Anreise: 30.08.2008
Köln- Paris- Lourdes- Gavarnie
Auf den letzten Drücker erwische ich die Bahn
nach Köln. Beim Abschieds Kaffeetrinken im Garten der Schwiegereltern denke ich
an meinen Hut, und der liegt zu Hause in der Küche. Ohne diesen Hut Fahre ich
aber nicht! Der Kaffee bleibt so stehen, Christiane und ich stürzen ins Auto und
fahren zügig nach Hause. Genauso schnell rasen wir zum Bahnhof, es geht um
Minuten. Um 17:14 springe ich aus dem Auto, ein kurzer Abschiedkuss, um 17:15
stehe ich ohne Fahrkarte im Zug nach Köhn HBH.
Die Flüge werden zur Zeit immer teuer, ich
suche auf
der Thalys HP nach
Preisen der Zugverbindungen- und die sind bei frühen Buchen sehr preiswert- für
25 € fährt mich der Zug nach Paris (Gare du Nord). Den Nachtzug nach Lourdes
buchte ich über Corail
Lunea (Nachtzug der französischen Bahn-
SNCF) für 47 €.
Um 18:14 verläst der Thalys den Kölner
Hauptbahnhof , um 22.05 steige ich in Paris, Gare du Nord aus, gehe hinunter zur
Metro und versuche am Automaten eine Karte zu kaufen, das mir natürlich nicht
gelingt. Ich werde schon nervös, der Nachtzug fährt um 23:11 ab. Ein Franzose
hilft mir dann freundlich. Rechtzeitig komme ich am Bahnhof Austerlitz an,
es reicht um ein Sandwich zu kaufen und mich auf dem Bahnhofsklo zu waschen. Dann checke ich ein, bau mir mein Bett im
Liegewagen und schlaf recht schnell ein.
31.8.2008
Morgens um 7:50 stehe ich am Bahnhof von
Lourdes. Der Bus nach Gavernie fährt direkt vorm Bahnhof ab
(Fährt nicht in der Vor und nach Session). Die Zeit
reicht noch für einen Kaffee gegenüber, um 8:15 fahre ich weiter. In
Pierrefitte-Nestalas und nochmals in
Luz St. Sauvier muss ich umsteigen. (Busfahrt Komplett- 12.30 €)
Es ist feucht und frisch, die Wolken sind grau
und hängen tief, ungemütliches -fast- September Wetter, es ist so 10 Uhr in
Gavernie.. Nur wenige Menschen sind
unterwegs. Das ändert sich auch gegen Mittag nicht- es ist nichts los- und das
find ich gut.
Gavarnie ist ein kleines Dorf und aufgrund seiner Lage
deutlich auf Touristen eingestellt, immerhin sind auf der "Einkaufsstraße" die piepsenden
Porzellan und Plastik Tiere verschwunden, die bei einem letzten Aufenthalt zu
dutzenden lärmten und nervten.
Die Sonne kommt hervor, beste
Wanderbedingungen. Ich kaufe ein Baguette, Käse und Wurst für die Tour, fülle am Orteingang meinen Wasserbeutel auf, Checke noch mal den Rucksack- alles dabei,
nichts vergessen- telefoniere kurz mit Christiane und gehe ans Ende des Dorfes,
Richtung Cirque- Mittagessen. Ich bestelle blind etwas von der Karte, und freue
mich auf etwas warmes, erhalte dann eine Käse und Wurstplatte, genau das habe
ich im Rucksack......pfhhhh.
Mit vollem Bauch bezahle die Rechnung, trinke
das Bier auf, schnür die Schuhe, setze den Rucksack auf...... um 13:05 bin ich
auf dem Weg.
1. Etappe:
31.08.2008 1.
Etappe Höhenprofil
Kartenauschnitt
1. Etappe
Bilder der 1. Etappe
Gavernie. Refuge de Sarradets über die
"Echelle"
- reichlich
Kletterei auf der Echelle
Auf breitem und einfachen Weg geh ich ruhig und
gemütlich in Richtung
Cirque de Gavarnie. Neben mir rauscht der Gave
de Gavernie. Der recht einfache und kurze Weg ist der Grund für die
Besuchermassen in der Session. 50 Minuten/ 170 Höhenmeter und 3,2 km weiter
trinke ich mir eine Cola, gekauft am "Eingang" des Cirque, beim Hotel du Cirque. Hier beim Hotel ist schon etwas Betrieb, im
Cirque verteilen sich die Menschen. Nach meiner Kartenmessung hat der Cirque eine
Durchmesser von ca. 1km. Das Hotel befindet sich auf 1560m, der Cirqueboden steigt
sanft bis auf fast 1800 an, dann streben die Felswände steil hoch. In drei
Stufen wird der Kamm des Cirque mit über 3000m erreicht, der höchste Gipfel ist
der Pic du Marbore mit 3248m.
Wunderschön und Beeindruckend.
Ich halte mich im Cirque rechts, treffe auf den
rot- weis markierten Weg. Der führt über Gras und auch Geröll bis ans Ende
des Cirque, schlägt dort einen Bogen nach rechts- hier beginnt die Echelle de
Sarradets. Steil steigt der Pfad an, immer wieder sind einfache
Kletterstellen zu überwinden. Bei Regen, Schnee und Eis ist die Echelle sehr
gefährlich. Nach ca. 100- 150 Höhenmetern hat die Kletterei ein Ende, ein
"normaler" Bergpfad ist mein Weg.
