19 nach
rechts abbiegen (nach Larrau) und nach kurzem Weg wieder rechts
halten. Ab da auf einer Piste stetig bergauf durch Wald..... bis auf 1200m
Höhe, wieder bergrunter, die D 19 überquert, kleiner See, über den Damm,
wieder bergauf, ein breiter Rücken (1350m) , Piste, das Wetter wird
schlechter, teils Nebel
- ich weis nicht mehr, hat es auch geregnet... ?
Um 16:45 erreichen wir die
Chalets d'Iraty-
Col Bagargui oder Bagargiak- 1327m. Mittlerweile regnet es!
Das ganze ist ein Touristenkomplex. Jetzt
sind nur recht wenig Menschen hier, Mist Wetter und Vorsaison.
Die "Chalets" - Ferienhäuser- können
gemietet werden, wir ziehen jedoch die Gite vor. Ein Camping soll hier auch
sein.
Im Büro an der Straße melden wir uns an,
marschieren zur Gite, nehmen unser Zimmer in Beschlag und jeder geht erst
mal
Duschen.
Am Abend gehen wir, es sind noch alle
dabei- Fritz, Margrit, Frank und ich, im Restaurant gemeinsam Essen.
Wir vier verstehen uns sehr gut, ein
richtig gutes Team.
Zu Anfang spannend, Weglos und
ohne Markierungen!
Dann folgt der HRP ohne
Höhepunkte dem GR 10.
Auch zu Anfang problemloses
Gelände- insgesamt eine Etappe ohne große Schwierigkeiten- wenn
das Wetter gut ist. Bei schlechter Sich ist die Orientierung in
den ersten Stunden nicht einfach.
Durchgehend in den Karten
eingetragen
Neben dem Restaurant am Col
Bagargui ist ein kl. Einkaufsladen mit dem nötigsten- wichtig
ist das Brot am Abend zu bestellen (falls zu im Restaurant
fragen)- sonst gibt es nichts am nächsten Tag.
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Tourdauer:
08:15 Std.( mit sehr langer Mittagspause- 2:45 Std.)
höchste Höhe:
1428 m
Bergauf:
1076 m
Bergab:
660 m
Länge:
15,3 km
9. Etappe-
08.06.2013- Col Bagargui (Chalet d' Iraty)- Cabane d' Ardane
-- HRP Etappe
Kartenausschnitt
Das Wetter ist schlecht, es ist feucht,
Regen, die Wolken hängen tief, ein recht kräftiger Wind bläst.
Wir lassen uns so Zeit, Frühstücken im
Restaurant. Gehen Einkaufen im Laden nebenan. Da ich das Brot gestern nicht
bestellte kaufe ich irgend etwas trockenes, Brotähnliches. Heute soll es
über den Pic d' Orhy gehen, das erste mal über die 2000er Marke und in
alpines Gelände. Mal schauen was das Wetter zulässt.
Gegenüber der Rezeption ( es
ist 10 Uhr) folgen wir einem Pfad der zu einigen Ferienhäusern hoch führt,
erreichen dann eine Piste. Diese nutzen wir bis zum Col de Mahatze (1380m).
Der HRP führt eigentlich über den höher gelegenen Bergrücken (Crete d'
Orambidesca, 1440m), bei dem Mistwetter gehen wir jedoch über diese Piste.
Am Col de Mahatze verlassen wir diese und nutzen einen Pfad nach Süden - dem
wir so 330m folgen und dann nach Westen abbiegen (hier keine Pfadspuren
mehr). Nach kurzem Weg wieder Piste. (die zu einem niedriger gelegenen Hof
führt und dann dort Endet, jedoch nicht zu dem Hof abbiegen).
Dann mal über gut, mal über weniger gut
sichtbare Pfad- oder Viehspuren die dem
Talrund
folgen. Wichtig ist es, hier nicht an Höhe zu verlieren (wir bleiben immer
so auf 1400m). Am Ende des Talrund beginnt ein Wald mit reichlich
seltsamen Konstruktionen der Jäger. Wir achten hier nicht auf die Höhe,
folgen einer Spur zwischen den Bäumen, verlieren an Höhe und stellen
dann fest- falscher Weg. Nach kurzem Palaver kehren wir nicht um sondern
steigen "einfach" querfeldein grade hoch um wieder auf den HRP zu treffen.
Sehr anstrengend -vor
allem für Frank mit seinem schweren Rucksack- steil, nass und
rutschig ist es- wir kämpfen uns durch Gras zurück.
Crete de Millagate (ca. 1450m) , die Sicht
ist nun sehr schlecht, dichter und feuchter Nebel, dazu kräftiger Wind, vom
Pic de Orhy ist nichts zu sehen. Das Gelände ist hier aber unproblematisch-
Wiesen und nichts steiles, Wieder Palaver, mit der Entscheidung
einfach soweit zu gehen wie wir es uns zutrauen. Wir folgen Wegspuren, dann
einer Piste der wir bis zu einem "Haus" folgen. Ab hier gehen wir Weglos
durch Gras- wir sind hier abseits der in der Topo Pirineos eingetragenen
Route- besser ist es direkt dem Bergrücken zu folgen.
Auf ca. 1540m erreichen wir den Rücken
wieder (Crete de Zazpigain- wieder viele Schiessstände). Nun eine klare
Spur die
stetig steiler wird. Das Gelände wird felsig, der Boden ist rutschig
-durch den feuchten Lehm und reichlich Schafsköttel, und dazu zur Seite
steil abfallend. Wir sehen nur ein paar Meter weit, wirklich Einschätzen
wie tief und steil es hinunter geht können wir nicht
Wir sind sehr vorsichtig - nicht das eine
Böe uns herunter wirft, der Wind ist stark. Auf 1740m- der Gipfel des
Zazpigain auf dem Grad. Es regnet nicht, auch der Fels ist trocken. Die
Sicht ist weiter schlecht, vielleicht mal 20 bis 30m, dazu weiter der
kräftige Wind. Der
Kamm vor uns ist schmal und zu beiden steil abfallend, keiner geht hier
einfach weiter- wir fühlen uns alle nicht sicher ob wir bei diesem
Bedingungen weiter gehen sollen. Palaver, mit dem Schluss ein wenig zu
warten. Wir hoffen auf ein kurzen Moment mit besserer Sicht, um die Strecke
weiter einschätzen zu können- aber nichts
tut sich - dicke Nebelsuppe. Wir kehren dann um, keiner kann den weiteren Pfad einschätzen.
