Anreise: 25.08.2007
Köln/ Bonn Flughafen- Toulouse- Parkplatz Le Peyre Bilder von der Anreise
Christiane und ich sitzen in der Sonne am Pool, nippen am Bier und beobachten einige Kinder beim plantschen. Das Zelt ist aufgebaut.
Die Anreise war entspannt, nur mit den Busfährplänen hatten wir unsere Probleme.
Pünktlich landen wir nach 110 Minuten Flug in Toulouse. Im Menschengewühl suchen wir den Ausgang und die Bushaltestellen. Im 20 Minutentakt pendeln Busse nach Toulouse - Endstation ist der Zugbahnhof "Toulouse Matabiau" (4€).
Dort steigen wir aus, stehen kurz darauf in in einer langen Schlange um Fahrkarten nach Boussens zu kaufen. Um 12:09 fährt der Zug ab und hält am Gare von Boussens (13:00) Nach 10 Minuten Warten fährt ein Bus weiter nach St. Girons (Bus u. Bahn 14,30€ pro Person) Jetzt haben wir etwas Zeit, erst um 18:15- meinen wir- fährt der nächste Bus nach Seix.
Die Sonne scheint, erstmal etwas essen und trinken, anschließend streifen wir durch den Ort - die Rucksäcke blieben in dem Cafe. In einem Angelgeschäft an der Hauptstrasse des Ortes kaufen wir die noch fehlende Gaskartusche, suchen die Bushaltstelle und stehen etwas rätselnd vor dem Fahrplan - wann Fährt denn ein Bus??? Ein paar Meter weiter finden wir einen SCNF Laden, fragen mit unseren kaum vorhanden französisch Brocken "wann kommt denn der Bus nach Seix" und erfahren: heute nicht - er fährt wohl 3x die Woche - so verstehen wir es jedenfalls. Ohne große Diskussion entscheiden wir uns für ein Taxi, bloß keinen Stress.
Für 26€ werden wir bis zum Camping Le Haut Salat , ein Stück außerhalb von Seix gefahren. Nach dem einchecken, Zelt aufbauen, Duschen, und ein wenig am Pool sitzen, gehen wir in den Ort. Es ist 21 Uhr, eine fahrbare Pizzabude hat auf. Wir teilen uns eine Pizza, bestellen uns noch ein Bier. Grübeln etwas und entscheiden uns dafür am nächstem morgen mit dem Taxi zum Parkplatz Le Peyre unterhalb des Cirque de Cagateille zu fahren, dem Start der Wanderung - ein Bus fährt dort nicht hin.
26.03.2008 der nächste Morgen, das Zelt ist innen und außen nass vom Tau, wir warten auf die Sonne und legen es zum trocknen aus. Checken noch mal unsere Rucksäcke. Gehen nach dem Packen in den Ort. In Seix kaufen wir noch Brot und Naschzeug, trinken einen Café au lait, der Wirt ruft uns ein Taxi( 40€).
Das Wetter ist toll, nicht zu warm, blauer Himmel, ein angenehm kühlender Wind weht. Es geht uns gut.
Um 10:40 auf 1038m geht wir vom Wanderparkplatz le Peyre los.
Anreise und Beginn der Wanderung in Google
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26.08.2007 1. Etappe, Parkplatz a Peyre- Col de Colatx Karten Ausschnitt der 1. Etappe Bilder der 1. Etappe
Parkplatz La Peyre (1038m) - heute sind hier einige Leute unterwegs, wir befürchteten schon im Pulk zu laufen. Ein großes Schild gibt Auskunft, zum Cirque de Gagateille 50min., bis zum Lac de Hillette 3Std. und zum Col de Colatx (Port de Couillac) 5Std.
Ich denke wir werden bis zum Col de Colatx laufen und dort übernachten.
Der Weg ist zu Beginn einfach und bequem zu gehen. Bis zum Cirque de Cagateille ohne große Mühe und Ansprüche. Den Cirque umgeben steile, teils bewaldete Felsen. Bäche stürzen an seinen Flanken herunter. Der gut markierte Pfad führt links in den Wald, kühl und feucht ist es hier. Der Weg wird steiler, oft steil, mit großen stufen und teilweise gesichert. Das laufen fällt mir schwer. Der Wald endet und ich bekomme das erste mal Probleme, ich werde zittrig und fülle mich schlapp, wird wohl niedrigen Zuckersein- denke ich mir. Wir machen Pause- Mittagessen. Irgendwie werde ich einfach nicht richtig Fit. Wir gehen weiter, die Markierungen sind hier sparsamer gesetzt, der Pfad nicht immer gut erkennbar- aber mit etwas Konzentration ohne Probleme zu finden. Mich strengt das Gehen unheimlich an, Christiane geht meist voran ich kann kaum Anschluss halten. Ständig muss ich stehen bleiben warten bis mein Puls sich beruhigt. Der rennt bei jedem steilem Stück.
Auf ca. 1800m geht es rechts zum See- Etang de Hillette- und grad aus weiter Richtung Col de Colatx. Wir gehen grade aus- die anderen Wanderer und auch einige Angler gehen zum See, der eindrucksvoll von kargen Felsen umgeben ist. Wir steigen eine steile Gras- und Geröll- rinne aufwärts, Christiane weit vor mir, ich muss alle paar Meter halten.
Was ist mit mir los- ich fühle mich gut, habe aber kaum Kraft. Im Bauch fängt jetzt es an zu drücken und rumoren, dort wird das Problem wohl sein. Am Ende der Rinne suche ich mit einen schönen ruhigen und versteckten Platz. Dann- Dünnpfiff, der gar nicht normal aussieht. Mehr oder weniger schleppe ich mich weiter, keine Kraft, der Puls rast, ich fühle mich aber gut, habe kein Krankheitsgefühl. Wir gehen aber weiter, sehen es positiv- morgen wird es schon besser sein. Das Gelände ist jetzt teils weglos, führt durch Gras und Felsen. Immer stetig bergauf. Markierungen sind vorhanden, es reicht um bei gutem Wetter einfach die Richtung zu finden. Bei Nebel wird es hier schwierig werden. Hier oben sind wir alleine, niemand folgt uns.