Wolkenschwaden ziehen auf, wenig später ist die
Sicht auf 20 m beschränkt, bei gut sichtbaren Pfad und regelmäßigen
Markierungen. Es wird ungemütlich, so 5°, Nieselregen und
etwas Wind, ich verpackt mich in die Regenjacke. Die Markierung wird spärlicher,
Trittspuren sind nicht mehr zu erkennen, der Boden ist Fels. Die Refuge de
Sarradets kann nicht mehr weit entfernt sein. Ich folge ein paar Steinmännern,
erkenne in Wolkenlücken ein steil ansteigendes Schneefeld vor mir, und dann von
den Wolken kurz freigegeben, die Refuge, die unerreichbar auf einem steil
ansteigendem Felszug links von mir steht.
Abzweig verpasst! Zum Glück nur ca. 100 m
zurück steige ich an markierter Stelle auf den Felszug.
Bei diesem ungemütlichem Wetter schlafe ich in
der
Refuge de Sarradets - 2587m- (auch Refuge de la Breche de Roland),
dort treffe ich um 18:10 ein. Die Stube ist geheizt, Überschaubare 15 andere Wanderer wärmen sich.
Ich mach's mir wohnlich wasch mich und trinke
dann Kaffee. Das Abendessen nehme ich am Tisch einer deutschsprachigen Gruppe
ein. Sie sind mit Führer unterwegs, gehen Morgen zur Refuge de Goritz. Draußen
steht der Nebel, vor ein paar Stunden gab es noch diese Landschaft
zu sehen (Pano).
Zu dritt teilen wir uns Schlafraum für 10
Personen, das gibt Hoffnung auf eine ruhige Nacht.
Ich schlafe früh ein, träume von einem blauen
Himmel und gutem Wanderwetter.
Tourdauer:
5:06Std.
höchste Höhe:
2587m
Bergauf: 1220m
Bergab: 56m
Länge:
7,4 km
2.Etappe: 1.09.2009
2. Etappe Höhenprofil
Kartenauschnitt:
Karte 1 //
Karte 2
Bilder der 2. Etappe
Refuge de Sarradets- Pic de Taillon- Faja de Flores- Valle de Ordesa- Torla
-
Orientierungsprobleme und Wassermangel- ein langer Tag beginnt.
Gut geschlafen. 7:15 aufstehen.
Erstmal aus den Fenster schauen- bestes Wetter,
klare Sicht, blauer Himmel. Ich Frühstücke in Ruhe und mache mich um 8:20 auf
den Weg. Sofort führt er knackig bergan, teils über Schneefelder bis zur Breche
de Roland (2807m). Dort wende ich mich nach rechts (Westen) und gehe an senkrechten
Felswänden vorbei bis zum El Dedo (sp.) einem freistehendem Felsen.
Anschließend führen mich Zeichen und Spuren auf der rechten Seite des Felsen
vorbei, ein paar Mal brauch ich die Hände. Der El Taillon ist wirklich kein
schöner Berg, er sieht aus wie ein großer Schutthaufen, hoch will ich trotzdem.
Den Rucksack lasse ich hier unten auf ca. 2900m stehen. In vielen Kurven steige
ich bis zum Gipfel des Taillon, - 3146m. Die Sonne scheint weiter, frisch ist es
hier oben. Die Aussicht ist fantastisch
Zurück an der Breche de Roland- Zeit für ein
zweites Frühstück. In den Felsen der Breche sind 2 Kletterer unterwegs, ich
bekomme schon vom
zuschauen einen flauen Magen, das ist nichts für mich.
Mein Weg führt von der Breche steil bergab
durch rutschiges Geröll. Vorsichtig steige ich hinunter in den
Barranco de la
Brecha (Pano). Ein kurzes Stück wird der Pfad flacher. Dann wechselt der Untergrund auf
felsig, und führt wieder recht steil hinunter. Wenige Steinmänner leiten mich bis
zum Planas de Narciso (auch Llanos de Milliaris) einer jetzt ausgetrocknetem
Wasserfläche auf 2413m. Laut den "Editorial Alpina" Karten ein Pfad führt nach Links
(Osten) zum Collado del Descarcador, Spuren und Steinmänner kann ich
nicht erkennen. Vielleicht habe ich sie nur verpasst.
Nach Osten führt eine gut erkennbare Spur
zum Collado de Catuarta o de Salarons. Nach Süden, meine Richtung, erkenne
ich nichts, nur am Ende des ausgetrockneten Fläche einen großen Steinmann.
Dort angekommen stehe ich an einer steilen
Felsklippe und sehe keine Möglichkeit hier abzusteigen. Von Blumen umgeben steht
hier noch etwas Wasser.
Ich grüble über meinen weiteren Weg, ein Stück
nach Osten könnte ein Abstieg möglich sein, ich verlasse mich aber auf die aus
den spanischen Alpina Karten entnommenen GPS Track und marschiere mit dem GPS
Richtung Track. Ich befinde mich am Rand des Pico des Descargador, der Weg aus
den Karten, sollte unterhab des Pico weiterführen. Hier ist aber kein Weg,
keine Markierungen! Verfluchte Karten!
Ich entscheide mich gegen ein Querfeldein
gehen. Bei den Felsklippen suche ich weiter, erkenne unterhalb einen Pfad- dann
muss es auch eine Möglichkeit geben hier hinunter zu klettern. Die gibt es auch-
durch Risse kann
ich auf das nächste ausgetrocknete Plateau klettern.
Am Ende des Plateaus führen mich einige große
Steinhaufen weiter, endlich wieder gute Markierungen. Östlich ist ein Weg zu
erkennen, auf der Karte ist er nicht eingezeichnet, die Richtung bringt für mich
nicht. Ich glaube nicht das dieser Weg einen Bogen nach Süden zur Faja de las Flores
schlägt. Mein Ziel, die Faja de las Flores liegt südlich. Schnell wird das Gelände
jedoch unübersichtlich, ein Karstfeld durchzogen von Rinnen. Spuren
und Markierungen sind nicht mehr zu finden.