Ein wenig enttäuscht marschieren wir also
zurück, erreichen wieder die Piste (1420m) und folgen
dieser ins Tal. Checken dann die Karten, irgendwie muss der Pic
d' Orhy umgangen werden.
Leider haben wir bei dem miesen
Wetter nicht den Pic d' Orhy
überwunden! Drumherum führt der GRT 12 / 10 und trifft am
Puerto de Larau wieder aUF DEN hrp
Von Susan (vielen Dank!) erhielt ich jedoch eine kl.
Beschreibung und Fotos-
"Einige der beschriebenen Wege bin ich selbst gegangen, andere
stehen
noch auf der Wunschliste. Besonders freue ich mich über Fotos
von Abschnitten, wo ich vor Nebel nichts sehen konnte - z.B.
zwischen Egurgi und Occabe.
Beim Pic d'Orhy war es anders herum. Von der Stelle, wo Ihr auf
der
Crete Zazpigan umgekehrt seid, folgt kurz danach ein steiler
Abstieg
nach links/Osten um die Crete zu umgehen. Das waren einige
Höhenmeter. An dem Tor kommt man wieder auf die spanische Seite
zurück. Von dort ist
der weitere Aufstieg zum Pic bei guter Sicht kein Problem mehr -
ein
Serpentinenpfad über die Grasflanke.
Vielleicht bist Du neugierig, wie das aussieht? ...siehe Fotos
im Anhang"
Zazpigain 1
Zazpigain 2
Zazpigain 3
|
In der Rando Edition Pays Basque Est-
Carte Nr. 2- ist keine Möglichkeit eingezeichnet- überhaupt sind die Rondo
Edition im spanischen Teil des Baskenlandes nur sehr detailarm gezeichnet.
Die Topo
Pirineos hilft mal wieder, hier ist ein Weg bis zum Port de Larrau
eingezeichnet (Grt 10, GR 12- spanische Seite), ab dem Port können wir
wieder dem HRP folgen. Zuerst über Piste, dann über gut
gehbare Pfade. Dann Straße (Na 2011) durch den Tunnel rüber nach
Frankreich zum Port de Larrau (1585m). Hier richtig kräftiger Wind- Nebel,
kalt- ungemütlich. Auf dem Kamm soll es nun weiter gehen, etwas unlustig
schauen wir wieder in die Karten, wir bleiben auf der Straße (nun die D
26), von dieser zweigt eine Piste ab die zu unserem Tagesziel führt. Die
einzige Abwechslung auf dem etwas öden Marsch -
eine Schafherde, von der einzelne Tiere mich ein gutes Stück begleiten -
na ja und
das Vallon d'Ardane wenn mal etwas zu sehen ist.
Um 20:00
erreichen wir die
Cabane d' Ardane, 1330m. (etwas Oberhalb ist eine Schäferhütte, dort ist
auch irgendwo eine Quelle)
Die Cabane
ist wieder hergerichtet (siehe
Andre' s Bericht 6- Etappe- eine Kuh war in der Hütte... ). Margrit
ist ein wenig überrascht, wie eine einfache Cabane in den Pyrenäen ist- eben
sehr einfach. Vor allem die alten und verschmutzen Matratzen benötigen etwas
Überwindung, Mich juckt es immer, weil ich mir vorstelle was alles in den
Matratzen leben könnte. Dann denke ich, ein kalter Winter wird das
Krabbelzeug schon erledigen. Trotz allem, die
Cabane d'Ardane eine ordentliche und gute Übernachtungsmöglichkeit.
Wir sitzen
dann
alle am Tisch, und bereiten das Abendessen bei Kerzenlicht und
zusätzlicher Unterstützung der Stirnlampe.
Wir sind hier
nicht alleine, Mathieu sitzt mit am Tisch. Er ist auf dem HRP
unterwegs und heute auch unsere Etappe gelaufen. Als er den Zazpigain
erreicht, lichtet sich jedoch der Nebel und der weitere Weg war abzuschätzen.
Vielleicht ist er auch einfach "Mutiger", jedenfalls geht er über den Pic d'
Orhy und auch ab dem Port de Larrau über den Kamm.
Wieder ein schöner Abend und Tag, auch wenn
ich etwas unglücklich bin es nicht über den Pic d' Orhy geschafft zu haben.
Bei diesem Wetter war dies jedoch die richtige Entscheidung.
Leider nicht den Pic d' Orhy
überwunden!!
Immer wieder pfadlose
Abschnitte, es ist recht einfach mal die Richtung zu verlieren.
Das GPS und der Topo Pirineos
ist da sehr hilfreich.
HRP ist in der Topo Pirineos
und der Rando Edition (Pays Basque Est) eingetragen.
Unsere Ausweichroute jedoch nur
in der Topo Pirineos!- Drumherum führt der GRT 12 / 10 und
trifft am Puerto de Larrau wieder auf den HRP
In der französischen IGN fehlen
große Teile der Strecke
|
Tourdauer:
10:00 Std.
höchste Höhe:
1763 m
Bergauf:
1287 m
Bergab:
1273 m
Länge:
27,5 km
10. Etappe- 09.06.2012- Cabane d' Ardane- Refuge de Jeandel ( Arette la
Pierre Sant- Martin)
-- HRP Etappe
Kartenausschnitt
Am Morgen ist es recht frisch, aber trocken und
die Sicht ist gut. Nichts mit Nebel, nichts mit Regen, aber auch kein blauer
Himmel. Nachdem alles Gepackt ist und die Zähne gepflegt, sind wir auf dem Weg.
Auf gleichen Pfad zurück zur Piste, der wir wenige Meter links folgen, einen
Bach überqueren und dann scharf nach rechts (1363m) in ein grasbewachsenes
grünes Tal
abbiegen. Mal wieder gibt es keine Markierungen (auch keine Steinmänner) und
kaum Pfadspuren.
