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Einleitung:
Dieses Jahr will ich
nochmals
die hohen und schwierigen
Etappen der Haute Randonnée Pyrénéenne (HRP)
gehen. Und die sind nur bei guten Bedingungen sicher
Begehbar. Auf mich warten, schlechte Markierung, ab und zu wegloses Gelände,
oft Block- und Geröllpassagen, hohe und steile Pässe und jetzt im
September- ein bisschen Einsamkeit. Es werden nicht allzu viele Trekker auf dieser
Route unterwegs sein.
Insgesamt waren es ca. 222 km Stecke Höhenmeter- ca. 15.600 m bergauf m und ca. 16200 m bergab (laut GPS- Track Analyse) in 15. Etappen Höhenprofil der Tour- klick- ![]()
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Anreise: 20.09.2017- Düsseldorf- Toulouse- Saint Lary
Soulan- Wanderparkplatz
Diesmal mit dem Flugzeug, weil- ich dachte das der Nachtzug nach Toulouse nicht mehr fährt (- mehr dazu) - Mit KLM im Flieger von Düsseldorf (6:20) nach Amsterdam und weiter nach Toulouse (10:45) - Mit dem Bus zum Bahnhof (fährt alle 20 Minuten.... - Toulouse Matabiau) - 12:45 weiter mit dem Zug nach Lannemezan und von dort mit dem Bus bis nach St. - Lary - Soulan (15:47) - noch ein Stück mit dem Taxi- bis zum Wanderparkplatz Ich hab nach dem landen nur zwei Stunden Zeit, ich muss den Zug um 12:45 erreichen- sonst schaffe ich es heute nicht bis nach Saint Lary Soulan und muss noch irgendwo übernachten. Am Flughafen ist mein Rucksack sehr schnell auf dem Band, der Shuttle Bus ist ebenso zügig gefunden. Am Bahnhof Toulouse Matabiau besorge ich mir erst mal die Zugahrkarte, alles klappt super ich habe noch gut Zeit. So laufe ich dann in die Rue de Bayard (gegenüber vom Bahnhof), ein gutes Stück die Straße hinein und kaufe mir dort im Carrefore Supermarkt eine Flasche Spiritus. Diesmal koche ich ohne Gas, erstens weil das Gas nicht in den Flieger darf (Spiritus auch nicht) und ich will es einfach mal mit einem Spirituskocher probieren (klappt gut!). Ich habe Glück- die letzte Flasche Spiritus ist für mich. Bis jetzt hat alles gut hingehauen! Doch macht mir die Anfahrt mit dem Nachtzug mehr freude- das Zugfahren ist entspannter als das Fliegen, nicht nur die Schlangensteherei zu den Sicherheitskontrollen finde ich nervend. In Lannemezan trinke ich gegenüber vom Bahnhofes im Hotel de la Gare einen Café, ich sitze dabei schön in der Sonne. Angekommen in Saint Lary Soulan gehe ich weiter einkaufen, ein großen Stück Käse und ein dickes Baguette landet im Rucksack. Dann suche ich mir ein Restaurant (vieles hat schon zu- es ist Nachsaison) , setze mich in die jetzt schon schwächer werden de Sonne, bestelle mir ein Bier und etwas zu Essen. Frage nach einem Taxi, da kann der Inhaber jedoch nicht helfen und verweist mich an das Office de Tourisme. Die sind sehr Hilfsbereit und rufen für mich ein Taxi. 28 soll es kosten- zu Bezahlen in Bar- nicht per karte! Um 18 Uhr stehe ich dann am Einstieg zum Gela Tal. Erst mal die zwei Etappen von Gavarnie aus-das ist einfacher zu erreichen und empfiehlt sich daher als Start 1. Etappe- 14.06.2015- Gavarnie - Cabane de la Vierge (- HRP- die schönere Variante) Kartenausschnitt GPX- Gavarnie - Cabane de la Vierge oben Um 9 Uhr stehe ich vor der Gite Gypaete(ca. 1360m). Ich habe gut gefrühstückt, und rieche gut- mit frisch gewaschenem T- Shirt , Socken und Unterhose. Der Boden ist feucht, ein paar Wolken am Himmel, ein bisschen blau dazwischen- das wird ein schöner Tag. Ich folge so der "Hauptstraße" von Gavarnie, am Camping vorbei (dort auf die andere Bachseite wechseln). 500m weiter zeigt ein Schild den Pfad zur Refuge de Espuguettes an- da muss ich als erstes Ziel hin. Ein einfacher Pfad der durch Wald stetig bergauf führt, und ab und zu einen Blick ins Dorf zulässt und auch mal In den Cirque de Gavernie. Der Wald endet, große Wiesen beginnen. Schafe und Kühe grasen hier. Ich folge weiter den guten Pfaden, ab und zu steht ein Schild. Der Ausblick wird nun immer grandioser. An der Refuge de Espuguettes (2027 m)angekommen, bestelle ich mir erst mal einen Kaffee, und genieße dann den Blick.
Nach einer halben Sunde Pause bin ich wieder auf dem Pfad- Spuren sind gut zu sehen und das nächste Ziel - die Hourquette de Allans ebenso. Nochmal ein Blick zurück- der Cirque, der Taillon, sogar der Vignemale/ Pique-Longue ist zu sehen (in Wolken). Um 13 Uhr ist der Pass erreicht (Hourquette de Allans 2430m), mit schönen Blick in den Cirque de Estaube. Nun geht es bergab. Bisschen aufpassen muss ich - nicht falsch abzuzweigen (Richtung Port Neuf de Pinede oder Refuge de Tuquerouye. siehe meine Tour 2009). Zuerst ist der Weg recht steil, so das die Füße etwas brennen, dann gemütlicher, ein schönes Gehen in der Flanke durch das wunderbare Tal, das nun immer schmaler wird. Auf 1670 m höhe- über eine kl. Brücke die den Bach überquert. Grade aus geht es weiter zum Lac de Gloriettes und entlang der Straße in das Heas Tal- das ist die normale Route des HRP (von Ton Joosten). Und dann mehrere Kilometer über Asphalt führt - etwas langweilig und nicht wirklich schön. Ich gehe hier also über die Brücke- ich weiß nicht mehr ob hier ein schon Wegweiser steht, ein Stück weiter ist jedenfalls einer. Erst über klare Pfade, dann werden die Spuren weniger - bis sie kaum zu erkennen sind. Es geht Recht einfach bergauf über Wiesen- Steinmänner zeigen die Richtung. So auf 1920m höhe erreiche ich eine alte Piste, der ich dann auch folge. Wenig später an einem Bach (1945m ) zapfe nochmals ich Wasser. Der Pfad knickt hier scharf nach Links ab. Ich gehe weiter recht gemütlich auf dieser Piste. Der Ausblick ist herrlich, (hier ist gut der "normale" HRP zu sehen- der folgt der Kerbe in der Talflanke- und weiter ist der Cirque de Troumouse .... ) und eine Ziegenherde begleitet mich für ein Stück. Ich verpasse meinen Abzweig und gehe dann durch Gestrüpp einfach rechts hoch, um wieder auf dem richtigen Pfad zu sein. Das ist dann kein Pfad, sondern eher ab und zu Pfadspuren durch Gestrüpp und später Wiesen. Dann kommt die Auberge de Maillet in Sicht, die unschön und trostlos an einem großem Parkplatz gebaut ist. Auf einem Kaffee und ein paar Chips geh ich hinein, und treffe einen englischen Wanderer, den ich in Gavarnie schon kurz getroffen hab. Er ist frisch geduscht und übernachtet heute hier. Ich will aber noch ein Stück laufen. Verlasse direkt den Asphalt, gehe über Wiesen, steiniges und dann überquere ich den Ruisseau de Maillet. Dort wieder ein Pfad, der mühevoll Ansteigt und mich zu der Straße die in den Cirque führt bringt. Die Windungen der Straße kürze ich mehrfach ab und finde dann auf 2033 m Höhe einen Pfad der den Asphalt verlässt. 20 Minuten später stehe ich vor der Cabane de la Vierge (2099m) und bin jetzt auch Froh "Angekommen" zu sein. Ich bin wie immer am Ende der Etappe müde und kaputt- und meine Li Schulter schmerzt unangenehm. Der Gossamer Gear Gorilla (altes Model) trägt sich mit den so 13kg überraschend gut, meine Schulter zwackt aber trotzdem ziemlich. Ich Weiß nicht - liegt es am Rucksack- oder an meinen Knochen? Die Hütte hab ich wieder für mich alleine, ich richte mich häuslich ein, hole Wasser am Bach, mach mich hübsch- und dreh eine kl. Abendrunde zur La Vierge de Troumouse. Der Cirque de Troumouse ist einfach toll- ein riesiger Felsenkreis ( Gipfel über 3000 m), und ich hab ihn jetzt ganz alleine für mich- jedenfalls sehe ich keinen Menschen- nur Schafe. Das Tal füllt sich langsam mit Nebel, die Sonne geht gleich unter. Ich fang an zu frösteln, verziehe mich in die Cabane, und wärme mich mit Nudeln in Sahnesoße und einem Tee mit viel Zucker.
Tourdauer: ca. 10:05 Std höchste Höhe: 2422 m Bergauf: 1740 m Bergab: 980 m Länge: 22,3 km 2. 15.09.2015 Cabane de la Vierge bis Nothütte Barroude (- HRP Variante) (beachte- die Refuge de Barroude ist abgebrannt- entweder dort im Zelt Übernachten, oder in der sehr einfachen Cabane dort- oder weiter zur guten Cabane de Barrosa... oder nach Parzan... ) Kartenausschnitt GPX: Cabane de la Vierge- Barroude oben In der Nacht passiert nichts. Ich schlafe gut, nur der kräftige Wind lässt mich ab und zu aufwachen. Und so richtig bequem ist eine Matte die in den Rucksack passt auch nicht. Für eine so leichte Isomatte bittet die Neoair aber schon so etwas wie Schlafkomfort. Licht schaut durch das kleine Fenster der Cabane, es ist 8 Uhr, ich raffe mich auf, und strecke meine die Gelenke- es knackt ein wenig. Schau mal vor die Tür, kein Regen, recht viele Wolken, mal schauen was der Tag so bringt. Etwas später sind die Zähne geputzt, der Rucksack gepackt. Um 9 gehe ich los. Das Laufen hier im Cirque de Troumouse ist ein Spaziergang, Pfade und Wiesen, alles bequem zu gehen. Am frühen morgen habe ich das alles für mich alleine. Ich gehe in Richtung der Cabane ![]() Das Wetter hat sich in kurzer Zeit deutlich Verschlechtert, dunkle Wolken ziehen auf, und ein starker Wind auf dem Col. In meiner Wegrichtung ist der Himmel noch blau (Blick vom Col de la Sede Richtung Hourquette de Heas), das wird sich aber wahrscheinlich schnell ändern. Ich traue den Verhältnissen nicht, es ist mir vor allem zu windig- und gehe dann nicht meine geplante Route: dem Kamm entlang, vorbei am Pic de la Gela und weiter auf dem Kamm zur Hourquette de Heas. Das ist mir zu ungeschützt, bei den sich schnell ändernden Wetterverhältnissen. Sondern ich quere den Talschluss, gehe dann stetig bergab, folge seltenen Steinmännern und so gut wie keinen Spuren. Am Ruisseau des Aguilous beginnen dann wieder Spuren, hier etwas steil..... dann treffe ich auf gute und einfache Pfade und ein paar Meter weiter auf den klassischen HRP. Der führt zu beginn auf klarem und eigentlich einfachem Pfad den Hang hoch - dann auf schmalem Pfad (vor mir 2 Wanderer ) und die letztem Meter sind in den Fels geschlagen 2608 m - Hourquette de Heas ist erreicht! Von hier kann ich nochmal den Talschluss mit rechts dem Col de la Sede, links der Pic de la Gela- die eigentliche geplante Route sehen. Ein wenig enttäuscht bin ich, dort oben auf dem Kamm ist der Blick die Baroudewand entlang sicherlich grandios. Es regnet zwar (noch) nicht- der Wind ist aber stark. Vorsichtig gehe ich über die kleine Felsplatte weiter, dann auf rutschigen Geröll bergab. Ab ca. 2440 m höher beginnt ein einfacher Pfad, der nach rechts schwenkt (links führt ein Pfad ins Tal und den nächsten Ort). Wenige Meter weiter treffe ich auf die zwei Wanderer vom Aufstieg, müde sehen beide aus. Dies sind einzigen Menschen die ich Heute sehe. Die Hourquette de Chermentas (2439 m) habe ich um 14:35 erreicht. Im großem und ganzen geht es auf unproblematischen Wegen weiter, beeindruckend ist die steile Barroude Wand- und das Wetter. Dicke, niedrige, dunkle Wolken. Ordentlich Wind, ein paar Regentropfen fallen. Eigentlich genau das richtige Wetter um in der Refuge de Barroude zu übernachten- die ist aber leider im Winter abgebrannt - ob und wann sie wieder aufgebaut wird -steht noch nicht fest.
Tourdauer: ca. 10:00 Std höchste Höhe: 2640 m Bergauf: 105 m Bergab: 490 m Länge: 20,8 km Ab hier die Tour 2017 1. Etappe: 20.09.2017- Wanderparkplatz bis zur Nothütte Barroude Kartenausschnitt GPX: Tour 2017 als Track im GPX Format oben Um 18 Uhr kann ich endlich los (ca. 1400m Höhe). Die Sonne ist schon verschwunden, daher ist es schon etwas frisch, die Luft leicht feucht, der Oktober ist ja nicht weit entfernt. Ich schultere meinen Rucksack und gehe die Piste hier bergan. Das ist einfach zu laufen, eine Piste halt. Rechts fliest der Neste de la Gela, selten zu sehen aber zu hören, links im ansteigenden Gelände: Wald. Ein Bach quert den Pfad, ich fülle hier meine Flaschen. ![]() Auf ca. 1688m ist der Bach auf einer Höhe wie der Pfad, eine kl. Brücke quert den Wasser, bildet ein schmales Tor und kurz darauf öffnet sich das Valle de la Gela(Foto von 2016). Ich bleibe auf der linken Talkseite, schaue mit kurz die Cabane de la Gela an (verschlossen). Dann wechsele ich zum Pfad auf der rechten Talseite, dieser führt zu den Lacs de Barroude (links der Pfad- Richtung Puerto Viejo de Bielsa). Das ganze ist einfaches Gehen, ohne jede Probleme. Vom Schnee ist hier nicht zu sehen, nur oben in der Barroude Wand sind Reste zu erkennen. Niemand begegnet mir, außer einer Herde Kühe die über den Pfad weiter herabsteigen. Eine Kuh schaut definitiv sauer, ich mache einen großen Bogen um die Tiere. So langsam dämmert es, das Zelt aufstellen will ich nicht, ich fühle mich super und habe einfach Lust zu laufen. Der Pfad wird für nun ein recht kurzes Stück steiniger und steiler, dabei wird es immer dunkler, ich ziehe die kl. Stirnlampe an. Vor mit nun die Barroude Wand (ich auf ca. 2315m höhe), nach links geht es zu den Barroude Seen und zur kleinen Not Cabane (Die Refuge de Barroude ist ja abgebrannt). Um 21:10 komme ich dort an (2380m), es ist mittlerweile Nacht. In der kl. Hütte bereite ich meine Lager, setze mich dann noch etwas draußen hin, genieße die Ruhe und Einsamkeit, keine Zelt , keine Mensch ist hier. Der Himmel ist voller Sterne, viel deutlicher als in der Heimat. Der "große Wagen" steht zwischen Pic de Gerbats und dem Pic de Gela- einfach toll. Es dauert nicht lange und mir wird es kalt, ich krieche in den Schlafsack.