Dann stehe ich wieder an Felsklippen, weit
unterhab der Circo de Cutatuero, bis hier oben höre ich den Bach. Nur habe
ich mittlerweile kaum noch Wasser im Rucksack, ich habe mich darauf verlassen,
hier etwas zu finden. Keinen Tropfen gibt es hier, nur weit unten im Circo.
Dort Absteigen
möchte ich nicht, der Weg hinunter ins Tal führt über eine stark ausgesetzte
Querung im Fels (
+ noch ein Bild), dort will ich alleine und mit schwerem Rucksack nicht her.
Seit der Breche de Roland vor 3 Std. mir niemand begegnet.
Absteigen, Wasser holen und wieder
aufsteigen geht auch nicht, ich würde Zeitlich die Faja de Flores nicht
schaffen, ich müsste hier Zelten. Eigentlich gar kein Problem, nur- die
Faja und auch der Weg durch den Circo de Carriata sind ebenso recht gefahrvoll,
bei Regen und Nebel Risikoreich- also bleibt nur eines, weitergehen, wenigstens
bis nach der Faja, den Abstieg dort würde ich schon irgendwie schaffen.. Das Wetter
zur Zeit ist nicht beständig.
Ich bin Nervös, und schon etwas durstig. Trinke
nichts, muss sparen!
Positiv hoffe ich am Ende der
Faja, im Circo de Carriata, Wasser zu finden, und evtl. dort zu Übernachten.
Zuerst muss ich noch den Einstieg zur Faja finden. Ich gehe weiter -Süd West-, irgendwo muss
hier der Pfad zur Faja sein. Vom Rand der Felsen erkenne ich unter mir eine Spur, das muss der
Weg zur Faja sein. Absteigen kann ich
hier noch nicht, ich gehe weiter bis es eine Möglichkeit gibt.
Langsam fülle ich mich gestresst, habe Durst
und fülle mich nicht wohl in meiner Haut. Ich muss ruhig bleiben damit mir keine
Fehler passieren. Ich trinke ein wenig Wasser.
Endlich ist es möglich zu der Spur abzusteigen.
Der Pfad führt mich bis zur Faja de las Flores auf 2392m.
Die Faja ist ein schmales
Gesimsband. Senkrecht stürzen die Felsen des Punta
Gallinero in die tiefe.
Sehr konzentriert gehe ich meinen Weg, Ein kleiner Stolperer kann Fatale folgen
haben. Sonst macht der Pfad keine Problem, kaum Höhenmeter, fast waagerecht
läuft der Pfad im Fels. Die Weg suche ist ebenso kein Problem :-))
Im Circo de Carriata ist es trocken. Eine Gämse
läst sich nicht von mir stören.
Müde bin ich, auf 2150m Höhe esse etwas Brot
und Käse und trinke das letzte Wasser. So wie es scheint werde ich auch während
des Abstieges kein Wasser finden, nichts rauscht, die Bäche des Circo scheinen
trocken, ich werde wohl bis ins Tal absteigen müssen (auf 1360m).
Zum Abstieg gibt es zwei Möglichkeiten, die
"Clavijas de Salarons" oder der "Paso de la Fajeta". Die Clavijas ist eine mit
Eisenstiften gesicherte Kletterei, der "Paso" ebenso Kletterei, aber nicht so
stark ausgesetzt und darum ohne Sicherungen. Ich folge einfach der
stärkeren Spur und die führt mich zu dem Paso de la Fajeta. Das sind ca. 60
Höhenmeter steiles Gelände in dem ich von Felsstufe zur nächsten Klettere. Trotz
Wassermangel- und müden Beinen ich bin hochkonzentriert, für die Landschaft habe
ich schon lange kein Auge mehr, und das Fotografieren interessiert mich auch nicht
mehr. Nach der Kletterei folgt ein sehr schmales, luftiges Gesimsband das zum Teil mit Ketten gesichert ist.
Und dann endlich wieder auf halbwegs "normalen"
Wegen.
Physisch waren die letzten Stunden sehr
belastend; gefahrvolle Wege, Karten die nichts wirklich nützen, wegloses
Gelände, kaum Markierungen und das ohne ausreichend Wasser...... , der Durst raubt Kraft und Konzentration. Ich rechnete einfach Wasser zu
finden, Bäche sind genug auf den Karten eingezeichnet, nur die sind jetzt
trocken. Trotzdem war ich unvorsichtig, im Barranco de la Breche oder etwas
später bei Planas de Narcisco hätte ich
Wasser nachfüllen können.
Fazit ist: an jeder Möglichkeit immer die Wasserflaschen
fühlen.
Ich überquere ein Bachbett (auf ca.1850m), in einer Pfütze
etwas brackiges, nicht trinkbares Wasser. So wie es aussieht muss ich noch 500m
bis ins Tal Absteigen. Nach Wasser suchen werde ich nicht mehr, es
ist schon 19 Uhr, zum Suchen fehlt die Zeit. Die letzten hellen Stunden brauche
ich um sicher abzusteigen. Ich quäle mich müde und mit trockener Zunge über Wald Wege
hinunter. Die Sicht wird immer schlechter, als ich im Tal ankomme ist es
Stockduster.
Vor mir rauscht der Rio Arazas, nicht weit
entfernt ist jedoch das Restaurante/ Bar "La Pradera", der "Eingang" zum Valle Ordesa.
Die Hoffnung auf ein Cola und ein Bier läst mich dorthin gehen. Nach einer
Kurve schaue ich in zwei große glänzende Augen, das muss der letzte Bus nach
Torla sein. Beleuchtet ist sonst nichts mehr.