Der Bach der durch das Tal fliest bleibt an unserer rechten
Hand. Auf 1575 m wird es flacher, im Gras sind Fahrspuren zu erkennen, dann noch
ein kurzer Anstieg und der Col Uthu ist erreicht (1663m). Von hier ist der
Pic d'Orhy gut zu sehen. Ohne Probleme folgen wir vier (Fritz, Margit, Frank
und ich- Mathieu ist schon etwas früher los) den Pfadspuren bis zum Port
de Belhay- 1726m . Wir gehen vom
Port de Belhay
einen etwas höheren Pfad (so 1700m, wenig
Spuren... rot weiße
Markierungen) als den in der TopoPirineos gezeichneten HRP bis zum Port de
Bimbaleta 1680m. (Blick zu den
"hohen Pyrenäen")
Hier ist dann etwas Orientierungscaos in den
Köpfen- ich will aus irgendwelchen Gründen - ich weis nicht mehr warum- hoch auf
den Berg mich Richtung Frankreich halten, Fritz will nach Spanien , aber direkt
runter ins Tal. Es dauert ein wenig bis wir uns richtig entscheiden, östlich
unterhalb des Gipfels Binbaleta auf der spanischen Seite zu bleiben. Wir
erkennen aber keinen Pfad und gehen Querfeldein, brauchen auch mal die
Hände. Der Ginster
blüht und macht den den Fels ölig glatt ,wenn die Blüten durch unsere Füße
platzen. Dann erreichen wir wir wieder einen Pfad, nein hier vor dem Collado
Arrakagoli 1415m (oder Port d'Ourdaye) sind sogar mehrere Pfade ausgetreten. Zum
Glück gibt sich das schnell wieder. Über einen angenehmen und gut sichtbaren Weg
marschieren wir Richtung Refugio de Belagua (auch Angel Oron- 1428m) die nahe
der Na 137 liegt. Die Refugio ist seit Jahren geschlossen und verfällt so
langsam.
Nun verlässt mich die Erinnerung- ich weiß nicht
mehr warum wir den folgenden Weg einschlugen, war das Wetter so unsicher? Ich
glaub ja - recht frisch und windig und wir rechneten wohl mit einer
Verschlechterung. Jedenfalls gehen wir 10km über die Straße über den Col de la
Pierre Saint Martin (1760m) nach Arette La Pierre Saint Martin (in diesem
französischen
HRP Führer) . 10 km über
eine gut ausgebaute Straße, das war richtig Öde. Zum Glück gibt es kaum
Verkehr, per Anhalter war so aber auch zwecklos. Zwischendurch erreichen wir
El Ferial- eine eher auf
Wintertourismus eingestellt "Station". Obwohl nur wenige Autos hier Parken und
kein Mensch zu sehen ist schauen wir mal nach- das Ding hat auf, und bei einem
einsamen Kellner bestellen wir etwas zu trinken. Um kurz nach 17 Uhr sind wir
dann an der
Refuge de Jeandel-
1670m.
Die Refuge ist etwas zum Wohlfühlen, Jean -
der Wirt- ist ein sehr herzlicher und freundlicher Mensch. Es sind nur
wenige Gäste hier, dann ist auch eine bewirtschaftete Hütte ein entspannter
Ort. Wenn das letzte Bett belegt ist, herrscht eine große Unruhe - nicht
immer wirklich schön. In der Nebensaison sind die meisten Hütten in den
Pyrenäen aber kaum belegt.
Wir vier verbringen so einen schönen Abend..
Der Ort selbst- Arette la Pierre Sant-
Martin -ist eine
hässliche Tourisiedlung, und jetzt fast Menschenleer.
Am Abend verkündet Frank leider das er
abbrechen muss. Seine Frau macht sich zu viel sorgen, sie vermisst ihn- er
"muss" nach Hause.
Der
HRP ist in der Topo Pirineos
und der Rando Edition (Pays Basque Est) eingezeichnet.
In der französischen IGN fehlen
kleinere Teile der Strecke und sind nicht mit HRP beschriftet.
In der überarbeiteten
französischen
HRP Führer Version ist der Weg ab der Belagua über die
Straße nach Arette La Pierre Saint Martin die Standard Version.
Bei schlechtem Wetter ist das sicher OK. Ansonsten ist die von
Ton Josten empfohlene Variante über den Col d' Anaye sicher
schöner und spannender!!
Diese Variante ist in der Rando
Edition (Bearn - Karte Nr. 3) und in der Topo Pirineos als
Camino de Euskal Herria - GR 12 eingezeichnet (im Gelände
Rot/Weiß)
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Tourdauer:
07:50 Std.
höchste Höhe:
1751 m
Bergauf:
997 m
Bergab:
629 m
Länge:
20,9 km
11. Etappe- 10.06.2012- Refuge de Jeandel (Arette la Pierre Sant- Martin)-
Lescun
--Etappe des GR 10
Kartenausschnitt
Am nächsten Morgen ist das
Wetter auch nicht besser, kühl, windig, dicke, graue und schwere Wolken.
Frank hat Riesenglück, Jean muss in das Tal fahren und nimmt Frank dann mit.
Wir alle
verabschieden uns
vor der Refuge (1670m). Ziel ist Lescun und wir werden
dem heute GR 10 folgen. Zuerst geht es recht langweilig über eine
Schotterpiste, nach 1,5 km (Höhe 1765m) verlässt der
GR 10 die Piste, wendet
sich nach Osten. (Hier ist es auch möglich einer anspruchsvolleren HRP
Variante zu folgen -- Richtung Col de Anies)
Wenig später gehen wir durch
Karstgelände mit seinen kleinen
Schluchten,, Einsturztrichtern
und reichlich Steinen. Teils ist ein guter Pfad vorhanden, teils
nur wenige Spuren. Immer wieder gibt es die rot/weißen Markierungen oder
Steinmänner, zwischendurch ist auch ein gutes Auge nötig die Richtung zu
finden. Langsam erscheint der markante Felsen
"Rocher de L' Osque" im Blick. Hier steigt der gute Weg an,
erreicht den Pas de L' Osque , mit einer
kleinen Kraxelstelle die mit Ketten gesichert ist. Anschließend wieder
recht gemütlich bergab, auf angenehmen Pfaden und Landschaftlich
sehr Interessant. Am Pas d'Azuns (1873m)
bricht der Fels zu einer steilen Kante, doch gibt es einen
breiten und recht unproblematischen Pfad ins Tal. Unten an der
Cabane du Cap
de la Baitsch ist
es grün. Die Hütte ist offen und eignet sich gut für
eine Übernachtung
(Wohl nicht im Sommer-
siehe Kommentare). Im Sommer wird die Hütte von einem Schäfer benutzt-
dann kann dort Käse gekauft werden.