Gegen 18:50 stehen wir beide ausgepowert oben am Col de Colatx (Pano) auf ca.2443m. Es ist schön hier. Wir blicken nach Spanien, mehrere Seen folgen dort aufeinander, wir erkennen 200 Höhenmeter unter uns- aber weit entfernt- am Estany de Colatx ein Zelt.
Die Schatten werden länger, wie Wellen, folgen die französischen Täler.
An einem kleinen Tümpel waschen wir uns, bauen das Zelt auf , Kochen das Abendessen. Es bleibt relativ warm- jedenfalls können wir vor dem Zelt sitzen. Christiane geht es gut, sie ist müde und kaputt - der Tag hat ihr Spaß gemacht, die Pyrenäen fordern sie deutlich mehr als La Gomera. Ich gehe ab und zu mal in die nicht vorhandenen Büsche, fühle mich schlapp aber nicht krank und hoffe das es mir Morgen besser geht- auf alle Fälle ich mich nicht schlechter fülle.
Zum Abendessen gibt es nachschlag- einen schönen Sonnenuntergang.
Der GPS Track stimmt größtenteils sehr genau mit der IGN Karte überein, im Im Wald liegt er ein bisschen daneben. Auf der Alpina karte - Pica d'Estats liegen die GPS Daten teils ca.125m weiter östlich. Auf beiden Karten ist der Col de Colatx weiter westlich eingezeichnet- der Weg führt ca. 440m östlich des eingezeichneten Col de Colatx über die Bergkette- wie eingezeichnete Weg auf der Alpina Karte. |
Bergauf: 1366m
Bergab: 21m
Höchste Höhe: 2243m
Tourdauer: 8:10Std. mit Pausen
27.08.2008 2. Etappe, Col de Colatx- Refuge de Certascan Karten Ausschnitt der 2. Etappe Bilder der 2. Etappe
Uns beiden steckt der gestrige Tag in den Knochen, unsere Muskeln und Knochen schmerzen. Meinem Darm scheint es ein wenig besser zu gehen. Um 10 Uhr sind wir mit dem Essen fertig und die Rucksäcke sind gepackt. Das Wetter ist weiter optimal.
Der Weg führt gut markiert vom Col de Colatx bergab nach Spanien- Richtung Osten. Die Landschaft ist rau und felsig. Steinmänner und Farbkleckse führen uns dann weiter südlich- zum Estany de Colatx. Das Wasser dort, macht nicht den besten Eindruck- teils ist der See mit weislichen Schleim bedeckt. Aus dem Bach, der den See speist füllen wir unsere Wasserflaschen, werfen zur Sicherheit Micropur Forte hinein. Zeichen können wir jetzt keine entdecken, es geht weglos weiter recht nah am See entlang. Vielleicht sind wir aber auch nur auf falschem Weg- verpassen die Steinmänner und Farbkleckse. Am Ende des Sees stehen wir wieder auf einer Wegspur mit ein paar Markierungen. Wir passieren den Estany de Seno und anschließend den Estany de Romedo de Dalt (Pano).
Die bisher felsige Landschaft wird hier etwas grüner, Büsche und Bäume wachsen hier.
Der Estany de Romedo de Dalt liegt sehr schön, am See eindecken wir ein Hilleberg Akto- ein guter Patz für einen ruhigen Tag.
Wir umrunden den See und müssen wieder schwitzen, es geht wieder bergauf. Nach 100 Höhenmetern stehen wir auf einem namenlosen Col- auf 2200m. Eine gut sichtbare Spur -westlich- endet nach ein paar Metern im steilen Fels- die falsche Richtung. Aber ein guter Aussichtpunkt- gegenüber stürzt tosend ein Bach ins Tal. Weiter unten im Tal sehen wir Piste.
Unsere Richtung müsste der Wasserfall sein, von hier oben können wir noch keinen Weg erkennen. Vom Col führt unser Pfad südöstlich kaum erkennbar weiter, erst ohne große Höhenmeter, dann steil bergab. Auf ca. 2100m teil sich der Weg, er führt weiter ins Tal des Rui de Certescan oder immer bergauf (jetzt wieder auf dem HRP) zu dem Wasserfall. Wir passieren den Fall an einer schmalen Scharte. Nicht weit entfernt liegt die Refuge de Certascan (die am Weg "La Porta de Cel" liegt- ein Rundweg über 5 Tage).
Um 14: 55 sind wir an der Refuge, holen uns erstmal eine Cola. Ich möchte gerne hier bleiben, Christiane möchte lieber noch etwas weiter gehen und Zelten- sie mag das Gedränge nicht. Jetzt ist hier aber nichts los und wir bleiben hier. Wir duschen und waschen die Wäsche, und genießen die Sonne. Den Nachmittag nervt ein wenig der Maulesel der Refuge- nichts darf liegen bleiben, alles versucht er zu essen, Rucksäcke werden angeknabbert und ewiges Betteln.
Gegen Abend ist es voll- bis auf den letzten Platz (ca. 40), Christiane ist genervt von der Unruhe- ich fühle mich ganz wohl und beobachte die Menschen und trinke mir ein...... Bier. Mein Darm funktioniert wieder normal.