Es ist 20:57, der Fahrer will grade Los, als ich aus dem
Dunkel auftauche. Meine Tour ist zwar anders geplant, ich fahre jedoch mit nach
Torla, ich bin ziemlich am Ende. Dem Fahrer klage ich irgendwie ich mein
Leid, er versteht mich und fragt andere im Bus nach Wasser für mich.
Hundemüde und ausgetrocknet setze ich mich, der halbe Liter Wasser den ich
gereicht bekomme verdunstet in mir, ich spüre ihn nicht.
Torla, ich wanke in die nächste Bar, Trinke
dort einen Liter Cola und ein gr. Bier, esse ein gr. Baguette. Frage dann im
Hotel gegenüber nach einem Bett- alles belegt. Gehe- wanke- weiter zum
Camping
Camping Rio
Ara,
trinke dort in der Bar noch mal einen
Liter und ein gr. Bier, baue das Zelt auf und Schlafe.
Für den Tag hatte ich ca. 1,5L Wasser mit.
Tourdauer:
12:30 Std.
höchste Höhe:
3146 m
Bergauf:
750 m
Bergab:
1950 m
Länge:
19,2 km
Ruhetag, Zwangsweise, 2.09.2009
Nichts geht heute, alle Knochen schmerzen, bin
kaputt und kann nicht so richtig laufen. Ich pflege meinen müden Körper, flicke
noch 3 Löcher in der Thermarest und schmeiß meine Streckenplanungen über Bord. Vom
Valle de Ordesa zum Punta Diazas gibt es wohl Kletterstellen, und weiter folgend
bis zur Faja de la Pardina ist Wasser wohl auch ein Problem, ich brauche für
morgen eine
recht gemütliche Strecke um wieder fit zu werden.
Nachmittags schaue ich mir Torla an, das trotz
Tourismus ein nettes Dorf ist, gehe Essen und lass es mir gut gehen.
3.Etappe: 03.09.209
3. Etappe Höhenprofil
Kartenauschnitt: 3. Etappe
Bilder der 3. Etappe
Canyon de Anisclo- Fon Blanka
- ein ruhiger Tag, ohne Schwierigkeiten
Ich leiste
mir ein Taxi, es fährt mich zum Canyon de
Anisclo.(55€)
Den Morgen
beginne ich ruhig, ausschlafen, noch mal
duschen, frühstücken, packen, noch nen Cafe
mit Milch.
Bei La Tella
(kl. Parkplatz) steige ich aus dem Taxi .
Unter mir fliest in einer tiefen Schlucht der
Rio Aso, der nur ein Stück weiter sich
mit dem Rio Bellos vereinigt. Weit darüber die
Felsen der Sestrales.
Ein paar
Meter folge ich der Strasse, dann führt ein
Pfad hinunter. Hier unten tummeln sich einige
Tageswanderer. Über eine alte Brücke
(und leider
direkt daneben eine neue) überquere ich die
Schlucht, und gehe zur Ermitta de San Urbez.
Der Weg ist Anfangs breit und ohne
nennenswerte Steigung- ganz gemütlich.
Entgegen meinen Befürchtungen treffe ich recht
selten auf Mitwanderer. Das Bachufer
wechsele ich über eine Brücke,
Der Pfad wird
schmaler, steigt leicht an und führt durch
Wald, entfernt sich vom Rio Bellos. Der Wald ist
dicht
gewachsen, das Wasser ist oft nur zu hören.
Zwischen den Bäumen erkenne ich immer wieder
wilde Fälle und einladende Gumpen. Ich begegne
weiter nur wenig
anderen Wanderer, die meisten scheinen nur mal
kurz in die Schlucht zu schauen.
Beim Barranco
de Espluquetas muss ich mich noch mal
anstrengen, der Weg wird steiler. Hoch über
dem Bach ist die Aussicht auf Sestrales und
die Schluchtenhänge wunderbar. Der Pfad führt
mich wieder hinunter ins Tal, auf recht gemütlichem
Waldweg erreiche ich
"La Ripareta" - hier mündet
Bco. (Barranco) de la Pardina und bildet einen
recht großen schönen Platz- Pause. Das Wetter-
angenehm, nicht zu warm und nicht zu kühl,
genau richtig.
Der Pfad
führt ab La Ripareta weiter durch Wald, nur
schwache Spuren und wenige Zeichen sind zu
entdecken, wirklich suchen muss ich nicht, der
Weg "ergibt" sich problemlos. Die
Schluchtenwände rücken immer näher zusammen,
an der engsten Stelle vielleicht so 20m breit.
Beim Barranco
de Capradiza wechsele ich über eine Brücke auf
die Li. ( im
Wasserverlauf) Bachseite. Auf der
nun anderen Seite ist eine Kette an den Felsen
des Baches befestigt um sicher Richtung Bco.
de Capradiza zu steigen. An der Mündung
des Bco. de Capradiza schaue mich darum genau
nach Spuren um, ich kann nichts erkennen.
Geplant war über die Faja de la Pardina, und
weiter über den Bco. de Capradiza in den
Canyon de Anisclo abzusteigen.
Der Talschluß
bei Fon Blanka ist die
Wanderung wert, links
und rechts senkrechte Schluchtenwände, die
steil aufragende Punta de las Olas (3002m)
links der Barranco de la Fon Blanka der in
senkrechten großen Stufen abwärts führt,
gradaus das durch den Rio Bellos "zerrissene"
Tal.
Ca. 20:45,
ich suche einen halbwegs graden Platz für
meine Zelt. Gehe zum Bach, hole dort etwas
Wasser zum Kochen und wasche mich. Es ist noch
recht gemütlich warm. Gegenüber (ca. 200m
entfernt ) an der kl. Hütte Fon Blanca ist
etwas Betrieb, ich schätze vier Wanderer
schlafen dort, meist erkenne ich sie daran das
bunte Matten hin und her getragen werden. Ich
will meine Ruhe haben, bleibe hier und
genieße die Aussicht (Pano).