Tourdauer: ca. 03:00 Std höchste Höhe: 2375 m Bergauf: 1000 m Bergab: 12 m Länge: 8,3 km 2. Etappe:21.09.2017- Nothütte Barroude bis zum Ibon de Salcorz - HRP- Variante, schöner und spannender Kartenausschnitt oben In der Nacht war es recht deutlich über dem Gefrierpunkt- meine Uhr zeigt 4 ° als kälteste Temperatur. Jetzt am Morgen ist das Wetter trocken mit einem kräftigem blauem Himmel. Um 8: 40 verlasse ich die kleine Cabane. Wie immer, gehe ich ohne Frühstück los, folge Pfaden die mich zum Lac de Barroude bringen. Die Barroude Wand und der Pic de Gela spiegeln sich wunderbar im See. Ein paar Meter weiter liegt der ganze See vor mir, unbeschreiblich. Ein Zelt steht am See, ich glaube das sind Angler. Der tag beginnt jeden falls schon mal richtig gut! Jetzt beginnt der einfache Aufstieg zum Port de Barroude, den ich gegen 10 Uhr erreiche (2330 m). Der "normale" HRP führt nun in das Barrosa Tal und später oft über langweilige Pisten bis zur Refuge de Viados. Ich will eine deutlich schönere und spannendere Variante gehen. Also über Schutt nach Osten, zum Pico del Puerto (laut GPS 2647m) Pfadspuren sind im Schutt zu erkennen. Ich folge diesem Spuren weiter nach Norden, jetzt muss ich zum Pico del Puerto Viejo hoch(oder Pic de Port de Vieux) Kurz vom Gipfel, auf 2705m, wechsele ich die Seite, links von mir nun eine Felswand, rechts geht es steil in Tal. Nach einigen Metern beginnt ein gut sichtbarer Pfad, der dann nach rechts-- bergab- abknickt. Steil geht es durch Wiesen bergab, von hier kann ich den weiteren Weg gut sehen. ![]() Auf ca. 2530 Höhe wird es gemütlicher, es geht dann Richtung der Crete. Die ist schnell erreicht (2480 m) über einfache und gute Wege laufe ich bis zum Puerto Viejo de Bielsa (2375 m- oder Port Vieux), es ist kurz vor Mittag- Zeit für das Frühstück. Von hier ist gut der steile Abstieg vom Pico del Puerto Viejo zu sehen. Eine Stunde später verlasse ich wieder die durchgehenden Pfade, über grasbewachsenen Hänge wandere ich hoch zum Pic de L' Aiguilette, 2508 m. Weiter geht es durch diese Grashänge, ich folge nicht der Crete und nehme nicht die einzelnen Bergspitzen mit, gehe so unterhalb der Crete einfach auf ca. 2480m Höhe. Vor der Puerto de Bielsa muss ich doch kraxeln, das könnte vermieden werden wenn man früher etwas niedriger geht. Jetzt gibt es wieder Pfadspuren. 500 m weiter muss ich scharf nach links (Höhe 2452 m), grad aus geht es nicht weiter, und recht steil hoch. ab und zu brauche ich mal die Hände. Knapp 70 höher wieder ein Richtungswechsel- in den steilen Hang hinein. Einen klaren Pfad erkenne ich erst mal nicht, mit jedem Schritt weiter gibt es diesen aber, und ab und zu ein paar Steinmänner. Dann ist die Crete de Bataillence (2565 m) erreicht, hier ein recht breiter Rücken. (+Blick zurück zum steilen "Quergang") Heri lässt sich recht gut laufen, ab und zu brauche ich mal die Hände. Wenig später stehe ich auf dem Pic de Bataillence (2602m), ein großer Buckel mit viel Schutt, ich mache hier eine kurze Pause und esse etwas Schoko. Vom Pic geht es dann bergab. Mal auf dem Rücken, mal in Spanien. Am Puerto de Salcorz (franz. Hechempy)- 2440m - beginne ich zu Grübeln, wie weit schaffe ich es noch, brauche ich Wasser für die Nacht, und woher das nehmen? Über den Col de Lia komme heute ich sicherlich nicht mehr. Ich gehe noch ein paar Meter und entscheide mich dann, hier direkt zum Ibon de Salcorz abzusteigen. Das sind wieder nur abschüssige Grashänge, und dann ein Pfad. Um 17 Uhr komme ich dort an, eine gemütliche Wiese umgib den kl. See (2250 m), das Wasser ist frisch und kalt-ich fülle meine Flaschen am Ausgang. Ich fühle mich hier sauwohl. Die Sonne hat noch ein wenig kraft, warm ist es nichtgrade- aber auch nicht kalt. Erst mal bade ich meine Füße, ich habe wieder ziemliche Probleme- sie tuen einfach bei jedem Schritt Weh. Alle paar Jahre hab ich das, mit gleichem Schuh, gleichem Socken- und trotzdem mal Probleme und mal nicht (soviel). Langsam ist es Zeit das Lager auf zubauen, diesmal als Wetterschutz ein Six Mon Design Gatewood Cape - nur ein leichtes Tarp ohne innenzelt- und für meine Art der Touren vollkommen ausreichend. Das Aufbauen ist aber schon fummeliger und der Platz eingeschränkt, aber eben leichter und ausreichend. Die Aussichten sind toll- nochmal kann ich vieles der heutigen Etappe verfolgen. Als das Zelt/ Tarp steht, koche ich das Essen und einen Tee, setze mich dann auf einen Stein und genieße den Abend und komme dabei ins Grübeln. Welche Route soll ich Morgen nehmen, zurück auf den Kamm oder woanders her? In der Nacht hab ich noch Zeit zum Pläne schmieden ...
Tourdauer: ca. 08:30 Std höchste Höhe: 2708 m Bergauf: 900 m Bergab: 817 m Länge: 11,5 km 3. Etappe: 22.09.2017 - Ibon de Salcorz bis zur Cabane, etwas oberhalb der Embalse de Urdiceto - PR/ HRP / GR 11 Kartenausschnitt oben Die Überschrift sagt es schon aus, es hat nicht ganz so geklappt wie ich es mir dachte......., Am Morgen steht mein Plan, ich gehe nicht hoch auf die Crete, sondern bleibe hier auf der spanischen Seite. Schlage einen großen Bogen, um am Ende doch am Port de Moudang auf "meine" HRP Variante zu treffen. Ich bin einfach neugierig, und möchte so noch ein Tal - das Trigoniero Tal- kennenlernen. Um 9 Uhr bin ich wieder Unterwegs, verlasse den kl. Ibon de Salcorz. Der Himmel ist nun bewölkt, nichts blaues ist mehr zu sehen. Das Gehen ist angenehm, ab und zu sind folge ich hier Pfadspuren, ab und zu folge ich nur der Richtung- Süd/ Osten. Es geht dann stetig bergauf, zuerst leicht, dann auch etwas steiler und anstrengender, meist durch Wiesen, ab und zu auch über Steine, bis zum Collado Salcorz- 2390 m. ![]() Am Collado wenden sich Pfadspuren nach links in einen mäßig steilen Grashang. Die Pfadspuren vergehen und ich suche meinen eigenen Weg und schaue dabei ab und an auf das GPS. Ich halte mich an den in der TopoPirineos eingezeichneten Pfad. Ich muss auf den nächsten Vorsprung, das ist ein wenig steiler. Und dann geht es erst mal nur bergab, die meiste Zeit ohne Spuren, und seltenen Steinmännern. Insgesamt aber ein abstieg ohne echte Probleme und Schwierigkeiten- jedenfalls mit GPS. Auf 2074m erkenne ich unten im Tal die Refugi de Trigoniero. Es folgt ein steiler Abstieg durch Gräser, Buschwerk und Geröll und ab und zu zwischen Bäumen hindurch. Einen klaren Pfad gibt es hier auch nicht, ab und zu Pfadspuren, ab und zu mal einen Steinmann. Immer wieder muss ich meine Richtung suchen, und bin dann froh einen Steinmann zu entdecken- ah, da geht es lang! Dazu habe ich mittlerweile wieder Probleme mit den Füssen, grad bergab tut's weh. Ich rutsche daher oft auf dem Po hinunter, um meine Füße zu entlasten. Dafür hab ich dann Löcher in der Hose und einen nassen Hintern. Kurz vor Mittag stehe ich dann an der Refugio de Trigoniero, von außen erst mal eine schöne Hütte, auf den zweiten Blick eine Bruchbude. Kaputtes Dach, ein Haufen Gerümpel innendrin- Schutt.... zum Übernachten taugt sie nicht wirklich- ich müsste mir sogar Platz darin schaffen, den Schutt wegschieben, so das ich meine Matte überhaupt auf den Boden legen kann. Naja- ich will hier ja auch nicht übernachten, sondern nun weiter bis zum Port de Moudang (auch Puerto de Trigoniero). Ich sitze so vor die Hütte, zieh die Schuhe aus und massiere meine Füße- tut gut! Esse dann etwas Käse und Wurst und Baguette, und bin gespannt wie es weitergeht- das Wetter wird zusehend schlechter, grau und dunkel werden die Wolken über mir. Etwas ausgeruht geht es nach 40 Minuten Pause weiter. Rechts von der Hüte den Grashang hinauf. Anfangs ist hier kein durchgehender Pfad, das gibt sich aber nach ein einigen Metern. Es ist recht bequemes Gehen durch bunte Gräser und Büsche. Links hat der Bach eine kleine Schlucht gegraben. Dann fängt der Regen an, ich ziehe mir die Regenhose über und ziehe die Kapuze über den Kopf. Wenig später fängt es noch an zu Donnern, ich höre mir ds gepolter etwas an, dann reicht es! Das ist ein Zeichen hier umzukehren. Noch ist der Pfad unschwierig, aber oben am Col de Lia ist es ungeschützt und steil- das Gehe ich nicht bei diesen Wetter. An der Refugio grüble ich noch mal hin und her, soll ich hier abwettern, oder ..... in das Tal absteigen und weiter auf dem Standard HRP- ich bin zu rastlos und entscheide mich für den Abstieg. Es regnet ordentlich, die Sicht ist mies- eine dicke Nebelsuppe. Teils sind auf dem Plana del Cabo (1950m) nur schwache Pfadspuren im Gras zu sehen sehen, mal ist es besser. Bei diesem Wetter ist ein GPS einfach sehr nützlich. Der Pfad biegt nach Westen ab, Wald beginnt. Es regnet weiter, ich folge dem Pfad ohne Anstrengung, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen- bis ich das Tal mit dem Rio Barrosa und der A 138 erreiche. Ca. 2 km stapfe ich am auf dem Asphalt, dann geht es links in den Barranco de Urdiceto. Kilometerweit auf einer Piste stetig bergan, einfach zu laufen, aber öde. Das Dorf Parzan ist kurz zu sehen- ungefähr 1,5 km weiter die A 138 entlang. Dort gibt es einen oder mittlerweile sogar zwei Supermärkte. Der Regen hört irgendwann auf, ab und zu lugt die Sonnen neben den dicken Wolken hervor. Ich erreiche die Embalse de Urdiceto, ein paar Gebäude und der See. Herbstlich bunt ist es hier. Noch ein kurzes Wegstück, ich entdecke die kleine Cabane (Cabane de l' Embales de Urdizeto) direkt neben der Piste, Höhe 1977 m. Sehr einfach- nur ein Dach über dem Kopf und ein einfacher Kamin. Drumherum ist es durchaus schön, da lassen sich auch gute Bivacplätze finden. Das Lager ist fertig, ich gewaschen. Koche nun meinen Tee und die Nudeln und denke über den Tag nach. Ich bin jetzt zufrieden hier zu sein, aber so ganz glücklich bin ich mit meinen Entscheidungen nicht. Ich wäre besser noch weiter in das Trigoniero Tal hochgestiegen, hätte mir dort einen schönen Platz gesucht, das Gatewood Cape aufgebaut und abgewartet. Nur ein paar Stunden später war es ja wieder trocken. Na ja. Jetzt sitze ich hier und muss diese Etappe laufen. Tourdauer: ca. 10:20 Std höchste Höhe: 2417 m Bergauf: 1186 m Bergab: 1434 m Länge: 19,8 km
Um alles zu vervollständigen!- hier die Beschreibung der Variante: - 1.vom Puerto de Salcorz (oder Hechempy) bis in das Vall de Rioumajou - 2. und weiter zur Refugio de Viados (über den Port de Cauarere, auch Port de Madera)- VON MIR 2009 gelaufen 1. - Vom Puerto de Salcorz (oder Hechempy) bis in das Vall de Rioumajou - HRP Variante Kartenausschnitt Am Port de Hechempy oder Salcorz (2450m), sind Markierungen weiterhin Mangelware. Der Pic de Marty Caberrou liegt vor mit, ich gehe weiter auf der spanischen Seite, vorbei ein zwei "Felstürmen", dann ein paar Steinmänner- sie führen mich aufwärts- Richtung Kamm. Auf 2511m die Grenze, ich befinde mich ca. 2 km vom Pic de Pic de Bataillence entfernt, eine gut sichtbare Spur ist auf der französischen Seite hier zu erkennen. Ich fülle mich etwas erleichtert- im weglosen und unmarkierten Gelände fühle ich mich immer etwas unsicher- bin ich noch auf dem richtigen Weg, hab ich einen "Abzweig" verpasst? Durch Schutt und Geröll steige ich ein gutes Stück nach Frankreich hinab. Hier besteht auch die Möglichkeit Wasser zu finden, man müsste jedoch noch weiter absteigen. Der Pfad wird nun angenehmer, Grasgelände, biegt dann nach Südosten ab und steigt ohne Probleme aufwärts zum Port de Moudang. Der Pass ist eine große Kerbe zwischen dem Pic de Marty Caberrou und dem Pic de Lia. Kurze Pause. Ein Wanderer kommt mir entgegen, steigt aus weglosen Gelände zu mir. Auf spanisch erklärt er mir seine Tour, irgendwo vom Pic de Ibonet (franz. Pic de Arriourere) kommt er her und stieg aus dem Bielsa Tal auf. Ich steige nach Osten auf, folge der unsichtbaren spanisch/ französischen Grenze bergauf. Ein unbequemer "Pfad", weglos, keine Markierungen, durch Schutt und Geröll, recht steil- missgelaunt wegen dieser Plackerei gehe ich hier hoch. Ein paar Spuren und Markierungen tauchen auf, meine Laune wird etwas besser, dann sehe ich den kleinen und unscheinbaren Col de Lia (2672m) und meine Laune ist wieder bestens. ![]() Der Col de Lia, hier geht es sehr steil abwärts, geborstener Schiefer, mit reichlich spitzem Fels, Schutt und Geröll. Wer hier ausrutscht hat wirklich ein Problem. Ohne Verletzungen wird das kaum gehen. Dementsprechend vorsichtig und langsam gehe ich hier herunter, jeder Schritt muss passen. Frisch gemalte orangene Punkte zeigen mir die Richtung. Nach ca. 50m wird es etwas einfacher. Ich folge den orangenen Zeichen, sie führen mich zu einem "Felsentor"(ca.2650m), hier geht es wieder steil durch eine Geröllrinne herunter. Ab ca. 2430m gehe ich recht gemütlich durch Grasgelände. Es wird angenehmer. Auf ca. 1980m erreiche ich ein kleines Plateau, gehe anschließend über einen gut sichtbaren Pfad (1890m) durch niedrige Büsche, bis mir auffällt- wo sind denn die Markierungen. Ich checke die Möglichkeiten mit der Karte und GPS, ich hätte vor 300m schon ins Tal absteigen müssen. Die Papierkarte zeigt schon diesen Weg in der Bergflanke als Abstiegsmöglichkeit an, aber ohne Markierungen traue ich dieser Richtung nicht. Also Umkehren bis zum dem Plateau und mich dort noch mal auf Wegsuche begeben. Umkehren ist immer mühsam und unbefriedigend, etwas fluchend kehre ich um. Am letzten orangenen Zeichen stehe ich ratlos und suchend- wo geht es weiter- ich sehe nur diesen Pfad ohne Zeichen, kein Farbklecks, kein Steinmann... soll ich doch dem Weg in der Bergflanke folgen.... ? Dann fällt mir doch ein Steinmann auf, der in gut 50m Entfernung Richtung Nordost- direkt im Blick Richtung des Hospice de Rioumajou - auf einem Felsen hockt. Keine Spuren, kein Pfad ist erkennbar, ich folge aber weiter dieser Richtung und versuche hier mein Glück. Das klappt dann gut- ich steige ohne große Problem bis zum Hospice ab . 19:50- das Tal liegt im Schatten, es ist kühl. Die Hunde des Schäfers begrüßen mich recht unfreundlich- es ist ihr Territorium. Der Schäfer hält seine Hunde zurück, ich frage ob ich mein Zelt hier aufschlagen kann - "kein Problem". Direkt hinter dem Hospice de Rioumajou bau ich das Zelt auf (1560m).(Campen ist hier erlaubt, am nächsten Morgen sehe ich ein paar Meter talwärts ein Hinweisschild) Ich bin etwas neidisch, im Haus raucht der Kamin, ich rieche das Essen und höre wie gekocht wird- Hr. und Fr. Schäfer trinken Wein. Da drin ist es bestimmt wärmer und gemütlicher. Vor Jahren war das Hospice wohl ein bewirtschaftetes Refugio, jetzt gibt es nur die Campingmöglichkeit. Ich mache mich Nachtfein, koche mein Essen und verziehe mich schnell ins Zelt, ich bin müde und ziemlich kaputt und denke nur noch an eins- schlafen.