Der GPS Track stimmt in großen Teilen sehr gut mit den aus der Alpina Karte - Pica d'Estats entnommen Koordinaten überein, am Estany de Colatx sind Abweichungen von ca. 120 m( evtl. liefen wir aber falsch), nach den Estany de Romedo de Dalt zum Namenslosen Col von ca. 80m |
Bergauf: 317m
Bergab: 512m
Höchste Höhe: 2243m
Tourdauer: 4:10Std. mit Pausen
28.8.2008 3. Etappe, Refuge de Certascan - Camping Graus
Karten Ausschnitt der 3. Etappe Bilder der 3. Etappe
Die Nacht ist für Christiane ziemlich furchtbar, sie macht kein Auge zu, irgendwer redet immer oder macht sonst irgend einen Lärm. Dementsprechend müde ist sie und dabei absolut genervt am Morgen. Ihre Laune liegt am Boden "warum wolltest bloß du hier bleiben.......".
Bisher hatte ich das Glück das in den Refuges nur wenig los war, hier liegt es am La Porta de Cel ,Werbung und leichter Zugang zu Informationen machen diesen Rundweg für viele Interessant- aber auch gut besucht. Nach dem Frühstück brechen wir gegen 9 Uhr auf, nach kurzem Weg erreichen wir den Lac de Certascan. Christiane ist noch immer genervt- "nie wieder auf eine Hütte". Wir machen hier schon eine Pause und ich muss ihr dieses versprechen. Der See ist von steilen Felsen umschlossenen und ist im Morgenlicht wunderschön.
Der Pfad führt am Westufer entlang und und biegt westlich in das Tal des Rui de la Serra Plano. Immer leicht bergan am Rui vorbei führen uns Steinmänner und Farbkleckse. Der Aufstieg zum Col de Certescan ist steil und führt über Geröll. Zeichen sind für gutes Wetter ausreichend vorhanden, bei schlechter Sicht wird es schwierig, ein deutlicher Weg ist nicht immer vorhanden. Oben auf 2586m machen wir kurz Rast. Ein paar Rucksäcke liegen in der Nähe, die Besitzer sind Richtung Pic de Certascan. Eine Gruppe kommt uns entgegen. Wir entfliehen der Unruhe und gehen weiter.
Wir verpassen dem Abzweig zum HRP (HRP Version der Alpina Pic de Estats Karte), bleiben aber auf dieser Richtung- zu den Estanys de Guerroso. (HRP Version von Ton Josten) Laut Karte treffen bei Pfade später wieder aufeinander. Wir gehen über eine gut sichtbare Spur im Gras, ab und zu gibt es Markierungen. Über dem See erhebt sich Steil der Pic de Flamisella (2781). Die Zeichen werden spärlicher, dann gehen wir über Fels und finden keine Markierungen mehr. Ein paar Mal brauchen wir die Hände. Am Ausgang des des Sees taucht wieder ein Steinmann und eine Spur auf. Es geht bergab - links am Riu de Guerroso entlang. Es ist sehr schön hier. An einem See weit unterhalb des Torre de Guerroso machen wir auf ca.2150m Mittagspause, wir liegen faul in der Sonne- weiterhin haben wir Wetterglück.
Um 14:45 marschieren wir weiter, schnell kommen wir in steiles Gelände, teilweise brauchen wir die Hände, die Felsen sind Glatt und rutschig durch Staub und Sand. Unangenehm! Bei Regen ist das hier wirklich gefährlich, jetzt bei Trockenheit sind wir sehr vorsichtig. Ab und braucht Christiane Hilfe und ich muss ihr Mut machen. Ca. 90 m tiefer bilden mehrere Bäche ein kleine Ebene, das Steilstück ist geschafft.
Ein Steinmann führt uns Nordwestlich, schnell merken wir das wir falsch sind, wir kehren um und finden Zeichen die uns am rechten Hang des Noarre Tales bergab führen. Zuerst recht steil, dann gemütlicher durch Wald.
Wir kommen bei Noarre an, es sind nur ein paar Häuser. Hier müssen wir uns entscheiden- wie geht es weiter, suchen wir uns einen Zeltplatz (Schöne Plätze unterhalb von Noarre direkt am Bach), oder brauchen wir etwas Komfort und gehen ca. 3km weiter auf den Camping Bordes de Graus.
Am Bach steht wieder ein Akto. Der Wanderer fragt uns auf Englisch ob der auf der Rondo Editions Karte eingezeichnete Pfad über den Port de Tavascan nach Frankreich möglich ist? Ich kenne die Strecke nicht antworte ich- in der Regel sind die Karten der Rondo Edition aber zuverlässig, ich glaube das der Weg besteht. Zwischendurch stellen wir fest das wir alle aus Deutschland kommen. er ist Solo ein paar Tage gewandert und muss jetzt rüber nach Frankreich um seine Freundin zu treffen.
Um 18:17 kommen wir auf dem Camping an. Wir werden hier einen Tag Pause machen- unsere Wunden lecken........
Der GPS Track stimmt in großen Teilen sehr gut mit den aus der Alpina Karte - Pica d'Estats entnommen Koordinaten überein. Ungefähr 200m ist die Markierung der Karte mit unserem gelaufenen Weg bei den Estanys de Guerroso daneben. 215 m sind es etwas weiter bei Pleta Vella. |
Bergauf: 479m
Bergab: 1290m
Höchste Höhe: 2586m
Tourdauer: 9:00 Std. mit Pausen
29.08.2007 , Pause auf dem Camping Bordes de Graus+ 4.Etappe bis zur Refugio Mount Roig
Wir waschen die Wäsche, Lesen, Essen und Trinken in der Bar/ Restaurante des Campings. Liegen in der Sonne und holen Schlaf nach. Zimmer werden hier auch angeboten. Einkaufsmöglichkeiten gibt es ein paar Kilometer weiter im Tal, in Tavascan.