Nach dem
Essen und 2 Becher Pfefferminztee mit viel
Zucker leg ich mich ins Zelt.
Draußen wird
es laut- Hundegebell und Heulen..... woher sind hier Hunde?
Hoffentlich keine wilden Hunde mit hungrigen
Magen, oder sogar Wölfe (es
gibt welche in den Pyrenäen)........
ich schlaf dann ein.
Tourdauer:
07:50 Std.
höchste Höhe:
1662 m
Bergauf:
825 m
Bergab:
220 m
Länge:
14 km
Mitten in der
Nacht: Taghell ist es!
Blitze folgen
so oft aneinander das die Nacht mehr als Tag
erscheint- Donner, Regen und Wind fehlen.
Ich schau aus
dem Zelt, irgendwo im Nordosten ist das
Gewitter.
Leichter
Donner ist jetzt zu hören, ich gehe raus, spanne das
Zelt nochmals sorgfältig ab, suche Steine die
ich auf die Heringe lege. Ich mach mir sorgen,
habe auf ein Gewitter im Zelt gar keine Lust,
und das scheint auch eins der richtig
kräftigen Gewitter zu sein- solche Blitze habe ich noch
nicht gesehen. Der Donner wird lauter,
der Himmel noch heller. Ich ziehe mir die
Regensachen an, sortiere meine restlichen
Sachen, überlege kurz alles zu packen und zur
Hütte zu gehen, verwerfe diesen Gedanken,
einiges würde sicher liegen bleiben oder
verloren gehen zu spät, ich hocke mich dann ins Zelt.
Unruhig warte
ich ab, dann wird es draußen ruhiger, das
Gewitter zieht in großem Bogen nach Süden,
schlägt dann einen Bogen östlich. Irgendwann
bleibt es dunkel- alles beruhigt sich. Ich
versuche es wieder mit schlafen.
4.Etappe:
04.09.2009
4.
Etappe Höhenprofil
Kartenauschnitt: 3. Etappe
Bilder der
4. Etappe
Fon Blanka- Refugio de Pineta
Ruhiges
Wetter am Morgen. 17°, kräftig bewölkt, aber
trocken. Nach dem Packen gehe ich zur Hütte
(10:26). Es ist nur eine kleine Nothütte, sehr
einfach. Nebenan gibt es noch eine Höhle, die
sich auch zum Übernachten eignet. Drei Spanier
mit ihren Hunden (daher das Gebell) sind mit
Zangen unterwegs und sammeln Müll.
Ich quere den
Bach und such meinen Pfad. der ist gut
markiert meist gut zu erkennen. Ein paar
Gämsen tauchen auf. Sie sind genauso neugierig
wie ich, laufen nicht fort sondern beobachten
mich mit großen Augen. Dann unterschreite ich
ihren "Sicherheitsabstand " und sie springen
davon. Die Murmeltiere auf dem Weg sind kein
bisschen neugierig, sobald sie mich sehen,
verschwinden sie in ihren Löchern. Der Rio
Bellos schuf hier ein interessantes Tal, weit
geschwungen, mit Gras bewachsen, dazu mehrer
große Felsstufen bei denn der Bach ins Tal
fällt. Felsen durchbrechen die Grasnarbe und
lassen das Tal für mich lieblich, und
gleichzeitig wild erscheinen.
Das Wetter
wird schlechter, ein kühler Wind. Die Wolken
stehen immer tiefer.
Ich verpacke mich in die
Regenjacke. Im Windschutz eines Felsen
esse ich etwas Brot, Käse und Wurst. Die
Bergspitzen sind mittlerweile tief in Wolken, es
beginnt leicht zu Regen. Mit jedem Schritt
bergauf wird der Wind stärker, aus dem
leichten Regen wird Schneeregen- ungemütlich.
Ich ziehe mir die Regenhose an. Unterhalb der
Punta d' a Balle wendet sich der Pfad nach
rechts, der Wind ist stark, stemmt sich mir
entgegen, das Gelände ist zum Glück
unschwierig.
Plötzlich
stehe ich in der scharte des Collado de
Anisclo (2443m) zu sehen gibt es dank den
Wolken nichts. Zu spüren gibt es Wind und
Schneeregen.
Steil führt
ein Pfad durch Geröll bergab ins Valle de
Pineta. Ein paar GR 11 Wanderer marschieren
vermummt vor mir hinunter. Die Sicht ist
wieder frei, der Wind schwächer, ich
befinde mich unter den Wolken. Der GR 11quert jetzt
nach Nordwesten in steilem, sturzgefährdeten
Gelände, immer wieder gibt es kleine
Klettereinlagen. Der Weg wird
"bequemer", aber nicht für lange. Immer wieder
sind steile Wegstellen, kleinere Klettereien
zu überwinden bis ich plötzlich am Talboden
des Valle de Pineta stehe.
Zur
Schneeschmelze ist der Rio Zinca sicherlich
ein breiter Bach, jetzt gehe ich über ein
ausgetrocknetes Bachbett. In der Mitte des
Tals ein schmaler, flacher Rio Zinca, den ich
über Steine überquere. Mich zieht es zur
Refugio de Pineta (1240m)- um 17:20 komme ich
dort an. Bestelle mir eine Cola und ein Bier,
und bleibe dort hängen.
Zur Zeit ist
es trocken, das Barometer zeigt Regen an. Die
umliegenden Gipfel sind weiter von dunkelnden
Wolken umhüllt.
Erst hier
unten wird mir klar warum der Weg vom Col de
Anisclo hinunter ins Valle de Pineta so
beschwerlich ist- sehr steil fällt die rechte
Talwand ab.