2.- Hospice de Rioumajou bis Refugio
de Viados (auch Biados)-
HRP Variante
Der morgen ist kalt, Raureif auf dem Gras und dem Zelt, Temperaturen also kapp unter 0°. Ich bin müde und habe Rückenschmerzen. So schaffe ich es so mal wieder nicht, früh aufzustehen. Als ich mich endlich aus dem Zelt quäle- autsch- mein Rücken- liegt hier im Rioumajou Tal noch alles im Schatten, die Sonne muss recht hoch stehen, damit sie den Talboden wärmt. Das Zelt packe ich wieder feucht in den Rucksack, ich wisch es zwar halbwegs trocken, das reicht aber nicht um es von der letzten Regenübernachtung und vom Kondens zu befreien- und bis die ersten Sonnenstrahlen hier unten sind will ich nicht warten. Um 9:50 bin ich wieder auf dem Weg. Ich folge ca. 550 m dem GR 105 (dieser führt über den Port de Ourdissetou nach Spanien). Wegzeichen führen mich nach Links (östlich). Ich überquere den folgenden kl. Bach mit Hilfe einer Brücke. Der Pfad führt jetzt bergauf. Die Sonne scheint kräftig, ich bin froh das ich durch den kühlenden Wald gehe. Der Boden ist mit Kuhfladen gepflastert, ich muss aufpassen nicht ständig in die Haufen zu latschen. Nach einer Kurve sehe ich die Verursacher- sechs Kühe die auf dem gleichem Weg unterwegs sind. Die Viecher sind jetzt so 50 m vor mir, ich beobachte wie sie geschickt die Stufen auf dem Weg überwinden. Ich bin sehr überrascht wie beweglich die Tiere sind- ich kenne Kühe sonst nur gemächlich wiederkäuend und eher träge auf einer Wiese stehend. Auf ca. 1930m erreiche die Viecher und ich eine Lichtung. Andere Kühe sind schon hier, die Tiere halten sich links, überqueren den Bach und zupfen dort Gras. Ich setzt mich an den Wegrand und hole mein Frühstück nach, und such meinen weiteren Weg auf der Karte. Links soll ich mich halten - den Kühen hinterher. ![]() Ich quere den Bach, steige durch Grasgelände auf. Mitten in der Lichtung sehe ich einen Steinmann und Wegspuren. Ich treffe auf einen Hirten, wir unterhalten uns Kurz- " Wohin geht es" - "Zur Refugio de Viados" - "Ganz alleine Unterwegs" - "Ja" - " Ist aber nicht ungefährlich, so alleine" - "....... Ja ..... aber so gefährlich nun auch nicht ....." - " Alles gute"......... Die Wegspuren und ab und zu mal ein Steinmann führen mich in niedriges Gebüsch, ein Stück Wald, dann karges Gelände. Es beginnt ein mühevoller, recht öder, sehr anstrengender Aufstieg durch Schutt. Ziemlich geschafft ereiche ich um 13:10 den Port de Cauarere (2526)- (auch Port de Madera- je nach Karte) mit sehr schönem Blick auf den Grand Bachimala (3174m) und dem Pico de Posets (3376m). Ein paar Wanderer sind zum Pic Cauarere (2907m) Unterwegs Jetzt folgt recht einfaches und ruhiges Wandern, Bachimala und Posets meist im Blick. Ein Pfad ist gut erkennbar, ab und zu gibt es Farbmarkierungen. Stetig verliere ich an Höhe, tauche dann in den Wald ein. der Pfad ist weiter recht problemlos zu finden. Auf ca. 1800m erreiche ich den Rio Zengueta, ich folge dem Tal bergab. Wieder ca. 1800m die Cabana de la Culrueba zur Not kann man hier Übernachten. Der Pfad verliert an Höhe, ich überquere den Rio Zengueta vor der Refuge de Tabernes, ein paar Autos parken hier- ich erreiche wieder die Zivilisation. Ohne Probleme folge ich dem Talverlauf, wieder rechts vom Bach, dann über eine Brücke dort links halten- nicht grad aus ins Tal gehen. Ich erreiche eine Piste die mich bergauf bis zur Refugio de Viados führt. Ich melde mich an, verstau meine Sachen an meinem Bett- es gibt hier einfache Betten, kein Matratzenlager und gehe lange Duschen. Unter der Dusche wasche ich T- Shirt und Unterwäsche. Dann geht es raus in die Sonne, es ist ein sehr schöner, warmer Abend. Das Zelt breite ich um trocknen aus, setze mich ins Gras und trinke mir zwei Bier. Es herrscht eine schöne ruhige Atmosphäre, alle Besucher des Refugio genießen den Abend. Der Pico de Posets sieht im kontrastreichem Abendlicht fantastisch aus.
4. Etappe: 23.09.2017- Cabane bis zur Refugio de Viados (oder auch Biados)- Standard HRP / und GR 11 Kartenausschnitt oben Am Morgen gibt es wieder einen schönen blauen Himmel, kaum Wolken am Himmel. Ich schäle mich aus dem Schlafsack, ein wenig Morgentoilette, dann packe ich meine Zeugs ein und bin um kurz nach 9 auf dem Weg. Anfangs gehe ich über die Piste, dann auf einem Pfad. Auf 2325 m ist der Paso de los Caballos oder Collado de Urdiceto erreicht. Der Pfad geht nun weiter, ab und zu Rot/ Weiß markiert und ist einfach zu laufen. Links die Cabana Urdiceto. Der Weg bleibt in der linken Flanke und steigt dann wieder an, erreicht einen Rücken, und dann geht es erst mal immer nur bergab. Ich fühle mich gut, es macht Spaß hier zu Wandern, ein schönes Tal, nur meine Füße machen wirklich Probleme. Ich glaub die Einlagen sind durch, sie haben eine "Kante" an den Fersen. Jeder Schritt schmerzt. Und darum beschließe ich nun doch zur Refugio de Viados zu laufen, ein Bett und eine heiße Dusche haben bestimmt einen heilsamen Effekt. Wald beginnt, über eine kleine Brücke überquere ich einen Bach. ![]() Rechts dann die Cabane de Sallena. Ein Paar sitzt in der Sonne vor der Hütte, die Kleidung hängt am Dach- sie sind wohl gestern ziemlich nass geworden. Der Weg ist hier breit, und es dauert nicht lang, dann wird das eine Piste. Das wechselt dann ab und zu- mal Piste, mal Pfad. Auf 1530 m der Rio Cinqueta an meiner rechten Seite. Der Rio Cinqueta de la Anes Cruzes und der Rio Cinqueta de la Pez treffen sich etwas später. Den Pez überwinde ich mit Hilfe einer Brücke und halte mich dann rechts. Kurz darauf der Camping Forcallo- der aber schon geschlossen ist. Die Piste führt dann weiter bis zur Refugio de Viados- ich gehe einen Pfad, etwas kürzer, aber dafür steiler und anstrengender. Beides trifft sich dann - und ich komme um 15:15 an der Refugio de Viados (1760m) an. Die Hütte ist sehr schön gelegen, Wiesen drumherum und ein toller Blick auf den Posets, ein wirklich schönes Fleckchen Erde. Ich melde mich an, bekomme ein Bett zugewiesen. Um alles wird sich sehr nett gekümmert. Den Rucksack bringe ich auf das Zimmer, und dann ab unter die Dusche- mich waschen, und auch meine Wäsche. Dann hole ich mit ein Bier und setze mich vor die Hütte, lege das T- Shirt zum trocknen ins das Gras und massiere dann ausgiebig meine Füße. Und schaue dabei den Schäfern zu, wie sie ihre Tiere von einer Wiese auf die andere bringen. Regelmäßig treffen andere Wanderer ein, hier ist doch recht viel Los. Die meisten machen es wie ich, suchen sich einen Platz und machen es sich gemütlich. Das Abendessen gibt es heute erst um 20 Uhr. Ich sitze mit einem Spanier und einem Franzosen am Tisch. In allen Hütten in den Pyrenäen macht die Tischeinteilung der Wirt, und der hat die drei Solo Wanderer zusammengesetzt. Den Spanier hab ich oben am Paso de los Caballos getroffen. Er macht hier eine kurze Runde und nimmt ein paar Gipfel mit. Der Franzose erzählt recht viel, wo er denn war und wo er noch hin will, aber so ganz passt vieles nicht zusammen. Wegbeschreibungen, Namen- alles ergab keinen Sinn. Nett war er trotzdem, und er gab uns Wein aus! Dann kommt das Essen, ich freue mich darauf, ich habe Hunger! Zuerst gibt eine einfache und recht geschmacklose Suppe, dann Kartoffeln mit mega, wirklich mega viel Knoblauch. Wir dachten schon das war es, doch es wurde noch eine Platte mit Bohnen mit "Suppenfleisch" gereicht. Der Hunger treibt es hinein. Wirklich Lecker ist es nicht zubereitet.