30.08.2007, 4.Etappe, Camping Graus- Refugio de Mount Roig Karten Ausschnitt der 4. Etappe Bilder der 4.Etappe
Reichlich kräftige Wolken bedecken den Himmel. Sie kommen von Frankreich und schaffen es über die Gipfel nach Spanien. Im Tal abwärts in Spanien ist der Himmel blau. Um 10:15 sind wir auf dem Weg. Erstmal wieder nach Noarre. Ab und zu fallen ein paar Regentropfen, ab und zu gibt es auch Sonne. Bei Noarre zeigt uns ein "richtiges" Schild die Richtung. Es zeigt auch die Richtung zum Port de Tavascan an- dann wird es schon klappen mit dem Weg nach Frankreich.
Auf gutem Weg marschieren wir durch den Bosque (Wald) de Causes. Überqueren eine Piste, müssen dann durch Schlamm. Markierungen gibt es keine mehr, für einige Zeit reichen uns Wegspuren. Unterhalb der Cabana de Pieta Palomera (Eingezeichnet auf der Alpina Karte) wechseln wir die Richtung- nach Westen in das Ribereta Tal.
Der Weg ist problemlos zu gehen. Zeichen gibt es nicht viele, sind aber ausreichend und ohne große Sucherei vorhanden. Auf der "Pleta del Fangassal" (Pano) wird noch an einer Schäferhütte gebaut, Werkzeug und Schiefer liegt noch herum - und die Tür fehlt, steht nur lose vor der Hütte, so das Tiere nicht herein können. Mir gefällt es hier, die Landschaft hat etwas wildes und liebliches. Pferde grasen in den Hängen um uns herum. Wir überlegen schon hier zu Übernachten. Steinmänner führen uns weiter - zwar selten, aber immer dann, wenn wir einen brauchen. Die Sicht ist gut, über uns aber Wolken. Mehr oder weniger im Weglosen gehen wir weiter. Das Tal wird enger, wir wandern am "Torrent de la Rola Mollas" (Bach) entlang. Der fließt in vielen Stufen in das Tal. Das Tal wird noch enger- wird fast zu einer Schlucht und öffnet sich dann zu einem felsigen, rauen Cirque (Pano). Irgendwo im Nebel über uns ist der Mount Roig- 2855m hoch. Wir stehen so auf 2080m. Ein paar rote Flecken zeigen uns den Weg in steiles Gelände, im Nebel hätten wir den Aufstieg kaum gefunden. Ab und zu brauchen wir wieder unsere Hände. Die Felsen sind nass, unser Weg ist teilweise der Bach. Um 15: 15 kommen wir an der Refugi Mount Roig (auch Enric Pujol) auf ca. 2272m an. Hier scheint die Sonne, der Nebel ist( Pano) unter uns. Ein kühler Wind weht. An den Gipfeln des Mount Roig stauen sich die Wolken aus Frankreich. Uns geht es gut, der Weg war absolut lohnenswert, abwechselungsreiche Landschaft und Pfade.
Wir sind hier erstmal alleine. Ein sehr ruhiger Franzose der auch auf dem HRP unterwegs ist trifft ein, und zwei leicht unruhige junge Spanier. Die beiden wollen morgen auf den Gipfel des Mount Roig. Die Rücksäcke der beiden sind voll von Essen, so dass wir beide schon neidisch werden. Nicht nur allerlei Naschzeug- auch eine Flasche Wein und eine Liter Flasche Wodka schleppen sie hier hoch.
Draußen sind es 5°, Nebel und Regen. Alle verziehen sich in die Refuge. Wir liegen in den Kojen und lesen - während die beiden Spanier den Wodka leer machen. Sie werden immer lustiger und redseliger- lallen irgendwann- sind aber immer freundlich und nicht unangenehm.
Der GPS Track stimmt in großen Teilen sehr gut mit den aus der Alpina Karte - Pica d'Estats entnommen Koordinaten überein. |
Bergauf: 993m
Bergab: 61m
Höchste Höhe: 2275m
Tourdauer: 5:10 Std. mit Pausen
5.Etappe, 31.08.2008: Refugi Mont Roig - Alos de Isil Karten Ausschnitt: Karte 1 / Karte 2 Bilder der 5.Etappe
Um 7:30 stehen wir auf. Die beiden Spanier schlafen noch tief, selbst das packen der Rucksäcke weckt sie nicht. Der Franzose ist schon auf dem Weg. Das Wetter ist bestens, blauer Himmel, Sonne- aber noch recht frisch am Morgen. Kurz bevor wir los wollen (so 9:00), trifft noch ein Düsseldorfer Paar ein. Sie haben in der Nähe gezeltet, kalt war es, reif hatten sie auf dem Zelt. Am spätem Nachmittag fanden sie im Nebel nicht den Weg zur Refuge. "Es gibt nur selten Steinmänner, ein Weg ist kaum erkennbar", erzählen sie. Nach einiger, erfolgreichloser Sucherei im Nebel, haben sie dann das Zelt aufgebaut.
Der Weg ist sehr abwechselungsreich. Er führte von kleinem Plateaus mit Bach oder See (Pano) über Steilstufen zum nächstem Plateau. Ab und zu brauchten wir die Hände. Wegspuren sind kaum erkennbar, Zeichen gibt es nicht viele. Klar das die beiden im Nebel nicht weiter kamen gestern Nachmittag. Jetzt macht es aber Spaß, das Gelände beobachten, wo kann es hergehen, Zeichnen suchen- ...... und die Landschaft ist wieder sehr schön. Die Sonne scheint, es wird aber nicht wirklich warm, der wind ist kalt. Wir gehen mit Fleece und Gore Jacke. An seiner westlichen Seite umrunden wir den Estany Major de Gallina (Pano) auf ca. 2500m, und steigen weiter auf zum Col de Calberante (2610m).