Tourdauer:
06:55 Std.
höchste Höhe:
2455 m
Bergauf:
802 m
Bergab:
1190 m
Länge:
8,2 km
5. Etappe.
05.09.2009
5. Etappe Höhenprofil
Kartenauschnitt:
Karte 1 //
Karte 2
Bilder der
4. Etappe
Refuge de Pineta- Cirque de Estaube/ Lac des
Gloriettes
Die Wolken
hängen noch tiefer, der Balcon de Pineta ist
von Nebel verhüllt. Es ist trocken- noch.
Grübelnd
schaue ich auf die Karte, der Weg zum Balcon
de Pineta und weiter über die sehr steile
Breche de Tucarroya in den Cirque de Pineta
ist mir bei diesen Wetterbedingungen zu
heikel. Ich suche nach weiteren - einfacheren
- Möglichkeiten den Cirque de Estaube
oder den Cirque Troumouse zu erreichen. Auf
meiner Karte Karte (Editorial
Alpina- Parque Nacional de Ordesa, 1:40.000)
ist
nichts
zu finden- kein Weg ist eingezeichnet. Ich
möchte auf alle Fälle zum Puerto de Barrosa
(Nähe der Refuge de Barroude) um dort in den
HRP einzusteigen (-- dort auf dem Kamm
Richtung Port de Moudang). Möglich wäre es
über den GR 11 nach Parzan zu laufen und von
dort Richtung Barrosa aufzusteigen Bis ich
dort ankomme, ist
das Wetter hoffentlich besser. Meine Freude
hält sich in Grenzen, der Weg folgt lange
einer Piste und ganz übel einige auch
Kilometer der A138- keine
tolle Alternative.
Mit leichtem
Frust stehe ich vor der Refuge. Ein paar
bekannte Gesichter vom Vortag verlassen die
Hütte. Kurz tauschen wir ein paar
Informationen aus: die Drei haben den gleichen
Weg geplant, der ihnen heute ebenso zu Riskant
ist. Außerdem soll das Schneefeld unterhalb
der Breche de Tucarroya vereist sein. Der Wirt
der Refugio schlug ihnen einen Weg über die
Port neuf de Pinede (sp. Pto. nuevo de Pineta
o. de Lera) vor: "Aufstieg Richtung
Balcon de Pineta, bevor es steil wird das
Bachbett überqueren, zum orangenen Felsband,
Markierungen sind vorhanden...... der Pfad
ohne große Probleme".
Ich pack den
Rest meiner Sachen und mache mich auch den
Weg (ca. 9:00). Einfach Richtung Talende,
durch das teils
ausgetrocknete Bachbett. Der Weg führt
zu flachem Wiesengelände, große Bäume spenden
im Sommer Schatten, Camping ist hier
kostenfrei erlaubt, auch jetzt stehen einige Zelte und
Wohnmobile. Noch ein gutes
Stück auf einer Piste, dann gehe ich auf
schmalem Pfad. Ein schöner Weg der erst am
Bach entlang führt, dann durch dichtes Grün,
das sich im Aufstieg zurückzieht. Der Pfad ist
gut sichtbar und markiert, schlägt nun eine
Kurve nach Links. Gradaus ein paar
Steinmänner, ich bin mir nicht wirklich
sicher, evtl. ist hier der Abzweig zur
Pto. nuevo de Pineta. Neugierig folge ich den
Steinmännern, schnell wird es steiler, ich brauch meine Hände. Zeichen/
Steinmänner sehe ich keine mehr, aber ab und
zu, seltsamerweise, Müll- und wo Müll ist
gehen auch Menschen. Immer
steiler wird es, so steil das ich umkehre, -
das ist nicht der Weg- es scheint das sich
hier bei Regen der Müll sammelt.
Zurück und
weiter auf dem gut sichtbaren Pfad,. Auch hier
wird es steiler, aber ohne Probleme. Wieder
zweigen ein paar Steinmänner vom Weg ab, ich
überquere den folgenden trockenen Bach- die
Wegbeschreibung passt- der Bach, ein orangenen
Felsband..... .
Der kaum sichtbare Pfad (Pano) führt durch kurzes Gras und
steigt unangenehm steil an, kostet mich viel
Kraft. Selten tauchen kleine Steinmänner
auf, bei Nebel ist es schwierig diesem den
Pfad zu finden.. Ab ca. 2200m geh ich durch Geröll
aufwärts, der Port ist zu sehen. Eine paar
Spanier kommen mir entgegen, sie wundern sich
über meine Solo Wanderung, und meinen "viel zu
gefährlich".
Es ist kühl
und sehr windig. Ein anstrengender Aufstieg
folgt, rutschendes Geröll, steil und die Böen
versuchen mich zurück zu werfen.
Auf 2466m
überquere ich die Port neuf de Pinede. Der Weg
auf der französischen Seite ist deutlich
angenehmer und folgt auf ca. 2200m in großem
Bogen den Talschluß des
Cirque de Estaube
(Pano). Unterhalb der Hourquette de Alans
führt der Pfad hinunter ins Tal, schlängelt
sich unproblematisch zum Gave de Estaube. An
der Cabane de Estaube (1755m) arbeiten zwei
Schäfer mit ihren Schafen. Ich suche am Bach
nach einem Zeltplatz, es gibt
haufenweise schöne stellen am Bach, mir sind
sie alle zu schief. Ein Angler versucht sein
Glück, ich beobachte ihn wie er den Köder
immer wieder geschickt wirft.
Nicht weit
vor dem Lac de Gloriettes finde ich auf der im
Wasserverlauf Li Seite des Baches sehr schöne
Plätze, und waagerecht! Das finden die Kühe
des Tales auch, zur Nacht sammeln sie sich
hier.
Tourdauer: ca.