Tourdauer: ca. 6 Std höchste Höhe: 2325 m Bergauf: 625 m Bergab: 957 m Länge: 13,1 km 5. Etappe: 24.09.2017- Refugio de Viados- Bivac am Lac de Caillauas - HRP, kl. Variante Kartenausschnitt oben Meinen Füssen geht es schon viel besser, nichts schmerzt als ich die Treppe heruntergehe Der Frühstücksraum ist schon ziemlich leer, die meisten sind schon unterwegs. Nach der Enttäuschung mit dem Abendessen, ist das Frühstück richtig gut für eine Hütte in den Pyrenäen. Ich trinke zwei Kaffee mit Milch, bezahle und mach mich auf den Weg. Das Wetter ist gut, viel Blau mit Wolken. Die erste Hälfte des Tages gehe ich nicht auf dem klassischen HRP, also nicht auf dem GR 11 durch das Vall de Anes Cruzes. Ein eigentlich schöner Weg, aber auch nicht besonders spannend. Ich gehe hinter der Hütte (1760m) auf gutem Weg bergan (8:30), schnell beginnt ein Wald, ein Wegweiser steht hier- ich meine nach Senal de Viados.... . Nach mal ein Blick über die Refugio de Viados zum Posets, und schon wird mein Atem schneller und mir warm. Der Pfad zwischen den Bäumen ist gut zu erkennen, ab und zu ein Steinmann, und ab und zu gibt es grün /grüne Farbmarkierungen. Der Wald endet schnell, ich gehe weiter auf gutem Pfad durch Büsche und Gräser. Ein Wegweiser zeigt die Richtung zur Refugio Tabernes an- da möchte ich nicht hin- ich folge dem Pfad nach rechts. Mittlerweile sind alle Wolken fort, nur das Blau des Himmels ist über mir. Es ist hier recht einfaches gehen, viele Wiesen und vor mit der Bachimala (3177m). Vorbei an der Cabana El Sarrau (2030m- sehr einfach- nicht der beste Zustand). Stetig geht es bergan, Ziel ist nun die Anhöhe, die vor mir gut zu sehen ist. Die ist bald erreicht, weiter ist der Pfad einfach und führt zu einem breitem Rücken. Hier hat man dann einen tollen und sehr bunten Blick in den Barranco de Bachimala. Der Barranco de Bachimala, durch den wollte ich eigentlich hier hin aufsteigen, naja: Wetter und Füße und blöde Entscheidungen, aber jetzt bin ich hier, so wie ich es wollte. Vor mir sind dann ein paar felsige, schmalere Stellen, aber nichts problematisches. Noch mal ein Blick zurück, über die Wiesen und zum Posets. ![]() Nach links geht der Pfad nun etwas in den Barranco de Bachimala, ein wenig Schutt, ein erster Wanderer begegnet mir hier, noch ein Aufstieg und der Collado de Senal de Viados (laut Karte 2536 m) ist erreicht. Grad aus geht es runter zum GR 11/ HRP, ich will nach Links, der Bergflanke entlang. Eigentlich habe ich erwartet wenigsten geringe Spuren oder einen Steinmann zu sehen, aber nichts ist zu erkennen. Ich weiß, da ist eine Möglichkeit, und die nicht allzu schwer sein soll. Also gehe ich los, über Grasschroffen in die Flanke hinein. Ich halt mich an Karte und GPS, selten taucht ein Steinmann auf, selten gibt es Spuren. Dann eine vom Bach gegrabene kl. Schlucht, erst such ich mein Glück etwas bergab, dann steige ich höher, und kann mit wenig kraxeln ist die Felsstufe überwunden. Etwas später stehe ich vor einer kl. Anhöhe, das gleiche Problem- soll ich unten rum oder obenrum suchen, ich Versuchs dann einfach grad aus, sieht einfach aus, war dann aber rutschiger als ich dachte. Dann wird es steiniger, dafür gibt es aber mehr Steinmänner. Der "Pfad" biegt dann nach links, etwas anstrengender zu Gehen, geht bergan. Auf 2660 m treffe ich auf Spuren, und ich bin wieder auf dem HRP, kann den Port de 'Aygues Tortes schon sehen. Um 13:15 erreiche ich den Port d' Aygues Tortes (2683 m), ich bin nicht alleine, zwei Dresdener, wie ich dann erfahre, machen grade Pause. Das mach ich dann auch, pack meine Baguette aus, Käse und Wurst. Es ist angenehmes Wetter, im T- Shirt laufen wir drei. In den Ecken liegt hier noch ein wenig Schnee. Wir unterhalten und kurz, die zwei sind auch auf dem HRP unterwegs. Ich bin gespannt, mal schauen ob wir uns die Tage noch mal treffen. Sie beginnen dann den Abstieg, und ich bleibe noch ein wenig sitzen, habe Hunger. Ca. eine halbe Stunde später bin ich auch auf dem Weg. Der Blick vom Port de 'Aygues in das Vallon d 'Aygues Tortes ist sehr schön, an langes Tal, mehrere Seen, viel gelb- grünes Gras, ein Bach in der Mitte, und am Ende wieder steile Berge. Der Abstieg durch Geröll ist recht steil und rutschig, aber schon mehr oder weniger ein Pfad. Nach knapp 400 Höhenmeter ist der Talboden erreicht (Blick zurück zum Port de...- links ist der HRP), das Gehen wird immer angenehmer, ein Pfad führt recht gemütlich das Tal entlang. Vorbei an der sehr guten Cabane de Prat de Cazeneuve (2020m), bis mir auffällt- hinter der Cabane hätte ich schon vom HRP ( -- also ich gehe nun noch eine Variante) abzweigen müssen, das mach ich dann eben ein wenig später. Aufstieg zum Lac de Pouchergues (2016 m), noch vor dem See beginnt ein Pfad der in die Bergflanke des Tales führt, weit über dem Talboden mit dem HRP. Das ist einfaches gehen, der Weg nicht steil, und der Abhang auch nicht, ich werde also nicht allzu nervös. Der Blick zurück in das Vallon d' Aygues Tortes ist toll! Die Flanke wird dann steiler, doch ohne Schwierigkeiten. Spannend ist als der Weg in den Fels geschlagen ist, stolpern darf ich hier nicht. Weiter geht es auf gutem Pfad, bis ich "Gleise" und Bauten wohl vom Staudammbau erreiche. Unten ist die Refuge de Soula zu sehen! Etwas später sind stabile Brücken im Fels befestigt- ohne diese geht es hier nicht weiter. Auf dem Pfad- ein Gebäude- die Türen (als Durchgang) sind offen und es dient auch als Schutz. Dann überquere ich den Caillauas Bach, und stehe wieder auf dem normalem HRP, der hier ein ausgetretener Pfad ist. Das halbe Tal liegt schon im Schatten, das Licht ist wunderbar, der Himmel strahlt blau, mir gefällt es hier. Noch ein paar Meter und ich in an meinem Ziel, dem Lac de Caillauas. Ein Stausee-2160m! Etwas unterhalb der Staumauer ist eine Cabane- die Refuge de Caillauas, hier will ich übernachten. Ich schaue mir die Hütte an, wieder eine sehr einfache Hütte. Ich fühle mich hier unterhalb der Staumauer nicht wohl, eng und dunkel wirkt es. Und gehe dann zur Ruine am Damm, baue dort meine Lager auf Ich bau das Zelt nicht auf, nur den Schlafsack lege ich aus. Es wird schnell kühl und duster, ein wenig Wind geht. Dafür tauchen immer mehr Sterne auf, es ist ein sehr klarer Himmel. Meine Nuddeln köcheln, ich trinke Tee, warte bis diese "al dente" sind. Ich sitze auf einem Stein, mit dem Rücken zur Wand der Ruine, mit Blick auf den See- und fühle mich wohl. Die zwei Dresdener hab ich nicht mehr getroffen, na ja- vielleicht sitzen die zwei in der Refugio de Soula und trinken ein Bier! Ein guter Tag geht zu Ende, der doch fast mit reichlich Ärger endet- ein Windstoß bläst den Schlafsack und die Neoair fast in den See. Der Wind greift unter beides und nur mit einem schnellen Sprung kann ich beides fassen bevor es runter zum See geht- Glück gehabt- und selbst Schuld, ich hätte einfach die schuhe draufstellen müssen. Nach dem Essen spüle ich und verpacke meine ganzen Sachen in den Rucksack. Nichts lass ich liegen. Keine Wolke ist zu sehen, aber falls in der Nacht das Wetter sich ändert, will ich schnell in die Hütte flüchten können. Als alles gepackt ist, lege ich mich in den Schlafsack und schaue sehr lang in den Himmel, es ist ein wunderbarer Blick. Stunden später wache ich auf, kein Stern ist zu sehen, und schon fallen die ersten Tropfen. Gut das ich alles gepackt habe. Schnell die Schuhe an, den Schlafsack und den Rucksack aufnehmen und runter zur Hütte. Ein Pfad führt dort hin, ich habe mir vorsichthalber extra den Weg gemerkt. Ein wenig außer Atem und zum Glück nicht allzu nass komme ich in der Hüte an, und hau mich direkt wieder aufs Ohr.
Tourdauer: ca. 10:30 Std (6:30 die reine Gehzeit bei Ton Josten- ist aber auch kürzer) höchste Höhe: 2638 m Bergauf: 1512 m Bergab: 1049 m Länge: 16,4 km 6. Etappe: 25.09.2017- Lac de Caillauas- Refuge du Portillon - HRP- eine der drei schwierigen HRP Etappen! Kartenausschnitt oben Ich bin einfach kein Frühaufsteher. Eigentlich ist es ja besser in den Bergen früh unterwegs zu sein, aber vor halb acht- und oft auch später- komm ich nicht von der Matte. Und bis dann alles Gepackt ist dauert es doch. Heute zeigt die Uhr die 9, als ich von der kl. Cabane los gehe. Es regnet nicht mehr, der Boden ist nur etwas feucht. Also ganz gute Bedingungen- außer dem restlichem Wetter. Es ist trüb, wolkig und Nebel steigt mal auf und geht dann wieder ins das Tal. Ich grüble ein wenig herum, entscheide mich dann die Etappe auch bei dem nicht so Optimalem Wetter zu versuchen. Also gehe ich über den Staudamm, am Ende steigt ein Pfad in den Hang und führt ein gutes Stück über dem See auf einen Trampelpfad mal durch Gras, mal durch Büsche hinauf (X auf dem Bild). Der Ruisseau de Caillauas hat eine kleine Schlucht gegraben, Steinmänner und Pfadspuren zeigen den Weg. Wenig später überquere ich sher einfach den Bach, und und muss anschließend überreichlich Steinbrocken bergan. Ich nehme den von Steinmännern markierten Weg rechts, es geht auch wie in der Karte eingezeichnet etwas links- beides trifft sich wenig später. Und ich schau mal zurück, Wolken kriechen das Tal hinauf. Nur wenige Meter weiter liegt der Lac de Isclots- auf knapp 2400 m höhe. Ein schöner kl. See, mit ein paar guten Bivac Möglichkeiten. Der HRP führt auf gutem Pfad um den See, dann geht es es wieder aufwärts- bis das nächste kleine Plateau erreicht ist (2500m). Ich mache mir ein wenig sorgen, die Wolken steigen langsam immer höher, aber der Blick zurück über den Lac de Isclots ist sehr schön. ![]() Ein Pfad ist jetzt nicht mehr durchgehend zu erkennen, ich folge den Spuren und Steinmännern, die mich in unangenehmes Terrain führen- Felsbrocken und halb Auto große Blöcke. Laut Karte geht es ein wenig links her- vieleicht ist das Gelände dort einfacher. Aber so schwierig ist es nun auch nicht, und schnell ist wieder einfacheres Gelände erreicht (2560 m). Ich gehe/ suche den in der Karte eingezeichneten Pfad, guck auch mal auf das GPS um den hoffentlich einfachsten Weg durch den nun folgenden Anstieg zu gehen. Von hier erkenne ich oben an der Kante zwei Wanderer, die den HRP hier in Richtung der Soula gehen. Der Anstieg ist gefühlt diesmal hier nicht so steil und rutschig, ich hab ihn als ganz übel in Erinnerung. Jetzt ist das auch anstrengend und mal rutschig, ich komme aber ohne große Flucherei oben an (2750 m). Die Wolken sind im Tal hängengeblieben, über mir sind sie aber zum teil recht dunkel. Hoffentlich bleibt das Wetter so. Ich denke kurz an die zwei Dresdener, wo die nun sind- sind sie schon weiter, oder gar nicht hier herauf? Am Morgen lag die Refuge de Soula bestimmt im Nebel! Vieleicht haben sie sich gegen den Aufstieg entschieden, vielleicht sind sie aber sehr schnell unterwegs- und weit voraus? Ich hab es jetzt etwa einfacher, vor dem nächstem Anstieg geht es recht flach durch teils sandigen Boden. Vor Jahren war hier sicherlich noch Gletscher! Dann folgt der nächste Aufstieg, vorbei an Felsblöcken, über Schutt. Steinmänner zeigen die Richtung. Vom Glacier de Gourgs - Blancs ist nur ein trauriger Rest übrig. Kurze zeit später ist der Col des Gourgs - Blanks erreicht (2880m- laut Karte). Es ist recht frisch hier oben, etwas Wind geht und dicke Wolken vor mir. Ich hab meine Jacke an, trotz Bewegung ist es ohne zu kalt. Ohne Pause gehe ich weiter, über lose Steine. Die ersten Meter sind ohne großes Gefälle, dann wird es steil. ich entscheide mich wieder für die rechte Seite (anstatt einfach grad aus .... ), und gehe die blödeste, da steilste Möglichkeit. Sehr loses Geröll, im dem ich halb rutschend und immer wieder nach halt suchend, fluchend herunter steige. Ohne Blessuren komme ich unten an, hier noch ein kl. Schneefeld, auf der anderen Seite nur ein kleiner Aufstieg durch Blöcke, dann wird es mehr oder weniger waagerecht. Ich geh von Felsbrocken zu Felsbrocken (X- Richtung). Wolken steigen auf und verschlechtern die Sicht, lassen jedoch auch Lücken, so das ich meine Richtung einhalten kann (keine Spuren, ab und zu ein Steinmann- bei schlechter Sicht - schwierig) . Erst auf letzten Meter zum Col du Pluviometre ist der schmale Pfad links oberhalb von dem Schneefeld zu sehen, ohne Probleme komme ich am Col an (2865 m). (Blick zurück). Ich bin erleichtert, alles ohne Probleme- außer dem Abstieg, es läuft gut. Ein frischer Wind weht, ich stelle mich hinter einen Felsblock, habe Hunger, Esse etwas Schoko- und gehe schnell weiter. Jederzeit kann das Wetter schlechter werden- und auf 2900 m Höhe kann das sehr ungemütlich werden. Immer wieder brauche ich in dem folgendem felsigen Gelände meine Hände, ab und zu gibt es Nebel und ab und zu Steinmänner die die Wegrichtung anzeigen. Einmal gehe/ kraxele ich falsch, und muss ein Stück umkehren. Auf 2798 m, eine Scharte, hier geht es rauf zum Tusse de Montarque. Ich stehe nun im dichtem Nebel , entscheide mich daher für den evtl. einfacheren Weg. In regelmäßigen Abständen sind rote Fähnchen aufgestellt, die erleichtern die Orientierung. Ein paar mal kraxeln, immer wieder den Weg suchend, und zum Schluss auf Pfaden geht es es zur Refuge du Portillon (2571 m), die verborgen im dichtem Nebel liegt. Ich bin jetzt froh hier zu sein, vor allem hat das Wetter gehalten und das war nicht so sicher. Ich melde mich an, bei einem recht jungem, sehr freundlichem Wirt. Trinke dann ein Bier. es sind nur wenige Gäste sind hier- ich meine fünf. Die Dresdener sind nicht dabei. Dann gehe gehe auf das Zimmer und verstaue meine Sachen, Dusche, herrlich! Es ist noch Zeit bis zum Essen, draußen ist Nebel und mittlerweile auch Regen- ich leg mich etwas aufs Ohr.