Die Sicht ist toll dort oben, das Maladetta ( Pano) mit dem höchsten Berg der Pyrenäen- den Aneto- können wir sehen. Auf einfachen Wegen gehen wir abwärts, wir passieren den kaum bemerkbaren Col Curios (ca. 2450m) und erreichen am Talschluß des Barranco de Nyiri flaches, Gras bewachsenes Gelände. Mittendrin ein HRP Wegweiser. Die Felsen um uns herum steigen steil an. Die Sonne scheint, ein kühler Wind weht. Im Windschatten eines Felsens (auf 2310m) machen wir Brotzeit. Schauen auf der Karte und suchen unseren weiteren Weg. Der Col de Cornella (2481m laut Karte) ist nur ein schmale Kerbe und dort geht es sehr steil bergauf. Eine Spur können wir nicht erkennen. Da soll es hochgehen- können wir kaum glauben. das GPS und die Karte zeigen diese Richtung dort hinauf an- Wegspur und ein paar Markierungen führen südöstlich.
Wir gehen weiter- halten auf den Col zu. Finden dort keine Markierungen oder Spuren. Wir entscheiden uns für die Markierungen, die uns die ca. 600m südöstlich vom Col de Cornella über die Felsen führen (2500m). Dort treffen wir das erste Mal auf andere Wanderer. Vom diesem namenslosen Col geht es dann für 10-20m sehr steil bergab. Rutschiger Schutt und Geröll, das nur wenig halt bietet. An einigen Stellen bracht man die Hände. Das ist nichts für Christiane. Sie steht an einer steilen Stelle und kommt nicht mehr weiter. Sie traut den Gelände nicht. Sie denkt das alles ins rutschen kommt, wo sie auch tritt oder sich festhält. Und bleibt darum erstmal stehen- sie hat Angst- macht keinen Schritt mehr, nicht vor oder zurück! Mit allen erlaubten und unerlaubten Tricks helfe ich ihr- wegen der unerlaubten Tricks haben wir dann auch reichlich schlechte Stimmung und ich etwas gelernt. Irgendwann hat sie es dann doch geschafft.
Nahtlos geht das Steilstück in Geröll und autogroße Blöcke über, Steinmänner führen uns an der linken Seite bergab. Mit solch einem Gelände hat Christiane keinerlei Problem. Auf ca. 2280m trennen Felsen das Tal, wir müssen rechts gehen. Besser ist es, sich direkt sich an diese Richtung zu halten. Endlich treffen wir wieder auf eine ab und zu markierte Wegspur. Der weitere Weg durch den Barranc de Comamala ist bei gutem Wetter unproblematisch, führt mal flacher, mal steiler rechts im Barranc entlang. Zeichen und Markierungen sind aber dürftig.
Auf einem Felsen liegt deutlich ein Steinmann. Wir folgen diesem durch Gestrüpp, später durch Wald. Eine schwache Wegspur ist zu erkennen, führt uns aber weiter vom GPS Track fort und bleibt auf gleicher Höhe. Wir sind uns unsicher, suchen weiter und stehen dann auf einer kleinen Lichtung- hier ist Ende: keine Zeichen, keine Wegspur. Wir kehren um bis zu dem Steinmann. Dort finden schnell wir den richtigen Pfad- und vergessen "- da geht's weiter!" - aber die falschen Steine zu entfernen. Der Umweg kostete uns eine Stunde.
Meist durch Wald und stetig bergab führt der weitere Weg, zuletzt vorbei an ein paar Scheunen, dann kommen wir am Riu Noguera Pallaresa und der Pista Bonabe (Straße) so um 18: 20an (1330m).
Jetzt noch mal so 2 km auf der Straße bis nach Alos de Isil- die werden wir wohl laufen müssen. Hier kommen höchstens ein paar Wanderer vorbei und dafür ist es zu spät. Wir finden uns damit ab und hören doch Motorengeräusch- schnell den Daumen hoch- und wir werden im kleinen 4x4 nach Isil gefahren, Glück gehabt! Wir suchen in Isil die Bar/ Restaurant, finden aber nichts (laut Ton Josten vorhanden) Am Kirchplatz fragen wir die erstbesten Menschen- ein älteres französisches Paar - und erfahren, das gibt wohl nicht mehr. Dafür kriegen wir ein Bier aus dem Kofferraum angeboten.
Dann folgt ein schönes Missverständnis. Die beiden spendablen älteren Leute bieten an, uns mit ins Tal mitzunehmen. Wir sehen wohl reichlich kaputt und müde aus. Ich frage Christiane, "brauchst du nen Tag Pause.....", jedenfalls sitzen wir einen Moment später im Auto, obwohl- wie sich später herausstellt, jeder von uns am nächsten Tag weiter laufen will.......
Abends machen wir uns es auf dem Camping bei Esterri D' Aneu gemütlich.
Der GPS Track liegt öfters etwas daneben, vor allem am Col de Cuiros (unproblematisch) und sehr deutlich am Col de Cornella. Dort fanden wir nicht die Spur und gingen über einen Col ca. 600m entfernt. Laut E- Mail von Ton Josten ( Autor HRP Führer) ist über den Col de Cornella der Weg
-- siehe Karten Screenshots --
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Höhenmeter Daten leider verloren/ verlegt
Höchste Höhe: 2610m
Strecke: ca.13,7km
Tourdauer: 9:20 Std.
Esterri d' Aneu, 1.09.2007
Wir schauen uns ein wenig in Esterri D' Aneu um. Es ist ein kleiner netter Ort, touristisch gut erschlossen. Im Ortskern ziehen wir durch kleine Gassen an alten Häusern vorbei. Kaufen eine Schraubgaskartusche im Outdoorladen, und mir- ein paar neue billig Crocs- den linken hab ich irgendwo verloren. Am Abend versuchen wir wieder nach Alois de Isil zu trampen, stehen eine Stunde ohne Erfolg an der Straße. An der nächsten Bar bestellen wir ein Taxi und werden für 25€ das Tal hochgefahren.