09:10Std.
höchste Höhe:
2466 m
Bergauf:
1354 m
Bergab:
881m
Länge:
20,1 km
6. Etappe: 06.09.2008
Kartenauschnitt:
6. Etappe
Bivac Platz- Parkplatz am Lac
de Lac des Gloriettes- Heas
Irgendwann in der Nacht beginnt es zu regnen.
Mal kleine Tröpfchen, mal zerplatzen große Wasserblassen auf dem Zelt.
Ich mach's mir gemütlich und versuche zu
schlafen.
Am Morgen regnet es kräftig weiter. Die heutige
Etappe in den Cirque de Troumouse ist recht kurz, ich schätze so 5 Std. , ich
hab so reichlich Zeit und kann warten bis der Regen hoffentlich aufhört. Um 10
Uhr schüttet es weiter, um 12 Uhr auch noch, ich nehme mir vor
um spätestens 14 Uhr aufzustehen und bis in den Cirque de Troumouse zu wandern
Pünktlich um 14 Uhr hört es auf zu regnen, ich
krieche aus dem Zelt, irgendetwas zwackt schon im Kreuz, ich versuche zu stehen,
schaffe es aber nicht mich grade hinzustellen. Mit unsicherem Beinen stehe ich
gebückt vor Zelt- Rückenschmerzen- Hexenschuss- die Bandscheibe- wie immer ich
es nennen will, jedenfalls schmerzt jede Bewegung im Lendenwirbel.
Ich versuche es mit Dehnübungen, besser wird es
nicht, Esse etwas Schokolade und dazu eine Diclofenac.
Abbrechen und nach Hause - hier Bleiben und
auf Besserung hoffen...... ? Zum Glück bin ich hier recht nah an einer
Straße, der Wanderparkplatz am Lac de Gloriettes ist Luftlinie mal 1,5km
entfernt. Ich werde bis dort gehen, und versuche per Anhalter bis nach
Heas zu fahren, um mir ein Zimmer in der dortigen Auberge zu Mieten. Und dann mal abwarten
was der Rücken so meint.
Mühsam packe ich mir meine Sachen und gehe um
halb vier los. Der Gave de Estaube ist nun ein reißender Bach, mit meinen
Schmerzen kann ich ihn nicht sicher überqueren. Nach einigem hin und herlaufen
am Bach, schaue ich dann noch mal auf die Karte, hier in der Nähe
ist doch eine Brücke...., laufe noch mal hin und her- und finde die Brücke dann.
Der weitere Weg bis zum Parkplatz hinter dem See ist zum Glück einfach zu gehen.
Dort angekommen steht ein Paar an ihrem Auto,
verstaut grade die Tagesrucksäcke in den Kofferraum. Ich spreche sie an und finde mich
dann auf der Rücksitzbank wieder. Sie fahren mich bis nach Heas, klasse!
In der
Auberge de la Munia
(32€ mit halb Pension) nehme mir ein
Zimmer. Packe ein meine Sachen aus, gehe duschen- so heiß wie es geht und sehr
lange.
Tourdauer: ca.
0,53Std.
Länge:
2,4 km
7.
Etappe: 07.09.2008
7.
Etappe Höhenprofil
Kartenauschnitt:
7.
Etappe
Heas- Refuge de Barroude
Nach der Nacht auf einer mind. 30 Jahren alten
und dementsprechend durchgelegen Matratze geht es mir am Morgen doch schon
wieder recht gut, nicht schmerzfrei aber so gut und beweglich das ich mir den
weiteren Weg zutraue. Diclofenac zum Abendbrot und Frühstück, das heiße Duschen und
reichlich Übungen für den Rücken haben sicherlich geholfen.
Um 9:30 bin ich bei gutem Wetter auf dem Weg.
Wieder auf anderer Strecke als ich mir vorstellte - in den Cirque de
Troumouse... , sondern auf "direktem" Weg zur Hourquette de Heas. ein Weg
der mir bekannt ist und so etwas risikoärmer ist, falls mein Rücken doch
Probleme macht.
Ich gehe auf der Strasse (Höhe 1520m) ein paar
Meter Richtung Cirque de Troumouse, Schilder zeigen dann die Richtung zur Refuge
de Barroude, 6:15 Std. an. Ohne Probleme führt der Weg stetig aufwärts, trifft
dann auf den Ruisseau de L'Aguila (Bach) der mich die
nächsten Meter begleitet. Auf ca.1840m gehe ich im flachem Gelände, vor
mir z.B. der Soum des Sallettes ou Pic de Aguilus mit 2976m, weit darunter
die kleine einfache Caban de l' Aguila (ca.1865m). Ein paar Murmeltiere tummeln
sich hier, ich schaffe es sogar ein paar Bilder von ihnen zu machen.
Meinem Rücken geht es jetzt gut, keine Problem
zur Zeit. Wasser zapfe ich ein einer eingefassten Quelle in der Nähe der Cabane.
Ohne Probleme- regelmäßige Markierungen, eine
gut sichtbare Spur und nicht so steil, führt der Pfad durch Grasgelände
bis zur Cabane des Aguilous (2280m) . Nicht weit entfernt Arbeiten zwei Schäfer.
Ich setze mich auf die Bank an der Cabane, frühstücke und schaue den beiden bei der Arbeit zu. das Wetter ist perfekt,
angenehme Temperaturen kaum Wind , die Sonne scheint. Die zwei Hunde und die
Schäfer treiben nun die Schafe zusammen und führen sie, auf dem eben noch von
mir genutzten Weg, wohl zu frischen Weideflächen (Pano- links die Schafe,
hinten in den Wolken der Vignemale,3290m).
Vor mir steil Aufsteigend die Crete des
Aguilous, irgendwo dort ist mein Übergang- die Hourquette de Heas.