Tourdauer: ca. 7:00 Std höchste Höhe: 2877 m (laut Karte) Bergauf: 910 m Bergab: 490 m Länge: 8,1 km 7. Etappe: 26.09.2017- Refuge du Portillon- Bivac am Plan de Aiguallut - HRP- die zweite der drei schwierigen Etappen Kartenausschnitt oben Ich- oder besser wir- alle Wanderer auf der Hütte haben Glück. Gutes Wetter. Der Himmel ist blau, die Sicht ist gut. Es ist trocken, wenn auch eine wenig frisch, knapp unter null Grad. Ein paar Pfützen sind noch von Eis bedeckt. Also, gute Bedingungen für die nächste Etappe! Aber erst mal Frühstücken und die Klamotten einpacken. Wieder um neun Uhr gehe ich los. Andere sind schon früher auf, ein paar warm verpackte Arbeiter beginnen ihr Werk am Staudamm des Lac du Portillon, über den ich grade gehe. Am Ende des Staudamm beginnt dann ein schmaler Pfad, der oberhalb des Sees entlangführt und dann stetig bergauf führt. Einmal links halten- in Richtung des Col Inferieur de Literole, dann stimmt alles. Ab und zu gibt es Pfadspuren, ab und zu geht es über Steine. Steinmänner helfen dann bei der Richtungssuche. Insgesamt jedoch ein anstrengender Aufstieg, aber der ohne echte Schwierigkeiten ist. Auch mal zurückschauen lohnt sich, der Lac du Portillon liegt eingepfercht zwischen steilen Hängen. Auf ca. 2910 m ein kl. Stück blankes Eis (ein Gletscherrest), ohne Probleme lässt sich der Eisblock am Rand über Schutt umgehen. Dann noch ein paar Meter durch ein rutschiges und steiles Geröll- und der Col Inferieur de Literole (ca. 2980 m- und damit der höchste Pass des HRP) ist erreicht. Ich schau mich nur kurz um, genieße die Aussicht und geh dann ohne Pause weiter. Sehr steil und sehr rutschig geht es nun bergab. Einen klaren Pfad gibt es nicht, Spuren gehen mal da, mal dort her.... Schnee liegt auf der spanischen Seite jedoch gar keiner mehr- nur Geröll (reichlich Schnee 2005). Nach einen gutem Stück Rutscherei ist das Gelände flacher und etwas angenehmer. Weiter gibt es keinen Pfad, nur mal Spuren und Steinmänner. Ewas entfernt sehe ich zwei andere Trekker, die im Aufstieg zum Col sind (das sieht schon kräftig steil aus .... puh). Laut der TopoPirineos führt der Track ziemlich nah am Ibon Blanco de Literole vorbei, das ist aber nicht so- etwas höher ![]() Ich suche mir hier ein Eckchen mit schöner Aussicht in das grüne Tal des Rio Esera, 1000m unter mir. Ich habe jetzt nicht die Ruhe für lange Siesta, ich möchte die schwierigen teile geschafft haben, also kurze mache ich nur eine Pause und kleine Brotzeit. Weiter führen mich eine Folge von Steinmännern, recht steil bergab, zum Teil über glatte Felsen, zum Teil über Geröll, Richtung des Pica de Remune. Ab und zu brauche ich die Hände zum Sichern und als Stütze. Jetzt bei dem gutem Wetter ist die Orientierung nicht schwierig, Steinmänner sind immer passend aufgestellt, doch zwischendurch finde ich die Häufchen nicht auf den ersten Blick. Der HRP wechselt nun die Richtung- auf ca. 2650m Höhe nach links. Weiter eine Schufterei über Blöcke und Geröll, ab und an gibt es nun auch Farbklecke als Zeichen. Der Talgrund lässt sich nun erahnen, es zieht sich noch, bis dieser erreicht wird. Gras beginnt, ein durchgehender, einfacher Pfad jedoch nicht. Dann sehe ich den Rio Remune, noch ein gutes Stück liegt dieser tiefer. Der Talschluss mit dem Bach ist wunderbar, die Farben sind herrlich. Um 14:10 erreiche ich den Bach (ca. 2380m). Ich zapfe nur kurz Wasser, genieße dabei die wilde Szenerie des Valle de Remune. Ich bin sehr glücklich hier zu sein! Es wird nicht wirklich einfacher und bequemer. Der Rio Remune hat hier eine schmale Schlucht gegraben. Auf der rechten Bachseite ist der Pfad, doch immer wieder sind steile Passagen, Schutt und Blöcke zu überwinden. Auf 2225 m öffnet sich die Schlucht, ein schöner, ebener Platz- Zeit für eine Pause, etwas Essen, ein wenig in der nicht so kräftigen Sonne liegen- ohne Jacke ist es mir zu frisch. Nach einer halben Stunde gehe ich weiter bis zum nächstem schönen Plateau (Pleta des Capellans- 2055 m) - das ist ein guter Platz für ein Bivac. Ich will aber noch nicht übernachten, habe noch keinen Feierabend. Die Pfade werden gemütlicher, der schwierige Teil ist aber für heute zu Ende, ein Weg ist nun meist gut zu erkennen, und falls nicht helfen die Markierungen. Ein Pinienwald beginnt, kreuz und quer scheint hier ein Bach zu fliesen und ganz plötzlich verlasse ich das Remune Tal und habe Asphalt unter den Füßen, ich stehe auf der schmalen A 139, die von Benasque hier her führt. Vor mir ein grünes Tal mit dem Hospital de Benasque (Hotel). Ein paar Meter folge ich der Straße nach links, und gehe dann hinab Richtung Rio Esera, dem grünem Gras, ein paar buntem Blümchen und dem Hotel. Gar nicht so langweilig hier, erst sehr flach, dann ein wurzliger Waldpfad, eine große Schafsherde, die von Hirtenhunden zusammengehalten wird und dann La Besurta, auf 1920 m Höhe. Hier ist ein Parkplatz, eine Straße endet hier, im Sommer gibt es hier einen Kiosk und einen Bustransfer das Tal hinauf. Zelten ist hier verboten, aber Wohnmobile dürfen in der Nebensaison hier stehen! Die Pic de Aneto Bezwinger (der höchste Berg der Pyrenäen, mit 3403m) gehen nun zur Refugio de Renclusa, ich gehe weiter- ich möchte ja nicht auf den Aneto. Ein paar Wanderer begegnen mir, sie sind im Abstieg von der Refugio. Dann bin ich wieder alleine und mache mir Gedanken wo ich mein Zelt aufstellen soll oder ob ich in einer Cabane schlafe. Ich bin mir nicht sicher- aber vieleicht steht ja auch noch die Cabana de Aigualluts- eine einfache Blechschachtel. Vorbei an am jetzt menschenleeren Forau de Aigualluts (Wiki- hier verschwindet ein Fluss...) und dem Cascada de Aigualluts. Ich halte mich rechts, suche die Cabana de Aigualluts, überquere den Bach, steige den Abhang auf. Nach dem GPS sollte die Cabana hier stehen, ich finde nur ein paar Fundamente- die Cabane gibt es nicht mehr! Mittlerweile ist es Halb acht, also wirklich Zeit einen Platz zu finden und dieser ist sehr gut. Eine grade Wiese, eine Feuerstelle, Wasser in der Nähe, etwas zum Sitzen (Steine.... ) und eine wunderbare Landschaft. Nur bin ich mir nicht sicher, ob das Bivacieren hier erlaubt ist. Also baue ich mein Gatewood Cape in der kl. Baumgruppe, nur wenige Meter entfernt auf. So das ich nicht so schnell gesehen werde. Na ja, wenn wirklich jemand kontrolliert, wird dieser zuerst hier nachschauen. Das ist ein beliebter Platz, hier wird öfters Übernachtet. Jedoch ist hier nichts vermüllt, außer ein paar "Häufchen" mit Toilettenpapier drauf. Dann fülle ich unten am Bach meine Wasserflaschen auf. Wasche mich ein wenig, für ein Bad im Bach ist es mir zu frisch. Das Lager ist soweit fertig, zum Aufwärmen gibt es Tee und anschließend die obligatorische Nudelmahlzeit aus der Tüte- das soll nach Pilzen schmecken.
Tourdauer: ca. 10:25 Std höchste Höhe: 2983 m (laut Karte) Bergauf: 914 m Bergab: 1409 m Länge: 18,6 km 8. Etappe: 27.09.2018 - Plan de de Aigualluts - Bivac am Ende des Vall de Salenques - HRP Variante/ GR 11 Variante Kartenausschnitt oben Am Morgen herrscht wieder tolles Wetter, mal wieder ein strahlend blauer Himmel, kaum eine Wolke ist zu sehen. Das Plan des Aigualluts liegt wunderbar vor mir, und entsprechend gut ist meine Laune. Für den heutigen Tag habe ich zwei Möglichkeiten- die normale HRP Etappe über den Col de Mulleres (die dritte der drei schweren HRP Etappen), oder durch das Nachbartal über den Coll de Salenques. Zweimal bin ich schon über den Col de Mulleres gegangen und zweimal habe ich die Salenques Etappe schon abgebrochen, ich will es jetzt aber nochmal versuchen. Und hoffen das ich diesmal mehr Mut habe. Das Steile und Blockreiche Gelände dort, hat mir Ausdauer und den Willen gebrochen, aber letzten Endes ist es Wandern in einem nicht so leichtem Gelände. Linke Seite des Plan des Aigualluts führt der HRP in den Barranco de L' Escaleta, in der rechten Seite führt ein Pfad in das Vall de Barrancs (2042m)- dort will ich hin, also die Variante nochmal versuchen. Wie immer ist um 9 Uhr alles gepackt und die Zähne geputzt, und wie immer gehe ich ohne Frühstück los. Ich bleibe auf dem Plateau rechts (in meiner Richtung), muss mal den Bach überqueren, erreiche das rechte Ende des Plateaus und suche den Einstieg in das Vall de Barrancs. Das Licht ist wunderbar, kein Mensch außer mir ist hier. Und hier ist ein Hotspot der Pyrenäen. Das alles sorgt für gute Stimmung und meine Motivation wächst, diesmal schaffe ich den Collado de Salenques. Hier findet sich dann ein Pfad , dem ich links vom Bach in meiner Richtung, folge. Ein abwechslungsreicher Weg, mal über Blöcke, mal auf einem sichtbarem Pfad. Und was mir auffällt, nun gibt es Rot /Weiße Markierungen- und das ist recht neu, früher gab es nur Steinmänchen. Das macht den Aufstieg doch wesentlich einfacher. ![]() Auf ca. 2210 m Höhe leiten mich die Markierungen auf die andere Bachseite, es folgt einer kl. Aufstieg. Auf 2300m Höhe wird es flacher, zwischen reichlich Felsblöcken suche ich meinen Weg. Ab und zu muss ich von Felsblock zu Felsblock, und dann wieder gemütlicher über Pfade. Die letzten Meter zum Collado de Barrancs sind steiler, um 11:45 komme ich dort an (2485 m, laut Karte). Weit vor mir der Collada de Salenques, eine wilde Landschaft! Und über allem thront der höchste Berg der Pyrenean- der Aneto (3404 m). Ca. 70 m, steige ich nun nochmal recht steil abwärts, dann geht es nur noch aufwärts. Einen Pfad gibt es nicht, ab und zu mal Spuren, jedoch weiter die rot/ weißen Zeichen. Das hilft doch sehr. Die Richtung ist ja klar, aber den einfachsten Weg zu finden ist so einfacher. Irgendwann bemerke ich vier weitere Wanderer, die recht zügig zu mir aufschließen. Die ersten beiden überholen mich, sie bewegen sich mit einer tollen Sicherheit hier von Fels zu Fels. Wo ich vorsichtig eher balanciere, gehen die beiden gemütlich von Block zu Block. Die anderen zwei schließen dann auch auf, sie laufen nicht ganz so selbstverständlich, ihre Stöcke klappern, sind aber auch schnell an mir vorbei. Der Schlussanstieg ist dann nochmal ordentlich steil. Ich klettere, balanciere und quäle mich die letzten Meter hoch und habe dann den Collado de Salenques -2812 m laut Karte- im dritten Versuch erreicht. Und das macht mich doch ziemlich zufrieden! Die vier Spanier sind auch noch da, sie legen grade ihr Kletterzeug an, ihr Ziel ist die Cresta de Salenques- Tempestades, wie ich dann erfahre (- mal bei YouTube suchen.... ). Die zwei ganz Fitten ziehen uns drei im Spaß etwas auf- wegen der Klapperei mit dem Stöcken. Und jetzt weiß ich auch warum der Pfad markiert ist, das ganze ist nun eine GR 11 Etappe- eine Variante: der GR 11.5- ein Schild ist hier angebracht. Die Gruppe verlässt mich dann, sie steigen in den Fels ein. Ich esse etwas Schokolade, und schau mit den weiteren Weg an. Das Valle de Salenques scheint durchgehend mit Blöcken gefüllt zu sein, das wird eine ziemliche Arbeit werden, denke ich. Ich hoffe, das ab und doch mal ein Weg dort herführt. Aber erst mal muss ich hier wieder absteigen, wieder ist das ein steiler und durch das Geröll rutschiger Abstieg. Ich bin froh hier alleine zu sein, in einem Pulk hätte ich sorgen, das ein Stein ins Rutschen kommt und ich dem im Weg steh. Ab und zu gibt es noch rot/ weise GR 11 Zeichen, jedoch nicht lange, da der GR 11 dann nach rechts Refugio de Cap de Lauset abbiegt. Auf 2500m Höhe erreiche ich den Bach, ich fülle meine Wasserflasche und trinke reichlich. Dann geht es bergab, ich suche meinen eigenen weg, versuche einen kl. Bogen zu schlagen und durch Grasschroffen etwas einfacher als zu gehen. Zwischenzeitlich gibt es Steinmänner, und selten auch mal Pfadspuren. Auf 2230 m liegt ein riesiger gebrochener Felsblock im Tal, ich schätze ihn auf bestimmt sechs m hoch. Ich halte mich dann rechts, das gehen scheint hier etwas bequemer zu sein. Immer wieder gibt es aber auch Blockpassagen, die ich dann überwinden muss. Auf 2037 m, der erste etwas lieblichere Platz, eine kleine Lichtung, das Pleta del Cap de la Val. Der Bach glasklar, das hohe und harte Gras- herbstlich Bunt. Füße haben einen Pfad getreten, die Halme sind dort geknickt. Wenig später stehen riesige Blöcke im Weg, der glatte Fels ist griffig und lässt sich gut Klettern. Steinmänchen zeigen in dem kl. wirr wahr den Weg an. Die Kraxelei ist nur ein kurzes Stück und schnell zu Ende. Es beginnt dann ein Wald, es riecht moosig , modrig. Es ist bunt hier, der schmale Pfad und alles drumherum dicht gewachsen und feucht, es gluckst aus löchern - ich bin im Dschungel! Dann, auf ca.1800m Höhe- ist der Aussicht kurz frei. Wieder Wald, diesmal mit dicken Stämmen, ein Bach, ein Wasserfall. Ich suche den GR 11, möchte darum auf die andere Talseite, verpasse aber irgendwie den Abzweig und bleibe daher auf der linken Seite. Hier folgt ein Pfad dem Tal, langsam durch immer dunkler werdenden Wald. Ich schau mich nach Bivacplätzen um. Um kurz vor Acht stehe ich auf einer Lichtung, kein wirklich guter Platz, feucht, steinig , aber ein Platz (1580 m Höhe)! Ich baue das Gatewood Cape einfach auf dem Weg auf, ich glaube kaum das der Pfad in der Nacht gebraucht wird. Das Cape steht nicht gut, ich habe aber auch keine Lust mehr mir hier viel Arbeit zu machen- es bleibt so wie es ist! Einen Fels nutze ich als Küchenzeile, trinke einen Tee mit viel Zucker. Es ist fast dunkel, kühl und ruhig. Ein wenig Blätter rascheln, ein wenig Wassergurgeln ist zu hören. Ich esse meine Nudeln. Spüle anschließend, verpacke das Küchenzeug, krieche in den Schlafsack. Ein wenig schief, aber es wird schon gehen.