In Alois suchen wir den Einstieg in den Weg, gehen durch Gassen bergan, die Häuser enden, weiter vorbei an ein paar mit Steinmauern umfassten Heuwiesen. Ein HRP Geher kommt uns entgegen-" Sehr schlechte Markierung- schwierige Wegsuche" so verstehe ich sein französisch. Ein Pfad beginnt, er ist mit einem kleinem Steinmann markiert. Dort bauen wir das Zelt auf, kochen unser Tütenfutter und sind auf den nächsten Tag gespannt.
6. Etappe, 02.9.2007: Alois de Isil bis fast Bordes de Moredo Kartenausschnitt 6. Etappe Bilder der 5.Etappe
Geplante war die Etappe, Alos de Isil - Salardu- zwischen Ziele Estany Airoto / Tuc de Marimanya.....
Die Nacht ist wunderbar, klarer Himmel, die Milchstraße erkennen wir.
Wir stehen um halb acht auf. es ist frisch, der Himmel ist blau. Bei diesem Wetter werden wir unseren Weg schon finden, denke ich. Wir Frühstücken, trinken Tüten Cappuccino. Packen anschließend unsere Rucksäcke und machen uns auf den Weg (9:20)- an dem Steinmann vorbei. Den Weg gibt es aber nicht mehr allzu lang- keine Markierungen- keine Farbkleckse, keine Wegspur oder sonst etwas. Das was sich als Weg ausgibt sind Tierpfade. Mehrfach müssen wir ein Stück umkehren, das Gestrüpp ist zu dicht- wir können nicht weiter.
Auf der Rondo Editions Karte ist der Weg am Rechten Ufer (gesehen von der Fliessrichtung des Baches) - auf der ECWP Online Karte verläuft er links (gesehen von der Fliessrichtung des Baches) und dann weglos, und in Ton Josten HRP Führer ist der Pfad links eingezeichnet. (gesehen von der Fliessrichtung des Baches)
Wir gehen links (gesehen von der Fliessrichtung des Baches) und sehen hier gar nichts- am anderen Bachufer ist kein Pfad erkennbar und auf unserer Seite nur Tierspuren. Im Gestrüpp kommen wir jetzt nicht weiter, wir kehren um, und steigen höher, um aus dem Gelände mit Bäumen und Gestrüpp herauszukommen. Das Gelände dann selbst ist nicht "so" schwierig, wir gehen meist auf Tierspuren, aber auch weglos durch teils kniehohes Gras. Das weglose Gehen ist aber sehr anstrengend. Und heiß ist es auch noch. Nervig sind die ausgetrockneten Bäche- die von hohem Gras überwuchert sind und so kaum erkennbar sind. Erstmal lande ich dort mit dem Bein in einem tiefen Loch! Dann achten wir auf grüne Grasbüschel ,die sich an den Bächen befinden. Treten dann auf Grasbüschel zu Grasbüschel, die halbwegs sicheren Stand erlauben. Xaviers Hütte- Bordes de Moredo- ein Zwischenziel- können wir mittlerweile sehen. Im Gras sehen wir grüne große Insekten mit großem Stachel, vor dem Stachel haben wir großem Respekt , ausweichen geht aber nicht, die Viecher sind hier überall, sie stellen sich dann aber als nicht Angriffslustig heraus.
Am Barranc de Comabiera versuchen wir durch das ausgetrocknete Bachbett aufzusteigen, das Gelände wird jedoch zu schwierig. Wieder umkehren. Geradeaus geht es auch nicht weiter, undurchdringliches Gestrüpp- Büsche und niedrige Bäume. Ich klettere durch den ausgetrockneten Comabiera Bach und versuche die andere Seite zu erkunden, schiebe mich durchs Gestrüpp und finde einen schönen schattigen Pfad Richtung Moredo Bach. Endlich haben wir einen Weg gefunden, denken wir- wir sind erleichtert!
Doch nicht für lange, auch dieser Pfad endet, wir stehen direkt unterhalb der Moredo Hütten. Vor uns dichte Büsche und Bäume ohne Spur, steil über uns die Hütten. Ich klettere den Hang aufwärts zu den Hütten. Christiane folgt mir. Nach ca. 30m hat Christiane die Nase voll. Ich versuche sie auch gar nicht zu überreden, wer weiß welche Schwierigkeiten noch folgen....
Ein bisschen enttäuscht, müde und kaputt kehren wir beide um, planen aber schon weiter- Ordesa National Park!
Zurück (14:11) in Alos de Isil trinken wir erstmal die Wassertrog an der Kirche leer, dann versuchen wir zu trampen. Stellen uns in den Schatten und halten den Daumen raus- keine Chance. Die wenigen Autos halten nicht!
Also laufen wir die Straße lang, sehr übel bei dem heißem Tag. Ein gutes Stück nach dem Stausee bei Boren, hält endlich ein Auto. Ein Pick Up mit einem alten Schäfer als Fahrer und reichlich Schafgeruch im Auto und fährt uns auf kurvenreichen Strassen bis nach Esterri d' Aneu. Dort gehen wir wieder auf den Camping.
Bergauf: 393m
Bergab: 422m
Höchste Höhe: 1635m
Strecke: ca.5km
Tourdauer: ca. 5Std.
Diese Strecke führt meist durch unmarkiertes und weglosen Gelände, wie oben beschrieben sind wir umgekehrt. Die in der Rondo Editions Nr. 22 eingezeichneten Pfade sind nicht vorhanden. In Ton Josten HRP Führer ist der Weg in Fließrichtung links beschrieben, ich denke das passt auch. Wir machten evtl. den Fehler unterhalb der Häuser "Bordes de Moredo" -ungefähr am Zusammen treffen des Barranco de Comabiera und des Barranco de Moredo- zu landen. Evtl. ist es besser in der Barranco de Moredo Flanke höher zusteigen so das die "Bordes de Moredo" auf einer Höhe sind- wenn das überhaupt möglich ist. Möglich ist auch das wir uns dort schon richtig befanden, aber den Aufstieg direkt unterhalb der Hütten im steilen Gelände versuchten, besser wäre es etwas früher, nach der Überquerung des Comabiera und nach dem kleinem Wald aufzusteigen. (So beschreibt es Ton Josten) Christiane war nur einfach platt und wollte/ konnte nicht weiter suchen. |
Esterri d' Aneu- Torla ( Ordesa NP)
Auf den Camping kommt das große Grübeln, wie geht es weiter........