Die
Orgues de Camplong bieten einen wunderbare Szenerie. Leider nähern
Wolken sich langsam unseren Köpfen, es beginnt zu regnen, die
Landschaft wird unwirklich. Wir erreichen Wald und nur ab und zu
lassen sich die
Berge sehen. Die
Refuge de Laberouat ist wohl auch wieder für Wanderer offen (siehe
Kommentare). Wer will kann nun auf der schmalen Strasse bis nach Lescun
gehen, wir versuchen das ab und zu vermeiden. Der Regen hat wieder
aufgehört, und sogar die Sonne schaut ab und zu mal hervor.
Lescun (890m) erreichen wir dann kurz nach 15 Uhr. Mathieu, der
französische Wanderer der auch in der
Cabane d'Ardane übernachtete, ist auch in Lescun.
Unsere
Rucksäcke parken wir an der Wand des Hotels "Pic de Anie" und bestellen
erst mal etwas zu trinken. Klären dann die Übernachtung. Die Gite d' Etappe
de Anie befindet sich gegenüber dem Hotel und ist recht komfortabel, mit
Duschen, einer Küche und großen Räumen. Die Anmeldung erfolgt im
Hotel. Die Küche des Hotels hat noch zu, jetzt Anfang / Mitte Juni steht die
Saison noch am Anfang. Nach einem Spaziergang durch das Dorf, trinken
Fritz, Margrit und ich ein bisschen Bier und lassen uns Abendessen
schmecken.
Der Pfad (GR 10) ist in der
Topo Pirineos, französischen IGN und den Rando Edition
eingezeichnet. Insgesamt eine Tag ohne Schwierigkeiten.
Lescun hat einen Geldautomatten
und einen kl. Lebensmittelladen- Gaskartuschen sind dort
erhältlich. In Lescun gibt es eine Gite und ein Hotel. Der
Campingplatz ist etwas entfernt vom Ort.
|
Tourdauer:
05:00 Std.
höchste Höhe:
1911 m
Bergauf:
496 m
Bergab:
1265 m
Länge:
16,2 km
Das GPS hatte auf dieser Etappe ein paar
Macken- die Route im Track stimmt (ist teils aber aus der Karte entnommen-
die Zeitangaben des Tracks sind jedoch falsch)
12.
Etappe-11.06.2012- Lescun- Refuge d' Arlet --
HRP Etappe- und eine Etappe des
La Sende de Camille
Kartenausschnitt
Auch dieser Tag beginnt mit reichlich
Wolken und trüben Wetteraussichten. Felsen und
Gipfel sind mal wieder nicht zu sehen, sehr schade- der Cirque de
Lescun soll besonders schön sein. Ich bin nun das zweite mal hier und jedes
Mal gibt es nichts zu sehen!
Um 9:30 sind wir wieder auf dem Weg. Es
gibt zwei Varianten (des HRP) um den Bergkamm zu erreichen, eine durch das
Ansabere Tal und die zweite durch das Labrenere Tal. Wir nehme die
Labrenere Route, die Ansabere kenne ich von 2002. Die ersten km führen über
schmale Asphalt Straßen und folgen den Rot/ Weisen GR 10 Zeichen.
Dabei passieren wir mehrere Kreuzungen, und gehen so nach 1 km am
Camping Lauzart
vorbei (mit einer Gite- Höhe 850m laut Karte). Nichts los da, ich kann
mich nicht genau erinnern, kann sein das dort kein Zelt stand. Auf Höhe
1012m biegt der GR 10 nach links Richtung Etsaut ab- wir folgen dem Asphalt
(zwischendurch gibt es ein paar Abkürzungen) Südwest weiter Rot /Weiß. auf
dem Senda
Camille.
Bis zum Beginn des Tales gehen wir über diese schmale
Straße,
dann beginnt eine Schotterpiste. Stetig geht es hier recht gemütlich
Bergauf, zuerst fliest der Bach an der linken Hand, dann wird dieser
Überquert. Am Pont d' Itchaxe (1360m) geht es wieder auf die andere Seite
des Baches, Wald beginnt, der Weg ist hier voll Schlamm, wir quetschen uns
an den Rand und versuchen so halbwegs Lehmfrei zu b leiben. Ein Schild zeigt
den Beginn des Park
national des Pyrenees an, die Höhe der Strafen bei nicht Einhalten
der Regeln ist auch vermerkt- 68 - 135 €.
Der Wald endet, Kühe
ruhen hier. Das Gras ist fisch und grün. Die Bergspitzen kommen immer
näher und damit wird der Pfad etwas steiler. Der ist jedoch gut angelegt
Pfad
ist recht einfach
zu gehen.
Auf 1700m Höhe beginnt ein Plateau mit der
Cabane de Bonaris, eine Schäferhütte. Der Schäfer ist sehr kreativ, er
hat vor der Hütte aus Steinen Tisch und Bänke gebaut, ist ein wenig hart
aber sehr einladend für eine Pause. Die Hütte ist offen, im Sommer ist
sicher der Schäfer vor Ort.
Um 14 Uhr erreichen wir den Col de Pau-
1942m. (Blick
vom Col Richtung Spanien) Hier oben geht wieder ein kräftiger Wind, es
regnet leicht, immer wieder stehen wir in den Wolken- ungemütlich. Wir
bleiben auf der französischen Seite und folgen dem sichtbaren Pfad der
unterhalb des Pic de Burcq (2103m) herführt. Wenig später stehen wir voll im
Wind, der HRP hat den
ungeschützten Kamm erreicht (2015m). Die Wolken hängen niedrig, so das
wir nur die Hälfte der Landschaft sehen können, wie z. b. der Castillo
d'Archer. Weiter auf der französischen Seite über gute Pfade zum Col du
Saoubathou. Der
Pic du Midi d' Ossau mit seinem Doppelgipfel erreicht unsere Augen. Ohne
Schwierigkeiten gelangen wir dann - mittlerweile
aber im Schneeregen- zur
Refuge d' Arlet- 2000m.