Tourdauer: ca. 10:50 Std höchste Höhe: 2812 m (laut Karte) Bergauf: 945 m Bergab: 1349 m Länge: 13,9 km 9. Etappe:28.09.2017- Ende des Vall de Salenques - Refugi Restanca - HRP / GR 11 Kartenausschnitt oben Die Nacht ist nicht besonders gut, ich rutsche ständig an das Zeltende und auch halb von der Matte. Ich bin daher recht oft wach um alles zu richten, schlaf unruhig. Am Morgen wache ich trotz allem erholt auf. Alles ist hier feucht vom Tau. Nicht nur ein wenig feucht- eher klatschnass. Das Gras auf der Lichtung, auch das Tarp von innen und außen ebenso. Das Fußteil vom Schlafsack ist fast durchnässt. Vorsichtig stehe ich auf, damit ich nicht im Tautropfen regen stehe. Ich sichere dann meine Sachen die möglichst trocken bleiben sollen auf dem Felsen. Packe den Rest ein und schüttele und wisch den Zeltstoff dann soweit trocken wie es geht. Alles verschwindet dann im Rucksack, auch der teils nasse Schlafsack. Das macht den Daunen nichts, die sind nicht so empfindlich, spätestens heute Abend kann ich den Schlafsack trocknen. Um halb zehn ist alles gepackt und ich auf gehe los. Die Sonne scheint nun, der graue Morgen ist verschwunden, das Licht ist schön und der Wald bunt. Es ist lockeres gehen, meist bergab durch den Wald. Eine halbe Stunde später ist das Tal des Rio Noguera Ribagorzana erreicht und damit auch die N 230. Schon eine breite Straße, aber zum Glück mit ist hier wenig Verkehr. Ich überquere die Straße, so 500m geht es direkt an dieser entlang, dann scharf abbiegen, über eine Brücke und weiter auf einem ziemlich steinigen Weg, der dann doch zu einem gemütlichen Waldweg übergeht (GR 11 - Rot / Weiß und es gibt Schilder). Nach knapp 800m kann rechts das Vall de Besiberri erreicht werden. Ich mag dieses Tal und die zerklüfteten Spitzen. Dort über kann den Coth dera Canau de Rius (nur in der Alpina Karte eingezeichnet) lässt sich laut der Karte auch der Lac de Mar erreichen (also der HRP). Ich bleib aber hier auf dem GR 11, heute soll es ein gemütlicher Tag werden. ![]() Ich hoffe das die Refuge de Conangles offen ist, ein Kaffee ist jetzt etwas schönes, aber nichts da- geschlossen. Jedenfalls über den Tag. Die Bäume werden weniger (ca. 1600m), ein Wegweiser am Weg, ich folge dem Pfeil Richtung Port de Rius. Rechts ist die frühere - also geschlossene - Refuge, das Hospital de Vielha (oder Refugi Boca Sud), direkt an der Straße. Ich laufe auf dem GR 11 auf problemlosen Weg- teils eine Piste, teils an alten Bäumen vorbei und über kräftige Wurzeln. Eine Schafherde begegnet mir (1720 m). Sonst bin ich hier weiter alleine. Das Talende ist erreicht, der Pfad schwenkt nach links und steigt auf schmalem Bergpfad hinauf. Drei Spanier kommen mir lachend entgegen. Der Col de Mulleres ist nun gut zu sehen, sehr steiles Gelände (also Rückblick auf die die normale- anspruchsvolle HRP Etappe). Hier sind jedoch keine echten Probleme, nur einmal darf ich das abbiegen nicht verpassen- sonst lande ich falsch am Estanh Redon. Um 14:20 komme ich am Port de Rius an (2330 m). Der Weg ist nun flach, erreicht schnell den Lac de Rius. Ich suche mir hier einen schönen Platz, lege das Capewood Cape zum trockenen in die Sonne und mache eine Brotzeit und schaue beim Essen auf den See. Kurze Zeit später gehe ich weiter. Umrunde den See und muss mich dann entscheiden- bleibe ich auf der GR 11 Variante, oder gehe ich auf dem HRP zum schön gelegenen Lac de Mar. Mittlerweile gibt es hier auch einen Wegweiser (2320m), der von Wind und Wetter reichlich gebeugt steht. Ich überlege nicht lange und bleibe dann auf der einfacheren Variante, also auf dem GR 11 in den Barranco de Ruis hinunter. Das hier ist einfaches Wandern, spannender und noch schöner ist der Weg am Lac de Mar vorbei, aber auch anstrengender. Zuerst ist das also ein gemächlicher Bergpfad, der auch mal über ein grasbewachsenes Plateau führt, immer an der rechten Barranco Seite hinunter. Recht gut rot/ weiß markiert und immer mit Pfadspuren. Gar nicht weit entfernt wird gejagt, die Schüsse drücken auf die Ohren- hoffentlich werde ich nicht mit was auch immer verwechselt. Auf ca.1960 m biegt der GR 11 nach rechts ab. das Gelände wird etwas mühevoller, Blöcke, der Pfad wird schmaler, steigt dann entlang ein paar Strommasten wieder an, bis die Höhe erreicht ist (2023m) und der Era Restanca zu sehen ist. Um 17:40 erreiche ich dann die Refugio de Restanca (2010m). Erstmal die Schuhe ausziehen, den Rucksack in eins der Fächer im großen Vorraum. Pantoffeln in der richtigen Größe aussuchen und dann zum Wirt - Anmelden. Dann wieder runter, meine Sachen aus dem Rucksack holen, wieder hoch, im Zimmer das Bett richten. Den Schafsack zum trocken ausbreiten. Runter- Duschen,- T- Shirt und Unterbux waschen. Beim Wirt eine Cola und ein Bier holen. Und dann: draußen in die Sonne setzen, über den See schauen, dem Rauschen des Wasserfalls zu hören..... und dem Wirt zuschauen. Er geht bis zur Hüfte in das kalte Wasser des Sees und bleibt dort Minutenlang stehen. Jeden Abend macht er das, erzählt er dann! Tourdauer: ca. 08:15 Std höchste Höhe: 2340 m Bergauf: 1184 m Bergab: 705 m Länge: 16,3 km
10. Etappe: 29.09.2017- Refugi Restanca bis Bivac unterhalb des Mont Romies - HRP / GR 11/ Variante Kartenausschnitt oben 9 Uhr das Frühstück ist im Bauch und ich wach und ausgeschlafen. Der Schlafsack ist auch wieder trocken und im Rucksack verstaut. Und ich laufe los. Direkt geht es Bergauf, Richtung des Lac deth cap deth Port. Die Sonne schaut grad um die Ecke, bunte Bäume stehen am rechten Ufer- sehr schön, 2230 m. Der einfache Pfad führt am linken Ufer vorbei (in meiner Richtung gesehen) und dann als der See Endet, geht es aufwärts in Richtung des Coll de Goellicrestada -2475 m. Das ganze ist recht gut markiert - mit den üblichen rot /weißen Zeichen- GR 11. Am Schluss ist der Weg ordentlich steinig, auch recht steil- aber eigentlich gut zu gehen. Hier oben beginnt auch der Parc Nacional d'Aigüestortes i Estany de Sant Maurici, hier ist das Biwakieren streng verboten und wird auch kontrolliert. Rechts ist der schöne Estani de Monges, ein Pfad führt in seine Richtung- den nehme ich aber nicht. Sondern geh weiter auf gutem Pfad zur nächsten Höhe (ca. 2520 m). Die ersten Meter von dort geht es steil runter, dann wird es gemächlicher. Vorbei am Estany Port de Caldes 2420m, dann geht es schnell wieder hinauf. Ab und zu sind hier die Pfade nicht so gut zu erkennen, ich muss doch zweimal hinschauen um meinen Weg nicht zu verlieren. Zur Mittagszeit ist dann ein wenig keuchend der Port de Caldes erreicht (blick zurück). ![]() Ich mache hier eine kurze Pause. Hier geht es dann auf einfachem Pfad durch Gras und hinunter. Die Sonne scheint, es ist tolles Wetter, aber Sonnenbaden klappt nicht. Übermorgen ist Oktober, auf über 2000m ist die Luft schon frisch. Nur mit dem T- Shirt ist das mir zu kühl, das dünne Fleece hab ich eigentlich von morgens bis abends an. Nach ca. 350m, auf 2470 m Höhe verlasse ich GR 11/ HRP und Carros de Foc. Ich zweig mal wieder ab - Variante. Richtung des Estany de Ribareta de Naut. Ein Steinmann zeigt mir - hier geht's lang. Ab und zu sind auch Pfadspuren zu sehen, aber ich muss schon etwas genau schauen. Gucke daher auch auf des GPS. Auf 2230m beginnt ein Abstieg, der auf einer Art Terrassen zum See führt. Ab und an brauche ich mal die Hände, um von einer Terrasse auf die nächste zu kommen. Ohne Probleme erreiche ich den See (Blick zurück), ein gut sichtbarer Pfad leitet mich weiter, der dann aber vergeht. Steinmänner zeigen mir den Weg, ich folge aber nun nicht mehr dem Pfad aus der Karte, bin jedoch nah am Track aus dem Netz. Der Estany de Ribareta de Baish kommt näher. Ich steige über Steine immer näher zum See bis zu einem großen Felsen. Hier soll es lang gehen, ein Pfad ist ja auch zu sehen. Der Felsen ist nun aber das Ufer und nasse Füße will ich nicht haben. Also steige ich wieder hoch, und suche mir einen Weg im recht steilen Hang durch Gras und Geröll. Das Seeufer hat sich wohl verändert, auch mit der Karte stimmt es nicht überein. Ein Steinmann auf einem Felsen mitten im Wasser gibt mir weiter zu denken. Naja, bei niedrigem Wasserstand führt dort wohl der Weg her, jetzt muss ich meinen Weg suchen. Am Ende des Sees beginnen dann wieder Pfadspuren denen ich folge. Ein bisschen geht es hin und her zwischen Felsen, jedoch nun einfach zu gehen. Dann fällt mir ein, dass ich doch mal meine Wasserflaschen auffüllen sollte. Hier wirkt es sehr trocken und ich will mich nicht auf mein Glück verlassen. Ich drehe um, und folge dem Wasserrauschen, ein Pfad führt mich bis zum Bach. Ich fülle meine Wasserflaschen, es dauert wohl bis ich wieder Nachschub bekomme. Weiter geht hinab, ohne Probleme auf einem Bergpfad. Ich suche nun einen Abzweig- auf ca. 2180 m- hier geht es hoch zum Coll de Ribereta und weiter zum Tuc de Salana (2484 m). Aber dann bleibe ich doch auf dem Pfad bergab- bin grade müde, schlapp und antriebsarm. Der Weg führt weiter zum Estanh de Montcasau und mittlerweile gibt es auch rot/ weiße Zeichen. Nachdem der See passiert ist beginnt eine Piste die dem Berghang folgt. Ich bin nun wieder im Saft und Fluche das ich nicht zum Tuc de Salana gehe. Das ist sicherlich spannender und auch schöner. Dafür muss ich mich aber nicht so anstrengen und ab und an gibt es hier durch die Bäume schöne Ausblicke- so schlimm ist es nun also nicht. Um 16 Uhr erreiche ich ein Plateau- Pruedo- 1970 m. Es wirkt sehr trocken hier, ich finde aber nochmal Wasser. Eine schmale Straße quert das Plateau, die ich überquere und in die Piste etwas rechts davon gehe. Ein Jeep erreicht mich, der Fahrer spricht mich auf Spanisch an. ich verstehe nichts schaue wohl ziemlich fragend, dann gibt er ein lautes "Mähhhhh..... " von sich und gibt mir zu verstehen das er seine Schafe sucht. Eine große Herde graste in der Nähe des Estanh de Montcasau. Irgendwie versteht er mich, bedankt sich und dreht das Auto, um seine Schafe wohl zur Nacht zu holen. Ich gehe nun runter von der Piste, suche einen Pfad der links parallel herführt. Leichte Wegspuren sind hier zu erkennen. das gehen ist einfach, kaum Höhenmeter und der Untergrund bequem. Etwas später wird der Berghang steil, der Weg ist dabei immer recht breit und weiter gut zu gehen. Fahrrad -und auch Endurospruren sind am Boden, die nehmen diese Tour wohl öfters mit, so hab ich auch den Weg gefunden- durch ein Mountainbike Video auf YT "Attraktion" sind zwei durch den Felsen geschlagene Tunnel, die mit etwas Vorsicht und eingezogenen Kopf auch ohne Lampe zu durchqueren sind. Um 18 Uhr ein paar Steinbauten (1970 m). Es ist nicht der schönste Platz hier, da einiges an Beton und viele Hinterlassenschaften von Kühen und Schafen. Ich möcht noch ein paar Sonnenstrahlen mitnehmen, in der Abendsonne sitzen, einfach schauen und dabei Tee trinken. Also baue ich das Tarp hier auf, lüfte meine Sachen, koche das Abendessen, dazu ein Tee mit reichlich Zucker - und mach es mir gemütlich. Wasser gibt es hier keines, ich habe aber reichlich mit.