Wir specken Tour unsere ab, zeitlich ist es zu knapp und an den schwierigen, steilen stellen (z.B. Breche de Tuquerouye) wird Christiane wohl Probleme bekommen. Die geplante "große" Rundtour im Nationalpark Ordesa wird verkleinert, wir nehmen uns vor durch die Ordesa Schlucht zur Refuge de Goritz zu wandern, die Breche de Roland zu durchsteigen und weiter nach Gavarnie (Frankreich) zu gehen. Alles ganz ruhig zu veranstalten, Wir haben Urlaub.
Aber erstmal müssen nach Torla kommen. Da es kaum Querverbindungen mit öffentlichen Verkehrsmittel gibt, legen wir ordentlich Km im Bus zurück- macht aber nichts- das Busfahren ist sehr preiswert- höchstens wird uns langweilig.
03.09.2008
Erst von Esterri nach Viehla ( 42 Straßen Km) für 4,05.€. Dort übernachten wir im Hotel Anglada (38€ -2 Pers.), das nur 150m von der Bushaltestelle entfernt ist- einfach, aber OK.
04.09.2008
Am nächsten Morgen um 5:00 (oder war es 6:00....) , mit dem Bus weiter nach Lleida (11.27€)- ca. 160km. Von Lleida nach Barbastro
(5,12€)- ca. 70Km. Von Barbastro nach Huesca (50km) und weiter nach Sabinangio (55km). Dort geht nicht weiter, für den Bus nach Torla ist es zu spät. Aber wir sind nicht die einzigen die nach Torla wollen - nachdenklich stehen noch zwei andere herum (die beiden kommen aus Israel und sind auf Europa Tour). Wir tun uns zusammen, nehmen uns ein Taxi- kostet 45€ für die 45km.
So gegen 21 Uhr kommen wir an- die beiden gehen in eine Refuge, wir auf den Camping Rio Ara. Dort der übliche Abendablauf- Zelt aufbauen ...... Ein langer Tag der mich seltsamerweise gar nicht so ermüdet, das ewige Sitzen und Gammeln in Bussen oder Zügen ist sonst absolut Schlaf fördernd für mich.
Die nächsten
2 Tage lassen wir uns es gut gehen, ein wenig
gammeln, in der Sonne liegen, plantschen im
Rio, eine Tageswanderung zur Kapelle St. Anna.
Das Wetter ist super, über 25° am Tag- die
Nächten sind schon kühl, der September ist zu
spüren.
Bustour nach Torla in Google Maps
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07.09.2008 Ordesa Canyon- auf der Faja de Pelay zur Refuges de Goritz Kartenausschnitt 7. Etappe Bilder der 7.Etappe
Busse fahren im 20 Minuten Takt zwischen Torla und dem Centro de Visitantes " La Pradera" , der Endstation in der Ordesa Schlucht (4€). Mit uns im Bus reichlich Tagestouristen. Bei La Pradera machen wir uns gleich auf den Weg, es ist ja fast Mittag. Wir überqueren den Rio Arazas auf einer Brücke (ca.1340m). Nach knapp 600 flachen Metern steigen wir stetig bergauf. Ich laufe durch kühlenden Wald in ungefähr tausend kehren die Schluchtwand aufwärts. Christiane zieht hier recht "locker" den hoch, bis ich sie nicht mehr sehe und auch Rufe hört sie nicht. In den beiden Außentaschen meiner Hose stecken ihre Wasserflaschen, mein Rucksack ist voll bis oben, - in ihrem Rucksack ist mittlerweile immer mehr Luft. Nach 600 Höhenmetern treffen wir uns an der
Refugio de Calcilarruego wieder. Ich bin etwas sauer, ich mag nicht wenn der Kontakt verloren geht.
Die Aussicht hier ist grandios. Gegenüber blicken wir in den Cirque de Cutatuero. In tieferen Lagen beherrscht Wald den Canyon (Pano), etwas höher senkrechte Felsen. Nach einer Pause gehen wir weiter auf der "Faja de Pelay". Der gut begehbare Weg führt uns in der Canyon Flanke bis zum Ende des Valle de Ordesa- dem Circo de Soaso. Dort der Cola de Caballo (Pferdeschwanz Wasserfall), der jetzt am Ende des Sommers nur wenig Wasser führt. Auf der Faja de Pelay waren nur wenige Menschen unterwegs, hier am Ende des Canyons sind schon mehr Leute, aber überfüllt ist es nicht. Es gib zwei Möglichkeiten weiter aufzusteigen, über Geröllwege auf dem GR 11 oder mit ein bisschen Kletterei. Christiane will sich noch mal an der Kletterei versuchen, eine mit Ketten und Stahlstiften gesicherte Steilstufe müssen wir ersteigen. Diesmal ist der Untergrund fest, der Fels von vielen Wanderern etwas Glatt geschliffen- aber immer mit guten Tritt und Griffen. Die ersten Meter sind gar kein Problem, dann kommt wieder die Angst- den halt zu verlieren und zu stürzen.......
Es dauert lange bis wir aus dem Kletterstück heraus sind. Sie ist reichlich enttäuscht, eigentlich findet solche Kletterstücke spannend und freute sich darauf. Aber dann kommt einfach mal so diese Angst..... . Der Rest des Weges bis zur Refugio de Goritz (2190m) ist einfach.