Wenige Wanderer sind dort- zwei
Spanier, und wieder Mathieu, und wir drei! Es ist gemütlich, ein Ofen
wärmt Hütte. Die Arlet ist sauber und ordentlich, Komfort gibt es wenig-
gewaschen wird sich am See oder am Klo (Unterhalb der Eingangstreppe)
Draußen sind es so 3°,windig und nass. Ich
bin froh, hier im warmen zu sitzen.
Eine unproblematische
Wanderung, Orientierung und der Weg haben keine bes.
Schwierigkeiten
Der Pfad ist in der Topo
Pirineos, der französischen IGN und in der den Rando
Edition eingezeichnet.
Insgesamt ein Tag ohne
Schwierigkeiten.
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Tourdauer:
07:25 Std.
höchste Höhe:
2058 m
Bergauf:
1503 m
Bergab:
482 m
Länge:
19,0 km
13. Etappe- 12.06.2012- Refuge de Arlet - Col du Somport (Albergue de Aysa)-
schöne Variante am Rio Aragon Supordan
(Aguas Tuertas)
vorbei
meist auf dem GR 11
Kartenausschnitt
Am Morgen ist das Wetter weiter schlecht.
Nebelschwaden, leichter Regen, windig, kalt- einfach ungemütlich.
Jörg und Margrit werden dem HRP
folgen, ich dem GR 11. Die HRP Etappe kenne ich schon und sie bietet keine
besonderen Höhepunkte. Für den Abend verabreden wir uns in Candanchu in der
Refuge el Aguila.
Um 9:20 steige ich zum Col d' Arlet auf.
Die Kapuze der Regenjacke tief in das Gesicht gezogen. Der Col d' Arlet auf
2098m westlich der Refuge ist schnell erreicht, es geht einfach über Gras
locker bergauf. Am Col wieder dichter Nebel. Pfadspuren führen mich bergab,
teilweise recht steil. Der Pfad ist nicht immer gut zu erkennen und die
Steinmänner selten.
Ich kontrolliere mit dem GPS, und muss immer wieder Pfad
und Richtung suchen. Auf 1900 m Höhe wird die Sicht besser,
und eine wunderbare Landschaft erscheint- der Rio Aragon Supordan
schlängelt sich durch ein grünes Tal (Aguas Tuertas). Ich bin in
Hochstimmung, eine gute Entscheidung diesem Weg zu nehmen. Auf 1600m Höhe
hat der Abstieg sein Ende, die mit Gras und allerlei Blumen
bewachsene Ebene beginnt. Auf dieser Seite des Tales gibt es keinen
Pfad, ab und zu ist der Untergrund etwas "sumpfig", immer wieder plätschern
kleine Bäche von den Seiten hinunter. es
ist schön hier.
Am Ende des Tales treffe ich auf einen gut
sichtbaren Pfad- der GR 11. Der Weg wird immer steiler und felsiger- ohne
schwierig zu werden- und ereicht 1900m. Es beginnt wieder zu
Regnen, die Sicht wird schlechter, immer wieder Nebel. Vom Lac de Estanes
ist so nur ein Stück zu sehen. Der Pfad rund um den See ist schmal und
felsig. Dann beginnt ein breiter, nun schlammiger Pfad in einfachem Gelände.
Auf 1660m wendet sich der Weg nach nach Süden, nun
durch angenehme Wiesen. Wald beginnt- der Bois de Sansanet. Der Wald ist
von vielen Felsen
durchsetzt und sehr schön. Beim Überqueren des Gave de Aspe ist vorsicht
nötig. In der Refuge erzählte Mathieu das hier noch Schnee liegen könnte und
dies dann eine schwierige Passage ist. Jetzt ist hier nichts Weißes mehr zu
sehen
Der GR 11
führt nun quer im steilen Hang durch Schutt, ab und zu ist ein wenig
Vorsicht nötig. Am Collado de Causalat (1635m) ist der Pfad weiter gut zu
erkennen. Wenig später tauchen aus Nebel und Regen die ersten Skianlagen
auf. Ein Riesenparkplatz folgt und die Hotels von Candanchu, ein wirklich
potthässlicher Ort. Candanchu wirkt ausgestorben, kein Mensch, noch niemals
Geräusche. Ab und zu steht ein Auto vor den Hotels. Ich suche die Refuge el
Aguila- sie hat zu! Direkt nebenan ist noch eine Refuge- auch zu. Nix los im
Juni!
Was nun? Zum
Zelten habe ich bei dem Wetter gar keine Lust, und Fritz und Margrit möchte
ich auch wieder treffen. Ich könnte nach
Canfanc
(mit dem berühmten
Bahnhof) absteigen- oder zum Col du Somport gehen, dort ist auch eine
Refugio. Mit ziemlich verfrorenen und klammen Fingern schreibe ich eine
Nachricht an Jörg und Margrit und klemme sie an die Tür der el Aguila- "bin
auf dem Weg zur Refuge am Col du Somport". Der Col ist so einen km Luftlinie
die Straße rauf.
Jörg und
Margrit treffe ich in der Mitte. Klappt doch alles super. Um 16:30 erreichen
wird die
Albergue de Aysa
direkt an der Strasse des Col de Somport. Die Herberge liegt am Camino de
Santiago (Jakobsweg). Sie hat eine richtige und lange "Bar", ein
Restaurant, einen kleinen Einkaufladen und eine Dusche.
Ich gehe hier über den GR 11-
am Rio Aragon Supordan (Aguas Tuertas) vorbei- lohnenswert -
finde ich. Der Pfad ist in der Topo
Pirineos und in der den Rando Edition Nr. 3- Bearn
eingezeichnet.
bei dem schlechtem Wetter war die Orientierung teils nicht
einfach, aber auch nicht wirklich schwierig- bei gutem Wetter
sollte es keine Probleme geben
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Tourdauer:
07:05 Std.
höchste Höhe:
2089 m
Bergauf:
830 m
Bergab:
1196 m
Länge:
19,0 km
14.
Etappe- 13.06.2012- Albergue de Aysa- Refuge de Pombie
- HRP Etappe
Kartenausschnitt
Der Tag
beginnt mit frischen Temperaturen. Zwischen den Wolken
blitzt der Himmel
Blau hervor.