Tourdauer: ca. 09:00 Std höchste Höhe: 2555 m Bergauf: 780 m Bergab: 870 m Länge: 13,9 km 11. Etappe: 30.09.2017 - Bivac bis Salardu - Variante Kartenausschnitt oben Das Wetter hat sich geändert, der Himmel ist grau, und die Luft feucht. Heute steht nur ein kurzer Tag an. Ich will bis nach Salardu gehen. Das ist nur ein recht kurzes Stück, eigentlich nur den Berg runter. Ich gehe auf einem schmalem Pfad in den Wald. Ab und zu sind hier Schilder- Wegweiser für die Mountainbike Fahrer. Auf 1770m eine Lichtung, hier gibt es Wasser und ein paar Schuppen. Eine Piste beginnt, der ich dann weiter Folge. Mittlerweile sind dicke Wocken am Himmel und wenig später beginnt es zu Regen. Aus ein paar Tropen wird eine ordentliche Schauer. Ich hole das Regenzeug aus dem Rucksack. Der Tag macht nicht viel Spaß, Mist Wetter und ein langweiliger Weg. Ich verpasse den Abzweig nach Salardu, laufe so bis nach Gessa, das an der C 28 liegt. Der Straße folge ich dann bis nach Salardu. ![]() Hier sieht alles verlassen aus, Geschäfte zu, Hotels geschlossen. Ich gehe weiter bis zum Hostal Era Claverola, schelle dort und bekomme ein Zimmer. Bevor ich auf das Zimmer gehe ,frage ich wann der Supermarkt geöffnet hat. Gar nicht höre ich dann- jetzt ist Nachsaison und da ist der Laden geschlossen. Nach einigem hin und her darf ich in den Markt. Aber viel gibt es nicht, vor allen nichts frisches, nur haltbare Lebensmittel stehen in den Regalen. Halt das, was noch übrig ist. Schokolade, Nudelgericht, Plätzchen, Käse und Wurst landen im Einkaufskorb- alles was ich brauche. Trotzdem gut. Sonst hätte ich bis nach Vielha fahren müssen. Mit den Einkäufen bepackt gehe ich auf das Zimmer. Draußen regnet es kräftig. Grau ist es und kaum ein Mensch auf der Straße. Meine Laune ist nicht die beste. Nichts mit gemütlich in der Sonne sitzen, Eis essen, ein Bier trinken. Den Pausentag verbringe ich also auf dem Zimmer. Wasche und Lüfte meine Sachen. gehe lang Duschen. Schreibe ein paar Nachrichten, und schlafe etwas. Am Abend gehe ich raus. Es regnet nicht nun mehr. Auch jetzt sind die Fenster dunkel. Ich suche ein Restaurant und finde das Taberna Eth Both S.L. Urig und gemütlich. Ich trinke mit ein paar Bier, esse gemütlich und hoffe auf gutes Wetter.
Tourdauer: ca. 02:20 Std höchste Höhe: 1981 m Bergauf: 122 m Bergab: 802 m Länge: 8,9 km 12. Etappe: 01.10.2018 - Salardu bis zur Refugi Gracia Airoto - HRP - wg. schlechtem Wetter nicht über den Tuc de Marimanha- sondern über den Coll de Rosari. (in der TopoPirineos ist eine andere Möglichkeit... wohl einfacher + länger - viel Piste - über Montgarri als HRP eingezeichnet) Kartenausschnitt oben Draußen ist es grau und nebelig. Aber es regnet nicht. Aber vielleicht später, vielleicht gibt es auch Sonne. Wer weiß? Ich achte eher selten auf den Wetterbericht. Ich laufe Los, und reagiere dann auf die Bedingungen. Regenzeugs anziehen, Zelt aufbauen, Refuge aufsuchen oder ich suche eine neue Route, wenn das Gelände mir zu schwierig für das Wetter ist. Jetzt trinke ich erst mal Kaffee und Frühstücke. Ein kleines Buffet ist hier aufgebaut, ich bin zufrieden. Frisches Brot hab ich gestern nicht kaufen können, jedoch darf ich mit ein paar Scheiben mitnehmen. Die Leute hier sind sehr angenehm und freundlich, also trinke noch einen Kaffee. Erst gegen halb zehn stehe ich vor der Tür und gehe los (1260 m). Eine Gruppe steigt in einen Transporter, ein paar Mountainbike 's stehen hinten auf dem Anhänger. Und an der Xalet Refugi steht eine Gruppe mit kl. Rucksäcken und raucht. Ich gehe einen etwas kürzeren Weg- in der TopoPirineos als Camin de Reiau eingezeichnet , jetzt am Anfang ist es egal, Hauptsache raus aus dem Ort und dem Skigebiet. Ich gehe durch den Nebel, was gut ist, die Straße verschwindet, die Skilifte verschwinden und die unschönen Hotels des Vall de Aran verschwinden. Herbstbunte Wiesen und Bäume begleiten mich. Auf 1857 m ein großer Parkplatz. Was muss hier im Winter für ein Betrieb sein? Jetzt steht ein Auto hier- Handwerker, die hier irgendetwas Reparieren oder für den Winter etwas vorbereiten. Ich blieb an der rechten Seite, am Ende des Parkplatzes biegt ein Pfad in die Wiese ab. Jetzt geht es wieder in die Berge. Das erste Zwischenziel ist zu sehen, ein kl. Scharte muss erstiegen werden. Kurz hinter der Scharte befindet sich der Estanh de Baish de Baciver- ca.2120m. Ein dicker Wolkendeckel liegt über dem See, es riecht nach Regen. Ein toter Baum steht wunderbar anzuschauen im Wasser. Ich folge dem Pfad der links (in meiner Richtung) ein Stück dem See folgt, und dann abzweigt. Es geht etwas bergan, über rutschige Wurzeln und Stufen. Und nun beginnt auch der erwartete Regen, dazu ordentlich dicker Nebel. ![]() Ton Joosten führt den HRP über den Tuc de Marimanha, der Aufstieg ist sehr steil, anstrengend und weglos. Vor ein paar Jahren hab ich mich dort oben nicht weiter getraut- siehe hier! Und jetzt beim zweiten Versuch ist mir das Wetter zu schlecht- ich suche nun eine hoffentlich einfachere Variante um zur Refugi Gracia de Airoto zu gehen Bei guten Wetter sieht es hier so aus, ein großer Kessel, mit mehreren Seen, reichlich Gras und Steinen. Am Ende rechts steil der Tuc de Marimanha, und ganz rechts der Coll del Rosari. Mittlerweile hab ich den Pfad verloren, oder es ist gar keiner da (ca. 2300 m). Ich folge dem "GM 16 var" (laut TopoPirineos), und brauch dabei das GPS, der Nebel ist dicht. Das Gehen ist hier einfach, flaches Gelände. Dann erreiche ist wieder Pfadspuren, diese führen mich ohne Probleme zum Coll de Rosari, 2506m. Der Wind bläst hier oben kräftig, der Regen - es sind jetzt zum Glück nur ein paar Tropfen. Ich suche den weiteren Weg, bin dabei erstmals erschrocken- der Nebel wirkt wie eine Wand und lässt den Abstieg fast senkrecht erscheinen- unmöglich, denke ich. Na ja, dann schaue ich nochmals nach, steige vorsichtig die ersten Meter ohne Rucksack hinunter, so extrem steil ist es dann doch nicht. Also hole ich den Rucksack und gehe vorsichtig herunter. Zum Glück ist der Boden nicht Rutschig und und nach knapp 50 Metern wird es langsam flacher. Dafür ist das nun wieder steiniges Gelände, ich muss wieder von Felsblock zu Felsblock balancieren. Ab und an gibt es hier einen Steinmann. Trotz oder grade wegen dem miesem Wetter ist es hier wunderschön. Die Farben sind einfach wunderbar, viele Gelbtöne und Grüntöne unterbrochen von Büschen mit roten Blättern. Meine Laune ist also bestens, trotz dem Wetter- es macht einfach Spaß hier zu Wandern. Das Gelände wird dann einfacher, Gras wächst hier, neben (2223 m) mir ein Bach. Dann laufe ich einfach über grobe Wiesen. Etwas später gibt es Wegspuren und ein paar Zeichen (Steinmänner, und ab und an ein paar Farbkleckse) die mich dann bergab führen. Längst hätte ich schon die Richtung ändern müssen - Richtung des Estany Superior del Rosari. Das bemerke ich erst am Estany del Rosari d' Arreu- auf 2000 m Höhe und eine Etage tiefer. Na ja- ich muss umdrehen. Doch erst mal etwas Essen, recht schnell verschwindet eine halbe Tafel Schokolade in meinem Bauch, und genauso schnell wird mir kalt. Ich versuche auf gleichem Weg zurück zugehen, was gar nicht so einfach ist. Einen Pfad gibt es, nur ist der nicht immer auf dem ersten Blick zu erkennen. Nach dem der Anstieg geschafft ist halte ich mich an die OSM karte - OpenAndroMaps, Pyrenäen. Hier ist eine HRP Variante eingezeichnet - HRPE- der ich folge. Es regnet jetzt kräftig. In den Schuhen steht das Wasser und schmatzt. Ich gehe Richtung des Estany Superior del Rosari, durch Gras, das immer von Steinen gebrochen ist. Keine schwerer Gang, eigentlich recht gemütlich, ein paar Höhenmeter mach ich doch. (Plans d' Isavvare auf der Karte) Vor dem See schwenke ich nach rechts, jetzt sind Wegspuren zu erkennen, das Gras ist etwas platt gelaufen (2270m). Vor mir der nächste Anstieg, ein mehr oder weniger durchgehender Pfad führt bis zu einem namenslosen Coll - Höhe 2354 m (18:15). Von hier oben, ist schon die Refugi de Airoto als kl. orangener Giebel zu sehen. Der Abstieg ist jetzt Wetterbedingt rutschig, meist auf Pfaden, am Schluss nochmals über Blöcke. Um kurz vor sieben erreiche ich die Refugi Gracia Airoto -2200m. Niemand ist hier, ich hab die Hütte für mich. (Video- die Airoto im Winter + Skifahren Das ist eine sehr gute Hütte. Matratzen (In Plastik eingeschweißt und daher recht sauber), ein Tisch, Stühle. Ein Ofen. Draußen ist frisches Wasser und Tisch und Bänke. Und dazu eine wunderbare Landschaft drum herum. Ungemütlich ist es trotz allem. Die Socken nass, der Rest klamm. Als erstes ziehe ich meine Ersatzsocken an. Die Regenhose lasse ich an. Dann die Daunen Jacke anziehen, und schon ist mir etwas wärmer. Dann hänge meine Regenjacke zum Lüften und Trocken auf. Der Rest der Kleidung ist ziemlich trocken geblieben- nur ein wenig vom Schweiß klamm. Auch der Schlafsack ist trocken- ich hab jetzt zusätzlich zum mittlerweile nicht mehr dichten "Ultralight Sea to Summit" Sack eine Plastiktüte drum. Dann geht es an das Kochen- Nudeln mit .... ich weiß nicht mehr. Dazu einen heißen Tee mit viel Zucker. Das Ganze ist in einer Berghütte sehr lecker und und wärmt gut. Mehr passiert nicht am Abend, noch ein wenig Spülen, alles soweit zusammen packen. Zähne Putzen! Draußen ist es dunkel, es regnet weiter. Der Wind pfeift dabei- den Abendspaziergang lasse ich so sein. Ich krieche in den Schlafsack, hoffe auf eine Tierfreie Nacht und träume später von trockenen Socken und Schuhen.
Tourdauer: ca. 09:30 Std höchste Höhe: 2508 m Bergauf: 1530 m Bergab: 590 m Länge: 14,9 km 13. Etappe: 02.10.2017 - Refugi Gracia Airoto - Bivac im Barranc de Comamala - HRP Kartenausschnitt oben Am Morgen regnet es nicht mehr. Auch der Wind hat nachgelassen. Doch der Himmel is grau, das Gras und die Büsche nass und dazu ist es natürlich passend kühl. Der Tag beginnt ungemütlich. Meine Sachen sind etwas getrocknet, die Socken trotz Übernachtung im Schlafsack nass. Die Schuhe schmatzen wieder, aber das gibt sich schnell, nach ein paar Minuten Gehen wird es warm werden. Um ca. 8:30 laufe ich los. Spuren im Gras und ab und an ein Steinmann leiten mich auf einfachem Bergpfad zum Collada del Clot de Moredo - 2422 m. Die Aussicht über den Estani d' Airoto ist wunderbar. Der Regen und die Jahreszeit lassen das Gras in rot /gelben Farben leuchten. Zusammen mit dem Grün der Bäume und dem Grau/ Grün der Felsen eine bunte Sicht - trotz grauen Wolken. Der Sommer ist einfach langweilig dagegen. Und grade öffnen sich die Wolken, die Sonne schaut kräftig hinaus, die Landschaft strahlt und glitzert. ![]() Ich muss nun vom Coll hinunter und in den Barranc de Moredo steigen. Rechts halte ich mich auf einem Anfangs recht steilen und schmalem Pfad. Auf 2225 m ist mal flaches Gelände, ich folge einer gut sichtbaren Spur im Gras. (Blick zurück zum Coll). Auf 1990 m erreiche ich die Piste die kurvig bergab geht, ab und zu gibt es Abkürzungen. Nach ein paar Metern laufen zwei Hunde wild kläffend auf mich zu. Ich bleib lieber stehen und warte ab. Ein Schäfer löst sich von seinen Tieren und ruft die Hunde zurück. Unwillig hören die beiden, das Bellen lassen sie jedoch nicht sein. Kurz bevor die Bordes de Moredo erreicht sind, zeigt ein Holzschild die Richtung nach Alos an, runter vom Weg soll ich - auf die Wiese hier. Spuren und Zeichen sind aber eher mäßig, immer wieder suche und rate ich - mit Hilfe der OpenAndroMaps geht es aber. Alos d' Isil erreiche ich um 12:30. Seit ein paar Jahren soll es hier nun eine Refugi geben, vielleicht bekomme ich ja einen Kaffee! Ein Schild fällt mir nicht auf, ich begegne eine Frau- die verweist mich an die Refuge del Fornet, ein paar km das Tal hoch. Doch die Refugi d' Alos gibt es noch-hier zur Facebook Seite! Auf Fragen wird dort schnell geantwortet. In die Richtung der Fornet muss ich auch, also über den Asphalt der C147 das Tal hinauf. Verkehr ist hier - keiner! Nach ca. 2,4 km geht es wieder in die Berge- über eine Brücke (Pont de Pina) überquere ich nach rechts den La Noguera Pallaresa, der Barranc de Comamala beginnt. Eine Piste bringt mich zu ein paar Gebäuden -1455 m, ab hier geht es wieder auf einem Pfad (zwischen den Häusern.... ) in den Wald. Ohne Probleme führt der Pfad aufwärts, an Lichtungen muss ich mal etwas suchen. Die Bäume werden weniger, ein Plateau, ein paar Kühe grasen hier. Noch eine Stufe hinauf, wieder ein Plateau- ich werfe den Rucksack hin - 1870m. Es ist noch recht früh, aber doch Zeit für das Bivac- ich bin Müde. Überall liegen hier Köttel und Fladen herum, gar nicht so einfach einen geeigneten Platz zu finden. Schön ist es hier, besser ist es doch ein wenig weiter zu gehen- 500m weiter ist die Wiese schöner, eine Feuerstelle ist dort. Oder noch schöner, bis zum nächstem kl. See - dem Bassa de Sobrio aufsteigen. Na ja, ich mach es mir jetzt hier gemütlich.