Die Hütte ist voll. Einige Zelte stehen im Umkreis. Es gibt Klos und Duschen in einem Container neben der Hütte. Der Container ist- obwohl noch reichlich Zeltplatz frei ist - .... "hygienisch überlastet". Für ein bisschen Körperpflege reicht es. Wir kochen unser Tüten Menü am Zelt, genießen beim Essen das Abendlicht(
Pano) und kriechen dann in die Schlafsäcke. In der Nacht sind es 3°. Die Kälte zieht durch die schwächer gefüllten Rücken des Cumulus Schlafsackes. Nicht vom Boden aus wird es frisch, da wärmt die Matte, aber wenn ich mich drehe- in Seitenlage. Ich versuche auf dem Rücken zu liegen,, das nicht so richtig klappt, ich dreh mich .... . Irgendwann hab ich genug davon, öffne den Schlafsack und nutz in als Decke- plötzlich
wird's mollig warm und gemütlich. Nie wieder einen Schlafsack mit schwächer gefüllten Rücken!! Mit Schlafen ist trotzdem nichts, eine Truppe macht Party bis 3 Uhr.......
Gute Übereinstimmung Track/ Karte. Die Wegsuche ist unproblematisch bei gutem Wetter. Nach dem Cirque de Soaso- zur Goritz Hütte könnte es Probleme bei Nebel geben.
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Höchste Höhe: 2190m
Strecke: ca.13,5km
Tourdauer: ca. 8,15 Std. mit Pausen
08.09.2008, Refuge de Goritz- Kreislauf
Probleme - Ordesa Tal auf dem GR 11
Kartenausschnitt
8. Etappe
Bilder der
8.Etappe
Müde sind wir am morgen, aufstehen müssen wir trotzdem. Frisch ist es, aber blauer
Himmel. wenn die Sonne höher steht wird das ein warmer Tag. Wir kochen uns Kaffee, essen etwas, schauen der Karawane zu die zum Monte Perdido aufsteigt. Ich spüre kaum
Enttäuschung dort nicht mitzugehen, die Abneigung im Pulk zu gehen ist bei mit größer als der Reiz eines Gipfels- und dieser Gipfel ist schon etwas besonders, jedenfalls für die Spanier.
Bei besten Bedingungen gehen wir so gegen 9:30 los. Wir
überqueren den Bach hinter der Hütte, der übelstes Wasser führt. Hoffentlich nicht das Abwasser der Hütte. Christiane fühlt sich heute nicht gut. Der Weg ist gut sichtbar- eine tiefe
ausgetretene Rinne. Das Wetter wie in der ganzen letzen Woche ist super, es wird Mittags schon fast zu warm werden. Schnaufend gehen wir weiter. Christiane ist es flau, sie kommt kaum weiter. Hat Kreislaufprobleme, zittern in den Beinen. Die Hütte ist kaum entfernt. Erstmal setzen und Pause machen- ein bisschen Essen,
vielleicht ist sie etwas unterzuckert. Nichts bessert sich...... wir überlegen, weitergehen oder umkehren. Der Weg zur Breche de Roland und weiter nach Gavernie ist nicht wirklich schwer, aber doch noch einige Höhenmeter und
deutlich länger und auch beschwerlicher als Weg zurück auf den GR11 durch das Ordesa Tal- entlang des Rio Arazas.
Wir entscheiden uns umzukehren, die Gefahr ist
uns zu groß das Christiane nicht mehr weiter
kann. Wir sind auf ca. 2278m- knapp 120 Meter
über der Goritz Hütte.
Zwei Stunden Später geht es ihr gut, aber besser so, als einen Hubschrauber rufen.
Wir sind nicht enttäuscht- so ist es eben.
Der Weg jetzt
absolut unproblematisch, und dementsprechend
sind hier auch gut Menschen unterwegs. Aber
trotzdem lohnt sich die Wanderung, über uns
die steilen Felsen der Schlucht, neben uns der
Rio Arazas mit seinen vielen Wasserfällen, die
jetzt im Sommer nur etwas wenig Wasser führen.
Im Frühsommer ist der Bach mit seinen Fällen
ein Erlebnis. Wir lassen uns Zeit, gehen ganz
gemütlich,
gegen 16:30 kommen wir bei La Pradera an, setzen
uns auf die Bänke und bestellen Bier zum
Durstlöschen.
Das ist das
Ende unsere diesjährigen Wanderung, nicht ganz
so viel geschafft als wir uns vorgenommen
haben- macht aber nichts.
Mit dem
nächsten Bus fahren wir nach Torla, zurück auf
den Camping Ara. die nächsten 2 Tage machen
wir "Urlaub".
Abreise; 11.09. bis 13.09.- Torla- Lourdes-
Toulouse
Mit dem Bus
fuhren wir um 15:30 nach
Sabinanigo (2,88€)
Mit dem Zug
(Renfe) weiter nach Canfranc Estacion
für 2,50€.(Endstation).
Dort
übernachten wir in der Herberge "Pepito
Albergue"
Am nächsten
morgen mit dem Bus weiter nach Frankreich,
nach
Oloron- Saint- Marie (8,70€). Dort wieder
in den Zug bis nach Lourdes. Gegenüber des
Bahnhofes schlafen wir im "Hotel del a
Gare" preiswert und einfach (32€).
Abends schauen wir uns die heiligen Stätten
an, erleben eine Wahlfahrt einer sehr großen
Gruppe kranker und behinderter Menschen.
Am nächsten
Morgen gegen sechs mit dem Zug nach Toulouse-
um 12.15 hebt das Flugzeug ab und bringt uns
nach Hause.
Und schon
beginnt wieder die Beschäftigung mit der
nächsten Tour, welche Route......
Abreise in Google Maps:
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