Die ersten 2
km folgen der Asphalt Straße in den nächsten Skiort - "Astun". Genauso
leblos wie Candanchu, aber nicht ganz so hässlich. Hinter dem letztem
Gebäude finden wir einen schmalen Pfad der durch Gras bergauf führt. Ein
kurzes Stück müssen noch einer Piste folgen, dann hat uns die Berglandschaft
wieder. Über nicht immer gut
erkennbare steigen wir aufwärts. Links von uns
fliest das
Bachwasser ins Tal, Candanchu und Astun mit seiner verschandelten
Landschaft sind schnell vergessen. Der Ibon de Escalar ( 2080m) ist nach
knapp 2 Std. erreicht. Der See ist von Wiesen umgeben und ist ein schöner
Ort für ein Bivac. Der Blick zurück über den See
ist wunderbar. Auf einfachen Pfaden erreichen wir den Col de Moines
-2168m, hier oben gibt es noch einige Schneefelder. Vom Col ist der
Pic du Midi d' Ossau zu sehen. Wolken sind nun wieder reichlich
vorhanden, vom Doppelgipfel ist jetzt nichts zu sehen.
Nun geht es
bergab, ab und zu über Restschnee. Teils ist der Untergrund matschig. Die
Sonne zeigt sich nun mehr, der Pic du Midi de
Ossau läst ein wenig mehr von sich sehen. Ohne Probleme erreichen wir,
auf nun recht breiten Pfaden, den Talgrund. Ein wenig muss man aufpassen-
nicht der breiteren Piste folgen. Sondern diese überqueren, dann über den
Bach (Brücke) und weiter zur
Cabane de Cap de Pount - 1643m. Hier verlieren sich dann die Wegspuren.
Ein großer
Steinmann und ein paar kleinere helfen jedoch die Richtung zu finden
(Nord- Ost den Hang hoch), und nur wenig später gehen wir auf
einem gutem Pfad berauf. Wir erreichen ein kl. grasiges Plateau mit der
Cabane de Peyreget. Wegspuren sind nun schwächer, aber erkennbar und es
gibt Steinmänner. Auf ca. 1920 m trifft man auf einen ausgetreten Pfad, dem
wir weiter bergauf folgen und dann den
Lac de Peyreget
-2072m erreichen.
Das nächste
Zwischenziel ist der Col de Peyreget. Der Pfad zweigt hinter dem See nach
links ab, führt in Blockgelände. Steinmänner leiten uns durch das Chaos,
Restschneefelder
müssen gequert werden.
Der Pic du Midi wirkt hier irgendwie bedrohlich. Ich finde dies ist die
erste etwas "steilere" und "alpinere" Passage des HRP seit Hendaye.
Der Col de
Peyreget -2310m- ist um 15:30 erreicht. 45 min später stehen wir vor
der Refuge de Pombie- die sehr schön direkt am Lac de Pombie gebaut ist.
Der Abstieg hatte keine bes. Probleme, ein paar Schneefelder, ein wenig
Geröll. Schön war es eine Gruppe Gämsen mit ihren Jungen zu sehen. Es ist
beeindruckend wie sich die Tiere in den Felsen bewegen. In den Pyrenäen sind
sie scheu und flüchten schnell, sehr nahe kommen wir ihnen nicht. Die Sonne
scheint, es geht jedoch ein kühler Wind. Jeder sucht eine geschützte Ecke
und geniest dann ein wenig Sonne- ohne Pullover klappt das leider nicht.
Sobald jedoch
die Sonne hinter Wolken steht, wird es unangenehm kühl. Es dauert so nicht
lang und alle sind in der wärmenden Hütte. Wieder
übernachten nicht so viele Wanderer in der Refuge, die Wirtin die auch
Deutsch spricht, sie sagt "im Juni ist nie viel los".
Die
bewirtschaftete
Refuge de Pombie (2032m) hat mehrere Zimmer
mit einfachen Lagern. Duschen ist
möglich, wie so oft in den Bergen sehr einfach- ich bin jedoch froh das
überhaupt eine warme Dusche vorhanden ist!
Der Pfad ist in der Topo Pirineos und in der den Rando
Edition Nr. 3- Bearn eingezeichnet.
Der Tag hat keine bes. Schwierigkeiten.
Zum Col de Peyreget das erstmal "Kletterei" über Blöcke- die
Wege werden langsam höher
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Tourdauer:
07:47 Std.
höchste Höhe:
2300 m
Bergauf:
1256 m
Bergab:
858 m
Länge:
14,6 km
15. Etappe- 14.06.2012- Refuge de Pombie- Refuge de Arremoulit - HRP
Etappe
Kartenausschnitt
Um 8:45
stehen wir, gestärkt durch das Frühstück, vor der Refuge de Pombie. Die
Sonne scheint, der
Himmel ist blau/ weis. Die Regentage sind nun hoffentlich endlich vorbei.
Das Val d' Arrious ist gut zu erkennen, wir werden heute dieses Tal
durchqueren. Der Pic de Pallas nahe der Refuge de Arremoulit erreicht die
2920 m, nur wenig
entfernt erreicht das Balaitous 3114m. Reichlich
Schnee können wir sehen. Mal schauen wie die Bedingungen dort oben sind. Wir folgen
dem Pfad der im zick- zack das Tal hinunter führt. Der Weg ist einfach
zu gehen. Oft fliest der Ruisseau de Pombie entlang des Pfades-
unbeschwertes Wandern. An der Cabane de Pucheoux (1720m) wendet sich der
Weg nach Norden (links), überquert den Bach um dann wieder nach rechts
abzubiegen und dem Tal zu folgen. Es beginnt Wald, der jetzt sehr angenehm
ist, es ist warm und die Sonne hat Kraft- Endlich mal wieder Sonne!.
Um 10:30 sind wir an der D 934
(Vallee d' Ossou-1400m).Ein paar Meter links halten, die Strasse
überqueren (Schild)- hier führt ein Weg wieder aufwärts in das Valle d'
Arrious. Nun wird es etwas
beschwerlicher, bis zum Col d' Arrious (2240m) geht es stetig bergan. Zum
Glück auf
recht einfachen Pfaden und ohne Orientierungsprobleme- nur die letzten
Meter zum Col sind etwas steiler und beschwerlicher.
Hier teilt
sich der Pfad- nach rechts zum Lac de Arrious und zur Passage d' Orteig oder grad aus runter ins Tal.
Der Weg in das Tal ist die etwas längere Alternative um die doch ausgesetzte Passage d' Orteig
zu umgehen.