Ich packe meine Sachen und wandere weiter durch
leicht ansteigende Grasflächen. Dann führt der Pfad Quer zur Crete bergauf, wird
steiler, mühsamer, über Geröll, durch ein ausgesetztes Stück Fels und ich stehe
auf der Hourquette de Heas, dem schmalem Pass auf auf 2608 m.
Die Aussicht ist
wunderbar, der Vignemale Gletscher ist jetzt ohne Wolken zu sehen, die
Breche de Roland, der Taillon, Pic de Gerbats...... . Ich stehle meinen Rucksack
ab.
Es klingelt , es piepst aus dem Rucksack- ich
hab wohl das Handy angelassen, und hier oben auf dem Pass das erste mal seit
Tagen wieder Empfang- und ausgerechnet jetzt ruft jemand an. Ich kram das
Telefon aus dem Rucksack, meine Mutter ist dran." Christiane geht's gar nicht
gut, sie macht sich furchtbare sorgen, ist fertig mit den Nerven und denkt
dir wäre etwas passiert......". Na ja, muss so kommen wenn man ein paar Tage
nach der Hochzeit alleine auf Tour geht.
Ich rufe Cristiane an, sie ist ziemlich down,
und jetzt froh das es mich noch gibt....- Ich verspreche ihr nach Hause
zufahren....... .
Zur
Refuge de Barroude gehe ich aber noch, dort
gibt es sehr gutes Essen, jedenfalls vor ein paar Jahren.
Ich steige die glatten
Felsen der Nord Ost Seite hinunter. Dann recht steil durch Schutt weiter
Bergab und weiter über gute Bergwege zur
Hourquette de
Chermantas. Bis zur Refuge de Barroude ist der Weg eigentlich
unproblematisch.
Mit einem lachendem und weinendem Auge sitze
ich in der Refuge de Barroude. Eine Gruppe Franzosen- 7 Pers.- ist noch hier,
sie steigen morgen Richtung Parzan ab. Der Hüttenwirt ist im Tal, seine Frau mit
kl. Kind bereitet uns das Essen.
Ich geh noch etwas raus, ein paar Bilder der
eindrucksvollen
Muraille de Barroude schießen. Draußen auf der Wäscheleine hängen Windeln
zum trocknen im kühlen Wind und den letzten Sonnenstrahlen, reichlich Arbeit
hier oben.
Das Essen ist OK, aber nicht so gut wie vor ein
paar Jahren. Morgen werde ich absteigen, freu mich auf Christiane, bin trotzdem
ein wenig traurig- halt mit einem lachenden und weinenden Auge.
Tourdauer:
ca.
08:05 Std.
höchste Höhe:
2605 m
Bergauf:
1346 m
Bergab:
500 m
Länge:
13,7 km
Abreise, 8.09.2009
Refuge de Barroude-
Lannemezan- Toulouse- Köln
Viertel nach acht , ich bin auf dem Weg nach
Hause. Hier oben (ca. 2400m)ist es frisch, windig, dicke Wolken über mir. Mit jedem Schritt
ins Tal, wird es sommerlich, angenehm warm, mit kühlendem Wind. Zu Beginn ein
recht steiler Pfad ins Tal "Neste de la Gela". Der Blick zurück ist mit den
weidenden Kühen, und den steilen
Felsen der Muraille de Barroude ein idyllischer Gegensatz.
Ein paar Tageswanderer begegnen mir. Mein Weg
führt unproblematisch meist am Bach entlang.
Mittags stehe ich an der D173 (- führt
auch zum Tunnel de Bielsa- Übergang nach Spanien) kaum Verkehr hier, ich
werde viel "Tramper" Glück brauchen. Ich gehe die Straße entlang, vielleicht so
600m. Ein großer Audi Q 7 biegt auf die N173, ich strecke meinen Daumen heraus.
Der Wagen hält. Eine spanische Familie, die mich nicht weit mitnehmen kann, aber
bis zum nächsten Ort würde es mir vielleicht schon helfen, sagen sie. Drei
Kilometer weiter in Fabian steige ich aus, die Spanier biegen links ab. Ich
erkenne ein Bushaltestellen Schild an der Straße, ein Auto kommt mir entgegen,
Daumen heraus, und schon sitze ich in einem 4x4. In Saint- Lary- Soulan,
840m ist es richtig schön Warm. Ich gehe ziellos durch die Straßen, auf der
suche nach einer Busstation. Frage dann in einem Geschäft nach, und finde mit
der Beschreibung den Platz nicht weit entfernt. Ein Bus steht dort mit offener
Tür, um 13 Uhr fährt der Bus ab- Richtung Lannemezan, dort ist ein Bahnhof. Ich
hab richtig Glück!!! Und noch etwas zeit um mich in einer Öffentlichern Toilette
zu waschen. Ein paar Meter weiter eine Bar, ich bestellt etwas zu Essen und
trinke zwei Bier, habe noch etwas Zeit.
In Lannemezan überlege ich meine weitere Fahrt,
ich entscheide mich für das weiter entfernte Toulouse, ich hoffe das ich dort
noch eine früheren Anschluss Richtung Paris und weiter Köln bekomme.
Um 17 Uhr stehe ich am Schalter, Toulouse
Matabiau- Bahnhof-, der nächstmögliche Zug ist der Nachtzug. Um 22:35 Uhr fährt
er die Pyrenäen Orte ab und biegt bei Pau nach Paris. Am nächsten Morgen
bringt mich der Thalys um 8:55 nach Köln.
"Ziemlich" glücklich holt Christiane mich vom
Bahnhof ab.
Der zweite oder dritte Satz war, " Warum bist du
denn schon zurück "......
Tourdauer:
ca.
03:05 Std.
höchste Höhe:
2605 m
Bergauf:
183 m
Bergab:
1179 m
Länge:
9,6 km
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