Tourdauer: ca. 07:25 Std höchste Höhe: 2423 m Bergauf: 928 m Bergab: 1200 m Länge: 15,3 km 14.Etappe: 03.10.20017- Bivac im Barranc de Comamala - Cabane de Marterat - 3/4 HRP Kartenausschnitt oben Die Nacht ist laut. Ein wohl großes Tier grunz und röhrt, mal links im Tal, mal rechts im Tal. Entweder hier sind mehrere Tiere unterwegs, die sich gegenseitig Übertrumpfen wollen- oder das Tier wechselt den Standort. Zuerst habe ich Sorge das ein Bär unterwegs ist, dann denke ich: so hört sich ein Hirsch an. Was mich beruhigt, einem Bär möchte ich nicht so gerne begegnen- und ein paar gibt es ja in den Pyrenäen. Irgendwann ist es ruhig, dafür gibt dann ein schönes Mondlicht. Schwarze Berge über mir, und das Mondlicht spielt mit den Wolken. Irgendwann drehe ich mich zum und Schlafe ein. Am Morgen ist der Himmel blau. kaum eine Wolke ist zu sehen. Ein wenig fröstelt es mir, hier ist noch Schatten. Die Temperaturen sind aber über dem Gefrierpunkt, es gibt keinen Raureif, keine gefrorenen Pfützen. Mein Zeug ist schnell gepackt und ich auf dem Weg. Pfadspuren sind zu erkennen, denen ich leicht bergan folge. Das Talende naht, durch Gras und Buschwerk geht es bergan - grobe Richtung der kl. Wasserfall auf dem Foto. Auf 2076m liegt der kl. See "Bassa de Sobrio"- der beste Platz zum Biwakieren hier. Hier wenden sich recht schwache Spuren und die Steinmänner nach links, der Pfad wird grober, steiniger und auch steiler. Auf ca. 2200m eine kl. Senke. Hier gibt es keinen Pfad, wieder reichlich Blöcke. Steinmänner geben die Richtung an- ich such meinen eigenen Weg (besser eher in der Mitte bleiben- ist einfacher- weniger Blöcke). Der Coll de la Cornella ist nun schon zu sehen, steil und wild sieht es aus. Nach Durchquerung der kl. der Senke wieder ein steiler Anstieg. Auf 2350 m dann noch eine kl. Senke, wild ist es hier, es ist noch recht dunkel und viel Schutt und Bruch liegt hier. Nun beginnt der letzte Anstieg, teils ist das Geröll rutschig, aber dann nicht so steil wie es aus der Entfernung wirkte. Anstrengend ist es trotzdem! ![]() Um 11 Uhr, reichlich nass geschwitzt, stehe ich auf dem Coll de la Cornella (laut Karte 2480m Höhe)( Blick zurück). Der Abstieg wirkt beim ersten Blick furchtbar steil, auf den zweiten Blick eben bergrunter- steil, aber nicht furchtbar. Ca. 100m tiefer, ein kl. Plateau- mit den beiden Tatera Seen- ca. 2365 m. Ich folge schwachen Spuren, zwischen den Seen her, die sich dann nach rechts wenden. Und anschließend wieder schlecht markiert aufwärts führen bis der Coll de Curios erreicht ist-2428 m. Jetzt aber nicht den Wegspuren grad aus folgen- sondern nach links hochsteigen. Das lässt sich nun recht gemütlich gehen, Pfadspuren leiten mich, ein Bach fließt neben mir. das nächste Zwischenziel der Coll de Calberante ist schon zu sehen und schnell erreicht (- 12:45- 2608 m- laut Karte). Ein Schild warnt vor Hütehunden, die sind aber schon mitsamt ihrer Schafherde im Tal. Vor mir der Estany Major de Gallina, ich steige hinunter (Westufer) und folge dann einem Pfad oberhalb des Ufers (Höhe ca. 2500 m). Am Ausfluss des Sees ist der Blick in das Tal und über die drei Gallina Seen wunderbar. Mit guten Augen ist auch die Refugi Mont Roig nahe dem drittem See, dem Estany Inferior de Gallina, zu erkennen Nun geht es wieder bergab. Spuren sind nicht immer gut zu sehen, Steinmänner auch nicht, ab und zu suche ich also den Weg. Mal ist es hier gemütlich, mal auch etwas steiler bergab, ein paar Terrassen müssen überwunden werden. Bei guter Sicht alles kein Problem, so macht es Spaß und ist interessant. Die drei Seen sind passiert, die Refugi kommt näher. Ein kl. Hindernis noch, bei schlechtem Wetter oder hohem Wasserstand- sonst wird ein Trecker mit der Minischlucht am Bach kein Problem haben (kann jedoch auch Umgangen werden- in der TopoPirineos ist ein Weg direkt zum Estany de Llaverna eingezeichnet). Um 14:25 öffne ich die Tür der Refugi Mont Roig - 2290 m (auch Refugi Enric Pujol). Eine gute, ordentliche Hütte, und Zeit für eine Pause. Ich kram meine Wurst und etwas Brot aus dem Rucksack und hoffe das die paar Sonnenstrahlen wärme geben. Aber dafür reicht die Kraft der Sonne nicht, schnell wird es frisch. Auf gutem Pfad gehe ich dann Richtung des Estany de Llaverna. Der See liegt wunderbar, ein toller Platz für ein Bivac, ich will aber noch laufen. Knapp vor dem See wendet sich der Pfad nach links, der Weg ist rutschig, oft fließt Wasser und ist dazu recht steil und mit großen Stufen. Ab ca. 2110m ist der Talboden erreicht, ich überquere den Torrent de la Molla de Rojas und folge dem Bach an der Seite bergab. Das Wasser hat sich recht Tief in den Felsen gegraben. Bäume tauchen auf und Wegzeichen ( Rot/ Weis) die gut helfen auf dem Pfad zu bleiben, hier zwischen den Felsen und Bäumen ist es etwas unübersichtlich. Das Pleta del Fangassal ist schön, grünes Gras, von einem Bach durchzogen und in der Mitte die ordentliche Cabana de Lo Fangassal (1870m). Wald beginnt, der Pfad ist nun einfach zu laufen. 1695 m, ich verlasse jetzt den HRP, der HRP führt bis nach Noarre und weiter zur Refuge de Certascan (siehe mein Bericht- HRP der Osten: von Noarre bis Banyuls - sur - Mer). Ich biege jetzt nach links auf ein Gras bewachsenes Plateau (Pleta de Palomera). Die Cabana ein paar Meter weiter, ist halb zerfallen. Es geht auf einen Felsen, die Wegspuren sind fort, ich wende mich so nach rechts, überquere den Bach dort und gehe durch (Weglos) den Wald und ordentlich Gestrüpp bis zur Piste. Die Piste endet (kl. Wanderparkplatz- 1810 m). Ein recht breiter Bergpfad folgt, der ab dem Estany Xic ( laut Karte 2040m) schmaler wird. Ich bin jetzt melancholisch, nehme Abschied von allem was hier so ist! Heute ist der vorletzte Tag. Noch einmal übernachten, noch ein Tag auf Tour, dann beginnt die Rückfahrt. Der nächste See folgt, der Estany del Port. Das Wetter verschlechtert sich nun schnell, dicke Wolken stehen über mir. Vor mir der letzte Anstieg heute zum Port de Tavascan. Es beginnt zu regen, Nebel kommt und geht. Ein schmaler Pfad, Steinmänner und Rot /Weiß führen mich einfach zum Pass (laut Karte 2217 m), der Nebel steht hier wie festgenagelt. Zum Glück ist mein Ziel heute nur noch ein kurzes Stück, noch 300m und die Cabane de Marterat taucht aus dem Nebel auf (2139m). Eine gute Cabane, recht sauber, mit Pritschen, einem Tisch und Bänken. Sogar Isomatten und Decken sind da. Ich mach es mir dann gemütlich. Und habe sehr gute Laune, trotz Nebel, Kälte und dem Regen- ich mache ein kurzes Fazit- es ist wieder eine tolle Tour. Nicht immer hat es so geklappt, wie meine Vorstellung war, aber das macht es nur Interessant und ist spannend.
Tourdauer: ca. 10:20 Std höchste Höhe: 2610 m Bergauf: 1480 m Bergab: 1200 m Länge: 16,6 km 15. Etappe: 04.10.2017 - Cabane de Marterat - Aulus les Bains Kartenausschnitt oben Ich bekomme Besuch. Nicht das jemand die Tür hereinkommt, sondern- die die Hütte ist bewohnt. Ich wache mitten in der Nacht auf, es raschelt. Müde schau ich mit der Lampe umher, habe aber verschlafen keine Idee und lege mich wieder hin. Das ganze passiert ein paar mal bis ich etwas wacher bin und checke, das eine Maus versucht meine Provianttüten zu öffnen, um sich davon etwas zu holen. Ich hole den Kram hoch in den Schlafsack und hab dann meine Ruh. Diesmal bin ich für meine Verhältnisse früh auf den Beinen, um 8 Uhr ist alles gepackt und ich gehe los- Höhe 2140m. Das Wetter ist gut, trocken , ein blauer Himmel mit Wolken drin. Von der Hütte führt ein schmaler Pfad weiter, teils geht das an der rechten Seite steil hinunter. Ich kann schön in das Tal schauen- da unten muss ich noch hin. Nach knapp 30 Minuten biege ich scharf nach rechts ab, recht steil auf gutem Pfad verliere ich an Höhe. Auf 1780 m wird es flacher, neben mir dann der Ossese Bach, grünes Gras wächst hier. Wenig später ein schmaler Durchgang, ein Eisenkreuz steht hier- 1630m . Es geht nun wieder etwas steiler bergrunter. Auf 1485 m überquere ich denn Bach. Wald beginnt, dann wechseln sich Wiesenpfade und Waldwege ab. Das Gehen ist einfach, wenn ich auch ab und an durch ordentlich Matsch muss. Um 11:30 erreiche ich Ossese (ca. 930m)- ein paar Häuser und Schuppen stehen hier. Und eine Straße beginnt. Die kann ich erst mal noch vermeiden - rechts führt ein Pfad das Tal hinunter- bis ich dann nach kurzem Weg doch den Asphalt nutzen muss. Kurz vor dem kl. Ort Stillon halte ich mich links, gehe hier wieder über Pfade durch eine kl. Hofschaft. Dann stoße ich auf die D 38 der ich bis nach Bidous folge. Links seine Gite de Etape- rechts eine Brücke über den Fluss Alet. Ich gehe über die Brücke und dann direkt wieder nach links. Es folgt ein schöner Pfad der dem Fluss folgt. Nach kurzem Stück- so 300m- biege ich nach rechts ab. Ein Schild steht hier -765 m und zeigt die Richtung an- zum Col de Fite, es geht nun wieder leicht bergan. Ab und zu gibt es rot / weise Zeichen - ich bin auf dem GR 10! Zwischendurch ist der Pfad dann auch mal ordentlich steil und auch etwas wild. Die meiste Zeit geht es durch einen schönen und jetzt kühlenden Wald. Es ist ein warmer Spätsommertag und auf dieser Höhe gar nicht frisch, sondern sehr angenehm. Selten öffnen sich die Bäume und lassen den Blick frei- einfach schön. ![]() Gegen 14 Uhr ist der Bergrücken erreicht und auch der Col de Fitte - 1370 m. Gemütlich gehe ich weiter auf einer breiten, aber oft ziemlich schlammigen Piste. Ich entscheide mich hier für den vermeintlich kürzeren Weg nach Aulus les Bains, ich möchte den einfachen Weg. Der GR 10 macht hier einen großen Bogen- siehe Karte. So kann ich hoffentlich noch den Nachmittag in einer Bar sitzen und die Tour gemütlich ausklingen lassen. Dafür muss ich dann über Asphalt ein Tourigebiet - Guzet Neige- durchqueren. Auf dem nächsten Anhöhe- 1510 m- kann ich Ales les Bains im Tal erkennen. Auf einer steinigen Piste marschiere ich weiter. Vorbei an einem schönen bunten Farnfeld. Laut Karte endet hier der Weg- das ist aber nicht so, ein Waldpfad bringt mich bis zum Col de Latrape - 1117 m- mit der Straße "D". Und die habe ich unterschätzt- die D 8 zieht sich. Zum Glück ist wenig jedoch Verkehr. Die Autos sind ist eine Erinnerung wert, immer wieder preschen interessante Oldtimerüber den Asphalt. Trotzdem ist das eine falsche Entscheidung hier her zu gehen- lieber etwas länger- dafür aber schöner über den GR 10. Um 17 Uhr erreiche ich Aulas les Bains - 760 m! Am Place du Midi ein Supermarkt, das Tourist Office, ein Brot, Käse , Tabakwaren Geschäft- und irgendwie alles ganz Ruhig. Ich mache einen kleinen Spaziergang durch das Dorf, ein paar Hotels, ein paar "A Vendre" Schilder. Im Office de Tourisme frage ich nach den Busverbindungen und einer Gite, sher freundlich wird mir hier geholfen.. Gehe dann ein paar Kleinigkeiten einkaufen und da das Geschäft auch die Bar des Ortes ist - bekomme ich ein Bier! Eine kleine Unterhaltung mit Bewohnern des Dorfes- ich erzähle soweit ich es hinbekomme von Start und Dauer meiner Wanderung. Leider sitze ich nicht in der Sonne, das Bier schmeckt jedoch und ich bin sehr glücklich. Die Gite d' Etape La Goulue ist nur ein kurzes Stück entfernt. Das ist ein wunderbar renoviertes altes Gebäude. Am besten ist aber das Essen- schön angerichtet und sehr gut zubereitet- die Gite ist eine Empfehlung.
Tourdauer: ca. 08:50 Std höchste Höhe: 2140 m Bergauf: 859 m Bergab: 2186 m Länge: 23,0 km Impressum/ Datenschutzerklärung Abreise Am nächsten Morgen mit dem Bus zum nächsten Bahnhof - Boussens. Dann mit dem Zug nach Toulouse. Und wie immer - Nachtzug nach Paris und weiter nach Köln..... Zuhause - ich suche nochmals die Verbindungen von Aulus.... siehe HP von Aulus. Ob es nun einen regelmäßigen Verkehr gibt - finde ich da jetzt nicht heraus.... Aber hier gibt es Fahrpläne www.haut-couserans.com! Impressum/ Datenschutzerklärung |