Auf dem Lac
de Arrious-2280m-
schwimmen noch reichlich Eisplatten. Der Pfad führt nicht am See entlang
sondern entfernt sich nach links. Mittlerweile tragen wir wieder Jacken, es
ist mal wieder windig und frisch. Es beginnt ein
schmaler "Steig", der teils mit
Ketten gesichert ist- die Passage d' Orteig. Eigentlich nicht so
problematisch- die Füße haben immer genug Platz, für die Hände sind genug
Griffe und Ketten sind vorhanden. Eigentlich eine schöne
Kraxelei. Bei schlechtem Wetter und für Menschen mit Höhenangst aber
nicht ungefährlich. Mir geht der Puls jedenfalls hoch, und ich bin nicht
sicher ob ich ohne Fritz und Margrit die Kraxelei gegangen wäre.
Über
Felsplatten und ein paar Schneefelder steigen wir zur
Refuge de
Arremoulit
ab. Steinmänner zeigen uns den Weg.
Die Refuge
liegt auf 2305m, reichlich Schnee liegt hier und der Wind treibt
die Eisschollen über den
Lac de Arremoulit. Wir gönnen und erst mal
eine Cola. Es ist
nicht grad gemütlich, wieder weht ein kräftiger kühler Wind.
Die
bewirtschaftete Refuge
de Arremoulit (+Web)
ist recht klein,
einfach und urig und solange nicht zu voll - gemütlich. Zusätzlich zur
Hütte ist ein großes Zelt mit Betten aufgebaut. Es gibt keine Dusche, Wasser
ist hinter der Refuge- das jetzt eiskalt ist und nur für eine Katzenwäsche
taugt. Mit uns sind sind noch 2 Spanier,
Silke
(die schon sehr viel von der Welt gesehen
hat) und Leonie und Patricia
an der Arremoulit. Solange es geht bleiben alle draußen, jeder sucht eine
windgeschützte Ecke. Silke wandert schon mal in Richtung des Col de Arremoulit.
Am Abend Sitzen
wir zusammen und lassen uns das Essen schmecken.
Unkomplizierte Wanderung bis zur Passage d' Orteig. Diese kann
jedoch Umgangen werden - siehe oben.
Der Pfad ist in der Topo Pirineos und in der den Rando
Edition Nr. 3- Bearn eingezeichnet.
Der Tag hat keine bes. Schwierigkeiten- außer Passage d' Orteig.
Die eigentliche Etappe führt noch weiter bis zur Refuge de
Larribet- dieses Wegstück ist -vor allem im Abstieg vom Port de
Lavedan 2600m anspruchsvoll -
siehe mein
Tourbeschreibung
von 2003
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Tourdauer:
05:50 Std.
höchste Höhe:
2386 m
Bergauf:
0793 m
Bergab:
858 m
Länge:
11,9 km
16. Etappe- 15.06.2012 - Refuge de Arremoulit- Refuge Wallon - HRP Etappe
(Variante)
Kartenausschnitt
Die Standard
HRP Route führt über den Col du Pallas (2520m) und die Port de Lavedan
(2600) m zur Refuge de Larribet (2060m). Ein Weg mit reichlich Geröll,
Blöcken ein wenig Kraxelei zum Port du Lavedan
und einem sehr steilem
Abstieg in das Larribert Tal. Selbst im September (siehe mein
Tourbeschreibung
von 2003) sind im Abstieg noch steile Schneefelder zu überwinden. Jetzt
im Juni ist dort oben nur Schnee. Der Wirt der Refuge de Arremoulit rät uns
von diesem Weg ab. Wir überlegen
gar nicht lang- wir gehen die einfachere Variante über den Col de
Arremoulit, vorbei an der Refugio de Respomuso und über den Col de la Fache.
Wir sind
diesmal recht früh
Unterwegs- um 8:20. Silke steigt in das Tal ab, Leonie und Patricia
schließen sich uns an. Die Refuge verlassen wir Richtung Osten. Zuerst noch
über Felsen, anschließend fast durchgehend
über Schneefelder aufwärts. Die meisten Zeichen sind unter dem Schnee,
nur ab und zu ist mal ein Steinmann zu sehen. Silkes Spuren vom Vortag
machen die Wegsuche einfacher. Der Abstieg vom Col de Arremoulit (2450m) ist
etwas unangenehmer. Vom Col ist das
Balaitous 3144m und auch die
Port de Lavedan gut zu erkennen. Reichlich Schnee liegt dort. Spuren im
Schnee sind aus der Entfernung nicht zu Erkennen
Die
Markierungen abwärts vom Col de Arremoulit sind zu Anfang unter dem Schnee.
Der Abstieg ist teils recht steil und zum Schluss muss ein Blockfeld durchquert
werden- dann erreichen wir einen gut sichtbaren Pfad der an der Westseite des Ibon de Ariel
Alto (2240m) entlang führt. Nun folgt der
Ibon Ariel Baxto, dieser wird an
der Südseite umgangen. Ein recht großes Schneefeld reicht bis in das Wasser,
vorsichtig überqueren wir es. Pfade sind nach dem See wieder klar erkennbar,
das Tal verengt sich nun zu einem überraschend
schmalen Durchgang.
Das Tal des
Rio Aguas Limpas führt nach Osten, der Stausee "Embalse de
Respomuso" ist in Sichtweite, der Hauptgipfel- Gran Facha-
erreicht 3005 m. Mehrere der Berge haben eine schöne Pyramidenform.
Pünktlich zur Mittagszeit stehen wir an der
Refugio de Respomuso- 2150m (recht neu und modern). Pause,
Trinken, etwas Essen. Ein wenig in der jetzt endlich vorhandenen
Sonne sitzen.
Eine Stunde später gehen wir auf dem falschen Weg- dem GR 11. Um den
HRP zu erreichen laufen wir ein Stück querfeldein, dann wieder über gut
sichtbare Pfade und auch mal über eine Staumauer. An der Embalse de
Campo Plano (2140m- gute Bivac Möglichkeit) zeigt ein Schild den Weg
zur zum
Col de Facha an. Der Barranco de Campo Plano führt stetig
bergan. Der Pfad ist erst mal gut zu erkennen und hat erst mal keine
Schwierigkeiten. Dann erreichen wir die
ersten Schneefelder- wir haben Respekt und bewegen uns
Vorsichtig- links von uns der Bach und ständig gluckst es
unter uns. Zu den Lacs de Facha liegt
durchgehend noch Schnee- recht steil geht es hier Aufwärts. Der
Schnee ist jedoch "griffig" und mit sicheren Tritt haben
wir keine Probleme. Die größte Sorge ist irgendwo in einen Bach
unter uns einzubrechen.
Die
Seen auf 2530 m sind noch zugefroren, der Anstieg zum wirkt Col
de Fache nochmals steiler.
Fritz und Margrit schnallen nun ihre
Steigeisen um, Leonie und Patricia bekommen jede einen Trekking
Stock. Margrit geht voran um die schwache vorhandene Spur zu
vergrößern.
Ohne Probleme erreichen wir den Col de Fache (2664m), einmal
im "Gang" ist der Anstieg doch unproblematisch- wir sind aber
auch alle sehr vorsichtig.
Der Abstieg ist einfacher, nicht so
steil. weniger Schneefelder- und diese machen dann richtig Spaß.
Immer wieder versuchen wir auf den Schuhen herunter zu gleiten.
Orientierung ist Einfach- Pfade, Steinmänner und eigentlich eine
klare Richtung zum
Marcadau Tal.
Wenn das Pla de Loubosso (1940m) erreicht ist, ist der Rest nur ein
kleiner, aber schöner Spaziergang.
Die recht große
Refuge
Wallon 1865m liegt sehr schön in einer grünen Ebene. Duschen sind vorhanden.
Die Refuge hat keine Bettenlager
sondern Zimmer- alles mit dem Charme des Alterns. Bivac ist gut
möglich, ein ausgewiesenes Gelände befindet sich am Bach.
Morgen steige ich in das Tal ab
- der
Urlaub ist einfach zu kurz und meine Familie möchte mich auch noch
mal sehen. Wir schießen
Erinnerungsbilder
und sind ein wenig traurig. Ich beneide Fritz und Margrit- sie
bleiben weiter auf dem HRP. Leonie und Patricia werden mit mir
absteigen- sie gehen nur eine kleine Runde durch die Berge.
Natürlich wird auch über Ausrüstung gesprochen- alles nötige ist
dabei- sogar das wichtige
Survival Kit!
Am
Port de Lavadan liegt noch reichlich Schneeb- und der Wirt darum von diesem Weg abrät.
Variante zur Refuge de
wallon:
Der Abstieg vom Col de Arremoulit ist nicht schwer- hat für
"Anfänger" doch Überraschungen. Gleiches gilt für den Aufstieg
zum Col de Fache- ohne Schnee sicher eine ordentliche
Arbeit dort hinaufzugehen. Orientierung ist recht unschwierig -
im Schnee den Barranco de
Campo Plano hinauf mussten wir unseren "besten" Weg schon
suchen.
Der Pfad ist in der Topo Pirineos und in der den Rando
Edition Nr. 3- Bearn eingezeichnet.
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Tourdauer:
09:50 Std.
höchste Höhe:
2655 m
Bergauf:
1803 m
Bergab:
1454 m
Länge:
18,4 km
17. Etappe- 16.06.2012- Refuge Wallon- Cauterets-
Abstieg ins Tal
Kartenausschnitt
Abschied- aber
erst mal wird gefrühstückt. Dann nochmals - das letzte Mal- der Rucksack
kontrolliert, nichts vergessen , nichts bleibt liegen? Wenig später
verlassen wir gemeinsam die Refuge Wallon. Nur 400m entfernt zweigt der HRP
in das Arratille Tal ab-
Fritz und Margrit haben noch 30 HRP Etappen vor sich- dann baumeln
ihre Füße bei Banyuls- sur- Meer- im salzigen Mittelmeer.
Wir drei (Ich
, Leonie und Patricia) haben nicht mehr soviel vor. Der Weg bis nach
Cauterets ist ein schöner und gemütlicher Spaziergang. Das Wetter ist nun
richtig gut. Immer wieder begegnen uns so ungewohnt viele Tageswanderer.
Es
ist Samstag- und die Gegend ist gut zu erreichen. Der Marcadau Bach fliest breit
und glasklar. Am
Pont d' Espagne verweilen wir, lassen den rauschend in das Tal
stürzenden Gave du Gaube
wirken. Die Luft ist feucht und kühlend vom Wassernebel. Die nächsten km ist
der Marcadau ein wilder und schäumender Bach.
Den
Kurort Cauterets
erreichen wir um 14 Uhr. Ungewohnter Trubel- Menschen , Autos, und eine
Menge Häuser. Es gibt viele
Übernachtungsmöglichkeiten - wir entscheiden uns für das Hotel le Pas de l'
Ours.
Nach langem
Duschen und etwas schlafen kaufe ich mir noch ein paar frische und
geruchsfrei Sachen- Socken, Hose , T- Shirt. Gehe dann zum Busbahnhof und
kläre die Abfahrt für den nächsten Tag. Streife noch ein wenig durch die
Gassen.
Den Abend
verbringen Patricia, Leonie und ich gemeinsam- gehen Essen, trinken ein
Bier.
Tourdauer:
05:20 Std.
höchste Höhe:
1873 m
Bergauf:
87 m
Bergab:
1030 m
Länge:
15,5 km
Abreise- 17.06.2012-
Cauterets- Solingen
Am nächsten
morgen wieder eine
Abschied Szene.
Ich weiß
leider nicht mehr die Abfahrzeiten, Cauterets ist aber einfach erreichbar
und eignet sich so gut für den Beginn oder das Ende einer Tour.
-- ca. 9 Uhr -
mit dem Bus von Cauterets nach Lourdes
-- ca. 22 Uhr -
mit dem Nachtzug nach Paris
-- ca. 8 Uhr mit
dem Thalys von Paris nach Köln.....
04.07.2013
.... Mich
zieht es mal wo anders hin..... über Monate war mir klar das ich 2013 nicht in
die Pyrenäen fahre.
In den Norden
zieht es mich!
So ich lass
ich Reiseberichte, kaufte Wanderführer und eine Karte. Plante eine Route und
dann erlag ich doch meinem Pyrenäenfieber- diese Ecke wollte ich doch schon
immer erwandern, den Pfad gehen, das muss ich noch sehen.
So wanderte
der Sarekführer und die Karte in die Schublade......
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